Die neue rechte Leitkultur

  • Grund genug, dass von "links" mehr in dieser Richtung kommt und kommen muss. Ich bin schon lange der Meinung, dass das Enet an die vorwiegend rechte Szene und auch ultrarechte Szene verloren gegangen ist. Das es in wirtschaftlich, wie auch gesellschaftlich schwierigen Zeiten immer wieder mal einen rechtsruck gibt, ist ja nix neues. Nun wird halt auch das Internet dafür benutzt.

    Dann erstell doch eigenen Content, wenn du der Auffassung bist, dass das Internet der richtige Platz ist, um ideologische Kämpfe auszufechten. Das wäre zumindest besser, als - wie der Unmensch es richtig bemerkt hat - den Content der Gegenseite zu reproduzieren.


    Ich bin keineswegs der Auffassung, dass das Ignorieren hier kontraproduktiv ist. Im Gegenteil, die Debatte, das ständige Thematisieren, die "demokratische Diskussionskultur" hat das rechte Lager gestärkt. Idioten schreiben viel wenn der Tag lang ist, und noch häufiger klicken sie bei youtube oder FB auf "gefällt mir". Man muss nicht "an jeder Mülltonne schnüffeln", und alles, was zu dem Thema zu sagen ist, hat Wiglaf Droste in seinem kleinen Text, den ich immer wieder zitiere, schon vor 20 Jahren gesagt.


    Das eigentlich Problem besteht darin, dass die meisten Wohlmeinenden denken, sich an der Gegenseite abarbeiten zu müssen, dabei aber außer ständigem Moralisieren nicht in der Lage sind, eigene Standpunkte zu formulieren. Wenn zum zahnlosen Moralismus dann noch die Opferhaltung (sprich die Ablehnung von Gewalt) hinzukommt, dann haben wir das Schlachtvieh von morgen vor uns.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin da eher auf mi san thropes Seite...
    Finde schon, dass es ok ist, wenn hier auch mal Videos vom rechten Gesocks verlinkt werden. (Meistens passiert das ja nicht unkommentiert oder ohne Grund) So lange es nicht ausartet, jedenfalls.
    Natürlich, die Message ist bekannt, die haben ja im Grunde eh nur eine einzige Aussage seit über 80 Jahren... neue geistige Erkenntnisse darf man sich davon nicht erhoffen... aber vielleicht ja Erkenntnisse über die Strategien, über ihr Auftreten in den sozialen Medien, oder wie sie generell ihre Message heutzutage verpacken. Und dann gibt es eben auch noch solche Fälle wie TTA, der ja schon an Realsatire grenzt und schon allein deshalb einen gewissen Unterhaltungswert besitzt. Ganz zu schweigen von den alten Neuschwabenlandtreffen... VERDAMMT, ich vermisse Dr. Axel Stoll! Das war der einzige Führer, den ich je akzeptiert hätte. := Friede seiner arischen Asche.
    Aber Spaß beiseite... ich kann schon auch die Argumente von Unmensch verstehen. Irgendwie nervt es mich auch, wenn einem ständig überall der braune Scheiß aufs Auge gedrückt wird. Aber wie gesagt... so lange es nicht ausartet ist und einen Zweck erfüllt, um irgendwas zu verdeutlichen oder um sich einen abzulachen, ist das für mich als Admin völlig ok.

  • VERDAMMT, ich vermisse Dr. Axel Stoll! Das war der einzige Führer, den ich je akzeptiert hätte.


    LOL LOL LOL


    Da kann ich dir nur recht geben, irgendwie war es mir von ihm immer egal, was er gesagt hat, und sei es auch noch so hart. Ich fand ihn stets knuffig und unfreiwillig ober komisch ! Genau, möge sein Körper auf der Hohlerde eines bewohnbaren Planeten des Aldabaransystems ruhen. RIP Mr Äxel VOLL ! PROST !

  • Moment mal, Axel Stoll läuft außer Konkurrenz. Ich kann mich davon abgesehen tatsächlich nur an einen Fall erinnern, in dem ein Interview mit einem NPD-Kandidaten in einem Lokal-Blättchen tatsächlich verdammt unterhaltsam und im Grunde eine gute Idee war.
    Wenn etwas Unterhaltungswert hat, gerne. Aber bitte nix, bei dem einem dann das Lachen im Hals steckenbleibt. Auch das Ins-Lächerliche-ziehen, das aktuell sehr in Mode ist, sollte hinterfragt werden. Hat nicht selbst Charlie Chaplin mal gesagt, er hätte den Großen Diktator nicht gedreht, wäre er sich zu dem Zeitpunkt über die Ausmaße der Verbrechen des NS im Klaren gewesen?

  • Dann erstell doch eigenen Content, wenn du der Auffassung bist, dass das Internet der richtige Platz ist, um ideologische Kämpfe auszufechten. Das wäre zumindest besser, als - wie der Unmensch es richtig bemerkt hat - den Content der Gegenseite zu reproduzieren.

    Ich werde wohl wahrscheinlich bis auf weiteres keinen eigenen Kontent erstellen. Ich halte meinen Unterhaltungswert eher für begrenzt. Ich weiß darum, dass ich mit vielen meiner Ansichten genau zwischen vielen Stühlen stehe und bei einigen Linken nur auf Unverständnis stoße. Die viele Mühe und dann den Gegenwind von Links und von Rechts zu bekommen ertrage ich einfach nicht. Da bin ich von dem User (MrMarxismo)
    stets begeistert und erstaunt. Er lädt sehr viel Kontent hoch, und wird andauernd von Recht und von Links hart unter Beschuss genommen. Trotz seiner 22K Subs antwortet er auf soviele Kommentare. Ich würde echt dabei eingehen. Ich habe in der jüngeren Vergangenheit mir viel Mühe gegeben, mich mit einigen Faschos in den Kommentaren auseinanderzusetzen. Einige davon waren mir vom intellektuellen als auch eloquenten Standpunkt her, weit überlegen, aber ich habe es nicht sein lassen können. Oftmals ist es dann so gekommen, das deren Kanäle irgendwann von Youtube gelöscht wurden, und dann stehen immer nur noch die Kommentare von einer Seite der Debatte da. Ist dann irgendwie auch nicht sehr sinnvoll. Ich halte ein konsequentes ignorieren derer für falsch. Ich finde, man muss sich mit ihnen argumentativ auseinandersetzen. Alles andere kommt einen intellektuellen Arnutszeugnis gleich. Wenn ich mir Anti AfD Demos anschaue, auf denen die dümmsten Parolen geschrien und gebrüllt werden, kann ich das nie nachvollziehen. Die Nazis scheinen da eher aus ihrer Vergangenheit gelernt zu haben, dass sie mit martialischen Auftritten und Gewaltexzessen die Bevölkerung nur abschrecken. Das machen sie heutzutage besser und sind auch auf der Straße, stärker denn je. Sie fahren absolut mehrgleisig und dass mit Erfolg. Die linke Szene hingegen ist stark zerstritten. Die Middle East, Israel/Palestine Frage spaltet komplett. Nur die wenigsten aus der linken Szene können sich da eher neutral positionieren. Diese ewigen Grabenkämpfe über Antisemitismus und reaktionären Antikapitalismus in der Linken bündeln sehr viel Kraft auf das eigene Lager.
    Hingegen die Anhängerschaft von AfD und Pegida steht meist geschlossen da und bildet ein Lager. Obwohl sich hier auch viele Akteure in pro und antijüdische Lager aufteilen, ist diese Debatte bei den rechten längst nicht so aktiv wie in der Linken.
    Ich gebe aber zu, dass ich bis auf das analysieren und beobachten sowie diskutieren mit verschiedenen Usern noch nicht weit gekommen bin, mit meinem virtuellen Kampf gegen das rechte Lager. Ich bin mir unsicher, ob es ein Nachteil oder Vorteil ist, auf der Straße auf Gewalt zu setzen. Es gibt jeweils genug Pro und Contra hierfür und ich weiß nicht, welche Seite davon überwiegt. Je länger nun diese "Debatte" andauernt und je mehr Zeit in meinem Leben vergeht umso unschlüssiger werde ich in Bezug auf die gesamte Politik. Ich würde gerne noch ein wenig weiter schreiben, aber ich habe gleich noch ein paar Sachen zu regeln. Ich werde nochmal darauf zurückkommen.

  • Auch das Ins-Lächerliche-ziehen, das aktuell sehr in Mode ist, sollte hinterfragt werden. Hat nicht selbst Charlie Chaplin mal gesagt, er hätte den Großen Diktator nicht gedreht, wäre er sich zu dem Zeitpunkt über die Ausmaße der Verbrechen des NS im Klaren gewesen?


    Das sehe ich nicht so. Eine der größten Waffen, die es gegen die NS gibt, ist die Komik.
    Nichts ist so komisch, wie Herrenmenschen in homoerotischer Uniformsmontur.
    Das Ding ist, dass dabei nie die Hintergründe vergessen werden dürfen.

  • Ich werde wohl wahrscheinlich bis auf weiteres keinen eigenen Kontent erstellen. Ich halte meinen Unterhaltungswert eher für begrenzt. Ich weiß darum, dass ich mit vielen meiner Ansichten genau zwischen vielen Stühlen stehe und bei einigen Linken nur auf Unverständnis stoße. Die viele Mühe und dann den Gegenwind von Links und von Rechts zu bekommen ertrage ich einfach nicht. Da bin ich von dem User (MrMarxismo)stets begeistert und erstaunt. Er lädt sehr viel Kontent hoch, und wird andauernd von Recht und von Links hart unter Beschuss genommen. Trotz seiner 22K Subs antwortet er auf soviele Kommentare. Ich würde echt dabei eingehen. Ich habe in der jüngeren Vergangenheit mir viel Mühe gegeben, mich mit einigen Faschos in den Kommentaren auseinanderzusetzen. Einige davon waren mir vom intellektuellen als auch eloquenten Standpunkt her, weit überlegen, aber ich habe es nicht sein lassen können. Oftmals ist es dann so gekommen, das deren Kanäle irgendwann von Youtube gelöscht wurden, und dann stehen immer nur noch die Kommentare von einer Seite der Debatte da. Ist dann irgendwie auch nicht sehr sinnvoll. Ich halte ein konsequentes ignorieren derer für falsch. Ich finde, man muss sich mit ihnen argumentativ auseinandersetzen. Alles andere kommt einen intellektuellen Arnutszeugnis gleich. Wenn ich mir Anti AfD Demos anschaue, auf denen die dümmsten Parolen geschrien und gebrüllt werden, kann ich das nie nachvollziehen. Die Nazis scheinen da eher aus ihrer Vergangenheit gelernt zu haben, dass sie mit martialischen Auftritten und Gewaltexzessen die Bevölkerung nur abschrecken. Das machen sie heutzutage besser und sind auch auf der Straße, stärker denn je. Sie fahren absolut mehrgleisig und dass mit Erfolg. Die linke Szene hingegen ist stark zerstritten. Die Middle East, Israel/Palestine Frage spaltet komplett. Nur die wenigsten aus der linken Szene können sich da eher neutral positionieren. Diese ewigen Grabenkämpfe über Antisemitismus und reaktionären Antikapitalismus in der Linken bündeln sehr viel Kraft auf das eigene Lager.
    Hingegen die Anhängerschaft von AfD und Pegida steht meist geschlossen da und bildet ein Lager. Obwohl sich hier auch viele Akteure in pro und antijüdische Lager aufteilen, ist diese Debatte bei den rechten längst nicht so aktiv wie in der Linken.
    Ich gebe aber zu, dass ich bis auf das analysieren und beobachten sowie diskutieren mit verschiedenen Usern noch nicht weit gekommen bin, mit meinem virtuellen Kampf gegen das rechte Lager. Ich bin mir unsicher, ob es ein Nachteil oder Vorteil ist, auf der Straße auf Gewalt zu setzen. Es gibt jeweils genug Pro und Contra hierfür und ich weiß nicht, welche Seite davon überwiegt. Je länger nun diese "Debatte" andauernt und je mehr Zeit in meinem Leben vergeht umso unschlüssiger werde ich in Bezug auf die gesamte Politik. Ich würde gerne noch ein wenig weiter schreiben, aber ich habe gleich noch ein paar Sachen zu regeln. Ich werde nochmal darauf zurückkommen.


    Eine Auseinandersetzung muss allerdings auch klare eigene Standpunkte beinhalten, sie kann sich nicht darauf beschränken, rechtem Content Platz einzuräumen und diesen dann Stück für Stück zerpflücken zu wollen. Allein dadurch wird rechte Ideologie auf ein diskutables Niveau gehoben und wirkt sich prägend auf den Diskurs aus. Das Einzige, das tatsächlich funktioniert, ist Marginalisierung, Ausgrenzung und, sollte es erforderlich sein, auch "terreur vertueuse" (ich bin ja in gewisser Hinsicht ein Freund von Robbespierre ;-)).
    Ich rede nicht nur von irgendwelchen Aufmärschen, sondern von konstanter und langwieriger Arbeit. Diese Aufmärsche fallen nicht vom Himmel, sie etablieren sich in ganz bestimmten Regionen, in denen rechter Hegemonie Raum gelassen wird. Insofern sehe ich nicht zwangsläufig eine Erstarkung des rechten Lagers als solchem - vielmehr eine Schwäche bzw auch Gleichgültigkeit der Gegnerschaft.
    Und wenn du die Schwäche der Linken ansprichst, ist dies nur ein weiterer Grund dafür, sich nicht (inhaltlich) am Gegner abzuarbeiten, sondern eher auf den eigenen strukturellen Aufbau zu setzen.


    Die angebliche Einheitlichkeit des rechten Lagers halte ich dann aber doch für eine Illusion. Nirgends existiert soviel Missgunst und Feindseligkeit untereinander wie hier, ich könnte hier zig Anekdoten raushauen. Links sehe ich diesbezüglich eher die leidige Angewohnheit, alles totdiskutieren zu müssen und immer die Unterschiede vor den Gemeinsamkeiten zu betonen - als wäre der Diskurs der Bereich, der zuerst perfektioniert werden müsse, bevor irgendwas anderes geschehen kann.


    Und noch eine Ergänzung, die mir bitte nicht übel genommen wird: Wenn Eloquenz und Intellekt (dem eigenen Empfinden nach) nicht genügend ausgeprägt sind, ist das nur ein weiterer Grund, sein Heil nicht in der Diskussion zu suchen, sondern sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

  • Richtig angewendet, ist Humor eine der gefährlichsten Waffen der Welt!
    "Schindlers Liste" hätte zum damaligen Zeitpunkt vermutlich weitaus weniger bewirken können...
    ...ich kann verstehen, dass Chaplin schockiert war - aber Filme wie "Der große Diktator" & "Sein oder nicht Sein" machten sich ja nie über den Holocaust lustig, sondern entblößten gekonnt die Lächerlichkeit der Nazis und der "Reichsdeutschen Lei(t/d)kultur". Diese Filme standen fraglos auf der Seite der Opfer - und beinflussten mit ihrem Humor vermutlich wesentlich mehr Leute, als es irgendein trauriger Anti-Deutschland-Propaganda Streifen je gekonnt hätte.

    Ich würde auch sagen, dass Chaplins Film hier heraussticht, weil er selbst visionär ist. Im Gegenzug dazu sehe ich heute eher Blödelei, sich Lustigmachen über Rechtschreibschwächen etc. Das trifft dann eben nur buchstäbliche Witzfiguren, aber nicht den Kern der Sache. Natürlich kann Humor eine Waffe sein, aber im Ernst, auf welchem Niveau befindet sich dieser aktuell mit heute-show, die Anstalt etc.?

  • Nochmal kurz an den misanthropen:
    Du hast hier vor Kurzem den Film "The Antifascists" verlinkt. Darin benennt ein Aktivist drei Säulen des Kampfes gegen den Faschismus, die ich für einen guten Ansatz halte.
    1. Die Propaganda der Rechten mit Gegenpropaganda bekämpfen.
    2. Ihre Macht auf der Straße praktisch brechen.
    3. Verhindern, dass sie in einflussreiche gesellschaftliche Positionen gelangen bzw sie aus diesen verdrängen.


    Nichts davon (auch nicht Punkt 1) beinhaltet, dass man MIT ihnen diskutieren muss. Über sie, natürlich schon.
    Werden sie dadurch in die "Operrolle" gedrängt? Ja, aber das reicht nicht - sie müssen umfassend zu Opfern gemacht werden, weil sie ansonsten zu Tätern mutieren.

  • Und noch eine Ergänzung, die mir bitte nicht übel genommen wird: Wenn Eloquenz und Intellekt (dem eigenen Empfinden nach) nicht genügend ausgeprägt sind, ist das nur ein weiterer Grund, sein Heil nicht in der Diskussion zu suchen, sondern sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

    Hehe, ich habe darin nicht mein Heil gesucht, aber es hat mich extrem angestachelt, diesem holländischen Nazi die Stirn zu bieten. Es ging um alle möglichen Sachverhalte und wie bei Kleinkindern, da war er mir in diesem Punkt ebenbürtig, konnte keiner des anderen Aussage so stehen lassen. Wir hatten zB den Punkt, dass Hochkulturen weltweit alle von der weißen arischen Rasse abstammen. Das war sein Punkt. Ich fand das nun wiederum äußerst lächerlich und so entspann sich eine lange lange Diskussion über die Geschichte verschiedener Hochkulturen, vor allem im amerikanischen und asiatischen Raum. Bei vielen Aspekten musste ich selber noch einmal nachschauen und auf Informationssuche gehen. Mein Sieb ist wirklich ein hartes Gedächtnis !

    Ich habe mir diese 3 Säulen schon vor einem Jahr mehrfach durch den Kopf gehen lassen und bin sie, nachdem ich den Film hier verlinkt habe, nochmal gedanklich durchgegangen. Ich bin mir nicht sicher, ob diese 3 Punkte einen respektablen Plan
    für ein antifaschistische Engagement zeigen. Es mag zwar theoretisch ganz in Ordnung klingen. Aber wenn man versucht, diese Punkte auf die Praxis zu beziehen, dann sehe ich da nicht wirklich den erwünschten Erfolg. Vor allem ist es kein absoluter Plan, der nun von jedem so umgesetzt werden muss.