Habe mir gestern den Wolf of Wallstreet fast ganz angeschaut, bin aber dann doch eingeschlafen. Was ich daraus mitnehmen konnte, ist, dass die Welt eigentlich noch schräger ist, als ich dachte. Zuvor dachte ich, dass es bei sowas nur um das Präsentieren von Statussymbol und um die Frage, wer halt der Krasseste ist und so. Dabei geht es um mehr. Um das Streben nach Perfektion und gleichzeitigem völligen Werteverfall plus animalischer Triebbefriedigung. Ich denke, dass jemand, der sich in solchen Kreisen bewegt, in eine völlig andere Welt abdriftet und dann kaum noch für Authentizität oder Reflexion zu begeistern ist. Wenn man genau hinsieht, dann kann man in unserer Gesellschaft schon die Anfänge/Anlagen in diese Richtung schon in kleinem Rahmen sehen. Auch kenne ich Menschen, die vermeintlich verlorenem Potential hinterhertrauern, da sie dieses wohl als Eintrittskarte in ein solches Leben vermuteten und sie bedauern sich selbst, ihr Leben nun mit "Normalsterblichen" verbringen zu müssen und ihre Grandiosität nicht nach außen tragen zu können. Sie suchen anderweitig Bestätigung, um für ihr Ego sozusagen Ersatzdrogen zu beschaffen. Das Leben mit durchschnittlichen, aber authentischen Menschen ist für sie eine Bürde, da sie sich ja insgeheim für jemand Besseres halten, ganz egal, wie durch und kaputt sie tatsächlich sind. Auch wenn sie es nicht zeigen, so kann man es in ihrer Nähe deutlich spüren.
Kennt ihr auch so Menschen bzw. wie fandet ihr den Film, falls ihr ihn gesehen habt?