Massenpsychose reloaded


  • Ja, das sind ja alles recht treffende Beschreibungen. Aber ich sehe halt nicht so recht belegt, warum das totalitäre strukturen begünstigen soll....


    Ich denke es hat was damit zu tun, dass der Deutsche oder vl. sogar allgemein der Westler so erzogen wurde, dass er die Obrigkeit als Gottgleich ansieht. Er würde sich nie gegen die Obrigkeit auflehnen und wenn er von der Obrigkeit menschenunwürdig behandelt wird, dann applaudiert er lieber, wenn es anderen gleich ergeht als sich dagegen aufzulehnen.


    Was die Massenpropaganda angeht, da weiss man ja, dass die Masse dumm und emotional reagiert. Das rumzudrehen und zu sagen "Leute die stärker auf diese Manipulation ansprechen werden dementsprechend dumm und emotional, infantil." muss man glaube ich nicht weiter argumentativ belegen, das leuchtet ein. Dass daraus Denunziantentum etc. entspringt ist irgendwie auch schlüssig... Mir fehlen da nur etwas die psychologischen Begriffe um das greifbar(er) zu machen.


    Ich hab mir auch mal mit jemandem Gedanken gemacht, woran es liegt, dass einzelne Menschen mehr oder weniger darauf einsteigen. Wir haben uns da dann zuletzt drauf geeinigt, dass ein frühes Abnabeln von dem Elternhaus oder allgemein von Obrigkeiten ein starker Faktor dafür ist.


    Ad 3: Diese vorhandene, nicht spezifisch verortbare Angst vor einem großen ungewissen wurde mit sicherheit mit der christlichen indoktrination auf die spitze getrieben. Wenn man sich die ganzen argumentum ad terrorems der politischen Propaganda der letzten Jahre anschaut wird man aber wohl sehen, dass das Thema lange nicht ad acta gelegt wurde. Es wurde mit unserem alternativlosen Ferkel ja quasi das personifizierte argumentum ad terrorem institutionalisiert. ;-)

  • Stichwort "Ruf nach Ordnung" ist natürlich auch ein Riesenaspekt. Wer eine authoritäre Regierung etablieren will, der wird Chaos zu stiften versuchen, damit der Ruf nach "Recht und orndung" lauter wird. Ebenso wird, wer seine Deutungshoheit davonschwimmen sieht, die sprichwörtliche "Gewalt und Anarchie" forcieren, um die Leute dazu zu bringen, das heil in der Regierung der Obrigkeit zu suchen. Und ein solches Szenario haben wir doch seit Jahren...


    Intersannt, der Artikel, rund 1 Monat nach Anfang der Pandemie. Monate bevor Querdenker nach der Tagesschau "Diktatur" schrien, was von der breiten masse als völlig absurd bewertet wurde, dem vorgekauten narrativ entsprechend.


    Trotz aller Solidarität - in der Pandemie droht das Autoritäre
    Wunsch nach einem starken Führer, Aggressionen gegen Abweichler - unter Bedrohung nehmen autoritäre Einstellungen zu. Experten befürchten: Das gilt auch jetzt.
    www.tagesspiegel.de


    Zitat

    Das heißt, wir willigen temporär ein, den Vorschlägen der Regierung Folge zu leisten.“


    Dazu müssten Politik, Wissenschaft und Medien die Bürger ausreichend informieren. Transparenz und das Zulassen von Kritik halten die Sozialpsychologen für enorm wichtig. Um eine weitere Polarisierung nach der Krise zu vermeiden, ist es aus der Sicht von Zick essentiell, die Ungleichheit in der Bevölkerung zu verkleinern.

    Also ich weiss ja nicht, wie das bei anderen ist. Ich nehme "die Regierung" oder "die Obrigkeit" als ein anynomes Konstrukt ohne Gesicht(er) wahr, die aus den Medien und den Regierungsentscheidungen sprechend ihre wahren Absichten vermuten lassen. Das schöngerede von Regierungssprechern ist - wie gesagt - schönes gerede. Nicht mehr und nicht mehr. Das Geschwätz von Politikern sind im besten Fall subjektive Wunschvorstellungen von greenhorns, die kurz nach amtsantritt an der realität scheitern.


    In der gesamten Politik und medienlandschaft der letzten 2 jahre sehe ich nicht, dass großartige Anstrengungen unternommen werden. Weder bzgl. Aufklärung noch bzgl. Wahrung der Demokratie, noch bezüglich Vermeidung von Polarisierung der Bevölkerung. Die Anne will sendung letztens bildet da eine Ausnahme.


    Das ganze wundert mich aber auch nicht groß, denn die Machteliten haben natürlich keinen bock drauf, dass ihnen irgendeine Masse, oder ein Wahlvolk in ihre Entscheidungen reinplappert. Insofern, ja unter Anbetracht der Umstände halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass die Krise von einigen elitären Machthabern verschärft und instrumentalisiert wird.


    Eigentlich hatte ich nach einem der vielen Artikel gesucht ala "Warum wir eine authoritäre Regierung brauchen"... Der ist aber auch recht interesannt. Vor allem weil er schon so alt ist.