Idealwelt

  • Es gibt sicherlich genügend Fanatiker, die unsere Welt, so wie sie jetzt ist, als ideal betrachten.

    Kurioserweise gibt es die gerade nicht. Selbst jene Hardliner, die jegliche Veränderungen ablehnen, sind mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden und wollen etwas anderes. Und so wird das immer sein, weil der Mensch ganz einfach so gestrickt ist. Das Streben nach dem maximal Besten ist evolutionär in uns verankert. Man kann das gut ablesen an den tausenden Ehen, die jedes Jahr geschlossen werden. Der Peak ist mit dem "schönsten Tag des Lebens". Doch diesen Punkt wird man nie wieder erreichen. Die Hälfte lässt sich wieder scheiden, die andere lebt aus Gewohnheit weiter zusammen. Aber ob sie deshalb in einer "Idealwelt" leben? Wer ehrlich antwortet, wird das verneinen. So wie eben alles irgendwann langweilig und öde wird, wenn durch fehlende Veränderung Tristesse Einzug hält. Doch sobald man sich dagegen bewegt, läuft man Gefahr, dass dem anderen (und das kann auch der Nachbar sein) irgend etwas nicht passt.

    Wie man es also auch macht, das eine bringt immer das andere ins wanken. Und überträgt man das auf die große weite Erde mit ihrer immer weiter wachsenden Bevölkerungsdichte, dann ist der kollektive Idealzustand, der zuvor schon nicht möglich war, mit jeder neuen Bevölkerungsmillarde, immer noch ein bisschen unrealistisch geworden.


    Ein Idealzustand ist wohl nur durch unendliches Verharren möglich. Oder durch unendliche Dummheit, die alles ausblendet, was für einen gesunden Geist offensichtlich schiefläuft. Doch selbst erprobten Ballermanntouristen gelingt das nur zwei Wochenenden im Jahr.

    Einmal editiert, zuletzt von Unmensch ()

  • Ja, eigentlich stimme ich da Unmensch zu.

    Bei so vielen Menschen kann es nie die Idealwelt (für alle) geben. Zu verschieden die Ansichten, wie so eine überhaupt auszusehen hat. Und was dann auch noch Bestand hat.

    Höchstens könnte ich mir das vllt im kleinen Rahmen vorstellen. Also sich/eigenes Umfeld so gestalten. dass es von der eigenen Vorstellung etc. zu einem passt. Ist aber wahrscheinlich auch nicht so einfach zu realisieren oftmals. Und früher oder später kann es auch da mal zu Dissonanzen kommen.

    Naja, man kann ja trotzdem träumen/fantasieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Celdur () aus folgendem Grund: Etwas gelöscht & etwas eingefügt ^^

  • Ergänzung dazu zu meinem sinnlosen Geschwafel.

    Von einer realen Utopie ausgegangen würde auch Hass bestehen bleiben, es ist eine natürliche Emotion. Beispielsweise leidet ein Mensch an Misophonie und hat eine starke Abneigung davor, mit schmatzenden Menschen zu essen bis es sich in einen Hass vor diesen oder vergleichbaren Situationen entwickelt. Vielleicht steht Hass hier in einem höheren Sinne, Hass auf Autoriäten, Politiker, Nationen - solch einer muss in einer Idealwelt nicht sein (Nationen sollten ohnehin gänzlich fern bleiben).

    Das ist es eben. Eine "perfekte" Welt kann es schon gar nicht geben, weil es schon an uns Menschen scheitern würde. Selbst, wenn jeder genug hat für ein für ihn gutes Leben, der Hass, die Intoleranz, all die negativen Aspekte menschlicher Gefühle und Gedanken, es wird nicht verschwinden. Auch Krankheiten bleiben weiterhin und können großes Leid verursachen. Auch können Gedanken große Macht besitzen und ein vermeindliches Paradies auf Erden anzweifeln. Also sprich eine Idealwelt (oder heile Welt :unknw_gif:) kann es nur im Film geben.

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