Es geht doch bisher in jeder Form von Regierung darum, daß sich die Leute, die die Regeln aufgestellt haben selber nicht daran halten. Mal ganz vereinfacht ausgedrückt und so wie ich das ganze begreife. (Weis nicht ob ich den Kern des Problems richtig erfasst habe, aber ich will ja auch was lernen hier :))
Es ist natürlich für Demokraten besonders empörend, wenn irgendwelche Herrscher sich nicht an die Gesetze des Staates halten, den sie anführen. Ich denke, was die anarchistische Perspektive hiervon unterscheidet, ist gerade, dass sie (die Regierungen) auch deswegen abgelehnt werden, WEIL sie sich an die Gesetze halten bzw diese umsetzen. Wir leben nicht zu Zeiten Makhnos, Unterdrückung hat für uns ein anderes Gesicht. Auch wenn man sich die Willkür (der Herrscher macht, was er will) wegdenkt, garantiert die Rechtsordnung des bürgerlichen Staates ein System aus Zwängen und Abhängigkeiten. Insofern geht es eben gar nicht um die Frage, ob Regeln für ein Zusammenleben nötig sind (Demokraten versuchen ja gerne, auf diese Weise gegen den Anarchismus zu argumentieren), sondern eben, welchem Zweck diese dienen.