Aber zurück zur Pharmaindustrie und den Ärzten. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es durchaus Werbeveranstaltungen diverser Pharmaindustrien in denen Ärzte ziemlich viele "Geschenke" bekommen - das lässt mich schließen, dass sich das finanziell irgendwie auszahlen muss
Es ist kein Geheimnis, dass die Vertreter großer Firmen in die Praxen kommen. Dort stellen sie z.B. Zahnärzten neue Gerätschaften und Technik vor, bringen aber auch solche Kleinigkeiten wie Notizblöcke mit. Das erkennt man dann immer gut daran, wenn der Arzt einem etwas aufschreibt und auf dem Zettel schon das Logo des Branchenführers aufgedruckt ist.
Manchmal sind Ärzte auch angehalten, Wirkstoffe nur von einem bestimmten Hersteller zu verschreiben. Aber das klappt seit einigen Jahren nicht mehr ganz so gut, da der Apotheker wiederum dazu angehalten ist, ein günstigeres Ersatzprodukt dem Kunden zu empfehlen. Wenn dieser allerdings auf sein Rezept vom Arzt besteht, dann wird dies natürlich ausgehändigt (bei alten Leuten vermutlich gängige Praxis).
Ein System das Leute bezahlt, für den Versuch jemanden zu heilen und nicht Erfolgsbasiert, ist natürlich immer fragwürdig. Oder würdet ihr einen Mechaniker bezahlen, der das Auto zwar Tage lang bearbeitet hat, aber ohne dass es danach fahrtüchtig ist?
Das ist die Regel. Nennt sich Arbeitslohn und ist so verkehrt nicht. Wenn ein Fehler nicht zu beheben ist, der Mechaniker dafür nichts kann, er sich aber redlich Mühe gegeben hat, dann sollte er für seinen Versuch nicht bestraft werden. Andernfalls wird er es zukünftig gar nicht erst probieren. So wie auch ein Arzt, würde er erfolgsbasiert vergütet werden, chronisch Kranke oder Todgeweihte gar nicht erst empfangen wird. Und das kann wohl keiner wollen.