Asperger Autisten sind der nächste Schritt der Evolution

    • Offizieller Beitrag

    Dass die Beziehung gescheitert ist, hat sicher viele Gründe. Vor allem aber weil ich so viel Mist gebaut habe und ich mich scheiße verhalten habe. Im Grunde habe ich vollständig verdient.

    Mein Beileid.
    Natürlich kenne ich weder deine Ex noch die genauen Umstände, trotzdem möchte ich dir folgendes zu Bedenken geben: Viele Frauen haben ein unglaublich großes Talent dafür, andere sich schuldig fühlen zu lassen und ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden. Gerade, wenn Frauen mehr so der emotionale Part in der Beziehung sind, und sie den Mann in emotionaler Hinsicht ein wenig "führen", ist die Gefahr groß, dass diese emotionale Dominanz auch manipulativ eingesetzt wird (ob bewusst oder unbewusst).
    Ich habe so den Eindruck, es gibt drei Dinge, die der Mann (der Meinung der "modernen" Frau nach) gefälligst zu machen hat:
    1.) den ersten Schritt gehen und die Beziehung beginnen
    2.) ihr einen Heiratsantrag machen
    und 3.) am Ende der Beziehung die Schuld auf sich nehmen, damit sie ihr Leben wie gewohnt weiterleben kann und sich nicht mit den unangenehmen Gedanken beschäftigen muss, dass sie vielleicht auch selbst ziemlich scheiße gewesen ist.
    Ich spreche da aus einer gewissen Erfahrung. Und nein, das ist in keinster Weise frauenfeindlich gemeint. Ich bin nur eben generell sehr skeptisch, was Beziehungen angeht, vor allem eben Beziehungen mit zu großen Mentalitäts-Unterschieden (und die gibt es nunmal sehr oft, wenn Männlein und Weiblein zusammenkommen)
    Und daher rate ich dir einfach, erstmal ein bisschen emotionalen Abstand zu suchen, bevor du dich schon vorschnell festlegst, wer Schuld hat am Scheitern der Beziehung, und wer seine Hände in Unschuld waschen darf. Wenngleich es natürlich trotzdem auch nichts schadet, vor der eigenen Tür zu kehren und sich zu überlegen, was man selber beim nächsten Mal besser machen könnte. Nur sollte das halt nicht dazu führen, dass man die Meinungen anderer Menschen übernimmt und ihnen so Macht über sich selbst verleiht, auch wenn die Beziehung längst vorüber ist.

    Das Problem ist, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wo bzw. wie man solche Mädels findet. Ich meine eben weil sie introvertiert sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ihnen über den weg läuft, gleich 0.
    Hat da jemand Tipps?

    Na, eigentlich sollte sowas ja zum Beispiel hier im Forum möglich sein. ;-) Nur leider sind wir zur Zeit echt zu wenige User, als dass man sich da ernsthaft Illusionen machen sollte, dass durch dieses Forum irgendein Topf sein Deckelchen finden könnte. Aber theoretisch, wenn's mal wieder besser laufen würde und mehr neue User hier reinschauen würden, die keine Trolle sind... ja, warum nicht.

    Das endet meist in längeren Phasen befremdlichen Schweigens, welches von beiden beteiligten schnell als unangenehm empfunden werden kann und zudem ein näheres Kennenlernen erschwert.

    Ja, da hast du natürlich Recht. Vielleicht ist ja das einer der Gründe, warum es in so vielen Beziehungen einen mehr introvertierten und einen extrovertierteren Partner gibt. Weil es einfach einen braucht, der die Sache in Gang bringt und dann auch am Leben hält. (so, wie es auch bei deinen Eltern war, oder früher bei meinen) Nur ist die Gefahr in solchen Beziehungen eben auch groß, dass dann immer auch ein gewisses emotionales Abhängigkeits-Gefälle entsteht, wenn einer dem anderen immer sagen muss, was er wann zu fühlen und zu tun hat. Das wird dann schnell auch mal ungesund. Also hoffe lieber nicht zu sehr darauf, dass mal irgendein Mädel die Initiative ergreift und auf dich zu geht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es dann eine dominante Hexe. monster

  • @Dian
    Nein, sie hat mir die (Allein-)Schuld nicht gegeben. Das habe ich mir selbst. Wobei ich dazusagen muss, dass es natürlich auch einige Dinge gibt, die ich ihr ankreide... Aber die Hauptschuld trage ich allein. Ich habe so vieles falsch gemacht. Und ich war so blind, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass es falsch ist. Von außen betrachtet muss es wohl wirklich so ausgesehen haben, als wollte ich die Beziehung beenden. Das war dann eher eine Freundschaft als eine Liebesbeziehung.
    Ich hatte genug Zeit über die Vergangenheit nachzudenken und habe in der Zeit auch ein paar Ratgeber gelesen, z. B. "Der Weg des wahren Mannes" von David Deida. Auch wenn ich nicht alles teile, was da geschrieben wurde, so hatte ich doch sehr häufig Aha-Momente bis hin zu mehreren Facepalms-of-deaths :D

  • Zitat von Dian

    Also hoffe lieber nicht zu sehr darauf, dass mal irgendein Mädel die Initiative ergreift und auf dich zu geht.

    Das wäre natürlich schön, aber es scheint von der Natur so vorgegeben zu sein dass Frauen selten von sich aus die Initiative ergreifen. Und ein introvertiertes Mädel wird erst recht nicht die Initiative ergreifen wollen, da würde ich es auch gar nicht erst erwarten und selbst den ersten Schritt machen.


    Ich bin ja neuerdings regelmäßig am Wochenende in der Stadt unterwegs und mische mich unters Party-Volk, um Feldforschung zu betreiben. Leider hat sich aufgrund der gemachten Beobachtungen kein allzu positives Frauenbild herausstellen wollen. Die meisten Frauen machten leider einen äußerst unterwürfigen und submissiven Eindruck. Andere verhielten sich demonstrativ arrogant, überheblich und ablehnend gegenüber jenen Männern die sie als ''Beta males'' betrachteten und verwandelten sich ins genaue Gegenteil gegenüber einem Männchen welches sie als attraktiv einstuften und wurden wieder total devot. Und dann gab es noch jene die einfach immer Eiskalt und unnahbar wirken wollten und keinerlei Kontaktversuche zuließen.
    Was ich jedoch gelernt habe war, fast alle wollten von einem selbstbewussten und möglichst attraktiven Männchen angesprochen und bei allem geführt werden, viele zeigten wenig bis gar keinen Charakter und wollten dass der Mann alle Entscheidungen trifft. Nun ist das Party-Milieu einer typischen Freitagnacht kein exakter Querschnitt der Bevölkerung, aber die Häufigkeit mit der solche Beobachtungen machte, ließ mich doch sehr an der weiblichen Gattung Mensch zweifeln.


    Zwei Dinge habe ich gelernt, zum einen scheinen die meisten Frauen eine natürliche Abneigung dagegen zu haben den ersten schritt zu machen und die Führungsrolle zu übernehmen, zumindest beim kennenlernen oder ganz am Anfang einer Beziehung und selbstbewusste Kerle werden in der Regel immer bevorzugt. Zum anderen habe ich gelernt dass diese Umgebung der abendlichen Ausgehszene keine ist in der ich unbedingt Frauen kennenlernen möchte...
    Allerdings bleibt auch nicht viel mehr, außer vielleicht dem Internet. Die Vorstellung dass man seiner Traumfrau beim Einkauf begegnet halte ich für unrealistisch und außerhalb von Schulen und Arbeitsplätzen, bieten sich einem als NEET nur wenige Gelegenheiten um seiner Seelenschwester über den Weg zu laufen...

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

    • Offizieller Beitrag

    Wobei ich dazusagen muss, dass es natürlich auch einige Dinge gibt, die ich ihr ankreide... Aber die Hauptschuld trage ich allein. Ich habe so vieles falsch gemacht.

    Ich hatte genug Zeit über die Vergangenheit nachzudenken und habe in der Zeit auch ein paar Ratgeber gelesen, z. B. "Der Weg des wahren Mannes" von David Deida.

    Weiß nicht...
    Ich lehne eigentlich dieses Denken generell ab, dass man an sich arbeiten und sich optimieren muss, um eine erfolgreiche Beziehung führen zu können. Das klingt für mich nach Leistungssport... und genau das sollte eine Beziehung ja eigentlich nicht sein. ;-)
    Ich finde, wenn man erstmal sein Wesen umkrempeln muss und sich Verhaltensweisen mühsam antrainieren muss, die einem eigentlich fremd sind, damit die Beziehung funktioniert... dann ist man einfach mit dem falschen Menschen zusammen. Die wahre Liebe, so wie ich sie verstehe, sollte das genaue Gegenteil von Stress und hartem Training sein. Es sollte das leichteste, problemloseste und angenehmste Gefühl auf der Welt sein. Es sollte so einfach sein wie mit dem Finger zu schnippen. Und wenn es das nicht ist... dann liegt das mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass man mit jemandem zusammen ist, der nicht hundertprozentig zu einem passt.


    Um es jetzt mal anhand von deinem Beispiel zu erklären: Natürlich kannst du versuchen, dich zu verändern, ein romantischer Kavalier zu werden und deiner Freundin ständig zu sagen, wie sehr du sie liebst, damit sie das Gefühl hat, dass sie dir wichtig ist. Natürlich kann man solche Dinge trainieren und sich aneignen.
    Aber wenn es nicht von vornherein für dich selbstverständlich ist, dich so zu verhalten, dann entspricht es vielleicht einfach nicht deinem Charakter. Ist es nicht ein stückweit Verrat an sich selbst, wenn man anders werden möchte, als man ist, nur um damit bei einem bestimmten Menschen besser anzukommen? Wäre es nicht der authentischere Weg, du würdest dir einfach jemanden suchen, der ein ähnliches Beziehungsverständnis hat wie du, und der nicht so viel Wert auf romantische Liebesbekundungen legt, weil er mit einem freundschaftlichen Nebeneinanderherleben eigentlich ganz zufrieden ist?
    Oder anderes Beispiel: Wenn ich gut musizieren kann, aber ziemlich schlecht im Malen bin... dann wäre es für mich die logischste Entscheidung, dass ich Musiker werde und nicht Maler.
    Natürlich kann ich auch sagen, ich muss mich jetzt selbstverbessern, damit ich auch ein guter Maler sein kann, und stecke da ganz viel Energie rein. Aber ich glaube, selbst wenn man es sich noch so antrainiert... man wird nie ein so guter Maler sein können wie jemand, der dieses Talent von Natur aus besitzt. Von daher finde ich eben, man sollte sich mehr darauf konzentrieren, die Tätigkeit zu finden, der am besten zu den eigenen Stärken passt, anstatt krampfhaft zu versuchen, etwas zu werden, was man nunmal nicht ist.
    Ebenso verhält es sich mit Beziehungen. Ich finde, man sollte versuchen, jemanden zu finden, der einen für das liebt, was man ist. Der einen genau so liebt, wie man ist. Und nicht jemand, für den man erst mal sein Verhalten und seine Art zu Leben verändern muss, damit es funktioniert.
    Vielleicht bin ich da zu sehr Romantiker und Idealist. Aber ich glaube eben daran, dass man, wenn man seinen richtigen Seelen-Verwandten oder -Partner gefunden hat, gar nichts mühsam erlernen oder trainieren muss, sondern dass dann einfach alles perfekt wie von selbst abläuft und man sich blind versteht. Ganz ohne Worte und ohne jegliche Anstrengung.

  • Ich finde, wenn man erstmal sein Wesen umkrempeln muss und sich Verhaltensweisen mühsam antrainieren muss, die einem eigentlich fremd sind, damit die Beziehung funktioniert... dann ist man einfach mit dem falschen Menschen zusammen.

    Ich weiß schon was du meinst. Aber es gibt eben "Spielregeln". Das ist in einer Beziehung nicht anders als im diesem Forum: Wenn man sich nicht an die grundlegenden Regeln hält, fliegt man raus. Daran gibt's auch nichts zu meckern. Und wenn beispielsweise ein Riesenarschloch ist, kann es gut sein, dass man in jedem Forum gebannt wird, obwohl in jedem Forum die Regeln ein wenig anders sind.
    Bei Beziehungen ist das ähnlich, nur viel komplizierter. Die Regeln sind hier nich fest, sondern gewissen Dynamiken unterworfen. Das größere Problem ist, dass die Regeln nirgendwo geschrieben stehen - es läuft also auf Trial-and-error hinaus (oder man hat eine so gute Kommunikation, dass man über alles reden kann).


    Ich hoffe der Vergleich ist irgendwie verständlich, auch wenn er noch so hinkt und ich mich gerade selbst verwirrt habe. Im Grunde will ich nur sagen: Wer gerne in einem Forum dabei möchte, muss (im eigenen Interesse) sich an die gegebenen Regeln halten. Jetzt kannst du natürlich sagen, dass man sich nicht anpassen sollte, denn wenn man mit den Forenregeln nicht klarkommt kann man sich ja ein anderes Forum suchen (oder selbst eins gründen^^). Aber ich finde, man kann auch ruhig mal sich selbst hinterfragen: "Warum komme ich mit den Forenregeln nicht klar?" Und da gibt es dann im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Entweder sind die Regeln "scheiße" (aus subjektiver Sicht natürlich) oder man sieht ein, dass man selbst "scheiße" ist.


    Und da ich mich gerade auch viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige, stelle ich mir gern die Frage "Was kann ich besser machen?" Ich meine warum sollte man denn nicht aus Fehlern lernen? Dann wären die schmerzhaften Wunden aus der Vergangenheit ja völlig umsetzt gewesen, wenn man die Lektion verkennt / verpennt.


    Ich lehne eigentlich dieses Denken generell ab, dass man an sich arbeiten und sich optimieren muss, um eine erfolgreiche Beziehung führen zu können.

    Ich gebe dir Recht: Man muss nicht. Aber es macht es einfacher und für alle Beteiligten angenehmer. Zum Beispiel habe ich ewig nicht gecheckt, dass Frauen nicht rational denken 8o Wenn weiß, dass sie vorrangig emotional denken, dann macht es dass schon mal um einiges einfacher.


    Aber im Grunde hast du natürlich auch Recht: Man sollte sich nicht verbiegen für eine Beziehung. Man sollte es einsehen, wenn man nicht zueinander passt und dann auch die Konsequenzen ziehen.


    Ich denke auch, dass es da draußen noch "die Richtige" für mich gibt. Die Frage ist eben nur, wie ich sie finde ?( Denn die Frau, die ich suche, versteckt sich wahrscheinlich so gut, dass ich sie nicht finden kann ;) (so wie ich lange Zeit komplett abgetaucht war).

    • Offizieller Beitrag

    Aber es gibt eben "Spielregeln". Das ist in einer Beziehung nicht anders als im diesem Forum: Wenn man sich nicht an die grundlegenden Regeln hält, fliegt man raus.

    Natürlich, ich versteh dich schon. Man sollte sich an die Spielregeln halten, wenn man mitspielen will. Zumindest sollte man die Regeln mal kennen, damit man rechtzeitig merkt, wenn man dagegen verstößt.
    Aber den Idealfall finde ich immer noch, wenn es zwar irgendwo Regeln gibt, die aber keinen kümmern, weil man sie für ein gutes Zusammenleben gar nicht benötigt. Beispielsweise schätze ich dich jetzt mal so ein, dass du hier im Forum auch dann keine anderen User beleidigen oder mobben würdest, wenn das nicht explizit in den Regeln verboten wäre... einfach, weil es halt nicht deiner Art entspricht, dich so zu verhalten. Und wenn alle User so wie du wären, bräuchte es diese Regeln gar nicht, und ich wäre auch erst gar nicht auf die absurde Idee gekommen, überhaupt irgendeinen Verhaltenskodex auszuformulieren.
    Aber das setzt eben voraus, dass Menschen zusammen sind, die sich über die grundsätzlichsten Dinge einig sind, so dass diese Regeln für immer unausgesprochen bleiben können. Nichts anderes sage ich ja auch über Beziehungen... dass eben über gewisse grundsätzliche Dinge Einigkeit bestehen sollte. Sobald man mal Regeln formulieren muss, ist die Kacke eh schon am Dampfen. ;-)
    Aber ich versteh schon, was du meinst. Und es schadet natürlich auch nichts, sich etwas in Achtsamkeit zu üben und die Konflikte zu verstehen, bevor sie entstehen. Ich wollte dich ja auch gar nicht davon abhalten, sondern nur darauf hinweisen, dass man es nicht zu verkrampft angehen sollte, nach dem Motto: "Ich muss jetzt in Zukunft unbedingt dies und jenes beachten, damit ich dieses und jenes Resultat erziele."
    Wie du selbst sagtest, Liebe ist keine Mathematik... und man kann das nicht einfach berechnen oder durch das Lesen irgendwelcher Ratgeber oder das Erlernen einer magischen Beziehungsformel reproduzieren. Auch wenn es natürlich manchmal ungeheim praktisch wäre, wenn es tatsächlich so einfach funktionieren würde.

    • Offizieller Beitrag

    Im neuen Predator-Film wird übrigens auch behauptet, dass Asperger-Autisten die nächste Stufe der menschlichen Evolution sind. Und der autistische Sohn des Helden ist der einzige, der blickt, wie die Alientechnologie funktioniert, weil er sich gut irgendwelche Muster einprägen kann.
    Da hab ich irgendwie an diesen Thread denken müssen...
    Außer, dass diese Behauptung mal kurz in den Raum gestellt wurde, wurde aber natürlich nicht weiter darauf eingegangen. Der Film ist auch einfach nur ein witziger B-Movie mit viel Splatter ohne irgendeinen höheren Anspruch. Wer sowas mag, wird ganz gut unterhalten. Aber die nächste Evolutionsstufe der Filmkunst ist das definitiv nicht.

    • Offizieller Beitrag

    der autistische Sohn des Helden

    Irgendwie war es so klar, dass das natürlich ein autistischer Sohn ist, und keine autistische Tochter, oder?
    In dem Zusammenhang stelle ich mir gerade die Frage, warum Autisten in Filmen eigentlich fast ausnahmslos männlich sind. (also zumindest im Mainstream-Kino)
    Oder kennt einer von euch Filme, in denen weibliche Autisten vorkommen?
    Ich finde, das ist schon mal wieder sehr bezeichnend dafür, wie die Geschlechter-Klischees trotz aller Pseudo-Emanzipation immer noch ziemlich stark in den Köpfen der Leute verankert sind. Emanzipierte, weibliche Actionhelden? Kein Problem, so lang sie gut aussehen und schön die männlichen Instinkte ansprechen. Emanzipierte, dicke Komikerinnen? Auch kein Problem, weil Dicke ja immer lustig sind (aber wehe, sie sind es nicht... dann will keiner was mit Dicken zu tun haben.)
    Aber eine unsexualisierte weibliche Autistin, die komplett in ihrer eigenen Welt lebt, hässliche Klamotten trägt und eine uncoole Frisur hat? Das scheint im Kino immer noch ähnlich schwer vorstellbar zu sein wie ein maskuliner Actionheld, der einen anderen Mann küsst. Manche Klischees bleiben scheinbar auf ewig in der Gesellschaft erhalten.

  • Ja, ich kenne Filme, in denen weibliche Autistinnen vorkommen: Temple Grandin und Snow Cake.


    Die meisten Filme, in denen „Autisten“ vorkommen, sind eh Schrott, weil es eben Filme von Neurotypen über Autisten sind. Auch die Schauspieler sind neurotypisch.In den meisten Filmen werden auch gängige Klischees über Autisten erfüllt. Jeder Autist unterscheidet sich von einem anderen Autisten und auch Neurotypen sind nicht alle gleich.


    Wenn ihr sagt: „Autisten leben in ihrer eigenen Welt“ - was genau meint ihr damit? Es ist so, dass sich meine Innenwelt stark von der Außenwelt unterscheidet und ich mit 90% der Menschen nichts anfangen kann. In mir ist ein unveränderlicher Kern, den die Außenwelt weder überschreiben, noch sonst wie beeinflussen kann. Aber ich bin nicht zwangsläufig in meine Innenwelt zurückgezogen. Ich nehme schon die Außenwelt wahr. Vieles von dem, was die Menschen so beschäftigt, ist für mich unrelevantes Zeug. Ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen kaum noch sie selbst sind. Sie haben ihre Individualität unbemerkt gegen Ersatzzeug ausgetauscht. Worüber die Menschen sich Gedanken machen, ist schon krass: Konsum, Arbeit, Aussehen, nachplappern, was sie irgendwo gelesen haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, ich kenne Filme, in denen weibliche Autistinnen vorkommen: Temple Grandin und Snow Cake.

    Ah, ok. Danke für die Info. Waren mir beide völlig unbekannt. Man merkt, dass du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast. ;)

    Es ist so, dass sich meine Innenwelt stark von der Außenwelt unterscheidet und ich mit 90% der Menschen nichts anfangen kann. In mir ist ein unveränderlicher Kern, den die Außenwelt weder überschreiben, noch sonst wie beeinflussen kann. Aber ich bin nicht zwangsläufig in meine Innenwelt zurückgezogen. Ich nehme schon die Außenwelt wahr. Vieles von dem, was die Menschen so beschäftigt, ist für mich unrelevantes Zeug.

    Das trifft alles exakt genau so auch auf mich zu. Würdest du eine solche Denkweise als Autismus-typisch bezeichnen?
    Ich bin ja eigentlich ohnehin ein Gegner von diesen ganzen Kategorien und Schubladen, die die Menschen immer aufmachen müssen, um irgendwas zu erklären, was von der Durchschnitts-Norm abweicht. Es vereinfacht vielleicht die Kommunikation, wenn man Begriffe wie "Autismus" hat, mit denen man bestimmte Charakterzüge benennen kann, die man sonst jedes Mal ziemlich umständlich umschreiben müsste...
    aber andererseits entstehen durch die Verwendung von so einem vereinfachenden Begriff auch gleich wieder bestimmte Bilder in den Köpfen... und das sind eben dann meist diese typischen Klischees, vom Autisten, der nichts wahrnimmt außer der einen Sache, auf die er sich gerade konzentriert, der die ganze Zeit damit beschäftigt ist, irgendein Puzzle zu lösen oder etwas zu ordnen, und der komplett austickt, wenn man ihn davon abzuhalten versucht oder Unordnung in seine kleine Welt reinbringt.
    Also das was ich da jetzt beschrieben habe, sind eben so die Klischees, wie sie ja auch eben in den meisten Hollywood-Filmen verwendet werden. Und das ist wohl auch das, an was die meisten Menschen als erstes denken, wenn sie das Wort "Autismus" hören.
    Aber wenn ich das richtig sehe, gibt es ja nicht den einen typischen Autisten... sondern es sind fließende Übergänge, ohne dass man da eine klare Grenze ziehen könnte, wo Autismus eigentlich anfängt und wo er aufhört. Manche Menschen sind auf der Autismus-Skala eben etwas weiter links, andere weiter rechts. Aber keiner ist 100 % autistisch oder 100 % neurotypisch. Also das ist zumindest so meine Auffassung davon. Korrigiere mich, falls ich mich irren sollte. Ich hab mich jetzt auch nicht so sehr damit befasst, wie du es notgedrungenermaßen vermutlich getan hast.