Beiträge von Nox

    Deshalb würde ich aufjeden fall raten deine Umgebung Wechseln und in großstädte ziehen da dort die leute im allgemeinen weniger Vorurteile haben. Egal ob mit oder ohne Geschlecht, deine umgebung wird dir nicht gut tun.

    Ich komme aus einer Großstadt, aber hier sind halt zumeist zum Großteil Asis unterwegs und der Rest ist eben erzkonservativ(oft so ganz alte Leute). Ich denke nicht, dass sich das stark ändern wird, wenn ich in eine andere Stadt ziehe, da ich als Studentin ziemlich weit herum komme und diese Sachen sind mir nicht nur in meiner Heimatstadt passiert.


    Vorallem in dieser gesellschafft gibt es halt nur die klassischen 2 Geschlechter mit denen man Identifizirt wird. Deshalb wirst du wahrscheinlich als Geschlechtlos nicht Akzeptirt werden oder besser gesagt als Subjekt wirst du in dieser Welt als Geschlechtlos nicht Akzeptirt werden, weil ein Subjekt immer heißt sich den gegebenen Rahmen an zu passen. Aber wenn du damit klar kommst ein Außenseiter zu sein und von leuten komisch angemacht zu werden, kannst du es dir natürlich überlegen. Und du solltest dir halt echt überlegen ob wirklich dein Geschlecht das Problem ist.

    Es sind eben diese Zwänge, aus denen ich mich befreien möchte. Mir ist es gleich, wenn man dann nicht mehr als "Mensch" gesehen wird, ist mir immer noch lieber, als das Ganze täglich erfahren zu müssen. Mit der Einsamkeit des Außenseiterdaseins hatte ich nie große Probleme gehabt, aber es gibt eben diese geschlechtsspezifische Sehnsucht und das gilt es eben zu überwinden. Würde ich auch allein schaffen, wenn es da nicht ständig Leute geben würde, die einen wieder herabzerren und deswegen sehe ich als letzte Konsequenz eben auch körperlich zu entmenschlichen.


    Und Außerdem glaube ich das dir irgend etwas in deiner vergangenheit passiert ist, was dir immer noch wehtut und du irgendwie hilfe brauchst weil du immer wieder anspielungen machst( tut mir leid falls ich das falsch eingeschätzt habe). Deshalb würde ich an deiner stelle einen Psychologen auf suchen damit du deine Vergangenheit verarbeiten kannst. Der kann die in der geschlechtsfrage bestimmt auch noch einmal weiter helfen und dich vielleicht auch Unterstützten falls du es wirklich durch ziehst, weil das es Problem los passieren würde kann ich mir kaum vorstellen. Das wichtige ist aber das du einen Psychologen findest den du vertraust und der auch aufgeschlossen ist. Scheu dich nicht den Psychologen zu wechseln und sei auch lieber vorsichtig worüber du sachen erzählst bis du ihn vertraust. EIn guter Psychologe wird dir dann auch die Zeit geben, falls nicht wechsel ihn auch.

    Beim Psychologen war ich schon, der sagte mir damals, dass ich kerngesund sei, obwohl ich früh angefangen hatte mich selbst zu verachten und mir selbst Leid zu zufügen(hatte mich mit 14 angefangen zu ritzen und mit 18 aufgehört, war jetzt aber kein großes Ding, gab eben Unterbrechungen dabei und es war nie so wirklich lebensbedrohlich). Irgendwie hatte ich ein Ventil gebraucht, um den ganzen Frust, Wut und Trauer loszuwerden. Jedoch habe ich meine Meinung von damals geändert, was diese inneren Schmerzen betraf. Generell war ich nie Schuld an vielem gewesen, mir wurde ständig etwas angetan, wofür ich mich dann selbst verachtete. Es waren immer die Menschen in meinem Umfeld gewesen, die das Leiden erzeugt hatten, wie meine Eltern, meine Verwandtschaft allgemein, falsche Freunde und auch Fremde. Jetzt kann ich es nicht mehr verstehen, wieso ich mir damals die Schuld für vieles gegeben hatte, worauf ich einfach keinen Einfluss hatte ausüben können. Mittlerweile habe ich mich aber so weit von diesen Kräften distanziert geistig, dass die meisten Dinge mir nichts mehr anhaben können. Dennoch unterläuft einem ja immer mal wieder etwas, was einen aus der Bahn wirft. Ich glaube, dass man mit gewissen Dingen einfach selbst klar kommen und sich selbstständig weiterentwickeln muss. Erwachsensein ist ja keine Einbahnstraße, außer man tritt immer auf der Stelle.

    Seine Geschichten haben mich bereits seit der frühesten Kindheit fasziniert, meinen Eltern war es völlig gleich, was ich so zu lesen bekam, weshalb ich nach Harry Potter und Knickerbockerbande, direkt Werke für Erwachsene in die Hände bekam, wie eben King, die letzten Kinder von Schewenborn, Dawn Brown etc. Hab aber bisher nur die älteren Sachen gelesen, da meine Eltern einmal so eine King-Phase in den 80ern gehabt hatten. Da haben die sich alle Klassiker geholt, wie Friedhof der Kuscheltiere, der Fluch, das letzte Gefecht etc. Zu dem Phantasiegenre und den Lightnovels, kam ich relativ spät erst(so mit 15).

    Ich habe allerdings die Befürchtung, dass du dir mit diesem Forum den falschen Ort ausgesucht hast, um dich diesbezüglich auszutauschen. Die "Unity" ist ein mehrheitlich männerdominierter Ort, in dem sich neben einigen sicherlich emphatischen Persönlichkeiten eben auch die Sorte chronisch untervögelter, latent misogyner (spät-)pubertierender Außenseiter herumtreibt, deren vermeintliche Ablehnung gesellschaftlicher Normen eben nur so weit reicht, wie die eigene Komfortzone eingeschränkt wird.

    Es gab kein anderes Forum, wo ich darüber sprechen könnte oder eben Personen in meinem Umfeld, die das verstehen könnten...Leider...Die meisten meinen, ich sollte mich da nicht so anstellen, aber sie wissen ja nicht, was für innere Schmerzen man deswegen davon getragen hat.


    Wie sollte so eine Beziehung aussehen? Das habe ich nach dem Lesen noch nicht so ganz verstanden glaube ich. Verstanden habe ich, daß du sehr empfindlich bist, wenn dich jemand einfach mal so anfasst. Andere Frauen würden sich vielleicht beklagen, daß das nicht getan wird.

    Würde eine Beziehung nur mit einem Typen führen, der ebenfalls sehr empfindlich und sensibel ist und sich halt darum kümmert, was man denkt und fühlt, nicht ständig auf das Visuelle bezogen ist. Solche Gedanken habe ich mir auch schon gemacht: Dass die Frauen halt mit der Zeit immer offensiver wurden, was so etwas angeht und deswegen die Typen darauf reagieren mit diesem aggressivem Verhalten. Aber so bin ich nun einmal nicht auf dieser Ebene und will auch niemanden haben, der so ist...Vielleicht wäre das wohl sogar gut, wenn der Typ ebenfalls solche Erfahrungen hätte und dementsprechend damit umgehen kann.


    Ich weiß ja nicht, aber bis auf wenige ausnahmen dürften die wenigsten Menschen (nicht nur weiblichen Geschlechts) darüber erfreut sein grundlos von fremden Menschen ohne Vorwarnung angefasst zu werden. Aber als asexueller Autist bin ich da vielleicht auch eher ein Sonderfall, um hier auch mal meine Trumpfkarten beim Minderheiten-Bingo ausspielen zu dürfen. Ich sehe meine unterficktheit daher auch eher als freiwillige Entscheidung meinerseits. ;)

    Habe ebenfalls Asberger-Syndrom, weswegen ich nicht so gut Gefühle ausdrücken kann und bin demisexuell, also das, was zwischen normalsexuell steht und asexuell. Im Grunde interessiere ich mich für so etwas auch nicht so stark, wie die meisten Menschen in dieser Gesellschaft. Manchmal kann ich Tage lang an meiner Geschichte arbeiten, ohne dass da solche Gedanken aufkommen.


    Es ging soweit ich es verstanden hatte um Bekanntschaften, nicht um Fremde.

    Nein, es ging auch um Fremde sowie Bekanntschaften und sogar Freundschaften, wo ich plötzlich so etwas erleben musste und das hat mich als Jugendliche damals ziemlich verstört.


    You're welcome :P
    Ansonsten an die Thread-Erstellerin derselbe Tipp, den ich auch gelegentlich missverstandenen Provinznasen aus dem Unity-Forum gebe: Milieu wechseln, Deutschland ist groß und man erlebt teilweise ziemliche Kulturschocks. Ansonsten auch mal einen Blick in den Opfer-Thread werfen (da gibts noch mehr kostenlose Analysen :D ) - wenn man immer an die Falschen gerät, ist das im Grunde auch immer auf eine falsche Herangehensweise zurückzuführen.

    Cool, dass es dafür auch eine Abteilung hier gibt.^^Falsche Herangehensweise...Hmm...Eigentlich wirke ich auf mein Umfeld immer ziemlich gefasst und stark, bisweilen auch kalt und distanziert.


    ich gehe durch die Fußgängerzone und jeder Mensch wird erstmal auf das Geschlecht abgecheckt, als zweites wohl erst ob Freund oder Feind.

    Bei mir ist es umgekehrt der Fall. Zuerst achte ich darauf, ob mir der Mensch gefährlich werden könnte, dann gehen mir halt so Gedanken durch den Kopf, was für ein Menschenschlag dieser ist und ganz weit zurückliegend nehme ich das Geschlecht wahr, kommt so, nachdem ich die Größe des Menschen eingeschätzt habe. Weiß nicht, mir ist das eben egal, was für ein Geschlecht ein Mensch hat, obwohl ich halt diese scheußlichen Erfahrungen nur mit Männern gemacht hatte. Ich differenziere da aber und sage nicht polemisch, dass alle Männer "scheiße" sind.


    Die Gesellschaft ist voll von Singel Menschen, jeder sexueller Mensch wünscht sich aber von Natur aus einen Partner, aber wie findet man einen Partner?, Freunde hat man schon genug, aber man will einen echten Partner, man muss irgendwie in Kontakt kommen mit anderen Menschen, und man will nicht erstmal nur der Freund werden und dann später darüber nachdenken, ob derjenige Potenzial hat.

    Kommt es nicht erst einmal so, dass man miteinander befreundet ist, wenn man eine Beziehung eingehen möchte? Finde es seltsam, wenn man direkt auf Beziehung anspielt, ohne die Person richtig zu kennen.


    Frauen hoffen allgemein darauf, dass sie vom Richtigen angesprochen werden, leider erwartet es die Gesellschaft, dass die Männer die Initiative ergreifen. Aber viele Menschen sind halt nicht kompatibel, und so fühlen sich gerade die attraktiven Frauen dauerhaft angegriffen von den Männern, und die Männer haben sozusagen das Glück nicht von fremden Frauen angesprochen zu werden, denn das ist ja die Aufgabe des Mannes.

    An sich bin ich ein sehr reserviert und verstehe deshalb nicht, warum da so komische Leute ankommen oder warum die meine eisigen Blicke missverstehen und meinen das wäre eine Einladung einen wie auch immer zu belästigen. Naja, ich denke mittlerweile hat sich das ausgeglichen mit dem Ansprechen, hier wird das von keinem Mann mehr erwartet, den ersten Schritt zu machen. Meist ergreife ich immer die Initiative, wenn ich Leute näher kennen lernen möchte, aber eben auf eine distanzierte Art erst einmal, weswegen ich nicht verstehen kann, warum das manche Typen dazu einlädt, viel zu offensiv zu sein.


    Das ist aber ziemlich schlecht, wenn man anfangs nur auf so etwas achtet, weil dann gewisse Wunschbilder auf die Frau projiziert werden, wie sie eben nicht ist. Irgendwie setzen die meisten Männer Schönheit immer gleichsam mit Verruchtheit gleich. Aber was kann man denn bitteschön für sein Aussehen, wenn man schlank ist und ein wohl geformtes Gesicht hat? Das sagt doch gar nichts über diese Person aus. Diese Person könnte auch ein Psychopath sein. Allgemein beobachte ich erst einmal Typen, bevor ich sie anspreche, damit ich erst einmal Rückschlüsse auf ihren Charakter schließen kann. Danach spreche ich mit ihnen und schaue genau darauf, wie sie sich mir gegenüber verhalten. Wenn es so offensives Verhalten ist, landen sie in der Friendzone und wenn das nicht geht, breche ich einfach den Kontakt ab. Es ist sehr anstrengend, wenn man ständig so schlechte Anmachsprüche zu hören bekommt und dann denkt man sich einfach so: Lasst mich doch alle einfach in Ruhe und nehmt mein Geschlecht einfach nicht wahr, okay? Wir können Freunde sein, das ist in Ordnung, wenn du dich zusammenreißt.


    Ich mache Leuten wirklich gerne Komplimente und versuche sie etwas wertzuschätzen. Davon gibt es eigentlich nicht viele. Aber so ziemlich jedes Mädchen sagt mir inzwischen, das sie Komplimente generell nicht mag. Wahrscheinlich sind das die selben, die am Abend dann irgendwelche komischen Kitsch-Geschichten lesen.

    Komplimente sind ja nicht schlimm generell. Nur die Weise, wie man diese äußert und höre nur so grobe Kommentare, die komplett nur auf das Eine aus sind.


    Das ist alles ganz schön viel Heuchelei, aber ob ich deswegen Geschlechtslos sein will? Nein, verdammt. Eine vernünftige Beziehung ist doch völlig ausreichend. Wenn man treu ist, sich gegenseitig aufrichtig liebt und die Chemie passt, dann kann man es auch wie die Karnickel treiben und den Körper des anderen erforschen. Daran wäre dann nichts sexistisch. Ich glaube, die meisten suchen sich einfach nur immer wieder die völlig falschen aus und werden dementsprechend nicht gerade glücklich.

    Es gibt irgendwann eine Barriere, die sich bildet im Verstand, wenn man zu viele negative Erfahrungen gemacht hatte. Irgendwann zerbricht halt etwas in einem, schwer zu erklären, wenn man so etwas noch nie erlebt hatte. In den meisten Beziehungen, die ich bisher hatte, haben sich die Typen erst später als chauvinistische Spinner geoutet. Vorher geben sie sich natürlich von ihrer besten Seite, damit die Beziehung hält und dann fängt es an, dass diese versuchen einen an sie zu ketten. Hatte sogar mal jemanden gehabt, der tatsächlich wollte, dass ich das Abitur abbreche und eine Ausbildung anfange, damit wir uns eine Wohnung zusammen hätten leisten können und ich dann einfach so: Was soll das? Fühlst du dich verletzt, weil ich mit einem Studium eine höhere gesellschaftliche Position als du erreichen kann?
    Hab das eben nicht verstanden, warum das überhaupt ein Thema war, aber er kam sich eben völlig minderbemittelt vor und wollte deswegen Kontrolle ausüben. Irgendwie wird den Männern viel mehr Freiheit zugemessen als den Frauen und das ist eben ein Problem.
    Irgendwann will man eben einmal Ruhe haben und sich von diesem ganzen Jammertal distanzieren, aber man wird eben ständig hinein gezogen. Dann zieht man Konsequenzen, um sich weiter abgrenzen zu können. Diese Leute mit bösen Intentionen lassen mir aber eben keine Ruhe und deswegen sehe ich, dass ich mich zu verändern habe. Kein Geschlecht zu haben, wäre einer Erlösung gleich, gleichzeitig diese Sehnsucht zu verlieren und keine Schmerzen wegen des Geschlechtes erleiden zu müssen.


    growup
    Das war´s endgültig mit diesem Forum.
    Haut rein.

    Okay...Habe ich jetzt jemandem mit der Thematik vergrault? Das war keineswegs beabsichtigt. Darf man denn keine Bedenken mehr in einer Runde von Individualisten äußern?

    Versteckter Sexismus?


    Würde gern einmal hören, wer Erfahrungen damit hat und wie ihr allgemein zu der Thematik steht. Ob ihr es verstehen könnt oder ob ihr damit so gar nichts anfangen könnt. Ist das 1. Mal, dass hier überhaupt in einem Forum eine Thematik anspreche.


    In allererster Linie muss ich sagen, dass ich schon immer dieses Gefühl gehabt hatte, dass allgemein von Frauen in dieser Gesellschaft viel zu viel erwartet wird. Mal ist es offensichtlicher, mal weniger. Es ist so ein Gefühl, das nur verschwindet, wenn ich komplett für mich allein gestellt bin. Sobald da Leute sind, fühle ich mich durch eine Metaebene an Richtlinien unterdrückt, was sich dann auch irgendwann bemerkbar macht, je länger mich eine Person kennt. Habe einige Menschen gefunden, die damit umgehen können, doch irgendetwas schaltet da in ihren Gehirnen, dass sie immer noch so denken, wie vor etwa 200 Jahren. Sie akzeptieren mich etc. und das finde ich erst einmal gut. Was mich aber stört, ist die Tatsache, dass ich mit der unangepassten Art, die ich mir jahrelang erkämpfen musste, nie jemanden im realen Leben zu finden scheine, der eine Beziehung mit mir eingehen würde, ohne mich verändern zu wollen(spreche hier von dieser Projektion des Stereotypen einer Frau, der gesellschaftlich akzeptiert wird).
    Das ist nämlich der Punkt, den ich hiermit ansprechen wollte: ein Sexismus, der immer noch greift, obwohl man Frauen mittlerweile die gleichen Rechte eingesteht. Natürlich braucht es seine Zeit, bis veraltetes Denken aus einer Gesellschaft entfernt wird und es auch einmal im Mainstream ankommt. Nur kommt es mir so vor, als wenn gewisse Katalysatoren zum Tragen kommen, die das Ganze wieder zurückdrehen wollen. Es gibt da diese sexistischen Rapper und die von der Jugend verherrlichte Ghettokultur, ebenso die Zwänge der Alten, in deren Denken es nicht hereinpasst, wenn man als Frau seine Familie ablehnt und Kinder nicht zu mögen scheint oder sich für "typisch männliche Dinge" interessiert, wie etwa Autos, Motorräder, Computer und Extremsport. Auf der einen Seite hatte ich immer die Sehnsucht verspürt endlich einmal jemanden zu finden, der nicht so ist und einen mit allen Eigenschaften akzeptiert, die man besitzt. Das trieb mich bisher in einige Beziehungen, die sehr zweifelhaft waren und in denen ich komplett objektifiziert worden war. Manchmal war man halt eben viel zu gutmütig und hat einigen Leuten zu viel Vertrauen geschenkt. Hinzu kommt noch, dass ich immer auf meinen Körper geachtet hatte mit Sport und gesunder Ernährung, weswegen ich für viele eine akzeptable, trainierte Figur besitze.
    Aber irgendwie möchte ich diesen Körper nicht mehr haben, obwohl ich mich damit gesund fühle. Nie mehr möchte ich als Puppe gehandhabt werden, die sich von so Vollidioten, die nichts verstanden haben, ankleiden oder auch einmal ungefragt angrabschen lässt(diese Leute hatten dann meist eine Faust im Gesicht oder einen Fuß zwischen den Beinen). Diese nicht erlaubten Berührungen spüre ich, obwohl einige davon schon Jahre her sind, immer noch auf meinem Leib und verachte Menschen dafür, dass sie zu so etwas fähig sein können. Es ist wie ein Nagel, der sich ins Gehirn gebohrt hat und den man nicht mehr herausziehen kann. Es sind Narben, die niemals wieder verblassen werden und alles nur, weil gewisse Menschen ihren Egoismus nicht unter Kontrolle haben können...Irgendwie kriegen die wenigsten männlichen Individuen in den Kopf hinein, dass eine Frau, die auf ihre Gesundheit achtet, nicht gleich willig ist oder dass man Sport nicht ausschließlich deswegen treibt, weil man dem anderen Geschlecht gefallen möchte. Es übersteigt wohl das Denken der meisten Leute hier in meiner Stadt.
    Manchmal wünsche ich mir deshalb einen vollkommen geschlechtslosen Körper, damit man endlich vergessen kann. Doch das ist ja noch nicht möglich und jede Aktion bricht alte Narben wieder auf, die ich schon seit meiner Kindheit trage und hatte jetzt keine Missbrauchserfahrung gehabt etc. Es sind vielmehr die kleinen Dinge, die sich angesammelt und hinterher zu einem Trümmerhaufen angehäuft haben.


    Die wenigsten Menschen, die ich darauf angesprochen habe, wissen überhaupt, was ich damit aussagen wollte. Deswegen dachte ich mal, dass ich es hier versuche und ob es hier vielleicht Leute gibt, die ähnlich empfinden oder die auch einen ganz anderen Blick auf die Sache haben, um einmal andere Meinungen als die Üblichen darüber zu hören.

    Früher einmal habe ich wohl dafür gelebt, einen guten Schulabschluss und danach Karriere zu machen. Mit 16 habe ich dann herausgefunden, dass mich das nicht wirklich erfüllt. Habe mich schon immer künstlerisch beschäftigt...Gemalt, geschrieben(Geschichten, RPGs, Gedichte, Songtexte), musiziert, am PC etwas herum gefrickelt usw. Jetzt weiß ich aber, dass mich das auch nicht so wirklich erfüllt. Das Einzige, was mich wirklich erfüllen könnte, wäre einmal so ein richtiges Abenteuer, wo es ums nackte Überleben geht. Natürlich ist das in dieser Gesellschaft nicht mehr möglich und deswegen reagiere ich meinen Bewegungsdrang und den Trieb nach Action mit Laufen, Kraftsport Games und eben Parcour ab. Würde so gern einmal Bungeejumping machen oder Klettern gehen, was jedoch sehr teuer ist und ich nicht wirklich zu der gesellschaftlichen Kaste gehöre die Geld hat(bin Studentin). Irgendwie bin ich enttäuscht von dieser Langeweile, die ich ständig verspüre. Natürlich ist das Studium der Philosophie und der Geschichte, das ich gerade absolviere, nicht einfach und bin schon oft in Klausuren und bei Prüfungen durchgefallen. Trotzdem langweilt mich das alles, diese Struktur, wie das Studium aufgebaut ist. Ich kann mich darauf kaum konzentrieren und bin mit den Gedanken immer bei der Kunst, irgendwelchen Projekten oder Politik und Gesellschaft. Ich hasse es einfach so wenig Einfluss auf diese Gesellschaft ausüben zu können. Zu sehen, wie Rentner einfach so in der U-Bahn zusammen geprügelt und Frauen in Parks vergewaltigt werden und wenn man denen hilft, indem man diese Psychopathen zusammenfaltet, kriegt man selbst noch einen auf den Deckel...Es gibt kein wirkliches Ventil für diese Aggressionen, die sich deswegen in mir angestaut haben. Wegen dieser ungerechten, heuchlerischen, ignoranten, undankbaren, ausbeutenden Gesellschaft. Dennoch will ich nie jemanden weh tun, der es nicht wirklich verdient hat. In mir entlädt sich jedoch ständig diese Frustration, die mit der Tatsache einhergeht, dass man nichts tun kann/darf.