Gruselige Vorfreude

  • Er hatte früher schon zwei Suizidversuche und was sonst sollte die Mutter damit meinen, "als es dieses Mal richtig durchzuziehen" ?

    Vielleicht ist ja auch das Gegenteil der Fall und es ist gemeint, dass er es diesmal auf den "grünen Zweig" des Lebens schaffen sollte.

    Da kann man nur mutmaßen, wenn man selber nur so halb involviert ist und es nutzt da auch gewissermaßen recht wenig zu spekulieren.

    Entweder nachhaken oder sich raushalten. Einen Tipp für einen Suizid halte ich für ne ganz miese Sache. Hier sollten Eltern und Verwandte mal

    gepflegt sich selbst hinterfragen und wenn sie selber starke emotionale Probleme bei dieser Sache haben, wo ein Tod der entsprechenden

    Person ihnen eine Entlastung bringen würde, dann sollte man sich selbst schleunigst auf Distanz zu dieser Person begeben, anstatt ihr einen

    Suizid anzuraten. Es ist sicherlich nicht die Aufgabe einer einem Menschen nahe stehenden Person, ihr dies anzuraten, sondern ihr stattdessen

    beizustehen. Wenn jegliche Versuche fehlschlagen, hilft nur noch Distanz, um sich selbst zu schützen. Dann obliegt es der Person selbst,

    die weiteren Schritte vozunehmen und nicht den Verwandten.

  • Letztendlich war ich bei dem Gespräch nicht dabei und habe nur seine Version gehört. Der Streit fing an, weil die Mutter einen Alkoholiker am Bahnhof sah, der seinen Rausch ausschlief und sie sich darüber aufregte. Er meinte dazu, dass auch sehr viel im Verborgenen läuft und sie nur den äußeren Schein sieht. Dann ging das Gespräch wohl in Richtung Gesellschaftskritik und sie sagte, dass er ja selbst vom System profitiert, das er kritisiert. Sie denkt, dass ihm das "seine neue Kommunistenfreundin" eingeredet hätte. Und dann ging das Gespräch weiter über Depressionen und dass er sie nicht darum gebeten hätte auf der Welt zu sein. Daraufhin sagte sie wohl oben erwähnten Satz.

    Klingt so, als habe sich das hochgeschaukelt und kam wohl nicht das erste Mal zwischen den beiden vor. Ich würde da nicht viel drauf geben (und das tut er wohl auch nicht; schon aus Gewohnheit). Dennoch sind solche Sprüche natürlich wenig hilfreich und fehl am Platz, wenn man damit glaubt, sein Kind zu erziehen oder in irgend einer Form auf das Leben vorzubereiten.

    Ich höre neben all dem Zynismus aber auch Verzweiflung bei der Mutter. Kann mir vorstellen, dass sie sich das alles etwas anders vorgestellt hat. Und wie das halt so ist, fällt einem keine bessere Lösung ein als Druck zu erzeugen, mit dem man einst selbst auf die Spur gebracht wurde.

    Die Methode insgesamt ist fragwürdig. Insbesondere aber ihre Art, dem Sprössling sein - in ihren Augen - ständiges Versagen an den Kopf zu werfen.

  • Schau mal Funkenbrand, die Tochter von dem Selbstverteidigungstypen hier hat auch "einigermaßen" Spaß an der Sache.

    Vielleicht könnte dir das auch sowieso etwas mehr Hilfe in dein Leben bringen, als es die reine Selbstverteidigung macht, also ich

    meine jetzt eher die Bewegung an sich. Könntest du aber auch erstmal mit Arzt absprechen, wie und was da möglich ist.


  • Funkenbrand


    Also ich kanns nur nochmal sagen, dass es im Rahmen der Symptomatik ganz normal ist, dass man unregelmässig schläft. Ich schlafe auch - vor allem wenn ich körperlich angeschlagen bin - mal 2 Tage fast durch.


    Wenn er dazu instabile Phasen hat, dann solltest du verstehen und akzeptieren, dass er sich zurückzieht, weil er mit seinen Problemen niemanden "auf die Nerven gehen" will.


    Das mit dem Suzidsache von der Mutter zeigt wohl die zerrütteten Familienverhältnise; unter solchen Umständen normal zu bleiben wäre kein Zeichen geistiger Gesundheit.


    Die größte Frage, die du dir aber stellen solltest, ist, ob du eine Beziehung mit "so jemand" eingehen möchtest. Es wird sich nicht verhindern lassen dass er - und damit auch seine Krankheit - auf dich abfärbt. Das sollte dir klar sein.