Zeitgeist im Wandel der letzten 40 Jahre und Plaidoyer für Anarchismus, Mündigkeit und Selbstverantwortung

  • Wieso so gereizt?

    Ich bin nicht sehr gerreitzt. Ich habe nur meine Konsequenzen bei ein paar Leuten hier gezogen.



    as du unter Anarchismus verstehst

    Ich verstehe darunter im wesentlichen ein soziales Zusammenleben mit regeln, die aber nicht nach köpfen hierarchisch vordefiniert werden, und über gewaltmonopole vorgegeben sondern regelmässig zwischen den beteiligten persönlich und relativ formlos ausgehandelt werden, sofern diese in der lage sind liebe- und respektvoll miteinander umzugehen.


    dazu gehört zuforderst, dass man sein gegenüber verstehen will. Schon an der stelle hapert es bei vielen, wenn sie nur aus prinzip dagegen reden und vor dem konsens davorennen. Solche asozialen tendenzen gibt es aktuell massiv, weshalb ein umfänglicher Anarchismus ruckzuck zu dem ausarten würde, als was ihn die herrschenden verstanden haben wollen. Nämlich "Chaos, Gewalt und Anarchie" wie man immer so "schön" sagt.


    Für mich passiert real eine menge anarchismus. z.B. in der Familie, unter freunden oder wenn ich meinen nachbar nicht gleich anzeige, wenn sein strauch auf mein

    Grundstück ragt. Sowas sind bereiche, wo leute in gegenseitigem einvernehmen das gewaltmonopol außen vor lassen. Oder wenn ich nicht mit Mittel und Zweck im Sinne des Establishments argumentiere.


    Insofern sehe ich schon sehr deutlich, dass wenn ich das system der (hierarchisch) herrschenden kritisiere, ich damit indirekt ein Plaidoyer für den Anarchismus halte.

  • "A visual representation of our 80-year history cycles, as laid out in the 1997 book, THE FOURTH TURNING.

    Cooles Video!


    Ich bin immer von 100-120 jahren ausgegangen, wo sich die Geschichte wiederholt, aber ja das ist nur eine grobe zahl.


    Ich sehe da die Phasen:


    1. Krieg zb. 1920-1945

    2. Aufbau der Infrastruktur, Werte, Wohlstand, soziale errungenschfaten z.b. 1945-1955

    3. Man lebt und wird faul in seinem Wohlstand (z.b.1955-1975)

    4. Dekadente Geschäftemacher fangen an, den Wohlstand auszubeuten, abbau von sozialen errungenschaften (z.b. 1975-2005)

    5. Die Faulen merken irgendwann was los ist (z.b. 2005-2015)

    6. Rebellionen, Machtexzesse die Geschäftemacher sehen ihr ende nahen und sind nicht bereit, einzulenken (z.b. 2015-jetzt)

    7. Wieder von vorne


    Die Deutsche Flagge repräsentiert denke ich phase 1-3 (schwarz rot gold)


    Ich sehe diese Phasen mehr "global politisch", denn ein Krieg bekommt jeder gleich mit.

    Aber einen indivudellen Aspekt hat es auch. (wie im video genannnt)

    Denn man kann ja zu jeder der o.g. phasen genauso aufbauer, rebellierer oder zerstörer sein.


    Meine persönliche Lieblingsphase wäre wohl sicher 2.

    (Ich bin auch ein frühlingsmensch, angenehmes wetter, sonnig aber nicht ätzend heiss und so - genau mein ding ;-)


    Das ist natürlich nur ein Modell:

    o.g. fanden in Phase 1 ja auch 2 Weltkriege statt,

    es kann auch gut sein, dass sich die situation nochmal fängt,

    aber aktuell siehts schon nach stress aus würde ich schätzen.

  • Danke, damit kann ich was anfangen. Nur beim letzten Satz würde ich widersprechen, da aus einer Auflistung von Missständen nicht automatisch eine freiheitliche oder gar anarchistische Konsequenz abgeleitet werden kann.

  • aus einer Auflistung von Missständen nicht automatisch eine freiheitliche oder gar anarchistische Konsequenz abgeleitet werden kann

    Naja, das Fehlen einer herrschenden Obrigkeit ist doch das, was den Anarchismus ausmacht. Ich habe vielleicht in dem Text nirgends explizit erwähnt, dass ich denke, dass diese Probleme der Herrschaft immanent inne wohnen, vielleicht war mir das zu der Zeit aus der der Text stammt auch nicht so klar. Nachdem mir das jetzt klar ist, ist die Benennung dieser Missstände der Grund zur Abschaffung der "formellen" Herrschaft und damit ein Plaidoyer für den Anarchismus mit seinen formlosen Regeln. Der Text stammt aus einer Zeit, wo ich mich noch als zum Anarchismus genötigter Demokrat verstanden habe. Heute sehe ich das ein bisschen anders. Ich bin übrigens mit 14 (vor rund 28 Jahren) auch schonmal mit einem (A) auf den Converse-Schuhen mit gelben Schnürsenkeln rumgerannt... Ich hab mich von vielem abbringen lassen, was richtig gewesen wäre.


    Klar, man könnte auch sagen, wenn ich diese Misstände benenne will ich sie - unter Beibehaltung der Herrschaftsstruktur - beseitigen. Fürs erste wäre das auch von mir bevorzugt, denn ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich auch denke, dass das Volk, so wie man es dummgezogen* hat heute aus einem umfasenden Anarchismus nur Chaos und Gewalt machen würde. [*: Hier noch einmal der Verweis auf Massenmanipulation, denn erst diese ermöglicht diese Volkserziehung und verdummung in großem stil]


    Ich gehe aber auch davon aus, dass ich diese Herrschaft Christi, bei der es keine (korrupte) Obrigkeit mehr gibt, was sehr nahe an echten funktionierenden Anarchismus herankommt, nicht erleben werde. Insofern ist die anarchistische Komponente nur ein realer Gegenpol zur Herrschaft der Obrigkeit. Und ein legitimer, wichtiger. Denn die Obrigkeit versucht immer umfassender in die persönlichen Bereich der Leute einzudringen. Diese müssen für ihre freiheit und eigenverantwortung einstehen, sie erkämpfen. Sonst wird sie ihnen diese unter Vorwand aller möglichen dinge abgenommen.