Was kotzt euch heute an?

  • Es hat sich nunmal gezeigt, dass Institutionen in öffentlicher Hand weit ineffizienter arbeiten, als wenn da jemand druck macht weil er auf zinsen geiert.

    Es gibt einfach Lebensbereiche, da ist es vollkommen Schnuppe, ob das jetzt furchtbar effizient ist, zum Beispiel weil kein kleinerer Ort mehr eine eigene Feuerwehr unterhält, da man sie alle geschlossen hat. Die Anfahrt kann ja auch über die nächstgrößere Stadt erfolgen. EFFIZIENZ ist das Wort der Stunde. Einfach alles muss sich lohnen, alles muss sich rechnen, alles muss sich auszahlen.


    Es ist echt krass, wie hier schon Otto Normalbürger sich für den freien Markt aussprechen, mir sogar vorrechnen wollen, wie sehr viel "effizienter" das alles ist. Markthörigkeit level over 9000.

  • Das stelle nun ich wiederrum nicht in Frage ;-) Warum hast du dich eigentlich so über Mausfeld chaufiert? Der beschreibt nichts anderes, wie das mit der Angst und mit der Kotze funktioniert...

    Ich habe gesagt, dass Mausfeld, wenn du Kaiser noch anführst, eher weniger das Problem ist und habe dir eine Quelle genannt,

    bei welcher du zur Kritik an Mausfeld fündig wirst. Er bedient nunmal verschwörungsideologische Klischees. Aber ein Gunnar Kaiser

    schlägt das natürlich um einige Größenordnungen ...

    Da du offenbar lieber den direkten Weg möchtest, anstatt es bei Youtube einzugeben ...


    Prof. Rainer Mausfeld in der Kritik


    Tugenden wie Faulheit unterstütze ich natürlich selbstverständlich.

  • Jo gut, kann man machen. Aber dass in genanntem Beispiel die bankrotten krankenhäuser aus staatlicher hand von privaten aufgekauft und "gerettet" wurden bestätigt das ja nicht gerade, oder?


    Ich dachte eigentlich diese Problematik sei konsens.


    Gut, wenn man (haben wir darüber gesprochen?) von einem komplett anderen bildungssystem etc etc ausgeht und nicht zuletzt von einer anderen indoktrination, könnte ich mir schon vorstellen, dass leute aus anderen Motiven fleissig sind, als kohle zu scheffeln. Aber wir sind nunmal in einer verfahrenen situation...

    Um mal in dieser ganzen Marktlogik zu bleiben. Die Idee ist ja das durch Gewinn Anreize, das Gemeinwohl steigt. Also wenn mein Krankenhaus super viel Gewinn macht, man gleichzeitig auch das Gemeinwohl steigt. Zum Beispiel weil wenn man eine besonders gute Dienstleistung erbringt, mehr Leute zu einen gehen und man dadurch mehr Gewinn hat. Also hat man einen Anreiz, eine möglichst gute Dienstleistung zu erbringen, in diesem Fall die Gesundheitsversorgung. In der Realität gibt es aber ein ganz großes Problem. Wenn man Krank ist, dann kann man sich das Krankenhaus nicht immer aussuchen. Es gibt eben nicht immer zwei Krankenhäuser in der nähe, wo man sich das bessere aussuchen kann, oft ist es das nächst beste. Bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt möchte man nicht erst eine Stunde rumgefahren werden, da ist es wichtig möglichst schnell Hilfe zu bekommen. Da zählt wirklich jede Minute. Also ist in dem Fall eine wirklich sehr wichtige Marktwirtschaftliche Komponente ausgesetzt, die eine gute Behandlung fördert. Es ist quasi ein natürliches Monopol. Daher lohnt es sich zum Teil eine schlechtere Versorgung im Krankenhaus zu haben, weil sie weniger kostet und die Schlaganfall Patienten kommen halt trotzdem.


    Das andere ist, dass es ja auch Fälle gibt wo sich Krankenhäuser einfach nicht lohnen, vor allem auf dem Land, diese werden dann Geschlossen. Was ja auch ganz viel passiert momentan. Wie man auch in der Coronapandemie gemerkt hat. Es wird ja oft gesagt das Krankenhäuser in der Coronapandemie geschlossen wurden, obwohl wir in einer Gesundheitlichen Notlage waren (Wie kann das sein). Ganz einfach, weil viele teure Operationen verschoben wurde, um genug Platz für Coronapatienten zu haben, die nicht so viel Geld einbringen. Das war insgesamt dadurch auch eine große Belastung für Krankenhäuser. Dieses Gewinn = Gemeinwohl profitiert, ist keines Wegs Apriori wahr.


    Die Deutsche Bahn ist ja auch so ein Beispiel.


    Zu dem argument das sich niemand sonnst anstrengt, stimmt ja auch nicht so richtig. Denn wer soll dann nicht mehr richtig arbeiten. Die Ärzte? Die Pfleger? Niemand von denen wird jetzt konkret reicher wenn er einen Patienten super gut behandelt. Gut man kann Investitionen machen, in andere Ausrüstung aber wie oben beschrieben hat ein Investor nicht unbedingt einen vorteil super teure Maschinen anzuschaffen, weil die nur begrenzt mit einem höheren Gewinn Korrelieren. Außerdem haben Krankenhäuser wenn sie Staatlich sind auch ein Budget und können damit auch nicht machen was sie wollen. Wenn ein Arzt in einer staatlichen Klinik aus einer launischen Stimmung heraus jemanden nicht behandelt oder nicht richtig, dann hat er erstens seinen Job verloren und wird dann auch verklagt. Also wird er so oder so, sich dafür hüten kompletten Mist zu bauen.

    Wald, Hochwald, Holzfällen - Thomas Bernhard

  • Es gibt eben nicht immer zwei Krankenhäuser in der nähe, wo man sich das bessere aussuchen kann, oft ist es das nächst beste.

    Und das "beste" krankenhaus ist halt tendentiell nicht das beste sondern halt das mit der besten pr. Gut krankenhäuser machen (Aus dem von dir genannten grund) wenig Werbung aber der schein trügt halt überall...

    um genug Platz für Coronapatienten zu haben, die nicht so viel Geld einbringen

    Naja, zu dem Thema äussere ich mich nicht mehr. Zu viel Desinformation von allen seiten. das ist nur noch ein religionskrieg.

    Um mal in dieser ganzen Marktlogik zu bleiben


    Was ich noch anfügen möchte ist das Problem, was Unmensch mit seinem Feuerwehrbeispiel angedeutet hat und ich mit meinem "Keine kranken -> Kein Geschäft" Theorem:


    Im freien Markt ergibt es sich, dass der Brandstifter eine private Feuerwehr aufmacht. Weil Menschen einfach dazu neigen, asozial zu sein und andere übers ohr zu hauen. Die einen mehr, die anderen weniger...

    Zu dem argument das sich niemand sonnst anstrengt, stimmt ja auch nicht so richtig

    Ich war mehrere Jahre in winzig kleinen Betrieben, zum anderen auch in riesen konzernen und ich habe die erfahrung gemacht, dass trägheit, beamtentum und damit ineffizienz einziehen, je größer der laden ist.


    Gut man kann das durch hohe Arbeitsprozessreifegrade wett machen. In CMMI-Level 5 ist das ganze selbstoptimierend implementiert, dann kommt es nicht mehr vor, dass einzelne gruppen faulen lenz machen oder zumindest ist es technisch transparent, dass und wo im unternehmen das passiert. Die Inder sind gut in sowas, die deutschen eher nicht so.


    Das ganze ist auch weniger der Faulheit der einzelnen geschuldet. Hab mal eine gute Idee und versuch diese in einem Konzern und alternativ dazu in einem laize fair geführten kleinen Betrieb umzusetzen. Hinterher weisst du, was massenträgheit bedeutet. Je größer der Laden desto organisierter muss er sein, dass überhaupt was geht aber desto träger wird er auch bezüglich innovationen. Die einzelnen mitarbeiter werden zu kleinen rädchen und wenn es irgendwo klemmt, weiss keiner, wer verantwortlich.


    Ok, in Krankenhäusern funktioniert das sicherlich ein bisschen anders als in produzierenden unternehmen, weil da im endeffekt immer einzelne Menschen betroffen sind, aber alles was an den staatsapperat angedockt ist, ist nunmal bürokratischer und größer von der aufhängung her.

  • Gut krankenhäuser machen (Aus dem von dir genannten grund) wenig Werbung aber der schein trügt halt überall...

    Ja klar, der Schein trügt, alles ist eine große Verschwörung! Sie wollen die Massen psychologisch manipulieren! Deshalb schalten sogar Krankenhäuser Werbung (natürlich mittels PR-Agenturen).


    Ich habe noch nie ein Krankenhaus gesehen, dass Werbung schaltet. Die sind ja nicht doof und wissen: wenn man krank ist, hat man ohnehin keine Wahl. Die Häuser sind auf verschiedene Fachrichtungen spezialisiert. Bei Problem A wird man ohnehin zu Haus A überwiesen, bei Problem B zu Krankenhaus B (sofern man überhaupt in der Situation ist, in einer Stadt zu leben, die mehrere Krankenhäuser vorhält).

    Im freien Markt ergibt es sich, dass der Brandstifter eine private Feuerwehr aufmacht. Weil Menschen einfach dazu neigen, asozial zu sein und andere übers ohr zu hauen. Die einen mehr, die anderen weniger...

    Ich ahne schon, wie es weitergeht: und weil Geld nun mal Macht bedeutet, macht der der Betreiber der Privatfeuerwehr auch gerne mal sein eigenes Feuerchen, denn das seien die typischen Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage, wie man sie in sämtlichen Wirtschaftsbereichen finden kann.


    :rolleyes:

    Je größer der Laden desto organisierter muss er sein, dass überhaupt was geht aber desto träger wird er auch bezüglich innovationen. Die einzelnen mitarbeiter werden zu kleinen rädchen und wenn es irgendwo klemmt, weiss keiner, wer verantwortlich.

    Und deshalb erfand man irgendwann die Abteilungsleiter/Teamleiter/Gruppenführer/Bereichsleiter. Ihnen obliegt dann die Verantwortung und im Zweifel auch die Schuldfrage, wenn etwas nicht läuft. Ein Schuldiger findet sich jedenfalls immer. Das solltest gerade du doch am besten wissen.

  • Prof. Rainer Mausfeld in der Kritik

    Ich hab etwa die erste hälfte angeschaut.


    Anstatt jetzt hier irgendein Gezanke einzugehen, ob jetzt der Verschwörungstheoretiker Mausfeld schwurbelt oder die Verschwörungstheoretiker-Hater-Fraktion, die glaubt, die Obrigkeit über die Fakten zu haben stelle ich dir einfach mal eine direkte Frage:


    Hältst Du mich für einen Verschwörungstheoretiker?


    PS: Bevor eine kritik positiv empfangen werden und wirken kann sollte sie erstmal mit einer positiven intention gesendet sein; zum youtube beitrag mal vorerst nicht mehr.

  • Gerettet ist dafür schon ein eher sehr perfider Begriff.

    Ich habe diesen Ausdruck halbironisch (und in Anführungszeichen (!) ) verwendet, in anlehnung an all die vielen "Rettungs"-aktionen der letzten Jahre, bei denen mit dieser Formulierung kräftig die Werbetrommel gerührt wurde. (Das ist auch so ein einseitiger PR-Begriff und indem du sagst, er wäre perfide, stimmst du mir eigentlich mit meiner PR-Methoden Kritik zu - nur falls es dir nicht aufgefallen ist)


    Es ist nunmal so, dass die Kliniken aus irgendeinem Grunde privatisiert wurden. Angeblich, weil zu wenig Geld da ist. Und/Oder weil ein paar Verschwörer große Deals auf Kosten der Staatskasse abgezogen haben. Es bleibt dann nur, die Kliniken ggf. zum Schleuderpreis zu verkaufen oder sie verrotten zu lassen, was aber nicht passiert, weil sie zu irgendeinem Preis auf jeden Fall gekauft werden.


    Das Zitat habe ich übrigens von irgendeiner Vereinigung von Privatkliniken entnommen, deshalb ist es so einseitig formuliert. Aber so läuft es nun einmal bei jeder Privatisierung.