Was kotzt euch heute an?

  • Schreckgeist, du musst dich nicht angegriffen fühlen, ich schildere wie du lediglich meine Eindrücke.


    Der Hass auf "Kulturmarxismus" und Feminismus geht meist Hand in Hand, wenn du dir das ideologische Profil der neuen Rechten anschaust. Daher ja meine Nachfrage - es ist mir schleierhaft, welche schädlichen Einflüsse des Feminismus in der Gesellschaft existieren sollen.


    Als weißer Mann fühle ich mich sicherlich nicht weniger wert, ganz im Gegenteil, ich weiß, dass ich in vielen Teilen der Welt de facto mehr wert bin und mich unbesorgter bewegen kann. Auch in Deutschland fallen viele Probleme weg - müsste ich nur eine Woche in den Schuhen meiner weiblichen Bekannten gehen, würde ich wohl einige Körperverletzungsdelikte begehen. Die Bedrohungslage ist schlichtweg eine andere.

  • Wenn ich mich auch dazu äußern darf:
    Den "Titten Bonus" gibt es schon lange nicht mehr und er war auch damals nur ein Pseudonym irgendwie. Denn ist eine Frau mit einem Mann schnell in die Kiste gehüpft, wurde sie genauso als Schlampe bezeichnet als wenn sie sich zierte. Oft wurde ihr Ruf dann sogar noch mehr zerstört.
    Dazu kam dann noch der Frust und Hass der Konkurrentin(nen).
    Heutzutage ist es viel gesünder dem Gerede der Leute nicht mehr so viel Bedeutung beizumessen und das Internet nicht als wirklichen Ersatz für echte soziale Kontakte einzutauschen. Ich bin da irgendwie altmodisch und meinem Gemüt schadet soviel Blödsinn extrem.
    Ich habe bis dato nicht gewusst dass ich eine Cis Frau bin und war ohne dieses immense Wissen auch ganz zufrieden..
    Mit diesen Bezeichnungen verwirrt man die Leute nur und langsam drehen alle am Rad. Da ist es kein Wunder worauf wir da geistig zusteuern, und man nicht mal mehr in Ruhe sein Geschlecht tragen darf ohne daß man es verbal zur Schau stellen muss.

  • @Zwetschgensaft
    Geh Joggen und mach Krafttraining.
    Danach wirst du auf jeden Fall etwas gelassener sein.
    Ich hab deine Beiträge gelesen, Ich rate dir: ziehe um.

    Ich wohne auch in einer Art "Taubenschlag", wo Türen zugeschmissen werden und beim Nachbarn über mir ständig wechselnder Besuch zugegen ist (24/7), und noch so ein paar Geschichten mit dem Vermieter...
    Da hat mir mein "Grünes" anfänglich aber schon geholfen..
    Mir wird auch immer geraten auszuziehen, wenn mir meine wenig stubenreinen Nachbarn mal wieder vor die Türe pissten. Deswegen finde ich ersteren Tipp mit dem Kraftsport ganz gut, zweiterer klingt dann aber (für mich) etwas widersprüchlich in Bezug, denn wenn ich mich wirklich stärken will, warum soll ich dann den Schwanz einziehen und davonlaufen? Ich hab da keinen Bock mehr drauf! Ich sitze das jetzt einfach aus und ziehe mein Ding durch. Davonlaufen kostet auf Dauer viel zu viel Energie. Es ändert sich wie von alleine etwas, sobald man die für sich die passende Entscheidung getroffen hat.
    Ist zugegebenermaßen nicht so einfach umzusetzen, aber irgendein Weg findet sich dann schon wenn man am Ball bleibt. (Kleine Rückschritte gehören dazu.)
    In der Kindheit alleine aufgewachsen zu sein finde ich eher von Vorteil, denn niemand kann dir dabei helfen dich später durchs Leben zu boxen.
    Über seine Probleme zu sprechen birgt auch gewisse Schwierigkeiten. Man verliert dabei zuviel seiner wertvollen Energie, die man anderorts dringender benötigt.

  • Es ist wohl kein Zufall, dass die düstere Seele der Unity auf der Schwäbischen Alb geboren wurde. So viel triste Mittelmäßigkeit und Fixierung auf Arbeit und kurzfristige hedonistische Unterbrechung, gekleidet in Konventionen im Denken und Handeln. Letztlich lässt dich hier jeder hängen aufgrund von irgendwelchen "Verpflichtungen". Die Wälder und Täler sind das einzige, das etwas Trost spendet.
    Ich bin gerade wieder ab und zu in der alten Gegend und werde wieder daran erinnert, wieso ich hier weggezogen bin.
    Dian, wie kannst du es hier langfristig aushalten?

  • Es ist wohl kein Zufall, dass die düstere Seele der Unity auf der Schwäbischen Alb geboren wurde. So viel triste Mittelmäßigkeit und Fixierung auf Arbeit und kurzfristige hedonistische Unterbrechung, gekleidet in Konventionen im Denken und Handeln. Letztlich lässt dich hier jeder hängen aufgrund von irgendwelchen "Verpflichtungen". Die Wälder und Täler sind das einzige, das etwas Trost spendet.
    Ich bin gerade wieder ab und zu in der alten Gegend und werde wieder daran erinnert, wieso ich hier weggezogen bin.
    Dian, wie kannst du es hier langfristig aushalten?

    Es ist doch aber schon überall dasselbe und nimmt sich nicht mehr viel im Unterschied. Wenn wir bald auf dem Mars leben könnten, würde es dort über kurz oder lang genauso ablaufen - nur ohne Bäume !
    Deshalb kann man auch genauso gut hierbleiben...
    Kein Wunder warum man sich immer mehr und mehr in sich zurückzieht.
    *mir geht es jedenfalls so. Deswegen meine Vorliebe für Bäume, Tiere und geistig behinderte Menschen. Da weis man wenigstens was man hat :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Igno von Rant ()

  • Jein, es macht für mich schon einen Unterschied, wo ich mich gerade aufhalte. Es gibt Fluchtbewegungen und dementsprechend auch Orte, an denen einem inspirierendere Persönlichkeiten begegnen als anderswo. Es gibt auch ein Problem des elitären Provinzialismus - man beginnt, sich selbst für furchtbar außergewöhnlich zu halten, einfach weil man von so viel Mittelmaß umgeben ist.
    Das Motiv des Aufbrechens, der Pilgerfahrt, der spirituellen Wanderschaft ist nicht umsonst ein archetypisches Bild in unterschiedlichen Kulturen. Natürlich geht es dabei immer primär um einen selbst, um die Aufgabe von Gewohnheiten und Sicherheiten. Aber auch die Menschen sind keineswegs überall gleich - zumindest ist das meine Hoffnung, die ich auch schon einige Male erfüllt sehen durfte.

  • Reisen oder der uneigennützige Dienst am nächsten hilft oft das eigene Dilemma besser zu erkennen.
    Ich denke dabei an das offene Ende des Reinkarnators. Die immerwährende Frage ist auch gleichzeitig die Antwort darauf.
    Das, was ich in dem Moment selbst daraus mache. Das bin ich.
    Vielleicht ist das die Lösung: Menschen für Menschen?
    Freunde wachsen nun mal nicht an Bäumen...

  • Ich verstehe schon das Problem, das du beschreibst. Ich kenne auch die Tendenz von mir selbst, sich zu sehr in ideologischen Mustern zu verfangen. Das Problem beginnt dort, wo das Analyseinstrument zum identitätsstiftenden Faktor wird. Bezogen auf den Feminismus sollte eigentlich die Überwindung geschlechtsspezifischer Unterdrückung im Fokus stehen, und nicht die Konstruktion von Identitäten. Dasselbe gilt auch für LGBTQ.
    Viele sollten sich auch von einem allzu akademischen Diskurs entgiften und wieder bodenständiger werden. Reine Theorie-Debatten interessieren mich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr, persönliche Erfahrungen und konkrete Situationsbeschreibungen sind mir viel wichtiger.
    Vor allem sollte man sich von Debatten und Menschen im Zweifelsfall fernhalten, die reine Negativität ausstrahlen. Das ist Teil der mentalen Hygiene. Früher dachte ich auch, ich muss mich mit allem konfrontieren, um "wahrhaftig" zu sein. Dies aber völlig irrelevant, sofern man nicht selbst in progressiver Weise aktiv wird. Das ist auch ein Grund, wieso ich kein Interesse mehr an nicht zielführenden Polit-Debatten (z.B. in diesem Forum) habe.