Ich stelle mit erstaunen fest dass wir es bisher so beharrlich vermieden haben einen Thread zum aufzumachen...
Ich fange mal mit diesem Artikel der SZ an. Wirklich interessant wird er eigentlich erst ab der zweiten Hälfte, da versucht uns nämlich ein ehemaliges Vorstandsmitglied von der Bundesagentur für Arbeit zu erklären warum das BGE in Wahrheit eine Horrorvision sei...
Arbeit - Woraus leiten sich Anerkennung und Status ab? - Wirtschaft - Süddeutsche.de
Es verstöße nämlich gegen die Menschenrechte, weil die Arbeit selbst ein Menschenrecht sei. Es fallen Kampfbegriffe wie ''Beteiligungsgerechtigkeit'' und es ist die rede von einem Anspruch auf wirtschaftliche Beteiligung, welche mit Gesellschaftlicher Teilhabe und einem diffusen Gefühl der Zugehörigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Im weiteren Verlauf wird dann endlich ersichtlich, dass sich dieser Arbeitsapostel in seinem brennenden Appell für die Arbeit weniger auf das Grundgesetz oder die allgemeine Erklärung der Menschenrechte bezieht, sondern auf eine nebulöse Wirtschaftsordnung.
Er fürchtet sich gar darum dass Erwerbsarbeit ein Privileg einiger weniger werden könnte und wir somit unserer Selbstachtung beraubt werden... Man stelle sich eine solche Welt nur mal vor, Multimilliardäre verkaufen weltweit scharenweise ihre Yachten, Sportwägen und Privatjets schlüpfen in Blaumänner und andere Arbeitskluften und konkurrieren um die wenigen Verbliebenen, aber heiß begehrten Arbeitsplätze, welche mit Prestige und Status belegt sein werden. Während der Rest der Menschheit nichtstuerisch und leidend zugrunde gehen wird... Wie glücklich wir uns doch schätzen dürfen jeden Tag aufstehen und arbeiten zu können, ein Hoch auf die Arbeit!
Er stellt zudem fest dass kein Talent übersehen werden dürfe um unseren Wohlstand zu sichern, jeder werde schließlich gebraucht. Jedoch lässt er da schon ein wenig durchblicken, dass für Querdenker und Tagträumer in dieser Wirtschaftsordnung eher wenig bedarf besteht. Diese wird man dann einfach nach dem bewehrten Prinzip beglücken, was nicht passt wird passend gemacht. Auf diese Weise beglückt und für die neue Welt passend und produktiv gemacht, darf man sich dann ebenfalls in das glückliche Herr der Erwerbstätigen einreihen und frohlockend der Arbeit nachgehen. In diesem Sinne Make Work Great Again!