Alles anzeigenAlso beim kulturellen Aneignungskram kann ich gerade kaputte Faschingsbräuche (belgische, zum Beispiel) und die verzerrte Darstellungen von Ureinwohner-Kulturen durchaus nachvollziehen.
Da muss man sich ja vergegenwärtigen, dass da Stereotype kreiert und weitervermittelt werden, die dann auf konkrete als schwarz oder farbig markierte Leute angewendet werden, also z.B. das klassische 'Schwarze sind supermusikalisch, weil sie halt halbe Affen sind'-Ding - oder auch, was lustiger ist, dieses Klischee dass schwarze Männer superbestückte Stecher sind.
Was so indigene Kulturen angeht, perpetuiert 'Cowboys & Indianer' halt einerseits Kolonialismus aber auch die verzerrte Idee vom 'edlen Wilden'.
Das Problem von Rassismus im Detail ist ja eben die stückweise Entmenschlichung bzw. Beschränkung auf bestimmte Aspekte - das geht natürlich auch teilweise positiv, wie bei der Vorstellung, dass sich Ostasiaten total toll integrieren und total gut in der Schule sind.
Wenn man sich als 'Indianer' oder 'Neger' verkleidet, stellt mal also ein Zerrbild dar, ein rassistisches Stereotyp. Da lernt man nichts über 'andere Kulturen', sondern zeigt schon sehr deutlich was man von denen hält.
Meines Wissens hat keine Vertretung irgendwelche indigenen Völker Indianerverkleidungen für geil erklärt, genauso wie Schwarze es auch nicht geil finden, dass Weiße sich als sie verkleiden ... und dann auch noch Zerrbilder spielen. Aber, klar, für die First Nations in BC oder eine andere indigene Gruppe ist das jetzt nicht so zentral, was in deutschen Kindergärten passiert. Heißt aber nicht, dass man da nicht drüber nachdenken sollte, gerade in großen Städten wo halt nicht alle weiß sind und deutsche Vorfahren haben.
Hmm so denke ich nicht. Erstmal denken wir halt in Schubladen und Symbolen, weil unser Gehirn irgendwie so funktioniert. Also Wörter sind ja auch nur Symbole. Ich denke schon das bestimmte Merkmale auf Gruppierung kulturell oder auch genetisch berechtigt sind. Das gilt natürlich nicht für den Einzelnen und manchmal trifft das mehr zu und manchmal weniger. Das kann auch durchaus Vorteile haben, denn es ist bis zu einem gewissen Maß Kommunikations förderlich. Also zum Beispiel positiv: Wenn ich weiß, dass es in einer Kultur bestimmte Bräuche gibt, kann ich mich denen anpassen.
Aber ehrlich gesagt sehe ich den Begriff Rassismus nicht zwangsläufig wertend. So wird er natürlich hauptsächlich gebraucht und den Machtmissbrauch oder die Diffamierung, welche damit verbunden sind verurteile ich auch. Aber um die Thematik klarer zu machen, werde ich versuchen ein paar Threads nach und nach aufzumachen. Es gibt zum Beispiel Stämme, welche bestimmte Medikamente nicht vertragen. Oder z.b. das Milch/Alkohol Problem bei Asiaten. Man könnte das auch rassistisch nennen, das hängt stark von der Wort Definition ab. Hätte aber dann durchaus eine sinnvolle Funktion. Mehr Differenzierung wäre hier angebracht.
Verkleidung, gerade bei Kindern, haben in erster Linie vor allem auch positive Aspekte. Denn dadurch setzt man sich mit anderen Rollen auseinander und kann Empathie lernen. Außerdem kann so eine Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur, etc. entstehen. Ich denke dies pauschal zu verurteilen führt zu nichts - außer eine Cancel Culture und die sehe ich durchaus als Problematisch an.