Geld - Kapital - Finanzsystem

  • Aber auch noch was zu deinem eingangspost:


    Sollte eine Währung durch reale Werte gedeckt sein, oder ist das unwichtig?

    Der ursprüngliche Sinn des Geldes als Tauschmittel, bedingt natürlich , dass Geld reale Gegenwerte hat.


    Wenn man mal den Umfang des Finanzsektors mit dem Umfang der Realwirtschaft vergleicht wundert gar nix mehr.


    Zins saugt das Geld aus der Realwirtschaft ab, das ist ja wohl auch ein Prinzip, das nicht wegzudiskutieren ist. Natürlich wird es dannach u.u. wieder in die Realwirtschaft investiert, aber nach jedem dieser Umläufe hat eine Umverteilung der Produktionsmittel stattgefunden.


    Geld ist heute weniger Tauschmittel als Instrument zur Umverteilung von Macht.


    Ein Ansatz, um dem entgegenzuwirken, war mal bei mir, ob es nicht sinnvoller wäre, Geld an die unteren Schichten auszuschütten, ohne Kapitalertrag den ausschüttenden Banken gegenüber, ganz anders als heute, wo Geld vornehmlich an die Eliten ausgeschüttet wird, die dann mehr Geld zurückzahlen sollen, als sie ursprünglich geliehen haben. Dass das zu einem Mangel führt und jede Geldausschüttung zur Begleichung dieser schuld nur zu neuem Mangel führt, dass hier ein "Sog" entsteht, über das sich die Geschicke der Menschheit steuern lassen ist doch nur selbstverständlich. Nichts das Macht verleiht gibt es einfach frei verfügbar ohne Gegenleistung. Es ist augenwischerei, dass das jemals anders sein wird.


    Aber trotzdem nochmal zur ursprünglichen Idee: Wenn man Geld an die Ärmsten ausschüttet gelangt es durch Konsum automatisch eh wieder zu den Eliten. Die frage ist, wie aufgeklärt die Leute sein müssen, dass dabei sinnvolleres rauskommt. Aber der Begriff Aufklärung wurde ja auch recht verwaschen seit seiner Gründung. Wer klärt wen über was auf?


    Wenn die Transhumanisten die technische Singularität ihrer feuchten Träume mal erreicht haben, ist vielleicht schluss mit dem irrsinn, dann ist der mensch aber auch vollends abgeschafft. Bis dahin sollte man vielleicht einfach die Bälle flach halten. Fanatiker und Herrschsüchtige wirds immer geben.


    Hier eine interesannte szene aus einem imo sehr geilen film:



    Anmerkung zur szene: Was soll denn eigentlich "kontra intuitiv" bedeuten und warum sollte das im gegensatz zur bisheringen Evolution nicht kälter sein?

  • Der ursprüngliche Sinn des Geldes als Tauschmittel, bedingt natürlich , dass Geld reale Gegenwerte hat.


    Wenn man mal den Umfang des Finanzsektors mit dem Umfang der Realwirtschaft vergleicht wundert gar nix mehr.


    Zins saugt das Geld aus der Realwirtschaft ab, das ist ja wohl auch ein Prinzip, das nicht wegzudiskutieren ist. Natürlich wird es dannach u.u. wieder in die Realwirtschaft investiert, aber nach jedem dieser Umläufe hat eine Umverteilung der Produktionsmittel stattgefunden.

    Im großen und ganzen kann ich diesem Teil zu stimmen. Allerdings ist es momentan zumindest noch nicht ganz so schlimm das der Zins Realwirtschaft Geld entzieht da man durch mehrere Maßnahmen dieses Problem beseitigen kann, zum Beispiel dadurch das der Staat die Schulden auf sich nimmt oder die Zentralbanken eine Lose Geld Politik mit dem Niedrig Zins fährt. Anders kann man den Kapitalismus momentan auch gar nicht mehr aufrecht erhalten.

    Geld ist heute weniger Tauschmittel als Instrument zur Umverteilung von Macht.

    Überraschen Marxistisch von dir :P. Ich denke Geld an sich Symbolisierte schon immer Ökonomische Macht. Das dann irgendwann seit der Kapitalismus anfing Kapital eine kumulative Wirkung hat, ist denke ich jetzt nicht so schwierig einzusehen. Marx hat das halt über die Arbeit gezeigt aber man kann sich ja auch einfach überlegen das es einfacher ist mit Geld, mehr Geld zu verdienen oder eben Spielereien mit dem Zins.


    Ich bin mir auch nicht so sicher ob Geld nur ein Tauschmittel ist, es ist halt Ökonomische Macht und ist sozusagen ein Gutschein an der Wirtschaft zu profitieren.


    Aber grundsätzlich auch wenn ich andere Ausdrücke benutzen würde ist das wahrscheinlich eine grundsätzliche Charakteristik des Kapitalismus.

    Ein Ansatz, um dem entgegenzuwirken, war mal bei mir, ob es nicht sinnvoller wäre, Geld an die unteren Schichten auszuschütten,

    Hm wie du schon weiter unten gesagt hat, ist das im Prinzip nur eine Staatliche Subvention bei den Reichen zu Konsumieren. Außerdem spielt dann auch Inflation eine gewisse Rolle, die die Wirksamkeit so einer Maßnahme stark einschränkt. Weiter unten werde ich ein paar meiner real Politischen Vorschläge vorbringen, was man da machen kann.

    ganz anders als heute, wo Geld vornehmlich an die Eliten ausgeschüttet wird

    Das ist wahrscheinlich einer der großen Probleme unserer Zeit und ein großer Nachteil der freien Geld Politik unserer Zentral Banken. Empirisch sehen kann man das ziemlich gut an der Vermögenswert Inflation. Also das Werte wie Aktien und so weiter immer mehr zunehmen. Wirklich Problematisch ist das dann auf dem Häuser Markt, wodurch in größeren Städten die Mieten ziemlich stark steigen. Was man dagegen macht weiß ich aber selber nicht so richtig, da diese Finanzwirtschaft Mitlerweile so stark mit der Realen Wirtschaft verbunden ist, das man schnell große Probleme bekommt, wenn man der einen Mittel Wegnimmt, obwohl davon ausgegangen wurde das sie existieren. Außerdem stehen dem auch große Interessen entgegen.

    wo Geld vornehmlich an die Eliten ausgeschüttet wird, die dann mehr Geld zurückzahlen sollen, als sie ursprünglich geliehen haben. Dass das zu einem Mangel führt und jede Geldausschüttung zur Begleichung dieser schuld nur zu neuem Mangel führt, dass hier ein "Sog" entsteht, über das sich die Geschicke der Menschheit steuern lassen ist doch nur selbstverständlich. Nichts das Macht verleiht gibt es einfach frei verfügbar ohne Gegenleistung. Es ist augenwischerei, dass das jemals anders sein wird.

    Ich denke das ist der erste Punkt an dem ich dir wirklich Widerspreche. Ausschüttungen finden häufig indirekt statt. Eben in dem Aktien gekauft werden, dadurch steigen eben auch die Werte von Aktion von dritten. Um mal ein bisschen Zynisch zu sein, dass ist wahrscheinlich auch der Grund warum die FDP für eine Aktien Rente ist. Andererseits gibt es auch eben die Niedrig Zinspolitik, wodurch die Vermögenswerte Deutlich schneller steigen als der Zinssatz, also ich glaube nicht das die Reichen in irgend einem Sog sind. Sie sind die Profiteure. Das ist alles ein riesen großes Kuddelmuddel, was ich selber auch nicht so ganz durchblicke dem man auch zu einem großen teil ausgeliefert ist, wenn man keine neue Wirtschaftskriese haben möchte. Ich Empfehle Generell man sollte sich weniger um Geld Gedanken machen, als um die reellen Werte der Wirtschaft (Wie viel wirt produziert etc.) Das entwirrt dieses ganze Wirtschaft Zeugs auf jeden Fall ein bisschen.


    Was ich erst mal für ein paar Sinnvolle Maßnehmen halte sind eine Vermögens und stärkere Erbschaftssteuer. Die Einnahmen sind mir dabei wirklich vollkommen egal es geht nur darum Geld von den Reichen abzunehmen.


    Dann was wichtig ist, den Wohnungsmarkt deutlich stärker einzuschränken, denn das ist der große Punkt an dem Leute Nachteile durch die Vermögenswert Inflation haben. Denn wenn die Löhne Stagnieren aber die Mieten Steigen, dann wird man faktisch ärmer. Aktien können von mir aus gerne noch mehr an Wert Steigern aber Mieten betrifft den Großteil der Bevölkerung mit.


    Der Staat muss deutlich stärker in Infrastruktur Investieren. Das ist ein weiterer Punkt. Das bringt realen Wert für die Bevölkerung, wenn die Bahnverbindungen Schneller sind. Es überall eine Gesicherte Internet Verbindung gibt und so weiter. Außerdem wird so durch den Staat direkt Geld in die reale Wirtschaft rein gepumpt. Nicht wie bei den Zentral Banken bei denen es erst einmal einen Umweg über die Finanzwirtschaft nimmt.


    Und zu guter Letzte müssen die Löhne wieder steigen. Das ist einer der wirklich großen Probleme in Deutschland und Europa, dass Deutschland die Löhne drückt um billig in die EU exportieren zu können.


    Hier noch ein ziemlich gutes Interview von einem Investment Banker in der jungen Welt (Einer Linken Zeitung). Wirklich sehr Erhellend!

    »Es kommt zum Wettkampf der Imperialisten«
    Finanzkapital drängt auf steigende Verschuldung und sucht neue Absatzmärkte. Ein Gespräch mit Michael Every • Foto: imago/photothek
    www.jungewelt.de

    Wald, Hochwald, Holzfällen - Thomas Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von Holzfaellen ()

  • So haben sich knapp 200 CEOs zusammengeschlossen, da sie bemerkt haben wollen, dass es so nicht weiter geht. x)) Was denkt ihr über diese "neue Wertegemeinschaft"?

    Wenn sich Kapitalisten für mehr Moral einsetzen bin ich erstmal grundsätzlich sehr Skeptisch. Wirklich viel habe ich davon in den letzten 2 Jahren auch nicht mitbekommen.

    Ist ein Zinssystem wichtig, oder sollte man Zinsen abschaffen? Wie steht ihr zu sich selbst entwertendem Geld, damit der Wirtschaftskreislauf befördert wird?

    Meiner Meinung Funktioniert halt so der Kapitalismus. Man kann gerne versuchen ein anderen Wirtschaftssystem zu generieren aber momentan Braucht man zinsen und man braucht sich selbst entwertendes Geld, da sonnst nicht genug investiert wird und so unsere Wirtschaft zusammenbrechen würde. In meiner Antwort auf SeeBee habe ich auch schon ein bisschen was in die Richtung geschrieben. Kapitalismus ist halt auf permanentes Wachstum angewiesen, ich denke auch nicht das sowas A Priori falsch ist oder anders gesagt ich halte nicht viel von dem Argument dass unendliches Wachstum nicht auf einem endlichen Planeten funktioniert. Aber um Punkt zurück zu kehren, da der Kapitalismus auf Wachstum angewiesen ist, braucht man eben auch ein Umfeld in der Privat person dazu gedrängt werden zu Wachsen. Das passiert eben durch sich selbst entwertendes Geld oder durch die niedrig Zins Politik. Genau so müssen Investition entlohnt werden und dass passiert durch Zinsen.


    Nur noch schnell das keine Missverständnisse entstehen, ich bin schon dafür das wir den Kapitalismus überwinden aber ich denke das geht nicht kurzfristig und so lange der existiert muss man sich damit abfinden. Und man muss mit der Kapitalistischen Logik arbeiten. Aber es gibt meiner Meinung durch aus Spielraum im Kapitalismus der unser Leben besser machen kann.


    Eine weitere Frage die sich natürlich im Bezug auf dem Wachstum aufstellt ist natürlich was Wachstum genau ist. Obwohl das BIP in den letzten 10 Jahren gestiegen ist, ist meine Leben nicht besser geworden. Ich denke diese Frage ist einer der wichtigsten Fragen im Bezug auf ein neues Wirtschaftssystem.

    Sollte eine Währung durch reale Werte gedeckt sein, oder ist das unwichtig?

    Ich denke im großen und ganzen kann man auf diese Frage auch mein vorherigen Absatz anwenden. Andererseits gibt das eben auch viel Handlungsspielraum für einen Staat den man auch sehr positiv einsetzen kann, eben für eine art (green) new deal. Dem ich an sich ziemlich Positiv gegenüber stehe.


    Außerdem verstehe ich den Vorteil nicht wenn Geld an Gold gebunden ist. Gold hat ja auch kein wirklich wert. Es sieht halt ganz schön aus aber sonnst? Meiner Meinung ist das Geld halt an die Wirtschaftsleistung in dem spezifischen Land gebunden, in dem die Währung genutzt wird. Das ist ja im Gegensatz zu Gold ein Realer Wert... So wirklich geht diese Analogie aber nicht auf, weil es auch noch Vermögenswerte zum Beispiel gibt aber das hilft zumindest mir, mir das ganze vorzustellen.

    Ich bekomme bei diesem speziellen Thema immer ein gewisses Unwohlsein.

    Kann ich nach vollziehen. Was mir persönlich hilft ist sich weniger darüber Gedanken zu machen, wo das Geld ist, sondern eher sich versucht über die Wahren Gedanken zu machen für die das Geld steht. Also die Frage ist meiner Meinung nicht, wie kriegt man genug Geld um diese Autobahn zu bauen sondern wo kriegt man die Arbeiter her. Das entwirrt das ganze Wirtschaftssystem für mich.

    Wald, Hochwald, Holzfällen - Thomas Bernhard

  • Ich denke das ist der erste Punkt an dem ich dir wirklich Widerspreche. Ausschüttungen finden häufig indirekt statt. Eben in dem Aktien gekauft werden, dadurch steigen eben auch die Werte von Aktion von dritten. Um mal ein bisschen Zynisch zu sein, dass ist wahrscheinlich auch der Grund warum die FDP für eine Aktien Rente ist. Andererseits gibt es auch eben die Niedrig Zinspolitik, wodurch die Vermögenswerte Deutlich schneller steigen als der Zinssatz, also ich glaube nicht das die Reichen in irgend einem Sog sind. Sie sind die Profiteure. Das ist alles ein riesen großes Kuddelmuddel, was ich selber auch nicht so ganz durchblicke dem man auch zu einem großen teil ausgeliefert ist, wenn man keine neue Wirtschaftskriese haben möchte. Ich Empfehle Generell man sollte sich weniger um Geld Gedanken machen, als um die reellen Werte der Wirtschaft (Wie viel wirt produziert etc.) Das entwirrt dieses ganze Wirtschaft Zeugs auf jeden Fall ein bisschen.

    Nun, zum einen, wenn Zentralbanken Geld auschütten, indem sie Aktien kaufen: Falls die Aktien "neu" sind (Ich habe das Wort vergessen) dann erfolgt die ausschüttung doch an die Akten Gesellschaft direkt, d.h. auch wieder an die Eliten - direkt. (qed) Kaufen Sie bereits "kreierte" Aktien vom aktienmarkt ist das so ein Kuddelmuddel von dem Du sprachst, aber dann ziehen Sie statt Leitzinsen eben die Dividenden ein. Was passiert damit dann eigentlich?


    Ich denke ich habe hauptsächlich vom Fiatgeld gesprochen mit dem Sog, Da zeigt sich das Prinzip am direktesten: Die story ist die, man stelle sich vor es existiere kein Geld auf der Welt und der erste Mensch leiht sich einen Euro, muss aber 2 zurückzahlen. Wo soll dieser Euro herkommen. Dadurch ensteht der Mangel, der Wettbewerb und der (wohl) Fakt, dass in diesem System immer Unternehmen und Existentenzen scheitern müssen. Ob jetzt 0 euro in umlauf sind oder 3 Billiarden, der Effekt ist doch der selbe. Was passiert mit Leitzinsen eigentlich?


    Das ist ein einfaches Prinzip, das mit den ganzen anderen Mechanismen, wie du sagst, ein ziemlich komplexes gebilde ergibt, bei dem bei jeder regulierung so ein Butterflyeffekt entstehen kann und wenn man an der einen Ecke etwas ändert, kann gerne mal an einer anderen Ecke etwas einbrechen. Das tut dem einfachen Prinzip aber keinen Abbruch.


    Lustig find ichs, wenn Leute in diesem System immer von den schlimmen Schulden reden. Anders gibt es doch gar kein Geld in diesem (Schuldgeld-) System. Wem schulden wir das Geld eigentlich? Denen die sich durch Kriege das Geldschöpfungsmonopol gesichert haben! (?) (Das Fragezeichen kann man hier ruhig in Klammern setzen)


    Lustig ist auch die Art wie man mit dem Debitismus umgeht. Der beschreibt doch das System recht treffend.


    Ich denke halt, der Zins ist ein unheimlicher (sowohl im Wortsinne als auch im sinne von "effektiver") Entwicklungskatalysator. Unter Beibehaltung dieses Systems ist es absurd von einer Postwachstumsgesellschaft zu philosophieren.


    PS: Diese von mir genannte Ausschüttung an die unteren Schichten, damit das Geld auf dem Wege in die Unternehmen kommt, nennt sich glaube ich Freigeld und es hat schon eine gewisse Basisdemokratische Komponente.


    Aber ja, das Geldsystem habe ich lange ad akta gelegt, ich beschäftige mich schon ewig nicht mehr damit. Aber es ist eine Station, an der man vorbeikommt, wenn man sich überlegt, was auf dieser Welt so abgeht.

  • t, wie kriegt man genug Geld um diese Autobahn zu bauen sondern wo kriegt man die Arbeiter her

    Das Model in dem das Geldschöpfungsmonopol in das Allgemeinwesen übernommen wird fand ich auch recht interesannt. Der Staat schöpft sein eigenes Geld und bringt es über gemeinnützige Projekte und Infrastruktur über den Lohn in Umlauf.


    Aber es wäre ja völlig absurd, wenn das Gewaltmonopol die Macht hätte sein eigenes Geld zu schöpfen. I mean, der Staat darf alles inklusive Leute erpressen und Foltern (ja dafür gibt es ja auch sehr sympathische Paragraphen :p - aber was ist eigentlich schon alleine die s.g. Beugungshaft? - Jedenfalls der Staat darf quasi alles nur Papier drucken mit zahlen drauf darf er nicht. Schon "merkwürdig" wa? ;-)

  • Nun, zum einen, wenn Zentralbanken Geld auschütten, indem sie Aktien kaufen: Falls die Aktien "neu" sind (Ich habe das Wort vergessen) dann erfolgt die ausschüttung doch an die Akten Gesellschaft direkt, d.h. auch wieder an die Eliten - direkt. (qed) Kaufen Sie bereits "kreierte" Aktien vom aktienmarkt ist das so ein Kuddelmuddel von dem Du sprachst, aber dann ziehen Sie statt Leitzinsen eben die Dividenden ein. Was passiert damit dann eigentlich?

    Es dürfen nicht alle Notenbanken Aktien direkt kaufen. Glaube die EZB aber schon, das ist ja die relevante für uns (Ich glaube aber nicht das das wirklich relevant ist, es reicht wenn man billig Geld verleiht so das andere davon Aktion und Häuser kaufen. z.B Banken). Ich denke das Geld was durch die Dividenden Eingommen wurde, verhält sich ähnlich zu den Zinsen, also es wird dem Markt entzogen aber sicher bin ich mir da nicht. Gute frage, vielleicht kannst du ja mal googlen :P.

    ch denke ich habe hauptsächlich vom Fiatgeld gesprochen mit dem Sog, Da zeigt sich das Prinzip am direktesten: Die story ist die, man stelle sich vor es existiere kein Geld auf der Welt und der erste Mensch leiht sich einen Euro, muss aber 2 zurückzahlen. Wo soll dieser Euro herkommen. Dadurch ensteht der Mangel, der Wettbewerb und der (wohl) Fakt, dass in diesem System immer Unternehmen und Existentenzen scheitern müssen. Ob jetzt 0 euro in umlauf sind oder 3 Billiarden, der Effekt ist doch der selbe. Was passiert mit Leitzinsen eigentlich?

    Klar wenn die Geld Menge Konstant bleibt dann kriegt man auf jeden Fall so ein Problem. Bemerkbar wäre das Problem dann in einer Deflation. Die haben wir aber nicht, das liegt daran das durch die Zentral Bank Politik genug Geld nach gedruckt wird. So richtig funktionieren tut das aber trotzdem nicht aber genug um eine Deflation zu verhindern. Im Prinzip ist eine Deflation ziemlich Äquivalent zu dem dass Kredite Geld aus dem Markt ziehen. Aus dem einen folgt jeweils das andere.


    Was soll mit dem Leitzins passieren? Der ist Null eventuell Negativ, weiß ich nicht genau und bin zu faul zum Googlen.

    Diese von mir genannte Ausschüttung an die unteren Schichten, damit das Geld auf dem Wege in die Unternehmen kommt, nennt sich glaube ich Freigeld und es hat schon eine gewisse Basisdemokratische Komponente.

    Kann sein ich halte trotzdem die Effekte für begrenzt und löst halt das Hauptproblem nicht, was du und ich ja in dem Thread beschrieben haben. Im Endeffekt ist das einfach eine Konsumsubvention.

    Ich denke halt, der Zins ist ein unheimlicher (sowohl im Wortsinne als auch im sinne von "effektiver") Entwicklungskatalysator. Unter Beibehaltung dieses Systems ist es absurd von einer Postwachstumsgesellschaft zu philosophieren.

    Ja auf jeden Fall, Zins, Wachstum und Kapitalismus bedingen sich gegenseitig. Obwohl man momentan den Begriff Wachstum so wie er in der Politik Propagiert wird, stark in Frage stellen muss. Wirklich viel vom Wachstum in der letzten Zeit hat glaub ich niemand hier mit bekommen. Durch den Finanzkapitalismus und die Neoliberale Revolution hat sich viel verändert. Viel Wachstum findet nur noch auf den papieren statt. Das hat ja auch der Finanz Banker im Interview angesprochen.

    Lustig find ichs, wenn Leute in diesem System immer von den schlimmen Schulden reden. Anders gibt es doch gar kein Geld in diesem (Schuldgeld-) System. Wem schulden wir das Geld eigentlich? Denen die sich durch Kriege das Geldschöpfungsmonopol gesichert haben! (?) (Das Fragezeichen kann man hier ruhig in Klammern setzen)

    Über Umwegen schulden wir das Geld den Zentral Banken. Durch die Aufhebung des Goldstandards, muss man auch keine Kriege für das Geldschöpfungsmonopol mehr führen, da jedes Land mit einer eigenen Währung eine Zentral Bank hat, die das Geldschöpfungsmonopol besitzt. Die verleit das Geld dann Banken, die dann das Geld in der Wirtschaft verteilen sollen.


    Das Model in dem das Geldschöpfungsmonopol in das Allgemeinwesen übernommen wird fand ich auch recht interesannt. Der Staat schöpft sein eigenes Geld und bringt es über gemeinnützige Projekte und Infrastruktur über den Lohn in Umlauf.


    Aber es wäre ja völlig absurd, wenn das Gewaltmonopol die Macht hätte sein eigenes Geld zu schöpfen. I mean, der Staat darf alles inklusive Leute erpressen und Foltern (ja dafür gibt es ja auch sehr sympathische Paragraphen :p - aber was ist eigentlich schon alleine die s.g. Beugungshaft? - Jedenfalls der Staat darf quasi alles nur Papier drucken mit zahlen drauf darf er nicht. Schon "merkwürdig" wa? ;-)

    Ja das gibt es relativ viel neue Ansätze unter dem Stichwort Modern Monetary Theory.


    Zum Zweiten Absatz:

    Das kann man Wahrscheinlich ziemlich gut auf die Neoliberale Revolution zurück führen. Der Staat soll sich möglichst wenig in den Markt einmischen (außer natürlich um Unternehmen zu retten) sondern Lediglich für Sicherheit sorgen. Denn es wird natürlich ungern gesehen wenn der Staat Infrastruktur Investition macht, da dann der Markt die Möglichkeit verliert aus dieser Infrastruktur Renditen zu erziehen aber es ist gut wenn es ein starken Staat gibt, der die Bevölkerung in Schach hält. Um mal ein bisschen funktional zu argumentieren. Aus Neoliberale Perspektive würde man wahrscheinlich sagen "AbER dEr STaAt IsT dER sCHlEcHTerE uNTeRneHMeR".

  • Klar wenn die Geld Menge Konstant bleibt dann kriegt man auf jeden Fall so ein Problem.

    Nun, die Frage ist, was passiert zwischen dem Zeitpunkt des (allgegenwärtigen) Mangels und der Ausschüttung der nächsten Fuhre neugeschöpften Geldes. Irgendeiner hat mal gesagt "Gebt mir Kontrolle über die Geldschöpfung, dann ist mir egal wer die Gesetze macht".


    Da ergeben sich so einige Möglichkeiten zur Kontrolle und Einflussnahme.


    Aber auch wenn nicht der komplette Geldfluss von einem weißbärtigen Illuminaten kontrolliert wird, so sind es doch gruppendynamiken und am Ende sind es profit interessen, die dafür sorgen wer Geld und Macht bekommt. Ich mag das jetzt nicht argumentativ herleiten, aber ich sehe da schon eine konträre Spannung zwischen dem, was Menschen für ihre psychische Gesundheit brauchen und dem, was der Kapitalismus für interessen als treibende Kräfte hat.


    Das kann man Wahrscheinlich ziemlich gut auf die Neoliberale Revolution zurück führen. Der Staat soll sich möglichst wenig in den Markt einmischen

    Ach ich glaube, diese Mechanismen wurden lange gesät, bevor jemand auf das wort neoliberalismus kam. Geldschöpfungsmonopol geht ja weit drüber hinaus, nur Wirtschaftliche Regularien zu betreiben.


    Aber ich greife jetzt mal das eigentlich interesannte, heisse Thema an: Das Narrativ "jüdische Zinskraft"...


    Ich habe mich ja viel mit so zeug Geldschöpfung und natürlich auch Hitler, seine Propaganda und Judentum etc. beschäftigt. Ich sag das jetzt einfach so wie es ist: Ich habe auch lange und immer noch in Erwägung gezogen, dass die Globalisten, Kapitalisten, Ideologen und co die maßgeblich daran beteiligt sind, dass die Dinge aus finanztechnischer Sicht so laufen wie sie laufen ausgerechnet eine relativ kleine Gruppe jüdischer Leute sind. Ich würde sogar sagen, dass es mit allen Informatioen sogar wahrscheinlich ist, dass es so ist. Ich seh da aber nix problematisches dran. Zumindest bei mir nicht.


    Denn ich gehe nicht den Schritt zu sagen, deshalb hasse ich jetzt alle Juden, um ihres judensein willens. Es ist mir im Prinzip scheiss egal, welcher Religion oder Philosophie diese Leute angehören, wenn sie die halbe menschheit abzocken mit irgendwelchen Griechenland deals und co dann sind das für mich keine Juden sondern einfach nur korrupte Arschlöcher.


    Wie gesagt, ich kenne einige NeoNazis. In neuseeland ist mir einer begegnet, der mich ganz begeistert fragte, was ich vom adolf halte. Ich habe ihm ins gesicht gesagt, dass ich ihn für ein krankes arschloch halte. Mit seinen Kumpels zu trippen war mir in dem Kontext dann aber doch too much.


    Allerdings - hier wird es interesannt - das ist ja der Bezug zur Bibel, waren die Kritiker des Christentums (vor ~2000 Jahren) eine bestimmte jüdische Philosophische Schule, die Pharisäer, die in der Überlieferung eigentlich dauernd damit beschäftigt waren, dem Herr Jesus irgendwie an den karren zu pissen. Ich (und die Metapher) sehen das aber im Bezug auf die philosophie die dahinter steckt und das ist wie gesagt nur eine von vielen jüdischen Strömungen. Leider gibt es keine Urschriften dieser philosophischen Schule mehr. Die sind irgendwie verschollen. Die hätte ich gerne mal gelesen. Aber die Aufzeichnungen über Pharisäer die es in der Bibel noch gibt nach, waren die in etwa so drauf, wie die einschlägigen Internet trolle. Von daher kann man sagen, dass die "Juden" ja lange nicht mehr das kleinste Volk sind.. ;-) Es geht hier nicht um irgendein Lippenbekentniss, sondern um eine Gesinnung, die man völlig unabhängig von dem Label "Jude" ablehnen oder annehmen kann.


    Ob und inwiweit diese philosophische Schule der pharisäer Leute dahin treibt, so hinterfotzig und polemisch zu sein lässt sich aufgrund fehlender aufzeichnungen nicht bewerten. In der Bibel waren die Pharisäer zuvorderst die Konservativen, die für den Status Quo argumentierten...


    Du siehst: es ist mir schon sehr bewusst wie man von Kapitalismus und ZInskritik zum Judenhasser werden kann - aber nicht muss. Vermutlich habe ich da einen tieferen Einblick als viele anderen.


    Dass Zinskritik deshalb mit Antismetismus assoziert wird ist aus massenpsychologischer Sicht klar, aber aus Sicht des Verstandes eben Bullshit, das dann gleichzusetzen oder eine unweigerliche Konsequenz daraus abzuleiten. Dass es tabu ist drüber zu reden, sehe ich auch, beuge mich diesem Tabu aber nicht - wie du siehst / liest.


    Soviel zu den Bemühungen, wenn hier einige Leute meine Gesinnung prüfen wollen oder mir irgendelche Adolf-Gawalti-Ambitionen andichten wollen, weil ich die falschen Buzzwords verwende.


    Mir ist im übrigen klar, dass diese Offenheit und Authenzität natürlich auch eben solche Trolle auf den Plan ruft. Das ist die Verlogene Natur dieser Welt, keine illuminaten Verschwörung oder irgend sowas. Für gewöhnlich kuscht die Welt vor so einer Authenzität, von irgendwelchen Dummschwätzern abgesehen; die kommen dafür umso mehr. XD Ich kenne diese Mechanismen gut genug.


    Modern Monetary Theory

    Ah cool, danke ja solche stichwörter sind immer Gold wert. Aber wie gesagt, das Finanzsystem hab ich eigentlich durch - soweit es mich interessierte. Darüber habe ich schon lange nichts mehr gelesen. Vor etwa 5 Jahren war das ja mal relativ gross von den Leitmedien gewältzt worden. Spätestens da habe ich mich da intensiver damit auseinander gesetzt. Mag sein, dass ich in der Formel der Propaganda nur eine Variable bin, gänzlich daraus entziehen kann sich keiner.


    Im Zuge Cryptowährungen hat sich ja auch einiges interesanntes getan, die sind aber mittlerweile auch assimiliert von den westlichen zentralbanken. So kann man heute z.b. mit übersichtlichen Mitteln eine eigene Währung schaffen. Nicht anders, wie Bitcoin, ether und ripples erzeugt würden könnte ich mir einen "Schwurbel-Taler" kreieren. Das kann wohl so unter 500€ schon haben - je nachdem wieviel Schwurbeltaler es geben soll und wie der Eingangskurs festgelegt werden soll.


    However, freut mich dass wir auf ein sachliches niveau zurückkehren konnten.

  • muss man auch keine Kriege für das Geldschöpfungsmonopol mehr führen

    Nicht um Gold, aber um Resourcen und geopolitische Vorteile geht es. Im Endeffekt ist es doch das selbe: Es geht um macht und Einfluss. Das Medium "Gold, Geld, Geschöpfungsmonopol, Öl, Verbreitung von ideologien" ist doch nur das Vehikel. Was ich eher nicht glaube, dass Kriege aus humanitären Gründen geführt werden. Das ist eine willkommene Gelegenheit zur Rechtfertigung aber im Endeffekt nur Propaganda - zumindest für die, die Kriege finanzieren und ihren Profit draus ziehen.


    Und ich stelle sogar in frage, dass es (nicht) ums Geldschöpfungsmonopol geht. So wie ich das mitbekommen habe gibt es nur noch wenige Länder, die relativ unabhängig von der US-Fet sind. Und gegen die wurde massiv Krieg und Propaganda gefahren.


    Gut, vor einigen Jahren hat sich das Blatt mit China und russland gewandelt. Die USA fühlt sich in ihrer imperialistischen Vorherrschaft bedroht - zum ersten mal seit langem. Darum gehts vermutlich u.a. in dem Artikel den du gepostet hast. Werd ich vl. mal reinschmökern... Hört sich interesannt an, aber wie gesagt, auf das Geldthema bin ich nur gekommen, weil das Fass hier aufgemacht wurde.


    Zum Thema Eurasien ist der Roman "Schöne neue Welt" recht imposannt.

  • Ja auf jeden Fall, Zins, Wachstum und Kapitalismus bedingen sich gegenseitig. Obwohl man momentan den Begriff Wachstum so wie er in der Politik Propagiert wird, stark in Frage stellen muss. Wirklich viel vom Wachstum in der letzten Zeit hat glaub ich niemand hier mit bekommen. Durch den Finanzkapitalismus und die Neoliberale Revolution hat sich viel verändert. Viel Wachstum findet nur noch auf den papieren statt. Das hat ja auch der Finanz Banker im Interview angesprochen

    Ja auf jeden fall. Das zeigt halt auch die Planlosigkeit, denn das Postwachstumszeitalter wurde lange eingeleutet und irgendwann hat man dann wieder angefangen von Wachstum zu schwurbeln, um die Industrie anzutreiben und die Krisen abzuwenden... Ein irrsinn... :hammer:


    Als nächstes kommt dann wohl das, was als die transhimanistische Verschmelzung von Mensch und Maschine angepriesen wird. Das bietet vl einen neuen Spielplatz, um vom PApierhandel /Wachtum abzukommen. Ich bin aber lange eher neophob als neophil.... Das wird auch so einen Salat hingeben :lol:


    Aber den Film "Waking Life" den ich im Paralellthread gepostet hab ist schon ziemlich geil, da gehts u.a. auch um Transhumanismus. Das war mir damals, als ich den film zum ersten mal gesehen habe so klar nicht... Und ich wollte schon immer mal mit Gedankenkraft coden ;-)