Ich bin zu blöd für Glücksspiel. Falle immer wieder auf den gleichen Mechanismus im Hirn rein. Den, der für Gier zuständig ist. Es reicht nicht, zu gewinnen, man muss aus den Gewinnen mehr Gewinne produzieren, und das geht ewig so weiter. Bis nichts mehr da ist, was man einsetzen könnte. Ich spiele ab und zu in Online-Casinos. Und irgendwie hab ich oft das Glück, anfangs zu gewinnen. Dann denkt man sich, hey, den Gewinn zahl ich jetzt aus, lass aber noch einen Rest über, mit dem ich weiterspielen kann. Dieser Rest ist dann irgendwann verspielt. Und es gibt so ein ultranettes Feature bei Online-Casinos, nämlich einen Betrag, den man zur Auszahlung beantragt hat, zu stornieren. Das macht man auch, diesmal hat man vielleicht noch mehr Glück und gewinnt gleich wieder was. Aber jeder Gewinn nützt nichts, er wird gnadenlos wieder verspielt, denn rational denkst du nicht mehr, sondern du willst mehr, immer mehr - du klickst wie im Rausch den Spinbutton. Das ganze Geschäftsmodell basiert auf Spielern wie mich, die immer mehr haben müssen und dabei den ganzen Einsatz verlieren. Es basiert auf dem Rücken der Spielsüchtigen, die teilweise ihr komplettes Einkommen einsetzen - und verlieren. Das macht für mich dieses Geschäft einfach falsch. Die Betreiber wissen, woher und wie ihre Einnahmen generiert werden. Würde ich vielleicht anders reden, wenn ich genug Selbstbeherrschung hätte und mir meine Gewinne immer auszahlen lassen würde? Bin ich selber süchtig? Wenn man das sagen kann, wenn man einmal im Monat (aber nicht jeden Monat) im Schnitt 50€ einsetzt.
Was haltet ihr von Glücksspiel, Online-Casinos, Casinos? Zockt ihr vielleicht selbst ab und zu? Liegt die Verantwortung ganz alleine bei den Spielern (keiner zwingt sie?) oder haben auch die Betreiber eine Verantwortung für die Spieler? Sollte Glücksspiel ganz verboten werden oder würde das überhaupt nichts bringen?