Beiträge von Acherian

    Hatten wir doch alles schon gehabt mit diversen Lockdowns.

    Nein, eigentlich nicht. Was wir hatten, waren hauptsächlich Einschränkungen im privaten Bereich. Fabriken und Betriebe waren offen. Wenn wir die Überträger des Virus sind, müsste es doch theoretisch auch möglich sein, dieses zu eliminieren. Oder zumindest die Welle zu brechen. Ein Shutdown wäre doch im Prinzip das Einzige, das noch in unserer Macht stünde.


    So gut es ist, dass wir die Impfstoffe überhaupt haben – alleine wird das meiner Meinung nach nicht ausreichen. In Bayern lag die Inzidenz bei Geimpften letzten Montag beispielsweise bei 103, vor einem Jahr galt eine solche Zahl noch als besorgniserregend. Auf die Weise wird es ein ewiges Wettrennen zwischen der Forschung und den Mutationen. Und das Virus sind wir Jahre später noch nicht los. Aber irgendwann wird das Virus wahrscheinlich uns los sein.


    Ach, ich weiß auch nicht. Bin halt langsam am Verzweifeln.

    Eine Sache, die mich beim Umgang mit der Pandemie am meisten stört/gestört hat, ist, dass die Arbeitswelt (Restaurants, Kinos usw. ausgenommen) bisher von den Lockdowns relativ wenig betroffen war. Also man soll weiter zur Arbeit dackeln, auf dem Weg dorthin, und dort mit mehreren Menschen zusammenkommen, aber sich zuhause am besten einsperren? Für mich klingt das schizophren.
    Ist natürlich leider auch so, dass es in dem gegenwärtigen System scheinbar unmöglich ist, einmal eine Pause einzulegen – die Maschine muss ja immer weiterlaufen. In einer idealen Welt, in der kein Mensch von Armut betroffen ist, würde so eine Pandemie vermutlich nicht zu einer solchen Krise führen. Da wäre es wohl kein großes Problem mal für einen Monat die Füße still zu halten. Und danach müsste dieses Scheißvirus doch ausgerottet sein.

    Was haltet ihr von der Zero Covid-Kampagne?


    Vielleicht bin ich aber auch naiv. Neuseeland, das ja gern als Positivbeispiel herangezogen wird/wurde, hat zwar weniger Fälle gehabt, Corona letztlich aber auch nicht besiegt.


    Ich weiß auch keine Lösung.

    Bei mir kommt die V-Partei ebenfalls an erster Stelle. Mit 89 %. Weiß nicht, ob ich die wählen sollte. Wenn es nach denen gehen würde, müsste, glaube ich, wirklich jeder Vegetariar oder Veganer werden. Andererseits wollen sie auch ein BGE einführen.


    An zweiter Stelle kommt die SGP, und danach die DKP. Aber ich bin unsicher, ich hab auch keine Lust irgendwelche Stalinisten, Maoisten oder DDR-Sympathisanten zu unterstützen.


    Die PARTEI kommt auf Platz 6, Die Linke auf 9.


    Naja, vielleicht lass ich am Schluss den Würfel entscheiden. Ich finde zwar Wählengehen besser als Nichtwählen, aber ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass es meine eine mickrige Stimme rausreißen wird.


    Meine Stimme ist für den Müll. Schade, dass die APPD nicht zugelassen wurde.

    Ich finde ebenfalls, dass es effektiver ist, wählen zu gehen, um seinen Unmut auszudrücken, als nicht. Ich meine, es treten ja – wie gesagt – mehr als die paar gängigen Parteien an, da kann man nicht gerade behaupten, man hätte überhaupt keine Auswahl.


    Natürlich ist es eher unwahrscheinlich, dass eine kleine Partei in den Bundestag einzieht und dort entscheidend etwas beeinflussen kann. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Nichtwähler schon eine gewisse Macht hätten. Bei der letzten Bundestagswahl wären sie – wären sie in das Ergebnis eingeflossen – zweitstärkste Fraktion geworden.

    Vor ein paar Jahren gab es meines Wissens mal irgendwelche spinnigen Konservativen, die Benjamin Blümchen (und auch Bibi Blocksberg) unterstellt haben, dass dadurch Kinder linksradikal indoktriniert werden würden.

    Das ist, glaube ich, schon 16 Jahre her. War irgendein Politik-Dozent an der Universität Passau, der das verbreitet hat.


    Zählen die Punker aus den TKKG-Hörspielen, die von Tarzan platt gemacht wurden (neben Zigeunern, Pennern und anderem Gesindel), auch als Anarchisten? ;-) Dann bin ich tatsächlich früh durch antianarchistische Law-and-Order-Geschichten geprägt wurden.

    Ich hab mir mal ein paar von den neueren Folgen angehört, die nicht mehr von Stefan Wolf stammen. Da sind die Geschichten dann umgekrempelt. Beispielsweise geht es mal gegen einen Geschäftsmann (oder Geschäftsfrau), der einige Typen aus ihren Bauwägen vertreiben will. So ähnlich jedenfalls. Nur der belehrende Zeigefinger bezüglich Zigarettenkonsums ist, glaube ich, geblieben.


    Von daher würde sich sagen, dass die Wildlingsgesellschaft weniger feudalistisch als die von Rest-Westeros ist, aber nicht in einem positiven Sinne anarchistisch.

    Stimmt, was du schreibst. Klassisch anarchistisch sind sie nicht. Solche Charaktere haben die Bücher nicht zu bieten bzw. wissen wir über die Welt auch zu wenig. Naath wäre vielleicht noch ein Kandidat, wo eine Gesellschaft existieren könnte, die freier und harmonischer zusammenlebt.

    Auch auf die Gefahr hin, ausgelacht zu werden: Ich finde Benjamin Blümchen anarchistisch. Oder zumindest antikapitalistisch. Er hilft allen Leuten und erwartet keine Gegenleistung dafür. In einer Folge eröffnet er ein Zoorestaurant, da kommt er nicht einmal auf die Idee Geld von den Gästen zu verlangen. Zudem lässt er sich nicht alles gefallen und verhindert zum Beispiel mit einer selbstorganisierten Demo den Bau einer Straße, welche eigentlich keiner – außer der Bürgermeister – will.


    Wenn man das „Game of Thrones/Das Lied von Eis und Feuer“-Universum hernimmt, dann kommt das Freie Volk am ehesten an die Definition von Anarchismus heran. Zwar herrscht bei ihm jenseits der Mauer auch das Gesetz des Stärkeren, aber die Menschen folgen nur denen, die sie auch selbst gewählt haben. Und – es wird zwar, glaube ich, nirgends erwähnt, – aber ich schätze, niemand wird gezwungen, dem gewählten Anführer zu folgen bzw. dieser wäre auch jederzeit wieder absetzbar, sollte er ihre Interessen nicht mehr in genügender Weise vertreten. Außerdem sind sie der Meinung, dass das Land allen gehört und verachten die Lords und Könige im Rest von Westeros, die sich dieses einfach nehmen und es ihres nennen.

    Zu erwähnen sind da dann vielleicht noch die Bergstämme aus dem Grünen Tal. Von diesen erfährt man jedoch nur, dass bei ihren Versammlungen alle eine Stimme haben. Auch die Frauen.

    Welchen Verein hast du denn damals unterstützt, Acherian?

    Das ist Borussia Dortmund gewesen. Sympathisiert habe ich mit dem Verein etwa seit 2004, in dem Fanclub war ich von ungefähr 2011 bis 2014. Ein Grund für meine allmähliche Abkehr war sicher der Wechsel von Götze zu Bayern München. Und ihm sind Hummels und Lewandowski nachgefolgt.


    Selbstverständlich bedient sich der BVB auch bei anderen Vereinen und an sich habe ich nichts gegen Spielerwechsel. Aber irgendwie, generell, ... ich weiß nicht. In der einen Saison jubelst du dem Stürmer zu, in der nächsten Saison einem anderen und in der drauffolgenden wieder einem anderen. Für mich persönlich geht das eben irgendwie nicht richtig zusammen.


    Zitat

    Generell ist aber alles durchkommerzialisiert heutzutage.... auch der elektronische Fußball. Hab gerade gelesen, dass Konami in Zukunft kein neues Vollpreis-PES mehr rausbringen wird, sondern nur noch als Free to play. Was dann bedeutet, man bekommt als Spieler ein unfertiges Produkt, und darf dann mit echtem Geld seine Lieblingsvereine oder Spieler nachkaufen, und wenn der Hersteller irgendwann in ein paar Jahren beschließt, die Server abzuschalten, ist alles weg.


    Hm, an mir verdienen die dann schon mal nichts. Ich zocke bloß gelegentlich. Und das immernoch FIFA 17 auf der PS3. Lohnt sich für mich nicht, mir was Neueres zu kaufen.

    Zu dem Thema hab ich mal die Doku gesehen:


    https://www.youtube.com/watch?v=ArKsF6nbMHA


    Demnach sind Incels Suizidgefährdete und potenzielle Amokläufer, die sich selbst hassen und unattraktiv finden. Scheint ziemlich destruktiv zu sein, die Szene. Anstatt zu sagen „Ist mir egal, wie ich aussehe und ob ich eine Freundin habe“, werden Sex und Partnerschaft zum Nonplusultra im Leben erhoben. Da man selbst aber komplett hässlich wäre, wäre einem dieses Glück verbaut, weil Frauen sich nur mit dominanten Alphamännchen paaren würden.

    Hallo Unity.


    Ich bin mal eine Zeit lang in einem Fanclub gewesen. Bis ich mir die Frage gestellt habe, von was ich da eigentlich Fan bin. Ich meine, die Gesänge in den Stadien handeln von Liebe und Treue zum Verein, doch was gibt der Verein einem eigentlich zurück? Im Prinzip nichts. Letztendlich ist jeder Klub nur ein Unternehmen mit austauschbaren Mitarbeitern, die für das richtige Angebot sofort zum größten Rivalen wechseln würden. Du als Fan bist der Verlierer in dem Spiel, eigentlich nur schmückendes Beiwerk, sollst dem Verein die Kohle in den Rachen schmeißen und Zeit und Geld dafür aufwenden, um die Millionäre jedes Wochenende spielen zu sehen.


    Nach meinem Austritt habe ich noch eine ganze Weile das Fußballgeschehen verfolgt, seit etwa einem Jahr gucke ich aber nicht einmal mehr die Ergebnisse nach. Die Entfremdung war ein schleichender Prozess. Die WM in Katar zeigt nur am deutlichsten, wie eklig die Kommerzialisierung im Profifussball mittlerweile geworden ist.

    Wenn, dann würde wirklich höchstens vielleicht ein jahrelanger Boykott von allen etwas nützen. Vor der Corona-Pause im letzten Jahr gab es ja insbesondere von den FCB-Ultras wieder auffällige Proteste gegen Dietmar Hopp. Das ging ja in dem damaligen Spiel zwischen Hoffenheim und Bayern so weit, dass in der zweiten Halbzeit unterbrochen wurde und die Spieler sich danach nur noch alibimäßig den Ball zugeschoben haben. Ich weiß nicht, warum die betreffenden Fans sich so etwas antun. Wenn mich und meine Ansichten alle, auch der eigene Verein, scheiße finden, warum kehre ich dem ganzen Zirkus dann nicht einfach den Rücken? Würde mir viel Zeit, Geld und Ärger ersparen.