Was mich irritiert bzw. was für mich ein Stück weit entlarvend ist, ist eben der Fokus bzw. die starke Betonung des Eigentums. Das klingt dann eben für mich eher so, als sei der 'Anarcho-Cap' eine schicke Ideologie für privilegierte radikale Liberalos.
Ja
das ist er. Aber gleichzeitig ein mögliches Einfallstor.
Wenn allerdings Spekulation verpönt ist, würde dies auch bedeuten, dass Räumungen von genutzten Häusern illegitim sind.
Gutes Beispiel. Ich denke man kann das nicht pauschal beantworten.
Die politische Ebene sehe ich da als generelles Problem, denn diese kann in meinen Augen im Anarchismus keine Lösung bieten.
Anarchismus jeglicher Spielart setzt doch eigentlich eher auf kulturelle Lösungen.
Er benötigt eine kulturelle Basis ohne diese ist er nicht möglich.
Egal ob die Kultur begrenzt ist oder nicht, sie ist entscheidend und soll zur Nachahmung anregen, da ihr Fokus auf der Lebensqualität liegt.
Die Königsdisziplin ist es also eine gewaltfreie und gerechte Lösungen zu finden.
Ich denke Psychopathen stellen eine Minderheit da. Vermutlich sind sie auch Opfer ihrer Umstände.
Was ich damit sagen will, die Kultur ist entscheidend für die Wohnraumlösung.
Die politische Struktur ist maximal das Ergebnis davon.
Sprich es kann keine pauschale Antwort dafür geben.
Ich glaube es geht nicht darum Wohnraum dem Markt zu entziehen, sondern einfach nur darum ihn zur Verfügung zu stellen. Ob Räumungen illegitim sind oder nicht, hängt von den vereinbarten Verträgen ab.
Es gilt Vertragsfreiheit, die Grenze liegt beim Recht auf Sezierung.
Der gemeinschaftliche Konsens liegt darin, dies zu sichern.
Ich kann mich versklaven, solange ich das will. Wenn ich das nicht mehr will, erhält der Vertragspartner eventuelle Entschädigungen.
Genau da liegt die Grenze, ein absolutes Recht auf Selbstbestimmung.
Alle ungenutzten Flächen sind Gemeinschaftseigentum, private(das schließt auch kollektive Eigentümer ein) Flächen können für die Gemeinschaft freigestellt werden.
Eine interessante Erweiterung ist die Tatsache, dass beim Stakeholderprinzip die Umwelt, somit auch Pflanzen und Tiere ebenfalls eine Interessengemeinschaft bilden können.
In wie weit dies zur Anwendung kommt ist von philosophischer, somit auch kultureller Natur.
Es geht um die Thematik der menschlichen Überlegenheit. Dürfen wir Tiere beherrschen?
Sprich innerhalb eines AnCap wären auch ganzheitliche Lösungen denkbar, es bleibt eine Frage der Kultur.
Die Verdrängungsthematik:
Das ist eine Frage der Natur und des Menschenbildes. Sterben gehört zum Kreislauf des Lebens, verdrängt werden auch.
Stell dir vor jedes Leben ist absolut heilig. Kann das funktionieren?
Kann Unsterblichkeit funktionieren und wenn auf Kosten von wem?
Kann Evolution ohne Wettkampf existieren?
Sozialleistungen:
Diese werden nicht abgelehnt. Abgelehnt wird lediglich der Zwang zu diesen.
Welches Wesen ist ihnen eigen?
Empathie.
Diese hängt nicht an der Politik, sondern ist dem Menschen an sich eigen, wenn ist die Kultur entscheidend.
Die meisten Menschen empfinden Freude, wenn sie anderen freiwillig helfen dürfen.
Ich glaube nicht das mir alle Anarchokapitalisten da zustimmen, aber zumindest der Blankertz gibt so etwas her. Die Auslegung und die Philosophie liegen halt hauptsächlich an den Begriffsdefinitionen.