Was sind für euch (Reise-)Ziele und spezielle Orte, die ihr aufsucht, um Kraft zu tanken? Gibt es sowas für euch überhaupt?
Letztendlich kann man seinen inneren Dämonen nicht davonlaufen. Aber (Kraft-)Orte, die mir Trost gespendet haben, gibt es schon. Dies sind zum einen Plätze, an denen sich die Vergänglichkeit menschlicher Zivilisation mit der gefühlten Ewigkeit der umgebenden Natur zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen scheint. Die Trümmer antiker Bauten, umrahmt von Meer und fernen Bergketten (z. B. Nora auf Sardinien). Das Areal um die Akropolis. Einige Burgruinen in Deutschland.
Und die Art des Vorankommens?
Die Reisen der Keller-Bande waren stark geprägt von ihrem Geisteszustand. Road-Trips, rastlos, jeden Tag an einem anderen Ort, spontane Bergwanderungen von Mitternacht bis zum Morgengrauen in Turnschuhen und ordentlich angetrunken.
Auch meine einsamen Streifzüge sahen ähnlich aus - ich bin zu sesshaft geworden in den letzten Jahren, da merkt man, was die Rastlosigkeit einem an Abenteuern beschert hat, und dass es Schlimmeres gibt als das Gefühl, nirgendwo hinzugehören.
Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr nur virtuell umtriebig, oder hängt ihr noch dem Traum an, dass irgendein fremder Ort, irgendeine andere Zeitzone euch etwas Frieden geben kann?