Beiträge von Dian

    Und wieder eine gescheiterte Beziehung...
    Jede Wette, es handelt sich auch diesmal wieder um einen klassischen Fall von zu wenig gemeinsamen Interessen und zu vielen weltanschaulichen und/oder charakterlichen Unterschieden... weshalb ich auch nur ein weiteres Mal empfehlen kann, mein Video zu schauen und die darin geäußerten Ratschläge zu befolgen. ;-)


    Aber hauptsache, es ist kein Krebs! :thumbup:


    P.S.: Ihr Jungs seid alle viel zu gutmütig! Wartet doch nicht immer, bis euch eure Freundin verlässt. Seid doch mal ein bisschen mutiger und macht den ersten Schritt! Das ist hinterher viel besser für's Selbstwertgefühl... lol

    Mich kotzen Menschen an, die ein fast schon professionelles Talent darin entwickelt haben, anderen Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden, um sie dadurch gefügig zu machen.
    Manche haben es echt drauf, sich selbst als die unschuldigen, leidenden Märtyrer zu inszenieren, deren Opferbereitschaft und grenzenlose Selbstlosigkeit nicht genug von ihren Mitmenschen gewürdigt wird. (vor allem Mütter haben sowas ziemlich gut drauf, aber auch in Beziehungen soll sowas hin und wieder mal vorkommen... :rolleyes: )
    Dann kommen so Sprüche wie "Ich tu so viel für dich, und du denkst gar nicht an mich" oder "Ich habe schon so viel gemacht..." Sie legen alles auf die Waage und messen, wer wie viel gegeben hat und wer wie viel genommen hat... grumble Aber ihre Sicht ist dabei total subjektiv, denn eigentlich geht es ihnen nicht um einen gerechten Ausgleich, sondern darum, den anderen mit ihren Vorwürfen zu manipulieren und dazu zu bringen, sich schuldig zu fühlen... weil sie einfach gemerkt haben, dass es funktioniert. Und dass man durch diese Taktik letztlich immer bekommt, was man will.


    Ich finde halt, wenn man immer erst schmollen und den sterbenden Schwan spielen muss, um das zu bekommen was man will, dann ist es nicht echt, was man bekommt. Dann sollte man besser konsequent sein und sich das, was man haben möchte, woanders suchen... nämlich dort, wo man es umsonst und aus freien Stücken bekommt, und wo man nicht erstmal demonstrativ leiden muss, damit man von seinem Umfeld gewürdigt wird. Aber manche scheinen lieber auf Ewigkeit im Unverständnis vereint sein zu wollen, als auf sich selbst gestellt zu sein und niemanden mehr zu haben, dem man Vorwürfe machen kann. dash

    Die Idee die Bank, der man Vertrauen muss, durch viele Menschen zu ersetzen, die sich gegenseitig überprüfen und den ganzen Zahlungsverkehr transparent zu machen ist eigentlich eine schöne Idee

    Ja, an sich ist die Idee ja nicht schlecht, und ich kann den Gedanken dahinter durchaus nachvollziehen.
    Ich hoffe, mein obiger Beitrag ist jetzt nicht so rübergekommen, als ob ich ernsthaft das althergebrachte Bankenwesen verteidigen wollte. Mir ging es nur darum, darauf hinzuweisen, dass das ganze Bitcoin-System auf sehr wackligen Füßen gebaut ist, und dass ich nur davor warnen kann, mit solchen Spekulationen seine wirtschaftliche Existenz aufs Spiel zu setzen.
    Etablierte Banken sind da eben sicherer. Aber selbstverständlich sind das auch miese Aasgeier, die die Anleger mit Minimal-Zinsen abzocken, denen, die wirklich Geld brauchen, keines leihen, aber denen, die es eigentlich gar nicht bräuchten, ständig einen neuen Kredit aufschwatzen wollen... und natürlich tun sie dabei immer gaaanz selbstlos, als ob sie das alles nur für die Menschen tun würden, weil sie es ja so gut mit uns meinen. Ist genau der selbe Abschaum wie Versicherungen und die Krankenkassen. :!
    Den Wunsch nach Unabhängigkeit von diesem Gesockse kann ich wirklich bestens nachempfinden. Wäre mir nur lieber, das alles hätte nicht ganz so viel Spekulations-Charakter, weil ich Zocken zum Spaß zwar ganz gerne mag, aber Zocken, wenn meine Existenz (oder die von anderen) davon abhängt, wie sich die Kurse entwickeln, nicht mehr ganz so witzig finde. Also meine Kritik richtet sich jetzt weniger an die Idee des transparenten, banken-unabhängigen Zahlungsverkehrs, sondern eher daran, dass das auch wieder nur so ein Pyramidenspiel sein könnte, wo ein paar damit ziemlich reich werden und sich andere, die zu spät dran sind, ruinieren. Also lieber ein bisschen vorsichtig sein. Don't believe the hype. ;-)

    Zumal gerade die ersten Nutzer am meisten enttäuscht werden, da noch kaum jemand da ist.

    Deshalb startet man solche Projekte üblicherweise auch nicht sofort Deutschland- oder gar weltweit, sondern erst einmal in kleinem Rahmen, an einer Uni oder in einer größeren Stadt. ;-)
    Und wenn es dort funktioniert, weitet man die Reichweite dann eben irgendwann aus.
    Das Hauptproblem sehe ich darin, unter der Vielzahl an Apps überhaupt erstmal Beachtung zu finden. Auch Apps, um Kontakte zu finden für alle möglichen Interessensgruppen, gibt es vermutlich schon wie Sand am Meer. (ich kenne mich damit nicht aus, da ich sowas nicht benutze. Die einzige App, die ich habe, ist die Wettervorhersage)
    Also die Frage ist, wie will man überhaupt erst einmal auf sich aufmerksam machen... vor allem, wenn die Zielgruppe etwas "spezieller" ist und nur vereinzelt vorkommt, anstatt in großen Gruppen? Da haben wir dann wieder das selbe Problem wie hier mit dem Forum...


    Grundsätzlich finde ich es aber eine prima Idee.

    Vor allem wenn man in der Stadt wohnt, begegnet man jeden Tag Hunderten von Menschen oder / und man befindet sich ständig mit Hunderten auf engsten Raum. Und dennoch fühlt man sich einsam. Weil alle anderen Menschen so fremd erscheinen. "Fremde sind Freunde, die man bloß noch nicht kennengelernt hat." hat mal irgendjemand gesagt. Aber viele (vor allem schüchterne, introvertierte Menschen) trauen sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht, Fremde anzusprechen. Hinzu kommt, gerade wenn man sehr speziell ist, dass man auch nur "spezielle Menschen" (was auch immer das für den einzelnen bedeutet) sucht. Sagen wir einfach mal, dass es unter 1000 Menschen nur 5 gibt, die mir richtig sympathisch sind. Würde ich allen ernstes 1000 Menschen ansprechen, tiefsinnige Gespräche mit ihnen führen, nur um dann 5 neue Freunde zu finden? Die Antwort ist nein.

    Dieser Abschnitt hat mich ehrlich gesagt ein bisschen an Nemesus erinnert. (das soll jetzt keine Beleidigung sein)
    Nein, ganz ernsthaft. Eines der Leitmotive, die Nemesus immer wieder erwähnt, ist ja die Suche nach Kontakt zu besonderen Menschen und die Frage, ob sich hinter den anonymen Lichtern der Großstadt vielleicht irgendwo Menschen verbergen, mit denen man sich verbunden fühlen könnte. Und Berlin wäre vermutlich nicht der schlechteste Ort, um eine solche App auszuprobieren. Viele einsame Menschen, viele Freaks.
    Also wenn aus diesen Überlegungen irgendwann mehr werden soll als bloße Gedankenspielerei, solltest du vielleicht mal mit dem Guru vom Plateau Kontakt aufnehmen. Von meinen diversen Meinungsverschiedenheiten mit ihm und seinem elefantenhaften Auftreten im Unity-Porzellanladen einmal abgesehen, ist er eigentlich ganz nett, hat den Kopf voller Ideen und müsste an so etwas Interesse haben (oder zumindest einige interessante Gedanken dazu beisteuern können).

    Ohje, die Kursschwankungen sind ja schon extrem. Ich hab spaßeshalber mal nachgeschaut... der Wert scheint sich ja innerhalb von wenigen Monaten fast verdoppelt zu haben.
    Klug, wer zum richtigen Zeitpunkt investiert. Blöd, wenn man den falschen Zeitpunkt erwischt hat. :P
    Das Problem ist, dass vermutlich nicht mal die cleversten Menschen durchschauen können, in welche Richtung es morgen geht. Wird es noch ein paar Monate steigen, oder ist das jetzt schon der Höhepunkt, und dann stabilisiert es sich auf einem niedrigeren Niveau... oder bricht gar alles in sich zusammen?


    Ich würde sagen, Sportwetten sind vermutlich sicherer... da kann man wenigstens bestimmte Wahrscheinlichkeiten errechnen. Also mir wäre das viel zu unsicher.
    Davon abgesehen ist mir das alles sowieso suspekt. Mir sind ja schon Kreditkarten suspekt. Und generell finde ich es krank, dass Banken Geld verleihen, das sie nicht mal besitzen, und zu dem gar kein realer Gegenwert mehr existiert, etc. Wenn es nach mir ginge, würde ich am liebsten in Naturalien handeln und beim Bäcker mit meinen Büchern bezahlen. :D
    Aber mal im Ernst: Eine Währung, die nur dadurch real wird, weil Millionen Hipster daran glauben, dass Bitcoins einen bestimmten Wert besitzen, kann zu nichts Gutem führen. Und wenn meine Festplatte futsch ist oder jemand meine Cloud hackt, ist auch mein ganzes Geld weg. Da vertraue ich im Zweifelsfall doch lieber der Kreissparkasse... weil die definitiv nicht pleite gehen werden, ohne dass deutschlandweites Chaos ausbricht. Wenn die Bitcoin-Blase platzt, sind halt ein paar Träumer ihr Geld los. Das ist (zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt) noch nicht systemrelevant, und daher wird es da auch keine besonderen Auffangnetze geben.


    Fazit: Die Lebenszeit, die man darin investiert, die Kurse zu verfolgen und sich mit den ganzen Mechanismen zu beschäftigen und sich zu ärgern, wenn es anders kommt als man gehofft hat... diese Zeit gibt einem keiner zurück. Auch wenn der Traum vom großen Jackpot noch so verlockend sein mag... die meisten, die ihn träumen, rennen letztlich nur dem Geld hinterher und werden nie irgendwo ankommen. Glücklich sind dadurch ohnehin nur die wenigsten geworden. Je mehr wir uns in irgendwelchen Geldvermehrungsträumen verlieren, um so mehr verlieren wir uns selbst.

    Ich achte ja immer gern auf Zeichen und schicksalhafte Begebungen, daher versuche ich die letzten Jahreswechsel mal von der symbolischen Seite zu betrachten:


    Am Jahreswechsel 2015/2016 bin ich auf eine Anhöhe gegangen, um das Feuerwerk zu betrachten. Doch der Nebel wurde immer schlimmer, und man konnte keine 20 Meter weit sehen. Es war unangenehm nasskalt, und vom Feuerwerk habe ich außer ein paar gedämpften Knallgeräuschen absolut nichts mitbekommen. Schon damals hatte ich (nicht ganz ernstgemeint) die Befürchtung geäußert, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass 2016 ein echtes Scheißjahr werden könnte. Und tatsächlich... ich sollte Recht behalten. Das gesamte Jahr 2016 über war ich irgendwie benebelt, fühlte mich wie der letzte Mensch auf Erden, einsam und komplett isoliert, und alle Kommunikationsversuche mit einer bestimmten anderen Person sind grandios gescheitert.


    Am Jahreswechsel 2016/2017 hoffte ich auf Besserung. Bin irgendwo auf die Ostalb gefahren, in der Hoffnung, dort eine bessere Aussicht zu haben. Es war klirrend kalt in jener Nacht, bis minus zehn Grad... und der erhoffte Aussichtspunkt erwies sich als ziemlich weit weg vom Geschehen, noch dazu verdeckten Bäume die Sicht. Und auch das konnte man symbolisch deuten für das folgende Jahr 2017. Das gesamte Jahr war für mich irgendwie voller Kälte und enttäuschter Hoffnungen.


    So war ich nun auf den Jahreswechsel 2017/2018 gespannt und hoffte, endlich mal ein positives Vorzeichen zu erhalten.
    Und diesmal fühlte es sich zur Abwechslung richtig gut an... Es war fast frühlingshaft warm, und dann kam ein starker Wind auf, der die Wolken vertrieb und die Sicht auf den Sternenhimmel und den Vollmond freimachte. Ich saß an einem nahezu perfekten Aussichtspunkt irgendwo in den Weinbergen im Remstal mit Blick auf Stuttgart, mit einer Thermoskanne voll leckerem Glühwein und Rum, und schaute den Vollidioten im Tal dabei zu, wie sie 30 Minuten lang ihr Erspartes anzündeten.
    Und natürlich hoffe ich nun, dass auch dieser Jahreswechsel Symbolcharakter haben wird... dass die Irrungen und Wirrungen der letzten beiden Jahre ein Ende finden, ein frischer Wind die Nebel der Vergangenheit vertreibt, und ich endlich mal wieder den Blick auf das genießen kann, was noch vor mir liegt. Ich hoffe, dass die Kälte verschwindet und dieses Gefühl der Isolation.
    Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, meinen Teil dazu beizutragen, dass 2018 ein positives Jahr wird... auch wenn ich fürchte, dass es nicht allein in meinen Händen liegt. Aber was ich dazu beitragen kann, will ich gerne tun.


    Was das Unity-Forum angeht, so war 2017 wohl ein ziemlich ambivalentes Jahr:
    Zuerst der Neuanfang mit ein bisschen Aufbruchstimmung, dann hab ich alles hingeschmissen und das Forum im Stich gelassen. Dann die Wiederauferstehung im Herbst, mit dem treuen Rest der User, der noch übrig geblieben ist. (und den treuen Trollen)
    Ich hätte nichts dagegen, wenn das Forum 2018 in etwas ruhigere Gewässer steuern würde (also was die Emotionen aller Beteiligten angeht). Inhaltlich darf es natürlich gern wieder etwas mehr Action geben, und vielleicht kommen ja jetzt, wo meine Videos wieder zu finden sind, auch irgendwann mal wieder ein paar neue User hinzu.


    In diesem Sinne
    Lasst uns nach vorne schauen... und nie die Hoffnung aufgeben! Es kann ja nicht jedes Jahr scheiße sein. popcorn beer

    Der hatte wohl so eine unbewusste instinktive Ahnung dass du dem Drang widerstehen würdest ihm eins in die Fresse zu donnern.

    Ich sehe wohl noch nicht Psycho-mäßig genug aus. Muss ich wohl mal daran arbeiten, dass man mir meine Abgefucktheit noch etwas deutlicher ansieht. evilgrin spiteful
    Am besten so, dass sich keiner getraut, in meiner Gegenwart auch nur zu Husten, weil er Angst hat, dass ich ansonsten meine Pumpgun raushole. (Vielleicht sollte ich mir doch mal so einen Trenchcoat zulegen...)

    Im Fall von Dian wäre die richtige Antwort gewesen: "Sie müssen es ja wissen. Sie sind ja offenbar der, der uns Deutschen den Ruf verpasst hat, mit Handtüchern die Liegestühle zu reservieren." und ja, mir fallen die richtigen Antworten auch erst sehr viel später ein.

    In der Tat, das wäre eine geeignete Antwort gewesen.
    Aber mir fällt sowas auch immer erst später ein, zumal solche Situationen ja meistens dann auftreten, wenn man überhaupt nicht damit rechnet und eigentlich mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Und dann bin ich schon genug damit beschäftigt, mich irgendwo festzukrallen und aufzupassen, dass mir nicht die Faust ausrutscht oder irgendein paar sehr böse Worte, die einem dann hinterher noch als Beleidigung ausgelegt werden könnten.

    "Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft" ---> Ich hab den Satz immer gehasst. Menschen, und ganz besonders die Deutschen, sollten erstmal lernen, ein gewisses Maß an Chaos zu akzeptieren, anstatt sich sofort bei jeder vermeintlichen Störung der Ordnung und Ruhe an die nächstverfügbare Autorität zu wenden

    Aber es gibt eben schon gewisse zivilisatorische Errungenschaften, auf die ich auch ohne staatliche Reglementierung nur ungern verzichten möchte.
    Dazu gehört beispielsweise, dass man wildfremde Menschen nicht einfach anpöbelt oder anspuckt... oder auch, dass man Frauen nicht einfach ungefragt an den Busen greift (was auch in deinem Sinne sein sollte)...
    Sonst könnte ich ja auch argumentieren "Ach, die sollen sich nicht so anstellen, wenn an Silvester mal ein paar freundliche Männer ein bisschen auf Tuchfühlung gehen. Ein bisschen Chaos gehört zum Feiern schon dazu."
    Aber in dem Fall ist dir ja schon auch wichtig, dass da gewisse "Spielregeln" eingehalten werden, weil die Freiheit des Individuums eben da endet, wo die Freiheit des anderen beginnt.
    Ich sehe nicht, wieso das im Fall von Lärmbelästigung anders sein sollte als im Fall von körperlicher Belästigung. Auch wenn das natürlich zwei verschiedene paar Schuhe sind. Aber es gibt schon Fälle von extremer Lärmbelästigung, die dann auch schon an Körperverletzung grenzen, wenn man eben deshalb die ganze Nacht nicht schlafen kann oder ein Magengeschwür bekommt, weil der liebe Nachbar meint, in seinem Garten ein Sägewerk betreiben zu müssen.


    Ich persönlich finde es ja schon nervig, wenn der Nachbar jedes Mal die Autotür zuschlägt, als ob er damit irgendetwas töten möchte. Oder wenn die sich draußen auf der Straße unterhalten, und ich in der Wohnung jedes verfickte Wort mitanhören kann... während umgekehrt auf der Straße garantiert niemand hören dürfte, was ich in der Wohnung rede. Warum geht das bei mir und bei anderen nicht?
    Warum kann ich selbst im betrunkenen Zustand noch so weit denken, dass ich nicht gröhlend durch das Dorf laufe und alle Menschen aus ihren Betten krakele, während andere dazu scheinbar nicht in der Lage sind?
    Erfordert das wirklich eine solch große Geistesleistung? dash
    Ich finde, es sollte einfach ganz selbstverständlich sein, dass man sich ein paar Gedanken darüber macht, ob man seine Mitmenschen belästigt oder nicht.
    Ist das selbe wie mit dem Rauchen. Ich bin gegen ein Rauchverbot. Aber ich mag auch keine Raucher, die sich wenn ich gerade was esse neben mich setzen und anfangen, die ganze Luft zu verpesten.
    Sowas ist für mich einfach eine Frage des Respekts. Und wer sich anderen gegenüber nicht respektvoll verhält, der hat auch keinen Respekt verdient, und ist dann meiner Meinung nach selbst schuld, wenn jemand angepisst an seine Tür klopft.
    Kinder beispielsweise können sowas noch nicht wissen. Daher hab ich auch Verständnis, wenn ein Kind mal ein bisschen lauter ist. Aber nicht, wenn die Eltern danebenstehen und noch mitmachen, anstatt ihr Balg darüber aufzuklären, dass es nicht allein auf dieser Welt ist und dass man eben in einer Gemeinschaft auch Rücksicht aufeinander nehmen muss, wenn man nicht will, dass es irgendwann in Mord- und Totschlag endet.
    Klinge ich da jetzt wirklich so spießig?

    Bei solchen (oberflächlichen) Gesprächen laufen eben gewisse Automatismen ab, die man als "normaler" Mensch durch Beobachten und Nachahmen irgendwann verinnerlicht hat.
    Interesse heucheln gehört da durchaus zum guten Ton... man fragt etwa "Wie geht es dir?", ohne sich wirklich für das Befinden des anderen zu interessieren. Denn es geht in Wirklichkeit gar nicht darum, wie der andere sich fühlt, sondern dass man eben ein Gesprächsthema hat. Auch das klassische Thema "Wetter" eignet sich immer gut, weil dazu jeder etwas zu sagen hat, und meistens sogar beide Gesprächspartner gerade das selbe Wetter erleben, so dass man gewissermaßen seine Gemeinsamkeiten betonen kann.


    Ich habe nur immer gemerkt, wie unwohl ich mich fühle, wenn ich mit Menschen reden muss, von denen ich gar nichts weiß, und die auch nichts von mir wissen. Dabei bin ich ja eigentlich nicht auf den Mund gefallen und kann mich durchaus artikulieren... doch ich brauche das Gefühl, dass es jemanden interessiert, was ich zu sagen habe. Und 99 Prozent aller Menschen interessieren sich nicht für das, was ich zu sagen habe, und ich interessiere mich auch nicht für das, was sie zu sagen haben, so dass das Gespräch wenn es nach mir geht, meist ziemlich schnell wieder beendet ist.
    Leider gibt es viele Menschen, die überhaupt nicht an einem echten Austausch interessiert sind, sondern denen es einfach nur darum geht, sich selbst reden zu hören. Solche Individuen finde ich extrem lästig, weil es total schwer ist, sich von denen wieder zu lösen, ohne unhöflich zu werden und sie zu beleidigen.
    Vielen Menschen fehlen komplett die Antennen dafür, ob sie ihrem Gesprächspartner gerade auf die Nerven gehen oder nicht. Und nein... damit meine ich jetzt gar nicht so sehr irgendwelche Autisten oder Menschen mit irgendwelchen emotionalen Defiziten... sondern das betrifft üblicherweise meist ganz normale, sozial integrierte Menschen. Menschen, die sich ständig mit vielen anderen Menschen umgeben, denen aber scheinbar trotzdem nie jemand so richtig beigebracht hat, sich selbst kritisch von außen wahrzunehmen und mal das eigene Gesprächsverhalten zu hinterfragen.
    Das sind meiner Meinung nach die wahren Kommunikations-Behinderten... während ich mit Menschen, die etwas introvertierter sind und nicht so viel von sich aus erzählen, eigentlich meistens ziemlich gut klarkomme, und das auch gar nicht als Defizit empfinde, sondern als recht gesunde, selbstkritische Einstellung... lieber einmal zu oft schweigen, als einmal zu oft Scheiße labern.

    Dummdeutsche Querulanten, oft im mittleren Alter (40-60), die verschiedene Anlässe nutzen, um lautstark "ihr Recht" einzufordern oder Streit zu suchen

    Das erinnert mich wieder an ein Erlebnis, das ich neulich mal im Supermarkt hatte.
    Irgendso eine deutsche Spießerkartoffel, auf die Lonewolfs obige Beschreibung ziemlich gut passt, stellt an der Kasse am Förderband seinen (vollen) Einkaufswagen quer, damit keiner vorbeikommt, und geht nochmal irgendwas holen. Ich habe mich dann eben vorbeigequetscht und das bisschen Zeug, das ich dabei hatte, vor ihm aufs Band gelegt.
    Hab mir auch gar nix dabei gedacht. Wenn der Typ nicht da ist, ist das ja nicht mein Problem.
    Irgendwann kam er dann aber zurück und mault mich von hinten an "So kann man es natürlich auch machen. Wohl keine gute Erziehung genossen, was?"
    Es war so offensichtlich, dass er eine aufs Maul wollte. Und ich musste mich schon schwer beherrschen, ihm den Gefallen nicht zu tun. Aber nachher stellt sich so einer auch noch als Bulle in Zivil heraus oder sowas... da sollte man besser vorsichtig sein... auch wenn er nicht wirklich so aussah. Aber man weiß ja nie.
    Ich hab mich dann eben mit dem Gedanken getröstet, dass der Kerl mit so einer Lebenseinstellung früher oder später an den falschen geraten wird, wenn er vielleicht mal irgendeinen Russen dumm anmacht... :basi:
    Manchmal muss man sich echt wundern, wie solche Leute überhaupt so lange überleben können, und warum die nicht schon längst jemand totgeschlagen hat. Aber in Deutschland geht wohl alles... da kann man sich dank der schützenden Gesetze wie ein Arschloch verhalten, und bekommt dann wenn man angegriffen wird, hinterher auch noch Recht und Schmerzensgeld. Man ist ja dann ein unschuldiges armes Opfer von brutalen, bösartigen Gewalttätern geworden... *kotz*

    Und schon wieder ist ein Jahr vegangen....


    Bin gestern Nacht besoffen durch die Stadt geirrt und und habe beschlossen, einmal etwas richtig Verrücktes zu tun, was ich schon immer einmal machen wollte:
    Ich habe eine Kirche betreten! Und den Gottesdienst besucht!!! =O
    Und da mich dieses religiöse Erweckungs-Erlebnis tief bewegt hat, will ich euch meine Erfahrungen an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten.


    Alles begann damit, dass ich in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche (wegen mir ist vermutlich irgendein echter Gläubiger draußen vor der Tür erfroren) mit ein paar hundert anderen Menschen an den Bänken saß und wartete, dass endlich etwas passierte. Das erste, was mich fasziniert hat: Anders als neulich bei "Star Wars" im Kino warteten die Menschen LEISE. Kein Popcorn-Geraschel, kein ständiges Gemurmel und störendes Geknister von allen Seiten... Es geht doch! Und ich frage mich: Warum können die Viecher nicht immer so respektvoll sein?
    Anscheinend muss ihnen eine Sache wohl nur genug bedeuten, damit sie still und andächtig warten können. Auf "Star Wars" traf dies offensichtlich nicht zu, auch wenn ich im Nachhinein sagen muss, das "Star Wars" die coolere Story hat und auch den besseren Soundtrack im Vergleich zur Jesus-Geschichte. Aber dazu später mehr.


    Zunächst warteten wir also eine Viertelstunde, begleitet von einlullender Schnarchmusik. (Es fehlten sowohl Gitarre als auch Synthesizer. Genaugenommen fehlte jegliches elektronisches Element)
    Irgendwann kam dann ein Priester mit Umhang, gefolgt von einem Haufen Kinder und Jugendlichen in komischen Klamotten, die ein Kreuz vor sich hertrugen. Und der Typ sang irgendwas, so wie man es von irgendwelchen Mönchen kennt. Da dämmerte mir, dass ich wohl bei den Katholiken gelandet war.
    Der Gesang war gar nicht schlecht. Ein bisschen monoton. Betrunken wie ich war, konnte ich mir das prima als EBM-Song vorstellen. Fehlte halt nur noch der Beat und ein guter Bass... und eigentlich alles andere.
    Aber der Priester hatte irgendwas. Da der Kirche ja die deutschen Angestellten ausgehen, müssen sie anscheinend inzwischen welche aus dem gläubigeren Ausland importieren... so dass es auch kein Wunder war, dass der Typ mit polnischem Dialekt sprach. Hat mich ein bisschen an Johannes Paul II. erinnert. Das fand ich schon ziemlich cool, dass ich nicht einfach irgendeinen Gottesdienst besucht habe, sondern gleich den ehemaligen Papst persönlich kennenlernen durfte. :D


    Das, was er der Kirchengemeinde erzählt hat, war aber ziemlich unspektakulär und vorhersehbar. Jeder, der schonmal eine Bibelverfilmung im Fernsehen gesehen oder "Bible Games" auf dem NES gezockt hat, wusste, was passieren würde. Volkszählung... bla bla... Stall... bla bla... Kind geboren... bla bla... Hirten kommen... bla bla... Engel... bla bla... heller Stern am Himmel... bla bla...
    Im Grunde ist es immer die selbe Geschichte, seit 2000 Jahren. Wie man sich dafür so faszinieren kann, dass man sie sich immer wieder erzählt, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Denn so spektakulär ist das nicht. Da fand ich die griechischen Götter schon irgendwie beeindruckender, die sich auch mal als Schwan verkleiden, um eine Jungfrau zu schwängern.


    Nachdem der Priester dann also ein bisschen was erzählt hat, was eh schon alle wussten, standen die Menschen wie ferngesteuert auf (ich auch), und es wurde gebetet. Dann alle wieder setzen, dann folgte ein Lied. Dann alle wieder aufstehen. Wieder beten. Dann nochmal hinhocken und nochmal ein paar Zeilen aus der Bibel lauschen.
    So ging es eine ganze Weile hin und her... und zu meinem Frust verflog allmählich die Wirkung des Alkohols, und ich wurde nüchterner und begann, nachzudenken, was ich hier eigentlich tat.
    Erst jetzt realisierte ich auch, dass die Heizung kaputt war (oder vielleicht auch gar nicht existierte). Es wurde kalt. Man konnte meinen alkoholisierten Atem in der Luft gefrieren sehen.


    Aber es gab Hoffnung! Der Priester erzählte irgendetwas davon, dass wir Gläubigen den Leib unseres Heilands verspeisen sollen, weil er uns das damals anscheinend angeboten hat. Und wir sollten sein Blut trinken.
    Wow. Für einen alten Vampir wie mich war das natürlich eine herzerwärmende Vorstellung.
    Und dann fiel es mir wieder ein: Blut = Wein!!! Hab ich mal irgendwo gehört...
    Yipppieyy!!!! Ich werde also gleich wieder was zum Saufen bekommen, um mich aufzuwärmen. Aber zuerstmal verließen alle Gläubigen ihre Plätze, um nach vorne zu gehen und sich den Leib Christi abzuholen. Ich reihte mich also brav ein, öffnete meinen Mund, und eine Frau legte mir eine dieser runden Plätzchen hinein. Geschmacklich war es wie erwartet keine Offenbarung. Erinnerte mich an die essbaren Papp-Verpackungen, die es bei McDonalds früher gab. (Also eher geschmacksneutral, aber bisschen besser als die Pommes.)


    Aber egal... es würde ja schließlich gleich Wein geben zum Herunterspülen, und...
    Doch oh weh... es gab keinen Wein! Der Polackenpriester goss sich zweimal irgendetwas leckeres in seinen Kelch und trank es selber aus! Aber die durstigen Gläubigen bekamen nix. :(
    Schade. Dann wieder aufstehen, beten, hinsetzen, singen, zuhören.
    Irgendwann sollte man noch etwas Spenden für die Armen in der Dritten Welt, und es wurden mehrere Schalen zum Geldsammeln durch die Reihen gereicht.
    Zum Glück fand ich noch rechtzeitig ein 2 Cent-Stück in meinem Geldbeutel, um vor meinen Nebensitzern nicht wie ein totales herzloses Arschloch rüberzukommen. Dann war die Schale auch schon bei mir angekommen, und ich stellte ungläubig fest, dass da kaum Münzen drinlagen, sondern fast nur Scheine!
    Ich saß also da im Halbdunkeln mit dieser Schale in den Händen, die vollgefüllt war mir lauter 10- und 20 Euro Scheinen. Ich schielte angespannt nach links und nach rechts. Beobachtete mich jemand? Es wäre die Chance gewesen, die klamme Weihnachtskasse ein bisschen aufzufüllen. Aber letztlich siegte der Engel auf meiner linken Schulter über den Teufel auf der rechten, und ich legte nur artig meine 2 Cent dazu und reichte die Schale an meinen Nächsten weiter. Trotzdem, eins weiß ich jetzt: Wenn ihr mal dringend Geld braucht, Leute... geht an Weihnachten in die Kirche! Mit ein bisschen Geschick sollten hundert oder zweihundert Euro locker drin sein.


    Danach passierte nicht mehr viel.
    Der Priester dankte seinen Lakaien, wünschte der Gemeinde ein gesegnetes Weihnachtsfest, und dann gingen alle recht unspektakulär auseinander. Johannes Paul II. stellte sich noch an den Eingang um Autogramme zu verteilen, und ich habe mir die Chance nicht nehmen lassen, zumindest einmal kurz seine Hand zu berühren und seinen Segen zu empfangen.
    Draußen war es kalt, und der Alkohol war inzwischen auch komplett verflogen. Nur ziemlich müde war ich geworden.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass das ganze Martyrium fast anderthalb Stunden gedauert hat. Anderthalb Stunden meines Lebens, die mal eine amüsante Abwechslung waren, aber mich auf geistiger, spiritueller Ebene wie erwartet natürlich null weitergebracht haben.
    Dazu war die Geschichte zu vorhersehbar, die Texte zu altmodisch... und überhaupt.... alles dreht sich immer nur um diesen Jesus, der halt geboren ist und ein paar nette Dinge gemacht hat und dann irgendwann wieder gestorben ist und zum Zombie wurde und zurückkam, um sich zu rächen... äh nein, eigentlich kam er ja nur zurück, um seinen Fans zu sagen, dass er dann mal wieder weg ist. doofy
    Alles sehr dubios.
    Und, um auf "Star Wars" zurückzukommen:


    Disney hin oder her... schlechte CGI-Effekte hin oder her... Yodas Worte an Luke fand ich dann irgendwie doch spiritueller, wahrhaftiger und tiefsinniger als alles, was ich gestern Nacht in dieser Kirche vernommen habe. Und wenn ich eine Wahl treffen müsste: Nehme ich den Jedi-Glauben an oder den Katholizismus... ich wüsste, wie ich mich entscheiden würde. Um so merkwürdiger finde ich es, dass sich trotz allem der christliche Glaube durchgesetzt hat und so lange halten konnte... weil so toll ist die Story und die darin enthaltenen Weisheiten echt nicht. Da gibt es weitaus besseres auf dem Markt.
    Aber es geht wohl auch mehr um das Gemeinschaftserlebnis. Um die naive, kindliche Freude an bunt funkelnden Lichtern. Und um den seligmachenden Duft des Weihrauchs.
    Vielleicht schaue ich nächstes Jahr mal bei den Zeugen Jehovas vorbei. lol