Ich will Opfer sein

  • Ich habe immer nur die Erfahrung gemacht dass man komplett überhört und übergangen wird sofern man nicht permanent extremst auf sich aufmerksam macht. Es ist wie bei diesen Vogeljungen die verhungern wenn sie nicht stärker um ihr Futter schreien als die Geschwister. Bei uns Menschen ist es ganz ähnlich, kaum ein Mensch nimmt einfach so von sich aus auf andere Rücksicht oder geht einfühlsam auf andere zu, horcht nach wie es ihnen geht, interessiert und kümmert sich. Und wenn doch dann sind es doch oftmals nur die Weibchen, die von den vermeintlich besorgten aber in Wahrheit meist nur triebgelängten Männchen eine solche Show vorgespielt bekommen, weil sich diese davon einen Paarungserfolg erhoffen.
    Ich habe mich mein Leben lang immer nur überhört und übergangen gefühlt und wurde stets nur wie ein unsichtbarer Geist behandelt. Erst vor kurzem bin ich dahinter gekommen dass man zu außergewöhnlich drastischen Mitteln greifen muss um beachtet zu werden und sich mit viel Drama und Emotionalität ein Ohr bei seinen Mitmenschen verschaffen muss, um nicht für alle der ewige Fußabtreter zu bleiben. Allerdings bin ich nicht der Typ für Emotionalität und Dramatik, ich bekomme das einfach nicht hin. :unknw_gif:

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

    Einmal editiert, zuletzt von Shinobi ()

  • "Energy flows where Attention goes" oder "Energie folgt Aufmerksamkeit".


    Wenn ich mir in meiner "Mütze" was zusammen backe aus dem Vergangenen, es mit etwas Unangenehmen aus dem Gegenwärtigen vermische, um es dann letztendlich mit den Sorgen der Zukunft zu dekorieren, dann habe ich es (vielleicht) selbst zu verantworten, wenn der Kuchen dann nicht schmeckt.


    Lg, euer Agressi- Assi


    Da hab ich noch was zum Lesen mitgebracht:


    Die Wirkung von Nachrichten - Die Energie folgt der Aufmerksamkeit - Coaching bei Anja Trude - Braunschweig

  • Und wenn doch dann sind es doch oftmals nur die Weibchen, die von den vermeintlich besorgten aber in Wahrheit meist nur triebgelängten Männchen eine solche Show vorgespielt bekommen, weil sich diese davon einen Paarungserfolg erhoffen.

    Na, ich hab schon vielen Jungs und Mädels zugehört und geholfen, ohne großes Drama ihrerseits, ohne Gegenleistungen. Ich bin ein Junge.


    Wir sind halt sozial auf die kalte Schulter programmiert, so ist der Mensch angeblich von Natur aus im ständigen Wettbewerb: Aber das ist nur "Obey the system" :) Hinterfrage diesen Gedanken, ja menschen können doch mehr als den irrationalen Tier-Glauben hinterherrennen. Der Mensch hat doch über xMillionen Jahre zuwachs an Hirnmasse bekommen. Mich wundert aber nichts, dass man so nen prekären Unsinn in der Schule oder im Internet verbreitet, den Lehrkräften dient es dazu, um uns einen konstanten Sklaven/Meister Eindruck der Menschheit zu verpassen, dem anderen hilft es um in seinen Seminaren leichtes Geld zu ernten, z.B in dem er jungen Männern schwachsinnige Flausen in den Kopf jagt.


    Wenn ich es kann, dann auch locker andere. Man sieht sie nur nicht, weil sie sich weniger nach draußen begeben.


    Gewisse Mächte wollen noch etwas länger am langen Hebel sitzen, und uns daran zu hindern, einen mentalen Fortschritt zu erreichen, sonst wären Dians Videos und die Anarchonauten auf der Startseite von Youtube vertreten.

  • Gewisse Mächte wollen noch etwas länger am langen Hebel sitzen, und uns daran zu hindern, einen mentalen Fortschritt zu erreichen, sonst wären Dians Videos und die Anarchonauten auf der Startseite von Youtube vertreten.

    Wittere ich hier Verschwörung? DIE gegen UNS? :P
    Wobei ich denke, dass ständiger mentaler Fortschritt unbeliebt ist, und man lieber bei z.B. Knossi oder MontanaBlack hängenbleibt, wo man eigentlich nix lernt. Mach ich ja oft auch, einfach von hirnlosen, aber zugegebenermaßen unterhaltsamen Content berieseln lassen. ;(
    (Sachen, die was fürs Hirn sind, sind "verschwundener", weil nicht so gefragt. Rate ich einfach mal.)

    5 Mal editiert, zuletzt von Celdur ()

  • Als letzter Beitrag für Heute: Ich selbst habe mich eigentlich noch nie in die Lage versetzt gefühlt durch Mitleid Aufmerksamkeit zu erhaschen - eher im Gegenteil: Ich setze ein Lächeln auf obwohl mein ganzes Sein nach Gleichgültigkeit schreit, nur um nicht aufzufallen. Bei den wenigen Menschen bei denen ich wollte dass sie es sehen, da habe ich "das wahre Ich" gezeigt, um natürlich aufgrund von Mitleid Aufmerksamkeit zu erlangen - aber nicht um des selbst Zweckes willen! Ich brauche keine Aufmerksamkeit, doch bei den Menschen die mir wichtig sind erwarte ich schon, dass sie bemerken wie es mir geht und darauf reagieren und wenn das (oberflächlich) nichts bringt, wirds deutlicher.
    Tragisch ist, dass es bisher bei Keinem zu wirklichen Reaktionen gelangt ist, erst wenn das Zeigen mehr als deutlich wurde.. Ich habe mich auch schon oft gefragt ob dies mitunter an der Opfer-Rolle liegt, dass man sich selbst vor den anderen Opfern verschließt, weil ja die Aufmerksamkeit auf "Täter" bzw. "Helfer" liegt


    Warum so viele in die Opferrolle verfallen? Meines Erachtens eindeutig: Weil es viel einfacher ist Anderen die Schuld an der eigenen Situation in die Schuhe zu schieben als die eigene Verantwortung zu erkennen und WAHRZUNEHMEN! Gerade mir fällt es mir dem letzten Punkt leider etwas schwer: Ich weiß, dass Ich an meiner Situation mindestens ebenso Schuld trage wie die andere, beteiligte Peron. Ich weiß, dass Ich mein eigenes Verhalten, meine Emotionen und meinen Geist an sich in der Hand habe und somit "mein eigenes Schicksal schmiede kann" - doch weitergebracht hat mich das leider nicht. Diese Erkenntnis der Eigenverantwortung kann sehr wohl auch in die falsche Richtung gehen und somit bin ich von mir selbst abgeschottet von Anderen, gefangen in meiner eigenen Schuld und den damit einhergehenden Vorwürfen gegeüber mich selbst.
    Zu Wissen dass die volle Verantwortung bei einem Selbst liegt ist die Befreiung und Torur gleichzeitig, denn in diesem Gedanken kann mein größtes Heil, aber auch mein größtes Leid liegen, das mich mitunter Jahre in seinem Griff hält!


    Dass viele den Opfern die Aufmerksamkeit darbieten "die sie benötigen" ist klar, das geben Gesellschaft und Medien sehr schön vor und sich dagegen zu stellen könnte sehr starke Gegenwellen auslösen - was der Grund ist, weshalb viele den sogenannten Opfern Alles geben, was sie sich nur wünschen! Nicht um mich falsch zu verstehen, Ich finde es sehr begrüßenswert dass den "Opfern" auch tatsächlich ihr Recht auf gute Behandlung zugesprochen wird - was ich widerrum nicht abkann ist ein bewusstes Opfer-machen!
    Wie gesagt, selbst die Kehrseite sich als Opfer zu fühlen kann einen absolut lähmen - doch ich würde lieber gelähmt da liegen und wissen, dass ich es selbst in der Hand habe meine Situation zu ändern (kommt natürlich auf die Sitatuion darauf an) als mich zu einem Opfer Anderer zu machen, mit dem Finger auf alle möglichen Leute zu zeigen und im Endeffekt erst Recht meinen Lolly zu bekommen!


    Zum Thema Opfer noch ein Schlußsatz, der sehr kontrovers ist und sicher genügend Kritik hageln könnte: Ich bin überzeugt davon dass in einer Situation, in der es ein Opfer und einen Täter gibt, BEIDE zu eben diesem Erlebnis geführt haben. Selbst bei Misshandlungen gibt es eben zwei Partner - den misshandelnden Part und den Part, der mit Misshandlung ein Problem hat bzw. in Bezug steht. Somit hat man den Täter (whsl. dringendes Machtbedürfnis, dazu evlt. problematische Beziehung zur Sexualität, zB Sex als Machtmissbrauch), doch auch das Opfer (whsl kaum hohen Selbstwert, evtl. dadurch Komplexe die durch dieses Machtspiel dann ausleben gekonnt werden) - und mein fester Glaube an das Gesetz der Anziehung. Mag zwar Hart erscheinen, doch ich bin überzeugt davon, dass (bei ganz gleich welchem Ereignis zwischen zwei Menschen) immer beide Partner eine Rolle darin spielen, sich selbst in diese Situation gebracht zu haben. Somit ist zwar ein Opfer meines Erachtens auch weiterhin ein Opfer, kein Grund zur relativierung ala "Du hast genauso Deine Schuld dran!", doch ein Opfer bei dem man dieses Opfergefühl tiefer betrachten sollte. Man sollte mit beiden Teilen Arbeiten - nicht nur mit dem Opfer als Opfer, das mit dieser Situation umzugehen hat - sondern auch mit dem Opfer als Verursacher, das (unbewusst) genau diese Situation herbeigeführt hat.


    Na, ich bin gespannt wie dieses Thema noch ausarten wird ^^;

  • Man erkennt, theoretisch könnte ein Mensch eine Hülle und Fülle schöner Eigenschaften annehmen, aber es werden an besagter Stelle nur zwei sozial bemessene Faktoren übertrieben beachtet, Stärke und Schwäche. Und ja, das durchdringt leider so ziemlich jeden soz. Bereich, auch bei denen diese Faktoren nur minderwertigen Beitrag leisten.


    Nützliche Stärken wären z.B, dass ich mich bemühe, sprachlich einigermaßen verständlich auszudrücken, falls ich das Privileg besitze oder wenn ich jemanden helfe, falls ich gerade die Kraft habe. Aber hirnlose Stärken sind z.B: Wie viel Alkohol jemand verschlingen kann, wie schnell man seine Kiste tunen kann, damit sie auf halsbrecherische 300 km/h kommt, oder wie vergeblich Cool jemand wirkt, wenn er einen Menschen auf der Straße umhaut, wer zum Ende des Monats mehr Geld in seine Taschen zaubert usw, wer "männlicher"/"weiblicher" rüber kommt, wer sich mehr Marken leisten kann, usw usf.

    Kann ich genau so unterschreiben, speziell diese "tollen" Vergleichsmöglichkeiten mit null Mehrwert auf persönlicher oder gesellschaftlicher Ebene. Da gäbe es weit bessere Möglichkeiten seine Zeit zu nutzen!

    Natürlich ist mir die Situation, sich der Unauffälligkeit halber nicht verstellen zu wollen, all zu vertraut. Geschieht doch eher selten, dass man sich jemanden gegenüber wirklich gerne öffnet

    Absolut, darum auch die Anführungszeichen bei "mein wahres Ich"! Ich glaube auch, dass ich nicht einmal selbst weiß wie mein "wahres Ich" aussieht - schließlich ist man durch Erziehung, Kultur und Gesellschaft verändert, geprägt und diese Prägung gehört meiner Meinung nach nicht zu dem wahren Selbst (zumindest als von außen zugeführte Veränderung). Doch selbst wenn ich nur das nehme, was ich MIT diesen Prägungen bin, glaube ich mich noch nie einem Menschen wirklich geöffnet zu haben!

  • @Dobii Und warum konntest Du Dich anderen Menschen nie wirklich öffnen?

    Gute Frage, schwere Antwort ^^;
    Es ging ja schon in der Volksschule los dass ich mit meinen Mitschülern kaum Kontakt hatte und mich Fremd gefühlt habe. Wieso das allerdings der Fall war ist echt schwer zu sagen, ich glaube sogar es nicht mal richtig versucht zu haben bzw. könnte mich nicht wirklich an bestimmte "Scheitermomente" erinnern - was mir aber sowieso recht schwer fällt (mich zu erinnern). Da haben whsl die Drogen im Laufe der Zeit mein Brain ein bisschen zu sehr zerfickt ^^;
    Was ich aber weiß ist, dass ich mir schon zu der Zeit sehr intensiv Gedanken zu der Welt, Religion und Philosophie gemacht habe, wobei ich auch glaube dass das ein Beiprodukt des allein seins und nicht der ausschlaggebende Grund wieso ich alleine war.
    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, werde mir diese Frage aber in der nächsten Zeit noch öfter stellen und vielleicht kommt mir ja ein Geistesblitz der das aufklären würde. Da ist auf jeden Fall noch etwas nachdenken notwendig

  • Also ich kenne niemanden, der gerne ein Opfer ist , oder seine Opferhaltung gerne zur Schau stellt.Ich glaube viele Leute haben sich verfangen, haben schlechte Erfahrungen gemacht und können ihre Erlebnisse nicht loslassen , hinter sich lassen.Wer ist denn schon gerne ein Opfer?