Gedanken im Alltag

  • Ich wollte euch mal fragen, was ihr so für Gedanken in eurem Alltag habt. Also wenn ihr z.B. in der Schule seid, oder auf Arbeit, oder auf dem Weg (im Bus/in der Bahn) zur Schule/Arbeit. Macht ihr euch da Gedanken über die momentane Situation? Oder über die Menschen, die gerade in eurer Umgebung hocken?
    Ich würd zu gern wissen, was in anderen Köpfen vorgeht.
    Ich persönlich denk in jedem Moment darüber nach, was gerade ist. Nein, vielleicht doch nicht, keine Ahnung. Aber doch eigentlich schon. Aber auf jeden Fall bin ich meist auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichem, was aber meist nicht ist. Alle um mich sind irgendwie mit sich selbst beschäftigt, beachten einen nicht. Die meisten gucken einen im Vorbeigehen gar nicht an, ich hab das Gefühl, als würde nur ihre Welt und die der Freunde/Verwandten zählen. Leute, die sie nicht kennen, sind Fremdkörper und verdienen keine Beachtung.
    Würde gerne mehr schreiben, aber es fällt mir nix mehr ein. Würde nur gerne wissen, was ihr so im Alltag (mit Menschen) so denkt..

  • Danke für diesen Thread, "noidea"!
    Somit hast Du bewiesen, daß Du kein ideenloses Wesen bist! :)


    Heute war für mich ein Erholungstag von gestern, an dem ich mit dem Zug in die Großstadt fuhr zum Wäschewaschen im Waschsalon. Meine gestrigen Gedanken waren nur: "Diese Menschheit ist verloren!".


    Schnauf! :(

  • Bei mir ist das sehr chaotisch. Da ich meine Wohnung eigentlich nur verlasse um zur Schule zu gehen sind die meisten solcher Situationen der Unterricht. Dort versuche ich einerseits über irgendetwas zu denken was ich gerade lese oder was mich privat so beschäftigt, ab und zu über die Welt. Aber viel zu oft werde ich durch die Umgebung dabei abgelenkt... Andererseits über-analysiere ich auch extrem oft Menschen die an mir vorbeigehen, selbst wenn ich die nur kurz sehe. In den Pausen kombiniere ich das oft damit, die Verhaltensweisen anderer zu untersuchen und zu raten worüber sie sich unterhalten...

  • @Joe Wahnie


    Manchmal denk ich das auch. Wenn ich draußen immer so mitkriege, wie viele Menschen sich in (ernst gemeinte) Kleinkriege untereinander begeben. Klar kann man nicht jeden mögen (oder vielleicht doch, wenn man gedanklich dazu in der Lage ist), aber ein wenig Gelassenheit fände ich in der Hinsicht schon nicht schlecht, statt immer nur das Schlechte hervorzuheben am Anderen.


    @Abfallverwertung


    Mit Analysieren anderer Menschen tue ich mich immer schwer. Komme da nie auf ein sinniges Ergebnis. Irgendwie glaube ich, dass viele Menschen doch viel komplexer im Geist ticken, als es vielleicht die Oberfläche vermuten lässt.


    Ich gucke draußen immer die Menschen an, das läuft schon fast automatisch ab. Manchmal habe ich dann aber das Gefühl, ich gucke zu oft, und dann fühlen sich ein paar vielleicht belästigt oder sowas. Manchmal kommt auch Blickkontakt zurück, und selten spürt man da was, was man Vertrautheit nennen kann. Aber gerade im Bus/Bahn oder unterwegs geht man dann meist ohne was gesagt zu haben, weiter. Liegt dann auch wiederum zum großen Teil an meiner Unsicherheit.

  • Ich analysiere das Verhalten der Menschen eigentlich immer ganz gern, und achte dabei natürlich immer besonders darauf, ob da jemand ist, der irgendwie aus der Reihe fällt oder ähnlich fehl am Platz wirkt wie ich.
    Ich habe aber den Eindruck, solche Leute trifft man noch am ehesten in größeren Städten (wo ich sehr selten bin, weil ich größere Städte hasse). Hier auf dem Land hat jeder seinen Platz, und keiner tut jemals irgendwas ungewöhnliches. Wenn du jemandem im Wald begegnest, ist es entweder der Förster, alte Frauen mit Stöcken oder Spaziergänger mit Hund, die sich eben genau so verhalten, wie man es von ihnen erwarten würde. Und wenn man nachts auf den Friedhof geht, trifft man keine Satanisten oder kiffende Jugendliche, sondern einfach überhaupt niemanden.
    Und wenn man doch mal versucht, mit Fremden in Kontakt zu treten und die Leute bisschen aus der Reserve zu locken, realisiert man meistens schnell, wie misstrauisch die Menschen sind, wenn jemand komplett Fremdes plötzlich auf sie zugeht und mit ihnen ein Gespräch anzufangen versucht, das über Fragen nach dem Wetter und ähnliche Belanglosigkeiten hinausgeht. (Die einzigen, die sich freuen wenn man mit ihnen einfach so ein tiefergehenderes Gespräch beginnt, sind wahrscheinlich irgendwelche alkoholisierte Obdachlose oder einsame Rentner.)
    Und da ich auch generell nicht der Typ dafür bin, mit hundert Menschen Smalltalk zu betreiben, nur um vielleicht einen zu finden, mit dem man auch etwas tiefgründiger reden kann, beobachte ich die Leute lieber aus sicherer Distanz und stelle mir in Gedanken vor, was sie mir wohl zu sagen hätten, wenn ich jetzt mit ihnen reden würde.
    Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich irgendwo da draußen trotzdem mal meinem anderen Ich begegne, und wir einander dann auch erkennen, anstatt einfach nur achtlos aneinander vorüberzugehen.

  • Ich war immer schon ein stiller Beobachter, eigentlich beobachte ich ununterbrochen alles mögliche um mich herum. So sehr ich meine Umwelt auch wahrnehme und mehr zu sehen scheine als manch anderer, so wenig werde ich dabei von den Menschen bemerkt die mich umgeben. Ich ziehe es vor im Hintergrund zu bleiben und meine Präsenz so gut es geht zu verbergen. Ich schweife viel zu häufig ab um meine Gedanken auf einen konkreten Nenner bringen zu können.


    Ich bin vermutlich einer jener Menschen die einen nicht ins Gesicht schauen und scheinbar an dir vorbeilaufen ohne dich zu bemerken. Ich denke die meisten Menschen bemerken einen dann auch tatsächlich nicht, bei mir läuft das nur eben viel unbemerkter ab. Ich registriere die Menschen die in mein Blickfeld geraten irgendwie auch ohne sie direkt anzuschauen, indem ich viel subtiler schaue. Ich glaube nicht dass ich Angst habe Menschen ins Gesicht oder in die Augen zu schauen, weil manchmal mache ich das auch einfach. Aber es ist mir äußerst unangenehm und dieses unbehagliche Gefühl ist über die Jahre immer stärker geworden.
    Meistens schaue ich den Menschen nicht einmal mehr direkt ins Gesicht wenn ich mit ihnen Rede oder schaue durch sie hindurch. Könnte mit dieser Autismus Geschichte zu tun haben oder einer schlummernden Schizophrenie, vielleicht hat es auch viel banalere Gründe. Jedenfalls scheue ich den Blickkontakt mit Menschen wo es nur geht, außer es weckt tatsächlich mal einer mein besonderes Interesse. Ich habe auch festgestellt dass ich es nicht schaffe zurück zu lächeln wenn mir jemand zulächelt, nicht selten wende ich dann auch noch den Blick ab, was wohl arrogant wirken muss. Vielleicht sollte ich mal ein wenig daran arbeiten und etwas vor dem Spiegel üben oder so...

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

  • Bloß nicht, Shinobi.. hat dein Gehirn halt kein Bock zurückzulächeln, ist doch nix Schlimmes.
    Manchmal treff ich Leute, die ich mir gut in der Unity vorstellen kann. Da haben wir auch einige da, wo ich arbeite. Meist sind das ruhige Typen, die beteiligen sich auch nicht groß am Gesellschaftsspiel (ständig in einer Gruppe hocken, Smalltalk halten und die täglichen Banalitäten zu erhabener Wichtigkeit erheben). Und gleichzeitig sind das dann auch Persönlichkeiten, die dem Spott einiger Kollegen ausgesetzt sind. Joah, selbst Leute mit ner psychischen Erkrankung müssen nicht gleichzeitig auch toleranter sein. (Edit: ok, hab vllt etwas übertrieben mit dem vorletzten Satz. Ist nicht so, dass da jetzt ständig Stichelein passieren. Ne blöde Aussage wars.)

    Einmal editiert, zuletzt von Celdur () aus folgendem Grund: Unzufrieden