Wofür lebt ihr?

  • Also ich finde die Haltung von daryus viel schlüssiger und sympathischer, als beispielsweise die von Tina-chan, welche lediglich darin besteht, es so zu machen, wie alle anderen und Erwartungshaltungen der Gesellschaft zu erfüllen (Kinder kriegen, ein guten Abschluss erlangen und dann jeden Tag hochmotiviert arbeiten zu gehen). Eben genauso, wie man jeden guten Staatsbürger und Steuerzahler haben möchte.


    Ich bin einfach ungefragt da und versuche nun das Beste aus der verbleibenden Zeit zu machen. Vorzugsweise mit Haltung und reinem Gewissen, so dass ich mir am Sterbebett mal nichts vorzuwerfen habe. Dabei geht es nicht um Andere, sondern um mich ganz allein. Ich löffele die Suppe solange, bis der Teller leer ist. Danach bedanke ich mich für die Mahlzeit und gebe den Löffel ab.

  • Naja, es stimmt ja nicht ganz ... das ich das wie alle andere mache .... wenn es darum geht, hätte ich jetzt zwei Jobs, würde zusätzlich den Haushalt schmeißen und würde zu allem ja und amen sagen ... und genau das ist es ja eben nicht. Alleine, das ich nur Teilzeitarbeit in dem Beruf bin, den ich verdammt liebe und gut kann, oder das ich meine Hobbies nach gehe und nicht wie alle anderen mich fürander den Arsch aufreiße ... laufe ich schon ganz anders ... aber ich glaube auch, das ich es relativ ober flächig gesagt habe.


    Ich bin keine gute Hausfrau, weil ich einfach den Sinn nicht verstehen will, das man vom Boden essen kann oder, das alles blitze und blank ist ... Hauptsache, jeder der in die Wohnung kommt ist begeistert. Ich will mich wohlfühlen und man soll erkennen, das man in dieser Wohnung wohnt und nicht in einem Museum ist. Meine Kinder waren sicher an meiner ersten Stelle, als es darum ging, aber jetzt machen sie meist das, was sie machen, ohne, das ich sie groß beeinflusse. Mir wurde schon so oft gesagt, wie ich meine Kinder erziehen soll, oder das ich noch mehr arbeiten gehen soll, oder das ich auf meine Hobbies verzichten soll ... nur, weil sie eben für sie nicht normal sind. Ich lebe, wie ich gerne lebe und nicht, was andere dazu sagen. Mehr ist es nicht.

  • Die beiden Tracks beschreiben sehr gut, was ich zu diesem Thema zu sagen habe.
    Es sollte alles anders sein. Diese Gesellschaft ist der reinste Horror. Ich kann dieser Gesellschaft leider auch nicht entsagen, oder sie ablehnen, da ich immer ein Teil von Dieser sein werde.



    Tagein, tagaus, Jahr für Jahr
    Ein Leben lang
    Immer schön Routine
    Alle ziehen am selben Strang
    Damit es meinem Chef gut geht
    Und seine Firma weiter wächst
    Ist man auf der Welt
    Und mit 60 verreckt


    Ich komme auf die Welt
    Und ich weiß nicht warum
    Ich arbeite und sterbe
    Alle werden reich und ich bleib dumm
    Auf dass ich niemals glücklich werde


    Ihr wundert euch über Kinder
    Die wie Kriminelle leben
    Über Mütter, die aus Verzweiflung
    Ihre Kinder töten
    Über Drogen und Gewalt
    Und den asozialen Dreck
    Regt ihr euch fleißig auf
    Und schaut doch trotzdem drüber weg


    Ihr diskutiert über Abtreibung
    Und die Todesstrafe
    Über die Amis am Golf
    Und was wir davon haben
    Ihr diskutiert über Dinge
    Die nicht wirklich wichtig sind
    So rennt ihr durch euer Leben
    Und seid dabei noch völlig blind


    Wir kommen auf die Welt
    Und jetzt wissen wir warum
    Zum arbeiten und sterben
    Alle werden reich, manche bleiben dumm
    Auf dass wir alle glücklich werden



    Der eine hat mehr Glück als Verstand
    Und den anderen jagt das Pech
    Der eine stirbt durch des anderen Hand
    Der andere denkt das ist sein Recht
    Einer hat Scheiße an der Backe wie andere nie
    Und geht weiter tapfer durchs Leben
    Dem anderen ist das egal
    Er würde nichts für den einen geben


    Ein Mann sitzt auf der Straße und ein Schild neben ihm liegt
    Darauf stehen nur vier Worte – "Will Work For Eat"
    Das ist die Situation hier in diesem tollen Land
    Da sitzen Väter auf der Straße und werden von niemand mehr erkannt


    Beschissenes kleines Leben, wo sich alles nur drum dreht
    Wie man mit den Menschen skrupellos umgeht


    Hat er keine Arbeit oder hat er keine Frau
    Ist er schon wieder voll oder saß er mal im Bau
    Hat er gedealt oder nahm er selbst Drogen
    Das ist doch scheißegal, er hat sowieso verloren


    Einfach fallengelassen vor die Tür gesetzt
    Ging er jahrelang arbeiten und erfüllte seinen Zweck
    So was kann doch nicht wahr sein so was stinkt doch bis zum Himmel
    Diese Ungerechtigkeit da geht's doch nur noch um Gewinne


    Beschissenes kleines Leben, wo sich alles nur drum dreht
    Wie man mit den Menschen skrupellos umgeht

  • Irgendwie wurde ich auch extrem enttäuscht vom Leben.Ich dachte damals, dass je älter man wird ,es aufwärts geht im Leben, das man neue Leute kennenlernt, echte Freundschaften enstehen, dass man Abenteuer erlebt, dass einem das Schicksal immer an dem richtigen Ort mit den richtigen Menschen führt und man immer etwas sinnhaftes erlebt.Ich habe geglaubt, dass alles was man erlebt einen höheren Sinn hat.Das Leben war damals etwas mystisches.


    Heute bin ich erwacht und sehe wie die Gesellschaft wirklich ist , und das ist extrem traurig.Da vergeht einem die Lust irgendetwas zu unternehmen, irgendetwas zu starten.
    Allmählich verliert man den Glauben an die Menschen und Und auch wurde mein Glauben an eine höhere gerechte Macht zerstört, nein das Schicksal führt einem nicht mehr.
    Was ist geblieben? und woran kann man noch glauben?

    Einmal editiert, zuletzt von ShadowX ()

  • Irgendwie wurde ich auch extrem enttäuscht vom Leben.Ich dachte damals, dass es je älter man wird ,es aufwärts geht im Leben, das man neue Leute kennenlernt, echte Freundschaften enstehen, dass man Abenteuer erlebt, dass einem das Schicksal immer an dem richtigen Ort mit den richtigen Menschen führt und man immer etwas sinnhaftes erlebt.Ich habe geglaubt, dass alles was man erlebt einen höheren Sinn hat.Das Leben war damals etwas mystisches.


    Heute bin ich erwacht und sehe wie die Gesellschaft wirklich ist , und das ist extrem traurig.Da vergeht einem die Lust irgendetwas zu unternehmen, irgendetwas zu starten.
    Allmählich verliert man den Glauben an die Menschen und Und auch wurde mein Glauben an eine höhere gerechte Macht zerstört, nein das Schicksal führt einem nicht mehr.
    Was ist geblieben? und woran kann man noch glauben?

    Das kann ich gut nachvollziehen, wobei für mich neben Enttäuschungen noch schwere Schicksalsschläge hinzugekommen sind, die den Gedanken an gerechte "höhere Mächte" gar nicht erst aufkommen lassen. Eher vielleicht an dunkle Schicksalsgötter, die uns herausfordern...
    Wie gehen wir also um mit den Enttäuschungen und Verwundungen, die uns das Schicksal und andere Menschen zufügen? Ich schöpfe Kraft aus dem Bewusstsein, dass wir alle hier zentralen alten Menschheitsfragen nachgehen.


    Zwei Faktoren sind für mich elementar: Lebensintensität und 'Purpose' - am besten im Sinne einer Mission, der man sich verschreibt. Ersteres lässt sich mit Erlebnissen und Abenteuerlust erreichen - man muss einfach die Fähigkeit, zu träumen und sich zu begeistern, wiedergewinnen. Letzteres ist weitaus schwerer zu erreichen. Ich habe hierauf noch keine wirkliche Antwort gefunden. Momentan versuche ich, sowohl den eigenen inneren Krieger zu kultivieren, als auch diesen in Menschen in meinem Umfeld zu wecken - gerade bei denen, die sich selbst in einem emotionalen Tal befinden.