Wofür lebt ihr?

  • Das soll jetzt keine Beleidigung sein (nur konstruktive Kritik)... aber ich habe den Eindruck, du hast jetzt schon in gefühlt hundert Posts immer das selbe geschrieben. Nämlich, dass du irgendwann als Kind mal ziemlich weit warst und danach dann total abgebaut hast, weil dich die Menschen kaputt gemacht haben... und jetzt kippst du dir täglich deine Überdosis Zucker rein, um überhaupt noch überlebensfähig zu sein.
    Ich glaube, jeder hier kennt die Story inzwischen.
    Kann es sein, dass du dich ein kleines bisschen im Kreise drehst?
    Vielleicht solltes du mal versuchen, diesen Kreis zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren. Sonst wist du die selbe Story noch im Altenheim deinen Enkeln erzählen.

    Ich glaube da hast du leider Recht, das hatte ich eigentlich garnicht beabsichtigt und mir war das bis jetzt auch nicht sonderlich aufgefallen, das passiert mir wohl immer, wenn ich versuche etwas ernsthaft anzusprechen und nervt mich gerade selber etwas.
    Es fällt mir nicht leicht meine eingefleischte Routine abzulegen, wenigstens habe ich gestern wieder etwas Motivation gefasst aber mit meiner beschissenen Verfassung und meinem voranschreitendem Leben und den damit mir zwangsweise auferlegten Verantwortungen, (Erwachsenwerden, Ausbildungsdruck,..etc.) habe ich auch kaum Kraft dazu übrig und suhle mich zu meinem Nachteil manchmal in meinem eigenem Leid.

  • @Zwetschgensaft:
    Schön, dass du meine Worte nicht in den falschen Hals bekommen hast.
    Ich denke einfach, dass du dich mehr auf das konzentrieren solltest, was du kannst, anstatt ständig nur darüber nachzudenken, was alles nicht geht und was früher besser war. Ich denke schon, dass da noch eine Menge in dir steckt, was eigentlich nur angebohrt werden müsste und richtig gefördert, damit es an die Oberfläche tritt. Die meisten Menschen haben üblicherweise übrigens ihren geistigen und körperlichen Zenit irgendwann zwischen 20 und 30, und nicht schon mit 7. ^^ Also theoretisch kann da noch einiges kommen, und du solltest dich nicht vorzeitig abschreiben. Aber ich verstehe natürlich schon auch, was du meinst... dass dieses innere Kind in dir eben irgendwann plattgemacht und erdrückt wurde von der Realität und ihren ganzen Regeln und Zwängen. Aber ich glaube, das Kind ist trotzdem noch irgendwo da in dir drin (sonst könntest du dich nämlich nicht mal mehr dran erinnern, wie die meisten anderen Menschen)
    Also das Kind lebt noch irgendwo schwerverwundet unter den Trümmern, und du solltest meiner Meinung nach alles versuchen, um es zu retten, anstatt es vorzeitig für tot zu erklären und dich deinem Schicksal zu ergeben.

  • Man kann vielleicht sagen, ich lebe so vor mich hin, und finde es eigentlich nicht so verkehrt.

    Dieser letzte Satz von mir kommt mir etwas komisch vor. Er lässt zu viel Interpretation zu. Er sollte nicht heißen, dass ich einfach so dahinsieche und mir alles andere total egal ist. Dass ich egoistisch bin und alles ausblende. Nein, im Moment durchlebe ich so eine Phase, in der ich mein Leben als ok empfinde, obwohl es an sich nichts Besonderes ist. Und um zur Eingangsfrage zurückzukommen: klar könnte ich mir für mein Leben einen Sinn sinnieren. Z.B. alle Computerspiele dieser Welt durchgespielt zu haben. Oder so vielen Leuten wie möglich geholfen zu haben. Aber ich sehe sowas nicht als Sinn für mein Leben, sondern als Lebensweise (wie soll ich es anders ausdrücken?). Was ich eigentlich sagen will.. für mich selbst kann ich keinen richtigen Sinn erkennen, außer zu leben und "sinnvolle" (für mich) Dinge zu tun (EDIT: das klingt jetzt widersprüchlich, fällt mir natürlich immer Stunden später auf).


    Ich muss euch loben, ihr könnt euch super gut ausdrücken, und ich hab mit meinem Matschehirn stark zu kämpfen, richtige Worte in sinnvolle Sätze zu packen. Eventuell bin ich zu blöd für die Unity, aber ich fühl mich hier seit der Zeit, in der ich hier mitlese, eigentlich recht wohl mit dem Geschriebenen von euch.

    Einmal editiert, zuletzt von Celdur () aus folgendem Grund: Unzufrieden mit teil einer aussage

  • Eventuell bin ich zu blöd für die Unity, aber ich fühl mich hier seit der Zeit, in der ich hier mitlese, eigentlich recht wohl mit dem Geschriebenen von euch.

    Nö, wieso solltest du zu blöd sein? Bis jetzt hast du hier noch nix Dummes von dir gegeben. Jedenfalls nichts was mir aufgefallen wäre.
    Was die sprachliche Ausdrucksfähigkeit angeht: Das ist alles Übungssache! Wenn man natürlich nie längere Text schreibt (außer vielleicht in der Schule auf Kommando), dann ist es ja ganz logisch, dass man sich damit etwas schwerer tut als beispielsweise jemand wie ich, der sowas seit vielen Jahren nahezu täglich macht. Das wird aber automatisch besser, je öfters du es machst... und ich finde, dadurch, dass man etwas richtig ausformuliert und niederschreibt, kann man auch für sich selbst im Kopf den einen oder anderen Gedanken noch etwas klarer ausarbeiten. Also zweifle nicht so viel an dir selbst und schreib einfach drauf los. Hier haben schon andere Leute viel größeren Mist geschrieben als du. ^^

  • Danke Dian. Längere (und flüssigere) Texte verfassen konnte ich sogar mal. Früher. Da hab ich mal viel Tagebuch geschrieben (aufn PC, und der ist weg, und die Texte hab ich auch gelöscht (oder andersrum)) und war auf chefduzen.de unterwegs und konnte da gut schreiben. Seit ich vor ca. 4 Jahren meine Psychose hatte, ist es mit meiner Hirnleistung rapide bergab gegangen, und lange, flüssige Texte bereiten mir Schwierigkeiten. Aber du hast recht, ist vielleicht dann wieder Übungssache.

  • Ich habe Wissen, Kreativität und Spaß angekreuzt.


    Das Blöde ist, dass ich durch meine Persönlichkeit, äußerlichen Hürden und der filternden und vergessenden Beschaffenheit des Gehirns behindert bin, so viel Wissen und Erfahrungen aufzunehmen, wie ich gerne würde. Aber Eindrücke nur aufzusaugen, ohne etwas eigenes daraus zu schaffen ist nicht befriedigend. Ich bin süchtig, kreativ zu sein. Wenn es mal nicht klappt, bin ich deprimiert. Mit der Kreativität läuft es ganz passabel, aber es liefe noch besser mit kreativer Gesellschaft. Mein Umfeld ist so demotivierend und langweilig. Aber all das würde ich nicht tun, wenn es mir keine Freude bereiten würde.
    Spaß und Genuss ist meiner Meinung nach die Triebfeder allen Handelns und das, was das Leben lebenswert macht. Ich hasse alles, was meine Freude im geringsten beeinträchtigt und verliere dardurch mehr Freude, als jemand, der einfach alles akzeptiert. Böse Welt.


    Zitat

    "Ein Indianer saß am Fluss und angelte...

    Erinnert mich an die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral:
    OM_36652_8


    Zitat von noidea

    Eventuell bin ich zu blöd für die Unity

    Keine Sorge, das geht einem nur am Anfang so.

  • Ich habe für folgende drei Punkte gestimmt, da sie meinem wahren Lebensziel entsprechen, auch wenn ich dieses derzeit nur teilweise leben kann:

    • Wissen und Erfahrungen sammeln


    • Kreativ und schöpferisch tätig sein


    • Für andere Menschen oder sonstige Wesen da sein, denen ihr euch verbunden fühlt.


    Der Punkt

    • Spaß haben, Leben genießen

    ergäbe sich daraus automatisch.


    Befinde ich mich jedoch in einer Depri-Phase, welche ich meist nur dann habe, wenn ich mich längere Zeit unter vielen Normalmenschen aufhalte, z.B. in einer Großstadt, dann gilt dieser Punkt:

    • Einfach nur durchhalten, bis es vorbei ist.
  • Erinnert mich an die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral:OM_36652_8

    Diese "Langversion" kenne ich auch noch so vage. Danke! :)


    Etwas ähnliches ist schon mal tatsächlich passiert. Ein Missionar fuhr in den Urwald Brasiliens, um die dortigen Indianer für das Christentum zu gewinnen. Das Gegenteil jedoch kam dabei heraus. Die Indianer, welche übrigens stets glücklich lebten, auch wenn sie mal an einem Tag beim Fischfang nicht so erfolgreich waren oder der Sturm ihre Hütten umgeworfen hatte, weigerten sich, an einen Jesus zu glauben, den weder sie, noch er jemals gesehen hatten. Nach und nach verlor er seinen Glauben und letztendlich seine Familie. Heute führt er ein neues Leben als Sprachwissenschaftler und Ethnologe.


  • Die Vorstellung ist entlastend, so idyllisch vor sich hin zu leben. Wenn ich dort aufgewachsen wäre, würde ich das nicht vermissen, aber ich mag auch etliche Dinge an der sogenannten Zivilisation. Wissenschaft, Technik, Geschichte und Geschichten können sehr spannend sein. Doch da ist man ohne Zahlen und Zeitformen ziemlich eingeschränkt.
    Die Frage ist, ob man beides haben kann. Oder gibt es wieder nur Kompromisse? Enweder man ist glücklich, muss aber auf das ganze Hirnfutter verzichten, oder man lebt das Abenteuer Fortschritt, muss es aber mit massenweise gesellschaftlichen Problemen bezahlen.
    Ich finde diesen Kuhhandel scheiße.