Der allgemeine Baustellenhassthread

  • (Ich hätte den Titel jetzt um ein Haar in Caps geschrieben.)


    Ja, ich könnte darüber auch im Misanthropie-Thread im Server abkotzen, aber wir wollen ja hier ein wenig Leben in die Bude bringen. Außerdem gibt es hier bessere Kotz-Smileys (hm, auf Discord sollte sich das eigentlich auch einrichten lassen, da sind neben dem Sarkasmusschild für Autisten noch 49 Plätze für Smileys frei, die ich hier klauen kann, also sagt Bescheid, wenn ihr was unbedingt haben wollt).


    Aber kommen wir zu den Baustellen:

    Sie sind laut, stauben, stinken und nerven. Und würden sie doch wenigstens irgendeinem höheren Zweck dienen, als im Endeffekt nur die Bevölkerungsdichte zu erhöhen oder schöne Aussichten zu blockieren, für welche man sich doch sicherlich irgendwann beim Kauf der Bude entschieden hat.

    Während meiner Homeschooling-Zeit wurden wenige Meter vor dem Fenster meines Zimmers vier riesige Betonklötze hingeklatscht. Und das hat bei den Lieferschwierigkeiten des Materials dermaßen lange gedauert, dass sich meine Lehrer wirklich die ganze Zeit über des Lärms im Hintergrund erfreuen durften, wenn ich mal das Mikro aktiviert habe. Statt des uralten Hauses mit Holzgarage, Tannen, und Pflaumenbäumen darf ich nun stattdessen das Fernsehprogramm der ganzen Rentner-Nachbarn mitverfolgen. Und das geht jetzt auf der anderen Seite der Wohnung genauso weiter, nur, dass da mein Fenster wenigstens nicht länger dahin ausgerichtet ist.

    Abgesehen von den Betonklötzen gibt es natürlich noch die fette Straße. Die fette Straße muss ich auf dem Weg zur Schule mehrmals am Tag überqueren und sie wird, seit ich denken kann, dauersaniert. Stück hier, Stück da, Stück da vorne, und - oh, das erste Stück muss ja wieder neu saniert werden. Nun wird wieder ein Stück saniert, und zwar an genau der Stelle, die am lautesten hier zu uns rüberlärmen kann und wo ich eigentlich die fette Straße überqueren muss. Überqueren ist ja noch das eine - aber ich muss jeden Tag, wenn nicht alle paar Stunden, einen neuen Weg durch dieses vercrackte Labyrinth finden. Und nebenbei auch im Schlafmangel ein bisschen aufpassen, dass mich währenddessen kein Auto überrollt und dass ich nicht die Nerven verliere beim Krach der ganzen Geräte, für den die Arbeiter selbst ja Lärmschutzkopfhörer tragen. Nein, ich hab's nicht so mit lautem Lärm in meiner unmittelbaren Nähe. :kotz::waah:

  • Da ich täglich weite Strecken auf der Autobahn zurücklege, werd ich dabei ständig von irgendwelchen Baustellen behindert. Auch bei mir im Ort ist es aktuell so, dass man ne halbe Weltreise veranstalten muss, um überhaupt rauszukommen. Ärgerlich, aber furchtbar aufregen tu ich mich jetzt nicht über sowas. Vom Zeitverlust abgesehen, haben zumindest die Baustellen auf der Autobahn sogar einen Vorteil, ich spare nämlich kostbaren Sprit ,weil ich ständig mit 80 oder 60 rumschleichen muss :D

    Regelmäßige Anfälle von übertrieben irrationalem Menschenhass bereiten mir dagegen die anderen Fahrer, nirgendwo sonst komm ich öfter mit Dummheit, lebensgefährlichem Wahnsinn und assozialer Rücksichtslosigkeit anderer Menschen in Kontakt.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Hier bei mir im Schwabenland ist das ja eh besonders gestört mit den allgegenwärtigen Baustellen...

    Egal, ob es Sinn macht oder nicht. Hauptsache schaffen, Lärm machen, irgendwas bauen, Natur vernichten, nur aus Prinzip, weil Stillstand und Faulenzerei ja Teufelswerk ist.

    Erst hat der Nachbar gegenüber das schöne Gras aus seinem Garten entfernen und alles mit Steinen auslegen lassen, weil es ihn wohl gestört hat, dass da noch ein Stück Natur in seiner Umgebung war... und natürlich beauftragt man dafür keine Profis, die das in 3 Tagen erledigt hätten, sondern irgendein albanisches Pfuscher-Unternehmen, die dafür sage und schreibe 3 Wochen gebraucht haben, weil sie die ganze Zeit nur bei laufenden Motoren rumstanden und sich gegenseitig angeschrien haben. Und kaum ist da Ruhe, fängt ein Haus weiter jemand an, seinen Balkon zu sanieren, von einem Haus, das wohlgemerkt vielleicht gerade mal 10 Jahre da steht. Natürlich immer alles mit diesen abartigen Sägen, mit denen sie ihre Steine oder Metall oder was das immer ist sägen, die einen Lärm machen wie ein durchschnittlicher Helikopter.

    Ich meine, wir leben heute im Computer-Zeitalter... wo ist das fucking Problem, die Baustelle elektronisch millimetergenau auszumessen, und dann die Steine im Industriegebiet zurechtzusägen? Warum muss das alles über Tage hinweg direkt im Wohngebiet gemacht werden? Sagt mir nicht, dass das nicht möglich ist! Alles ist möglich, wenn man es nur wollte.

    Aber das Problem ist, dass es einfach kein Lärmbewusstsein in der Bevölkerung gibt. Es hat sich mittlerweile zwar der Gedanke durchgesetzt, dass Zigarettenrauch und Umweltgifte krank machen können, aber dass auch Lärm krank macht, ist immer noch was, was man eben verharmlost.

    Geil auch die Baustelle an den Bahngleisen, zum Glück weit weg, die das ganze Tal wochenlang mit Warnsirenen beschallt hat, jedes Mal, wenn ein Zug kam. Mit der Begründung, dass die Bauarbeiter ja gewarnt werden müssen, und die Sirene daher lauter sein muss als ihre Maschinen.

    Oh Mann... wir leben im 21. Jahrhundert!! Wie wäre es mit intelligenter Technik?

    Maschinen, die automatisch ausgehen, sobald sich ein Zug nähert, damit dann ein leiserer Warnton ausreicht? Notfalls Armbanduhren, die einen Elektroschock auslösen, wenn der Zug kommt... Oder einen Chip ins Gehirn der Bauarbeiter einpflanzen, der bei herannahendem Zug eine warnende Migräne-Attacke auslöst? Ach, mir würden sicher einige Dinge einfallen, die man machen könnte, um die Sicherheit der Gleisarbeiter zu gewährleisen, OHNE einen Höllenlärm auszustoßen, der tausende Menschen nervt, nur damit ein kleiner Trupp "sicher" arbeiten kann. :lol_gif:


    Aber mal ernsthaft. Es interessiert keinen. Es würde Geld kosten. Deshalb macht man es nicht, obwohl sich viele Lärmbelästigungen ganz sicher vermeiden ließen. Allein schon bei der Wahl der Maschinen, wo ich den Eindruck habe, die nehmen immer das Lauteste vom Lautesten.

    Man kann heutzutage einen Rennwagen mit einem leisen Elektromotor antreiben... aber ein beschissenes Laubgebläse oder eine Heckenschere nicht???

    Da könnten die Grünen Verbotsfetischisten von mir aus gerne mal eingreifen, wenn sie unbedingt alles regulieren wollen. Auch akustische Umweltverschmutzung ist Umweltverschmutzung und stört die Tiere, genauso wie nachts hell erleuchtete Industriegebiete. Kümmert hier im grün-regierten Ba-Wü aber auch keine Sau.

    Irgendwann ziehe ich wirklich noch nach Meck-Pomm. Oder Madagaskar! ;)