Was kotzt euch heute an?

  • Ist ihr das denn bewusst, dass du auch unter diesen Gedanken zu leiden hattest. Vielleicht versuchst du sie ganz behutsam darauf anzusprechen, dass du damit gewisse Probleme hast und ihr ohne diese Ankündigungen gerne weiter reden könnt, aber ohne sie halt zu sehr vor den Kopf zu stoßen. Ich weiß, ist ne arg schwere Situation. Aber als Freund, muss oder kann man sich manchmal halt auch für andere einsetzen und für sie da sein, auch wenn es sehr schwierig ist. Ich weiß, du bist bestimmt in dieser Thematik nicht ausgebildet, aber alleine das Zuhören reicht oftmals schon aus, auch wenn es für dich sehr schwer sein muss. Ich kenne das selber, wenn man stark unter Depressionen leidet und andere Menschen kommen an und laden bei dir auch noch ihren Frust ab, entweder gegen dich, oder einfach nur, um es dir mitzuteilen. Versuch halt einen weg zu finden, der für euch beide erträglich ist. Leich gesagt, schwer getan. Viel erfolg dabei !

    "Natürlich ist Liebeskummer keine existentielle Katastrophe. Für einen Unbeteiligten. Für sie hingegen schon. "

    Ist die Frage, wie lange das schon andauert und wie sehr man sich das zu Herzen nimmt. Der eine leidet halt mehr darunter und der andere nicht. Ich würde da keinem gewisse Abstriche machen. Leid bleibt am Ende Leid. Auch wenn subjektiv gesehen, dass Eine größer als das Andere erscheinen mag.

  • @Marc


    Dieses wiederholte Streuen von Selbstmordgedanken, was fast schon inszeniert wirkt, scheint ein Ruf nach Aufmerksamkeit zu sein. Eine, die bei dir anders widerhallt, als sie sich das offenbar vorgestellt hat. Ich schließe mich dem Rat von mi san thrope an, das Thema offen anzusprechen.
    Ohne irgendwelchen Spielchen oder Vorwurfsbekundungen. Wenn du in psychischer Sicht ähnlichst tickst und weißt, was einen im Kopf so alles rumgehen kann, dann nutze es und tauscht euch aus. Kann mir nicht vorstellen, dass ihr komplett gegenteilig denkt. Allerdings solltest du dafür dein Genervtsein versuchen auszuschalten und auch eigene Befindlichkeiten zurückzufahren. Du in ihrer Situation würdest dir auch die volle Aufmerksamkeit wünschen. Dafür sind Freunde da. Dass permanente Suizidbekundungen nicht gerade dienlich sind, ist nachvollziehbar. Daher durchaus keine Scheu, dies offen zu kommunizieren. Nimm ihr in dieser Richtung den Wind aus den Segeln. Der Rest wird sich von alleine finden. Allerdings auch einige Zeit benötigen. Stichwort Geduld und Anteilnahme.

  • Ich weiß, das man immer alles so leicht sagen kann, aber ich kenne das auch, gerade, wenn man eine Beziehung hinter sich hat und nicht wirklich weiß, warum diese jetzt zu ende ist. Ich kann nur eines sagen, immer wieder darüber reden, und zwar mit verschiedenen Leuten, das hat mir damals sehr geholfen, verschiedene Ansichten zu bekommen. Ich weiß zwar bis heute nicht, ob ich der Person normal entgegen treten kann, weil wir uns danach nicht wieder gesehen haben, aber ich weiß, das ich so einiges nicht machen würde ... auch hab ich die Fehler damals bei mir gesucht und irgendwann festgestellt, das es nicht an mir lag. Aber das hat Zeit gekostet.


    Klar tut es weh, man denkt, es geht nicht mehr weiter, aber irgendwann geht es wieder ... und darauf kommt es an.

  • Ich komme gerade vom Jobcenter. Mein Sachbearbeiter hat heute sein wahres Gesicht gezeigt und mich zurechtgestutzt. Ich wurde behandelt wie ein unmündiges Kind welches von seinem strengen Vater vorwürfe gemacht bekommt. Und dabei wirkte er auf mich total selbstgefällig und hatte so einen hämischen Blick drauf. Man muss dazu sagen dass es sich dabei um einen muskulösen Hünen mit kantigen Gesichtszügen handelt, den könnte ich mir auch als Ausbilder bei der Bundeswehr vorstellen.


    Mir wurde vorgeworfen dass alle sozialpsychologischen Maßnahmen der letzten zwei Jahre zu nichts führten und diese Maßnahmen das Jobcenter tausende Euro gekostet hätten. Er wollte wissen was ich gedenke nun zu tun und meinte ich könne nicht länger daheim rumsitzen und Däumchen drehen. Was ich mir vorstellen würde wie es in Zukunft weitergehen solle und ähnlicher Dreck. Und als ich darauf keine Antwort wusste, wurde ich darüber belehrt dass ich im Sozialbezug alles annehmen müsse was man mir vorlegen würde etc. Ich habe dann versucht meine psychischen Probleme anzusprechen und dass ich nicht dazu in Lage bin täglich 8 Std einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen.


    Letztendlich hat man mir einen Gesundheitsfragebogen mitgegeben den ich bis nächste Woche abgeben soll und dann wird ein Termin bei ärztlichen Dienst vereinbart. Ich habe Angst davor was passiert wenn mir das Gutachten am Ende doch bescheinigt arbeitsfähig zu sein.


    Ich hasse gerade einfach alles und jeden und möchte mich am liebsten einfach in Luft auflösen, was für ein beschissenes Leben...

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

  • Letztendlich hat man mir einen Gesundheitsfragebogen mitgegeben den ich bis nächste Woche abgeben soll und dann wird ein Termin bei ärztlichen Dienst vereinbart. Ich habe Angst davor was passiert wenn mir das Gutachten am Ende doch bescheinigt arbeitsfähig zu sein.

    Wie scharf bist du denn auf einen Job und der Gesellschaft etwas für ihre Güte, die nicht verhungern zu lassen, zurückzugeben? Was steht auf dem Fragebogen?

  • Wie scharf bist du denn auf einen Job und der Gesellschaft etwas für ihre Güte, die nicht verhungern zu lassen, zurückzugeben? Was steht auf dem Fragebogen?

    Ich habe der Gesellschaft nichts mehr zu geben und ehrlich gesagt auch absolut kein schlechtes gewissen dabei mich von der Gesellschaft noch ein paar Jahre aushalten zu lassen.


    In dem Fragebogen ist eigentlich nicht viel auszufüllen. Ich werde gefragt welche ich gesundheitlichen Probleme ich habe die bei zukünftigen beruflichen Tätigkeiten beachtet werden sollen. Hier werde ich auf einem extra Blatt versuchen meine Situation ausführlich zu schildern...


    Dann soll ich angeben in welcher ärztlichen oder psychotherapeutischen Behandlung ich mich befinde oder befand mit Name und Adresse. Derzeit befinde ich mich gar nicht in Behandlung ich kann lediglich die Zeit in der psychiatrischen Tagesklinik angeben, in der ich mich einige Wochen befand und wo bei mir erstmals einige Diagnosen gestellt wurden.


    Dann werde ich danach gefragt ob ich derzeit Krankgeschrieben bin, was nicht der Fall ist.


    Dann werde ich gefragt ob ich schon mal wegen längerer Arbeitsunfähigkeit aus dem Leistungsbezug der Krankenkasse ausgesteuert wurde. Kein Plan was damit gemeint ist, aber die Frage kann ich ebenfalls verneinen.


    Dann werde ich noch gefragt ob ich eine anerkannte Behinderung habe, ob ich in den letzten 3 Jahren schon mal vom Ärztlichen Dienst begutachtet, wurde und ob ich einen gesetzlichen Betreuer habe. Alle drei Fragen kann ich ebenfalls verneinen.


    Also alles in allem gibt es da eigentlich kaum was auszufüllen. Ich befürchte lediglich dass man meine Situation als minder schwer einstufen könnte da ich mich nicht fortlaufend in psychologischer Behandlung befand und sie mich fragen warum ich dies nicht für notwendig hielt.


    Vorweisen kann ich derzeit eigentlich nur dass in meiner Kindheit ADS diagnostiziert wurde und in der Tagesklinik zudem Asperger und Depressionen erkannt worden sind, was ich auch alles schriftlich nachweisen kann.


    Ich denke am meisten wird es eh von dem persönlichen Gespräch mit dem gutachtenden Arzt abhängen und weniger von dem Fragebogen. Ich muss halt erklären können warum meine Probleme so schwerwiegend sind dass ich damit nicht mehr in der Lage bin einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, dafür brauche ich halt überzeugende Argumente.

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

  • Füll den Fragebogen nicht aus, wenn er dir keine Punkte bringt (ist in dem Fall nicht so). Für das ärztliche Gutachten brauchst du eine gute Story, bedenke aber dass du im Zweifelsfall über die Dauer deiner Arbeitsunfähigkeit dich in Therapie begeben musst. Entweder du hast den festen Willen, das konsequent durchzuziehen und dabei bestenfalls als EU-Rentner rauszugehen, oder du stellst dich den Sklavenmarkt mit geringen Einschränkungen zur Verfügung, was immerhin schon einiges aussiebt. Und wenn dann auch noch die nötigen Qualifikationen fehlen, dafür aber eine gewisse Aufmüpfigkeit vorhanden ist, will dich keiner als Sklave haben, weil du offensichtlich schwer wie einer zu halten bist. Diese Last bindet sich keiner freiwillig ans Bein.

  • Da kann ich Unmensch nur zustimmen. Überleg dir vorher genau, wie du vorgehen willst und versuche auf alle möglichen Fragen, die vom Arzt kommen könnten, eine passende Antwort zu haben, die dich in das Licht rücken, in welchen du gesehen werden möchtest !


    PS: @ Hundertwasser - Kann man bei Asperger einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen?
    Weist du, wieviel Prozent das ergibt ?