Was kotzt euch heute an?

  • Ich würde sagen, der Ton macht die Musik. Es ist eben ein Unterschied, ob man in halbwegs umgänglichem Ton auf etwas hinweist, das einen stört, oder ob man sich als aggressiver Blockwart aufspielt. Zumal das genannte Klientel sich oft in Dinge einmischt, die es gar nix angehen - sei es, dass man beim Umzug kurz eine Einfahrt zuparkt und der Nachbar, dem's egal sein könnte, anfängt lautstark zu pöbeln und mit der Polizei zu drohen. Oder der beknackte Opa neulich in der Stadtbibliothek, der aufgrund einer verstopften Toilette lautstark durch die Gänge polterte und nach und nach jeden greifbaren Angestellten zur Begutachtung des Problems angeschleppt hat, bis ich, der ich einfach in Ruhe lesen wollte, ihn aufgefordert habe, mal einen Gang runterzuschalten. Das sind jetzt sehr harmlose Beispiele, richtig dramatisch wird alles, was mit Straßenverkehr zu tun hat.


    "Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft" ---> Ich hab den Satz immer gehasst. Menschen, und ganz besonders die Deutschen, sollten erstmal lernen, ein gewisses Maß an Chaos zu akzeptieren, anstatt sich sofort bei jeder vermeintlichen Störung der Ordnung und Ruhe an die nächstverfügbare Autorität zu wenden. Ein wenig mehr Chaosresistenz täte allen gut - wie soll es sonst funktionieren mit der Ablehnung von Herrschaftsstrukturen? Darauf zu vertrauen, dass alles immer und überall friedlich und gesittet abläuft, ist für mich kein lohnenswerter Ansatz. Wenn mir z.B. jemand das Fahrrad klaut, ist das eben Pech, daher fahr ich ja nur billige Exemplare ;-) Kein Grund, z.B. über zunehmende Kriminalität zu jammern.
    Zum Thema Lautstärke: Manche Häuser sind auch einfach ziemlich hellhörig. Wenn jemand nicht gerade die ganze Nacht in voller Lautstärke durchfeiert, wenn ich morgens um 6 Uhr raus muss, kann ich damit leben.

    • Offizieller Beitrag

    Der hatte wohl so eine unbewusste instinktive Ahnung dass du dem Drang widerstehen würdest ihm eins in die Fresse zu donnern.

    Ich sehe wohl noch nicht Psycho-mäßig genug aus. Muss ich wohl mal daran arbeiten, dass man mir meine Abgefucktheit noch etwas deutlicher ansieht. evilgrin spiteful
    Am besten so, dass sich keiner getraut, in meiner Gegenwart auch nur zu Husten, weil er Angst hat, dass ich ansonsten meine Pumpgun raushole. (Vielleicht sollte ich mir doch mal so einen Trenchcoat zulegen...)

    Im Fall von Dian wäre die richtige Antwort gewesen: "Sie müssen es ja wissen. Sie sind ja offenbar der, der uns Deutschen den Ruf verpasst hat, mit Handtüchern die Liegestühle zu reservieren." und ja, mir fallen die richtigen Antworten auch erst sehr viel später ein.

    In der Tat, das wäre eine geeignete Antwort gewesen.
    Aber mir fällt sowas auch immer erst später ein, zumal solche Situationen ja meistens dann auftreten, wenn man überhaupt nicht damit rechnet und eigentlich mit seinen Gedanken ganz woanders ist. Und dann bin ich schon genug damit beschäftigt, mich irgendwo festzukrallen und aufzupassen, dass mir nicht die Faust ausrutscht oder irgendein paar sehr böse Worte, die einem dann hinterher noch als Beleidigung ausgelegt werden könnten.

    "Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft" ---> Ich hab den Satz immer gehasst. Menschen, und ganz besonders die Deutschen, sollten erstmal lernen, ein gewisses Maß an Chaos zu akzeptieren, anstatt sich sofort bei jeder vermeintlichen Störung der Ordnung und Ruhe an die nächstverfügbare Autorität zu wenden

    Aber es gibt eben schon gewisse zivilisatorische Errungenschaften, auf die ich auch ohne staatliche Reglementierung nur ungern verzichten möchte.
    Dazu gehört beispielsweise, dass man wildfremde Menschen nicht einfach anpöbelt oder anspuckt... oder auch, dass man Frauen nicht einfach ungefragt an den Busen greift (was auch in deinem Sinne sein sollte)...
    Sonst könnte ich ja auch argumentieren "Ach, die sollen sich nicht so anstellen, wenn an Silvester mal ein paar freundliche Männer ein bisschen auf Tuchfühlung gehen. Ein bisschen Chaos gehört zum Feiern schon dazu."
    Aber in dem Fall ist dir ja schon auch wichtig, dass da gewisse "Spielregeln" eingehalten werden, weil die Freiheit des Individuums eben da endet, wo die Freiheit des anderen beginnt.
    Ich sehe nicht, wieso das im Fall von Lärmbelästigung anders sein sollte als im Fall von körperlicher Belästigung. Auch wenn das natürlich zwei verschiedene paar Schuhe sind. Aber es gibt schon Fälle von extremer Lärmbelästigung, die dann auch schon an Körperverletzung grenzen, wenn man eben deshalb die ganze Nacht nicht schlafen kann oder ein Magengeschwür bekommt, weil der liebe Nachbar meint, in seinem Garten ein Sägewerk betreiben zu müssen.


    Ich persönlich finde es ja schon nervig, wenn der Nachbar jedes Mal die Autotür zuschlägt, als ob er damit irgendetwas töten möchte. Oder wenn die sich draußen auf der Straße unterhalten, und ich in der Wohnung jedes verfickte Wort mitanhören kann... während umgekehrt auf der Straße garantiert niemand hören dürfte, was ich in der Wohnung rede. Warum geht das bei mir und bei anderen nicht?
    Warum kann ich selbst im betrunkenen Zustand noch so weit denken, dass ich nicht gröhlend durch das Dorf laufe und alle Menschen aus ihren Betten krakele, während andere dazu scheinbar nicht in der Lage sind?
    Erfordert das wirklich eine solch große Geistesleistung? dash
    Ich finde, es sollte einfach ganz selbstverständlich sein, dass man sich ein paar Gedanken darüber macht, ob man seine Mitmenschen belästigt oder nicht.
    Ist das selbe wie mit dem Rauchen. Ich bin gegen ein Rauchverbot. Aber ich mag auch keine Raucher, die sich wenn ich gerade was esse neben mich setzen und anfangen, die ganze Luft zu verpesten.
    Sowas ist für mich einfach eine Frage des Respekts. Und wer sich anderen gegenüber nicht respektvoll verhält, der hat auch keinen Respekt verdient, und ist dann meiner Meinung nach selbst schuld, wenn jemand angepisst an seine Tür klopft.
    Kinder beispielsweise können sowas noch nicht wissen. Daher hab ich auch Verständnis, wenn ein Kind mal ein bisschen lauter ist. Aber nicht, wenn die Eltern danebenstehen und noch mitmachen, anstatt ihr Balg darüber aufzuklären, dass es nicht allein auf dieser Welt ist und dass man eben in einer Gemeinschaft auch Rücksicht aufeinander nehmen muss, wenn man nicht will, dass es irgendwann in Mord- und Totschlag endet.
    Klinge ich da jetzt wirklich so spießig?

  • Die Frage ist eben, wie man mit Unordnung und Grenzüberschreitungen umgeht. Meine Hemmschwelle, mich zur Wahrung meiner Interessen an die Autorität zu wenden, ist nunmal wesentlich höher als beim Durchschnittsbürger, der sich mit dem "Rechtsstaat" identifizieren kann. Ist eigentlich selbstverständlich, wenn wir hier über Anarchie reden, oder? Ein Spießer wärst du, wenn du wegen Ruhestörung die Polizei rufen würdest ;-)


    Ich bin da schon für ein wenig Konsequenz und kenne auch einige Leute, bei denen schon viel passieren muss, bevor sie sich z.B. an die zurecht verhasste Justiz bzw Bullen wenden. Wobei es in meinem Ausgangspost auch eher um die Sorte Querulanten ging, die jeden geringen Anlass nutzen, um sich aufzuspielen. Dass ich dennoch für gewisse Barrieren bin, die z.B. Schwächere schützen, ist eine andere Sache. Nur sehe ich eben momentan in der Verrechtlichung unserer sozialen Beziehungen und generell in der Entwicklung in Richtung Law-and-Order-Diktatur eine wesentlich größere Gefahr als im Chaos.

  • Zum Thema Lärmbelästigung: Manche Leute achten auch explizit auf irgendwelche Geräusche. Wenn über mir jemand in der Wohnnung geht oder ich irgendwelche anderen Alltagsgeräusche höre, stört mich das überhaupt nicht. Es würde mich erst nerven, wenn es so laut ist, dass es mich einschränkt:
    wenn ich z.B. nichts anderes mehr tun kann, weil die Geräusche alles andere übertönen.

  • Hier rennt so ne dreiste Hexe rum, die jeden Tag Zigaretten schnorrt und dabei noch Ansprüche bzgl Marke stellt <X

    • Offizieller Beitrag

    Mich kotzen Menschen an, die ein fast schon professionelles Talent darin entwickelt haben, anderen Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden, um sie dadurch gefügig zu machen.
    Manche haben es echt drauf, sich selbst als die unschuldigen, leidenden Märtyrer zu inszenieren, deren Opferbereitschaft und grenzenlose Selbstlosigkeit nicht genug von ihren Mitmenschen gewürdigt wird. (vor allem Mütter haben sowas ziemlich gut drauf, aber auch in Beziehungen soll sowas hin und wieder mal vorkommen... :rolleyes: )
    Dann kommen so Sprüche wie "Ich tu so viel für dich, und du denkst gar nicht an mich" oder "Ich habe schon so viel gemacht..." Sie legen alles auf die Waage und messen, wer wie viel gegeben hat und wer wie viel genommen hat... grumble Aber ihre Sicht ist dabei total subjektiv, denn eigentlich geht es ihnen nicht um einen gerechten Ausgleich, sondern darum, den anderen mit ihren Vorwürfen zu manipulieren und dazu zu bringen, sich schuldig zu fühlen... weil sie einfach gemerkt haben, dass es funktioniert. Und dass man durch diese Taktik letztlich immer bekommt, was man will.


    Ich finde halt, wenn man immer erst schmollen und den sterbenden Schwan spielen muss, um das zu bekommen was man will, dann ist es nicht echt, was man bekommt. Dann sollte man besser konsequent sein und sich das, was man haben möchte, woanders suchen... nämlich dort, wo man es umsonst und aus freien Stücken bekommt, und wo man nicht erstmal demonstrativ leiden muss, damit man von seinem Umfeld gewürdigt wird. Aber manche scheinen lieber auf Ewigkeit im Unverständnis vereint sein zu wollen, als auf sich selbst gestellt zu sein und niemanden mehr zu haben, dem man Vorwürfe machen kann. dash

  • Heute scheint ein Rabenschwarzer Tag zu sein, zwei der wenigen Imageboards die ich noch Regelmäßig frequentiert habe sind nicht mehr erreichbar. Die größeren Imageboards üben schon lange keinen Reiz mehr auf mich aus, da mich das politische und soziale Klima dort enorm abschreckt. Bei den beiden Boards war es dagegen ganz angenehm, die waren ähnlich wie die Unity, es gab alternative Ansichten und die Ausrichtung war eher links als konservativ. :kopfschuss:

    ''Everyone around me, they feel connected to something. Connected to something, I'm not.''
    Motoko Kusanagi

  • Mein Ex ist vom Anarcho zum Zeugen Jehovas geworden. Die Welt wird mir wirklich immer fremder.

  • Es kotzt mich an, oberflächliche Wortwechsel mit anderen Menschen zu haben, die meine Lust an ein Gespräch (egal ob lang oder kurz) nicht erwidern. Jemanden anzuquatschen, und dann nur eine kurze und unaufgeregte "gut und dir" Scheißantwort zu bekommen, die zu keiner sinnvollen Interaktion führt. Das geht mir recht auf den Sack.

  • Tiefenpsychologie ist eine ähnlich große Pseudowissenschaft wie Neue Germanische Medizin.


    Man könnte entsprechende Therapeuten durch einen Chatbot ersetzen, der auf egal welche Aussage des Patienten nach dem Zufallsprinzip aus drei Antworten wählt:
    1) Sie rebellieren in Wahrheit unbewusst gegen Ihre Eltern
    2) Ihr Erwachsenes Ich muss Verantwortung übernehmen
    3) Kränkt Sie das?