Verschwörungsquark

  • Beim gemeinsamen Philosophieren mag es ja noch spannend sein, sich irgendwelche Szenarien vorzustellen und auszumalen, aber wenn es dazu führt, dass man die geteilte Realität verlässt, dann ist es keine angenehme Sache mehr. Ich habe bei manchen VTlern das Gefühl, Sektenanhängern gegenüber zu sitzen. Sie belegen ihre Aussagen mit internen Quellen - ganz nach Art der Zeugen Jehovas. Bei jeglicher Kritik reagieren sie gereizt und auch wenn man einfach nur nicht der gleichen Meinung ist oder gar Quellen außerhalb der Blase verlangt. Was mich traurig macht, ist, dass sie denken, sie würden selbst denken und doch plappern sie einfach irgendwas nach. Es können ja auch keine gegenseitigen Gespräche mehr entstehen, weil sie 100%ige Zustimmung fordern. Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll. Sind wohl wieder im Mittelalter angelangt.

  • Nee, ich glaub so sind viele Menschen eben. Klauen sich aus ner bestimmten Richtung ihr Weltbild zusammen und dann passt das schon. Gibt es dann eine andere Meinung, die dem eigenen Weltbild nicht entspricht, wird erstmal die eigene Meinung verteidigt bis aufs Blut, als wäre es ein Weltuntergang, die andere Meinung mal zu reflektieren, eventuell einen Fehler im eigenen Weltbild einzugestehen - und es dann sogar zu verändern. Deswegen sollte man immer offen sein. Jedes Weltbild ist fehleranfällig. Es gibt keine 100% Wahrheit. Eventuell laber ich auch gerade Blödsinn.

  • Es können ja auch keine gegenseitigen Gespräche mehr entstehen, weil sie 100%ige Zustimmung fordern. Ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll. Sind wohl wieder im Mittelalter angelangt.

    Überzeugungsversuche in Form von gegenseitigen Faktenschlachten bringen nichts, weil solche Menschen oft zu tief in ihrer Bullshitspirale drinstecken. Man kann versuchen, sojemand freundlich und behutsam zum eigenen Denken anzuregen, manche zweifeln dann von alleine an ihrem Weltbild. Funktioniert das nicht, frage ich mich, ob ich andere Aspekte an der Person schätze, weswegen ich diesen Makel akzeptieren möchte. Trifft das nicht zu, rede ich über was anderes oder über garnichts mehr, weil ich die Person ignoriere oder gleich zum Teufel jage. Mein Schwiegervater zum Beispiel ist jetzt kein krasser Verschwörungsfuzzi, aber immerhin hockt er den ganzen Tag am Pc und pfeift sich unwissenschaftliche Scheisse zum Thema Klimawandel und was Fridays for future kinder doch für verzogene gören sind, rein und schimpft regelmäßig über die Grünen und den Genderwahnsinn, was mich jeweils nicht interessiert. Mit dem rede ich nicht über diese Themen und verbiete ihm, sie meinen Kindern zu vermitteln. Das funktioniert, weil ihm der Kontakt zu seinen Enkelkindern anscheinend wichtiger ist, als seine blöden Sprüche. Wirklich zufrieden bin ich mit der Situation natürlich auch nicht, aber man kann ja nicht jeden Depp auf der Welt einfach kaputtschlagen :pardon: *edit* (also ich kann das leider nicht :D)

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.