Ich eröffne die Bühne für feministisches Infotainment, da mich Dians Aussage, nicht mit einem Begriff wie 'cis' vertraut zu sein, doch etwas verwundert hat. Zugegeben, bis in die breite Öffentlichkeit hat er es noch nicht geschafft, aber wenn sich Wagenknechts 'skurile Minderheiten' weiter im Diskurs durchsetzen sollten, dürfen wir uns wohl bald damit anfreunden, nicht mehr von Männlein und Weiblein zu sprechen, sondern die Fluidität der Geschlechter abseits jeder Heteronormativität auch in unserem Sprachgebrauch widerzuspiegeln.
Wie dem auch sei, ich beginne mit dem sogenannten 'Mansplaining'. Jüngst eröffnete mir ein Bekannter, er hätte sich bei seiner Arbeitskollegin entschuldigt, weil er 'gemansplained' habe. Gemeint ist damit die vermeintlich männliche Eigenschaft, alles besser wissen bzw. aufdringlich erklären zu wollen, insbesondere gegenüber Frauen, selbst wenn diese offensichtlich mehr Expertise besitzen. Das Klischee-Beispiel wäre wohl der Hobby-Mechaniker, der meint, er kenne sich mit Autos besser aus als die KfZ-Mechanikerin. Im Berufsleben ist dies angeblich auch weit verbreitet, Männer werden demgemäß immer automatisch für kompetent oder zumindest kompetenter als Frauen gehalten. Und wenn im Internet jemand alles besser weiß und ständig klugscheißt, muss es sich dementsprechend in den meisten Fällen um einen Mann handeln.
Ich bin ja eher der Ansicht, dass es es angemessen wäre, den Begriff des 'Activistsplaining' einzuführen, denn die Eigenschaft, ständig andere belehren zu wollen, ist doch vor allem ein Kennzeichen von Polit-Aktivisten - gerade auch im feministischen Bereich.
Wortverwandt und ebenso ein Verweis auf männliche Aufdringlichkeit ist das sogenannte 'Manspreading'. Okay, ich bekenne mich dessen schuldig, aber es ist einfach bequem. Gemeint ist die männliche Eigenschaft, breitbeinig in öffentlichen Verkehrsmitteln zu sitzen und anderen Menschen damit den Sitzplatz wegzunehmen. Frauen machen sowas nicht
Das soll's für heute gewesen sein, Fortsetzung folgt...