Blind nicht nur auf dem rechten Auge

  • Hallo Leute ich habe gerade meinen Prototext für meine Schulzeitung fertig geschrieben, er wird dann noch diesen Monat gedruckt werden, aber ihr dürft jetzt schon mal lesen, sagt mir eure Meinung, wo ich was kürzen könnte, Fehler oder etc.
    Es geht um Linke und Rechte ihr werdet es schon merken:


    Blind nicht nur auf dem rechten Auge
    Wie die Linken den Rechten zur Macht verhelfen
    Nach dem Sieg von Donald Trump ist der schlimmste Albtraum aller Linken wahr geworden; nun fragen sich die Linken, warum sie im Kampf gegen den Rechtsruck zu verlieren drohen. (gemeint sind alle, die sich dem linkspolitischen Spektrum zuordnen, Sozialdemokraten, Grüne, Sozialisten, Kommunisten)
    Und hier liegt auch schon das Problem, denn dass gerade jene, die die Wahl eines Rassisten wie Trump kategorisch ausschlossen, den Fehler ihres Handelns finden, ist fast ausgeschlossen.
    Begründet ist dies in ihrem Weltbild, welches die Realität in gut und böse, links und rechts einteilt, und gleichzeitig von Widersprüchen, ökonomischer Irrlehren und ebenfalls „postfaktischer Politik“ nur so überschwemmt ist. Bewusst oder unbewusst haben die Menschen außerhalb der linken Seifenblase, dies erkannt und wenden sich nun„Alternativen“ zu, während die Linken innerhalb ihrer Blase auf beiden Augen blind zu sein scheinen.
    Ein Sau, die von den Linken durch das Dorf getrieben wird, jagt die andere, ohne dass sie registrieren wie immer mehr Menschen sich diesen Zirkus abwenden. Denken lässt sich da an Feministen, die statt Kinderehen, Ampelmännchen bekämpfen; an Sozialisten, die um einen Diktator wie Fidel Castro trauern; an einer SPD die mehr sozialen Wohnungsbau will, sich aber eine Elbphilharmonie für 789 Mio. € baut; an Sozialdemokraten, die zu höheren Diäten nie nein sagen; an europäische „Demokraten“, die den demokratischen Brexit nicht akzeptieren wollen; an den gesamten US-Wahlkampf in dem Linke Hillary Clinton unterstützen, die Verkörperung des von den Linken angeblich verhassten Imperialismus und Neoliberalismus; an die undemokratische und teils gewalttätige Bekämpfung der AfD; an die Zensur der Sozialen Netzwerke; an Genossen der „Linkspartei“, die eine Sahra Wagenknecht, einer Frau, die bei einer Gedenkfeier lieber einen großen Bogen um den Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus macht, vorwerfen sie würde rechten Populismus betreiben, indem sie von natürlichen „Kapazitätsgrenzen“ und einem verwirkten „Gastrecht“ bei Kriminellen spricht; oder zum Schluss denken wir an die drei Unwörter des Jahres: „Lügenpresse“ (2014), was durch die Nazis vorbelastet sei, obwohl es auch die Linken benutzten; „Gutmensch“ (2015), was eine pauschale Beschimpfung für alle Flüchtlingshelfer sei; und das neue Unwort, „Volksverräter“ (2016), was laut Jury „ein typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten ist“. Wer bei derartiger Gehirnakrobatik keine Kopfschmerzen bekommen, der scheint wohl auch nicht mehr viel zu besitzen, was Kopfschmerzen erzeugen könnte. Zum dritten Mal in Folge wurde also die Nazikeule ausgepackt und drei Wörtern wurde ganz wie beim orwellschem Neusprech eine neue Definition gegeben, und auch wenn die Jury behauptet, es ginge nicht um „Zensur oder Sprachlenkung“, so werden alle Benutzer dieser Wörter zwangsläufig pauschal mit den Rechten und gar dem dritten Reich gleichgesetzt. Ich bin nicht bereit mir anzuhören, ich hätte etwas mit Rechten oder gar Nazis gemeinsam, nur weil ich es mir nicht nehmen lasse, alle Linken als weltfremde „Gutmenschen“, die mit ihrer linken „Lügenpresse“ ihre wahlversprechenbrechenden „Volksverräter“ verteidigen, zu betiteln! Auf Nachfrage auch gerne mit gerechtfertigter Begründung für meine Meinung.
    Wer jetzt behaupten mag, dass vorangegangene Anschuldigungen gegen die Linken doch nur eine Aneinanderreihung aus pauschalen negativen Einzelbeispielen sei, die niemals als Profil für eine ganze politische Richtung gesehen werden können, der hat nicht verstanden, wie Meinungsmache und Populismus funktioniert. Jeder Mensch setzt sein Weltbild wie ein Mosaik zusammen, bei welchem Argumente und Fakten, die nicht ins Bild passen, keinen Platz finden, denn kein Mensch wird über ein Weltbild verfügen, mit welchem er sich nicht identifizieren kann und wohlfühlt. Nachdem der Begriff „Postfaktisch“, was eine Politik beschreibt, die Emotionen setzt statt auf Fakten, zum „Wortdes Jahres“ bestimmt wurde, und die politisch Etablierten nun behaupten, sie hätten stets auf Fakten gesetzt, muss erkannt werden, dass politische Meinungen immer auf Emotionen basieren, statt auf Fakten. So ist es dem Rassisten egal, ob die Sozialleistungen an Inländer, trotz Flüchtlingskrise, nicht gekürzt wurden; den Sozialisten ist es egal, dass der Sozialismus immer scheiterte und gerade in Venezuela wieder mit einer Hungersnot scheitert; und den Grünen ist es egal, dass es ohne Gentechnik kein Insulin gäbe, alle stützen ihre politische Meinung vorwiegend auf ein gutes Gefühl nicht auf Fakten. Den selbstkritischen, stets objektiven, und umfassend informierten Bürger, der durch eine öffentliche Diskussion mit anderen letztlich den magischen demokratischen Willensbildungsprozess abschließt, gibt es genau so wenig, wie den Homo oeconomicus, der stets rationale Entscheidungen trifft und über alle Marktgeschehnisse die Übersicht hat, denn letztlich lässt sich hier die Parallele ziehen zum Markt: Politik ist am Ende auch nur ein Wochenmarkt, auf dem die Kunden von ihren Emotionen gelenkt, bei dem kaufen der am lautesten schreit und die tollsten Versprechungen macht, da man bei der repräsentativen Demokratie letztlich nur die Katze im Sack kaufen kann, ohne Rückgabe.
    Daher werden schöne Worte und Fakten nicht verhindern, dass die Menschen rechts wählen. Statt Worten braucht es z.B. unmittelbare politische Taten, die der„besorgte Bürger“ sofort im Geldbeutel spürt und zeigt, dass die Regierung, auch außerhalb von Krisen schnell mal Geld locker machen kann.
    Aber wenn es so weitergeht wie bisher, und das wird es, dann ist mein Tipp für die Bundestagswahl bedauerlicherweise 20% AfD. Eins sollte aber klar sein, die Rechten werden nichts besser machen eher schlimmer, alle werden sich noch mehr streiten und bekämpfen, mir bleibt da nur noch ein naives Zitat von Roland Baader: „Das einzig wahre Menschenrecht ist das Recht, in Ruhe gelassen zu werden.“