Beziehungskisten

  • Jedes fucking Mal schwöre ich mir selbst, nie wieder auf Beziehungen reinzufallen und ratet mal, was dann passiert.
    Ich verliebe mich schön hormongesteuert und stolpere direkt in eine Beziehungskiste.
    Erst will ich es locker nehmen und genieße einfach nur die Zeit. Dann aber fallen mir Widersprüchlichkeiten auf oder ich merke, wie sich unser Verhältnis langsam aber sicher ändert. Dann bin ich wieder an einen Punkt angelangt, an dem ich unzufrieden bin. Ich beende das Ganze und erlange wieder mehr Zufriedenheit. Und ratet mal, was dann passiert? Yes, yes -alles wieder von vorn. :growup:

  • Hört sich doch gar nicht so schlecht an? Als würdest du gerade angefangen haben diesen Level zu meistern, indem du anfängst deine Erkenntnis zu geniessen.

  • Ja aber es geht dabei nicht um Verbesserung, und demnach habe ich auch nicht Recht. Das hörte sich für mich eben ziemlich entspannt an, genau das Gegenteil davon etwas erreichen zu wollen. Das Leben an sich ist doch schon anstrengend genug, wieso sollte ich mir den Stress antun, mich so zu ändern dass es für andere (oder folglich für mich selber) passt? Entweder es passt, oder es passt doch, sag ich. Grundsätzlich finde ich "Mut zur Wende" ganz okay, solange man dabei für sich ein paar Erkenntnisse über sich selbst herausfinden und mitnehmen kann, denn genau dafür sind Beziehungskisten (eigentlich) da.
    P.S. Und je mehr es zu entdecken gibt beim "Anderen", umso länger und interessanter wird es.

  • solange man dabei für sich ein paar Erkenntnisse über sich selbst herausfinden und mitnehmen kann, denn genau dafür sind Beziehungskisten (eigentlich) da.

    Ziemlich egoistische Haltung. Dieses Nutznießertum ist genau das, woran es oftmals zerbricht. Und sobald es langweilig wird, zieht man weiter. Oder um es mit deinen Worten zu sagen: "je mehr es zu entdecken gibt beim "Anderen", umso länger und interessanter wird es"

  • Jedes fucking Mal schwöre ich mir selbst, nie wieder auf Beziehungen reinzufallen und ratet mal, was dann passiert.
    Ich verliebe mich schön hormongesteuert und stolpere direkt in eine Beziehungskiste.
    Erst will ich es locker nehmen und genieße einfach nur die Zeit. Dann aber fallen mir Widersprüchlichkeiten auf oder ich merke, wie sich unser Verhältnis langsam aber sicher ändert. Dann bin ich wieder an einen Punkt angelangt, an dem ich unzufrieden bin. Ich beende das Ganze und erlange wieder mehr Zufriedenheit. Und ratet mal, was dann passiert? Yes, yes -alles wieder von vorn. :growup:


    Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

  • Ziemlich egoistische Haltung. Dieses Nutznießertum ist genau das, woran es oftmals zerbricht. Und sobald es langweilig wird, zieht man weiter. Oder um es mit deinen Worten zu sagen: "je mehr es zu entdecken gibt beim "Anderen", umso länger und interessanter wird es"

    Dabei kommt es ganz darauf an, wer hier wen verlässt, und aus welcher Motivation heraus man die Beziehung überhaupt erst eingegangen ist. So verstehe ich zumindest Sabaton's grow up Emoticon. Man sollte sich vielleicht Vor verlassen der 'alten' Beziehung auch die Frage nach einer neuen Motivation stellen, bevor man einen nächsten Versuch wagt -so war das gedacht. Ich wollte die eigene Persönlichkeitsentwicklung dabei in den Vordergrund stellen, aber man kann es natürlich auch so gestalten wie du es beschrieben hast.

    • Offizieller Beitrag

    Erst will ich es locker nehmen und genieße einfach nur die Zeit. Dann aber fallen mir Widersprüchlichkeiten auf oder ich merke, wie sich unser Verhältnis langsam aber sicher ändert. Dann bin ich wieder an einen Punkt angelangt, an dem ich unzufrieden bin. Ich beende das Ganze und erlange wieder mehr Zufriedenheit. Und ratet mal, was dann passiert? Yes, yes -alles wieder von vorn

    Ergeht mir auch nicht viel anders.
    Nicht, dass es jetzt bei mir regelmäßig vorkommen würde. Aber auch ich hatte schon mehrmals das Bedürfnis, Menschen nahe zu sein, und ich habe die Zeit genossen, doch je vertrauter man wurde, desto tiefer erforschte man auch die Gräben, die den Unterschieden zwischen den Menschen geschuldet sind. Man verlor sich in diesen Gräben, und verspürte trotz zunehmender Vertrautheit auch eine zunehmende Entfremdung. Und damit einhergehend das Gefühl, eingeengt zu sein, etwas zu verpassen oder einfach nicht so sein zu können, wie man eigentlich gerne wäre oder irgendwann mal gewesen ist.
    Dann befreit man sich aus diesem Beziehungsgeflecht und genießt die neugewonnene Freiheit, tut alles, was man schon immer machen wollte, ohne dass einem jemand reinredet oder man Rücksicht auf andere nehmen muss... so lange, bis sich das Alleinsein irgendwann nicht mehr so nach Freiheit, sondern eher nach einem Mangel an Herzlichkeit und zwischenmenschlicher Wärme anfühlt. Und dann sucht man eben wieder die Zweisamkeit und hofft, dass es diesmal besser passt.


    Ich bin mir nicht sicher, ob "Reife" oder "Selbstoptimierung" daran etwas verändern können.
    Man kann sicherlich seine Auswahlkriterien verfeinern, und Menschen, die über bestimmte Eigenschaften verfügen, mit denen man überhaupt nicht klar kommt, von vornherein aus der Auswahl ausschließen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Aber meiner Erfahrung nach ist es ja auch meist keine 1 zu 1 Reproduktion der selben Fehler, man ist ja auch selten so blöd, den selben Fehler mehrmals zu begehen... es ist eher so, dass man sich so sehr darauf fokusiert, auf bestimmte Dinge bei der nächsten Beziehung besser zu achten, dass man völlig überrascht ist, wenn es plötzlich an einer komplett anderen Stelle hakt. Das Leben ist nunmal vielfältig, und die Fallstricke und Fettnäpfchen sind zahlreich und immer wieder neu arrangiert.

  • Hm... Ich frage mich gerade, wie ihr "Beziehung" definiert. Schlussendlich ist eine Beziehung für jeden etwas anderes und komplett frei zu gestalten.


    Ich finde es immer erschreckend, wie sich Menschen in "Kisten" sperren, obwohl es keine Bedarf. Wie ich mit meinem Partner oder auch Partnern lebe und was für eine Beziehung man führt, ist doch sehr individuell und frei gestaltbar. Wenn Du das Gefühl hast, eingeengt zu werden, dann besprich das und arrangier Freiraum. Oder etwas das Dir gut tut. Dieses ständige "müssen" oder aufeinander-hocken ist doch heutzutage nicht mehr nötig. Viel lieber sollte man das tun was man selber will, also die Zeit miteinander genießen, wann man es will und wie oft.


    Ich kann meinen Partner auch nur 1x in einem Monat sehen oder in 2 Monaten. Die Frage ist, ob das mein Gegenüber auch möchte und wie man das kommuniziert.


    Immer an das selbe Problem zu ecken, welches es vielleicht gar nicht gibt, sondern nur eine Übertragung der Gesellschaft ist, wird doch auch anstrengend. Nicht?

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel