Aggressivität/Genervtheit in der Gesellschaft

  • Diese neuen abwertenden undefinierten und diskriminierenden und denunzierenden Wortschöpfungen sind schon äußerst fragwürdig.

    Wie kann etwas denunzierend sein, was undefiniert ist? Wen diskriminiert es dann?

  • Vielleicht ist es auch eine traumatische Erfahrung, wenn plötzlich alle Dinge, an die die Gesellschaft so glaubte (Sicherheit usw.) wie eine Seifenblase zerplatzt.
    Die Menschen, die sich größtenteils damit identifizierten, fühlen sich nun hilflos und sie müssen sich fragen, wer sie hinter all dem noch sind. Was bleibt übrig?

  • Wie kann etwas denunzierend sein, was undefiniert ist? Wen diskriminiert es dann?

    Das stimmt natürlich, aber ich habe das immer im Kontext mit Corona- Maßnahmenkritikern gehört und oft in Sätzen wie du oder der gehörst wohl zu den Schwurblern. Du hast es ja auch ähnlich verwendet. Es hat einen Touch von, die Andersdenkenden. Gerade dadurch das es so undefiniert ist, ist die Einschlagskraft umso heftiger.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Das stimmt natürlich, aber ich habe das immer im Kontext mit Corona- Maßnahmenkritikern gehört und oft in Sätzen wie du oder der gehörst wohl zu den Schwurblern. Du hast es ja auch ähnlich verwendet.

    Ich hätte auch genauso sagen können "die Verschwörungstheoretiker". Meine Grundaussage wäre trotz allem dieselbe gewesen. Nämlich: "was macht dich so sicher, dass der Typ statt das Thema einfach "lockerer" zu sehen, in Wirklichkeit nicht zu den Verschwörungstheoretikern gehört?"


    Lass uns also über das Thema diskutieren, und nicht darüber, ob er Björn oder Bernd heißt. Denn am Sachverhalt ändert es ja nichts.

  • Der Begriff 'Schwurbler' schlägt im Grunde in dieselbe Kerbe wie der bekannte 'Gutmensch'. Gerade aufgrund ihrer inhaltlichen Undefiniertheit sind es eben Termini zur Diskreditierung missliebiger Positionen. Es ist schon in sozialen Netzwerken zu beobachten, dass als Reaktion auf rechte Trolle nun quasi eine Gegenbewegung angestoßen wurde, die es meist gut meint, aber eben oft völlig verfehlt übers Ziel hinaus schießt. Die 'Army of Gutmenschen-Trollkommando' auf Facebook ist da nur ein Beispiel - klar, ist ja alles 'nicht so ernst gemeint', was eben eine Kritik von vornherein abwürgt, aber ebenso zur Sabotage eines sachlichen Diskurses beiträgt wie verbale Angriffe rechter Trolle.

  • Wenn dieselben, die bisher nicht allzu sparsam mit Gutmensch-Erwähnungen ihren politischen Feind traktiert haben, nun mit der Schwurbler-Keule konfrontiert werden, sollte das Gleichgewicht wiederhergestellt sein.
    Ich kann das Wort aus meinem Sprachgebrauch augenblicklich streichen. Ob so mancher allerdings ganz ohne Gutmensch-Bashing auskommt, ist eine andere Frage.