Aufzeichnungen eines Außenseiters

  • Hey ho,


    dann melde ich mich auch mal zu Wort. Einige werden mich als cave aus dem alten Forum kennen.
    In Dians Büchern, vor allem in Unity 2: Resistance, fand ich eine Vorstellung von Freundschaft und Loyalität vor,
    die genau meinen Vorstellungen entsprach - meinen Vorstellungen, mit denen ich bis dahin sehr allein zu sein schien.
    Kurz darauf meldete ich mich im Forum an und lernte interessante Menschen kennen.
    Anschließend folgte eine extreme Krankheitsepisode, und so kitschig das auch klingt:
    Da lernte ich die enorme Loyalität einiger dieser interessanten Menschen kennen.
    Entsprechenden Personen bin ich dafür extrem dankbar, und ich hoffe, ich kann mich irgendwann einmal dafür revanchieren.


    Neuer Lebensstil, neuer Nickname
    Deutlich sortierter und bedachter soll der neue nickname im neuen Forum für einen neuen Lebensstil stehen.
    Ich habe reichlich aufgeräumt und eine Linie hinter Vergangenes gezogen -
    dies setzte sehr viel Energie und Lebenslust in mir frei.
    Drei Dinge bereiten mir im Alltag den meisten Spaß: Lesen, Kreatives Schreiben und - am wichtigsten - der Kontakt zu besonderen Menschen.
    Die Zeit des Selbstmitleids ist vorbei.


    Die Unity hat mein Leben immer wieder bereichert. Ich hoffe, dass das so bleibt, und werde meinen bescheidenen Teil dazu beitragen, dass es für andere genauso aussieht.

  • Aufräumen und eine Linie hinter Vergangenes ziehen... ja, das sollte ich vielleicht auch mal machen. ;) Aber das Vergangene ist überall!! Ich bin die personifizierte Vergangenheit.
    Hast du denn irgendwelche Tipps für andere, die in einer ähnlichen Situation sind? Was kann man deiner Meinung nach tun, damit es besser wird?
    Die alten Gedanken nicht mehr denken? Viele neue Dinge ausprobieren? Kreativ sein? Was ist es, was dir am meisten geholfen hat?


    Es freut mich natürlich, dass die Unity und meine Bücher dich bereichert haben. Und ich hoffe, dass wir in Zukunft mit neuem Schwung dann auch noch andere Menschen bereichern können. Für die ersten zwei Wochen ist das Forum ja schon ganz gut angelaufen... ich denke, wenn wir das so beibehalten, wird das hier auch in Zukunft ein Ort sein, der Menschen hilft, ihren eigenen Weg zu finden und ein paar Gedankengänge zu wagen, die sie ohne dieses kleine verrückte Forum vielleicht nicht ganz so selbstbewusst zu denken gewagt hätten.

  • Hast du denn irgendwelche Tipps für andere, die in einer ähnlichen Situation sind? Was kann man deiner Meinung nach tun, damit es besser wird?


    Die alten Gedanken nicht mehr denken? Viele neue Dinge ausprobieren? Kreativ sein? Was ist es, was dir am meisten geholfen hat?

    Ratschläge fallen mir an dieser Stelle schwer... bin alles andere als ein Lebenskünstler. In puncto Psychologie bin ich Laie. Kann also zunächst nur von mir reden. Aber vielleicht gelingt es mir, die Fragen wenigstens teilweise zu beantworten.


    Die alten Gedanken nicht mehr denken:
    Teilweise. Denkmuster verändern kann extrem hilfreich sein - es hängt davon ab, wie nachteilig die Denkmuster sind.
    Ich neige bspw. extrem dazu, vom schlechtesten Fall auszugehen. Zu allem, was gerade in meinem Leben passiert, male ich mir negative Szenarien aus. Es hat sich in mich eingebrannt. Gelingt es mir, mich zumindest zeitweise davon zu lösen, fühle ich mich schnell besser.
    Ständige Gedanken, was Dritte von mir denken, haben sich über die Jahre ebenfalls in mir eingebrannt.
    Da hilft kein philosophieren oder sonstwas - weg mit den beschissenen Gedanken.
    Sowas zu verändern ist jedoch nicht einfach. Aber die Mühe lohnt.


    Viele neue Dinge ausprobieren:
    Das halte ich für hilfreich. Beispiel: Ich denke öfters, dass ich wieder Sport treiben möchte. Ich denke automatisch an Laufen oder Fußball. Aber wieso nicht einmal etwas Neues? Vielleicht würde Rugby den Flash auslösen, den vor zehn Jahren Fußball in mir ausgelöst hat. Mann kann das Schema auf zahlreiche andere Szenarien ausweiten.


    Kreativität:
    Ist immer von Vorteil. Und ist sehr hilfreich bei oben genanntem.


    Was ist es, was dir am meisten geholfen hat?
    Es waren recht simple Dinge. Begonnen hat es mit dem Entschluss, trotz der traurigen Vergangenheit ein Leben führen zu wollen, das ich respektiere und das schöne Momente beinhaltet.
    Was mir letztlich am meisten hilft: Ich gehe an neue Dinge (Tätigkeiten, Menschen, Situationen) heran, ohne die Handschrift und die Brille der Vergangenheit. Dadurch entsteht neuer Elan.

  • Ich neige bspw. extrem dazu, vom schlechtesten Fall auszugehen. Zu allem, was gerade in meinem Leben passiert, male ich mir negative Szenarien aus. Es hat sich in mich eingebrannt. Gelingt es mir, mich zumindest zeitweise davon zu lösen, fühle ich mich schnell besser.

    Ja, das ist sicher richtig. Gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass man zu sehr vom Positiven ausgeht, und schon die kleinsten Signale als schicksalhafte Zeichen interpretiert, so dass man wieder Hoffnung schöpft und wieder voller Erwartung ist. Und wenn sich diese Hoffnung jedes Mal aufs Neue dann wieder zerschlägt und als Trugschluss herausstellt, weil die Realität einfach nicht so funktioniert wie man es sich so schön ausgemalt hat, kann das auf Dauer auch extrem frustrierend sein. Also das ist eher so das Denkmuster, in dem ich etwas gefangen bin... ich kann einfach nicht abschließen mit Sachen, weil ich noch Hoffnung sehe, auch wenn dafür nüchtern betrachtet gar kein Anlass besteht. Auch Hoffnung kann einen irre machen. Genauso wie das Gegenteil. ;)

    Ständige Gedanken, was Dritte von mir denken, haben sich über die Jahre ebenfalls in mir eingebrannt.
    Da hilft kein philosophieren oder sonstwas - weg mit den beschissenen Gedanken.

    Wobei mir diese Gedanken bei jungen Menschen am verbreitetsten zu sein scheinen. Gerade in der Schulzeit oder Pubertät ist man wohl besonders anfällig dafür, sein Wohlbefinden von der Meinung anderer abhängig zu machen. Im Lauf des Älterwerdens (und mit zunehmender Verachtung, die man für die Menschen empfindet), ändert sich das dann auch mehr in so eine Scheißegal-Einstellung. Jedenfalls war das bei mir so und bei einigen anderen, die ich kenne. Also ich denke, das ist normal, dass man da früher empfindlicher reagiert und dann irgendwann realisiert, wie unbedeutend die Meinung irgendwelcher unbedeutender anderer Kreaturen eigentlich ist.
    Aber es gibt natürlich auch Menschen, die sich ein Leben lang nie davon befreien können, und die sich auch später noch ständig Gedanken machen, was wohl die Nachbarn, die Kollegen oder sonstwer über sie denken mag. Solche Probleme hab ich zum Glück nicht, und ich kann nur jedem empfehlen, der damit noch Probleme hat, einfach mal ein bisschen zu spinnen und den eigenen gesellschaftlichen Ruf komplett zu ruinieren... denn ist der Ruf erst ruiniert... dann hat man schonmal eine Sorge weniger.