Mir wollte man z.b. recht früh verbieten, die Tagesshow mit anzuschauen. Für mich war das damals unbegreiflich, weil mir schon klar war, was Nachrichten sind usw. Warum verbietet man einem Kind zu schauen, was da berichtet wird, was ja (Nachtrag: relativ genau so) auch real passiert.
Das hat weniger mit "Lügen" oder der vielbeschworenen Massenmanipulation zu tun, als mit dem Schutz der unbeschwerten Kindheit, die man als Erwachsener damals gerne auch noch etwas länger ausgekostet hätte und es daher bei seinem Nachwuchs besser machen will.
In einer Welt, in der man spätestens ab dem 12. Lebensjahr (und dann für den ganzen Rest seines Lebens) vereinnahmt wird und zu funktionieren hat, sowie mit täglich neuen Schreckensmeldungen konfrontiert wird, ist es durchaus eine bedachte Geste, die Kindheitsphase, in der man so unbeschwert wie später nie wieder ist, noch ein kleines bisschen länger zu erhalten. Die bittere Realität kommt schon noch früh genug, keine Sorge.