Nahtod

  • Es gibt ja unzählige Erfahrungsberichte von Menschen, die dem Tod nah waren bzw klinisch tot waren, aber wieder ins Leben zurückgefunden haben. Viele davon berichten, dass es ein schönes Erlebnis war. Dass es sie bereichert hat. Und die Angst vorm Tod genommen wurde.
    Was meint ihr: spinnen die? Oder haben sie Recht und der Tod ist der Übergang zu etwas, was nicht fürchtenswert ist?


    Ein gutes Video dazu:


    Ich weiß nicht, solche Berichte nehmen mir einen Teil meiner Angst vor dem Tod. Die größte Angst ist vor dem Schmerz. Aber danach, was soll schon schiefgehen? :)


    EDIT: sehe gerade, die ein oder andere Meinung zu dem Thema ist schon im Forum vorhanden. Aber vllt ist es nicht so übel, mal einen ganzen Thread dafür zu haben.

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  • So was krasses habe ich noch nicht erlebt, aber weis als ehemaliger Sanitäter, dass der Körper immer den passenden Cocktail an Chemie mixt um entsprechenden Situationen Herr zu werden.
    Wenn man Ohnmachtsängste verspürt, kann sich auch einfach der Nervus Vagus abschalten, und weg ist das Bewusstsein.
    In Schockzuständen oder in Depressionen kann man des öfteren außerkörperliche Erfahrungen machen. Es wird ziemlich viel über das Unterbewusstsein gesteuert, welches auch verantwortlich für das Funktionieren aller Körperfunktionen ist.
    Wenn man sich außerhalb des Verstandes und der üblichen Sorgenmaschinerie befindet, wird das oft als ein gleitender Zustand empfunden, und jede Faser des Körpers bejaht diese Phase eines eventuellen 'Übergangs'.
    Das Ding ist, solange man sich noch Sorgen darüber machen kann, ist es höchstwahrscheinlich noch nicht so weit.
    Um Gedanken der Angst nachgehen zu können braucht es nämlich Zeit. Eigentlich braucht man sich darüber gar keine Gedanken zu machen. Die Frau beschreibt das mit dem Gefühl des Friedens, der dann wahrgenommen wird. Er liegt allerdings unter dem Gefühl der Panik. Aber der Körper ist trotzdem irre schnell im Mischen der passenden Biochemie. Zusätzlich gemachte panische Gedanken irritieren eigentlich einen Heilungsprozess und stehen diesem Vorgang im Weg. So kann man sich tagtäglich mit den körpereigenen Medikamenten überfluten, ob im positiven, gesunden Stile oder eben dem Gegenteil.
    Das ist auch mit ein Grund, warum ich auf künstliche Chemie und Hemmer gerne auf Dauer verzichte. Klar, dass ich mich an ihrer Stelle, im Notfall nicht gegen eine Infusion oder etwas chirurgisches Geschick aussprechen würde. Aber dazu fehlt einem ja in so einer Situation auch die Wahl :)

  • Du sagst quasi, jegliche Nahtoderfahrung ist vom Körper aus vorgegaukelt? Kann ich mich eigentlich (fast) mit anfreunden. Dass das Restleben im Hirn ein paar Spielchen mit einem treibt.
    Aber eigentlich muss ich sagen, ich habe wenig Ahnung davon, von was du genau redest. Du bist Profi darin, Sachen kompliziert darzustellen. :D

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  • Meine Güte, du scheinst nie zu schlafen und bist auch so ein Weltwunder wie mir scheint ;) Hier eine ganz einfache Einführung.

    Zwinkersmiley

  • Also ich kann sagen: wenn man kurz vorm Sterben ist:Da ist nichts. Man ist halt einfach weg.

  • So hab mir noch mal deinen Beitrag durchgelesen @MiriOm und ihn jetzt halbwegs verstanden.

    Zitat von SimpleLife

    Also ich kann sagen: wenn man kurz vorm Sterben ist:Da ist nichts. Man ist halt einfach weg.

    Wenn sich das Gehirn nach dem Tod beruhigt hat, wahrscheinlich schon. Es sendet halt noch ein paar Sachen vorher aus, so was wie das, was viele in ihren Nahtoderlebnissen erleben. Kann gut so sein. Aber vielleicht kommt da trotzdem noch was... :D aber das hatten wir ja schon.

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  • Es stellt sich auch die Frage, wieso manche Menschen Nahtod-Erfahrungen machen, andere hingegen nicht. Zudem existieren meines Wissens kulturelle Unterschiede bezüglich dessen, was erfahren bzw gesehen wird. Das berühmte 'Licht am Ende des Tunnels' ist wohl primär ein westliches Phänomen und wird in asiatischen Kulturkreisen nicht wahrgenommen.
    Was allerdings alle (frühen) Kulturen zu verbinden scheint, sind genereller Geisterglaube und Ahnenkult. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte und hängt wohl vor allem mit Traumdeutung, anderen Bewusstseinszuständen etc. zusammen, also anthropologischen Konstanten, die vom jeweiligen religiösen System unabhängig sind.
    Das Faszinierendste und Tröstende sind für mich die Macht und das Potenzial des eigenen Bewusstseins. Wenn wir im Diesseits die Furcht vor dem 'Ende' überwinden können, wird die Frage nach dem 'Danach' eher sekundär. Vielleicht hilft es, die Lebensspanne eher als Kreis und weniger als gerade Linie zu denken, so wie die Geburt den Tod bereits in sich trägt.


    Edit: Man könnte die unterschiedlichen Bilderwelten natürlich als kulturell bedingte Erscheinungsformen eines Urprinzips deuten, das wiederum allen Menschen zueigen ist. Dann wären irgendwelche konkreten Bilder als Manifestationen des Übergangs zu deuten, während dem noch auf Erfahrungswerte aus dem Diesseits zugegriffen wird.

  • Da gab's mal so ein Medium. Sie war taub und hat einen Engel gefragt was passiert wenn man stirbt oder wie es sich anfühlt. Natürlich hat jeder andere Empfindungen und würde das anders beschreiben.
    Also, der Engel soll gesagt hsben, dass sich das Leben eher so anfühlt, als verbringe man es Unterwasser mit grossem Druckgefühl und ohne Luft. Im Moment des Todes, also wenn das Lebendige den Körper verlässt, soll es sich wie ein Auftauchen anfühlen, als täte man danach den ersten Atemzug.
    Ich kann mir das gut vorstellen dass es so eine Art Durschreiten der Räume gibt. Ist ja bei der Geburt ähnlich.

  • *seufz* Dieser Artikel macht mir jetzt weniger Mut. Und stärkt den Glauben,

    Zitat von Lonewolf

    Es stellt sich auch die Frage, wieso manche Menschen Nahtod-Erfahrungen machen, andere hingegen nicht. Zudem existieren meines Wissens kulturelle Unterschiede bezüglich dessen, was erfahren bzw gesehen wird.

    dass eine Nahtoderfahrung/Erfahrung beim Tod an sich ein rein individuelles Ding ist, hervorgebracht aus den Gehirnwindungen des Individuum. Das wiederum bedeutet, dass da absolut nichts Übernatürliches dran ist. Aber wer weiß das so GENAU.

    Wenn wir im Diesseits die Furcht vor dem 'Ende' überwinden können, wird die Frage nach dem 'Danach' eher sekundär.

    Finde ich auch wichtig. Auch trösten tut mich der Gedanke, dass jedes Lebewesen das Gleiche durchmachen muss - das Sterben. Und die Natur wird doch nicht so fies sein, uns den Tod als etwas Schlimmes mitzugeben??

    Also, der Engel soll gesagt hsben, dass sich das Leben eher so anfühlt, als verbringe man es Unterwasser mit grossem Druckgefühl und ohne Luft. Im Moment des Todes, also wenn das Lebendige den Körper verlässt, soll es sich wie ein Auftauchen anfühlen, als täte man danach den ersten Atemzug.

    Klingt dann so, als wäre der Tod die Erlösung von der Qual des Lebens.