Dass es nur um persönliche Freiheit geht, ist eben so eine verkürzte Privilegiertenposition.
Das sehe ich grundlegend anders. Freiheit ist das oberste Gut, dem sich alles andere unterzuordnen hat.
Deswegen meine Grundlage für den perfekten Staat ein Prinzip der Freiwilligkeit. Kann so gut wie alle anderen Grundrechte ersetzen. Niemand soll zu etwas gezwungen werden dürfen - auch nicht indirekt (nach dem Motto: Du machst das, oder ich bring dich um)
Im Grunde ist das, wie Anarchie funktionieren kann. Ein wahres: "Meine Freiheit endet da, wo deine anfängt."
Man könnte da prinzipiell heute anfangen. Wir lassen alles so, wie es ist, nur niemand kann bestraft werden, solange er nicht die Freiheit eines anderen einschränkt.
Mord bleibt somit genauso verboten, wie jede andere Art von Körperverletzung. Doch beim Stehlen sieht die Sache schon anders aus. Mit welchem Recht pocht ein Großgrundbesitzer auf seine Besitzrechte? Er kann nicht einfach um ein Gebiet einen Zaun ziehen und anderen einfach den Zutritt verbieten. Das muss ausdiskutiert werden. Es gibt viele, die da auch wohnen wollen - vor allem, wenn die Teile gerade leer stehen...
Die Polizei dürfte niemanden einfach so einsperren. Dazu müssten Sie erstmal erklären, inwiefern die Person die Freiheit anderer beschränkt.
Am Ende wird klar, eine echte Anarchie mit diesem einen Grundrecht ist auf den Diskurs angewiesen. Ständig muss sich ausgetauscht werden, um die Freiheit des anderen zu achten und auch selbst geachtet zu werden.
Im Beispiel Corona ist das ganz einfach:
Wer sich schützen will, der muss selbst für Schutz Sorgen und kann um Mithilfe bitten. Niemals könnte er jedoch andere zwingen, aufzuhören ihr Leben zu leben, weil man selbst Angst vor der Infektion hat. Denn Zwang geht generell nicht.