Dieses DDR-Gefühl

  • Denken die ernsthaft, wenn du den Menschen die letzte Freude, die sie haben, auch noch nimmst (den Alkohol), wird die Stimmung zu hause besser werden, und aus alkoholkranken Asis werden plötzlich fürsorgliche Familienväter?

    Das sicherlich nicht, aber umgekehrt wird ein Schuh draus. Die werden nicht zum besseren Menschen, aber ihre miesen Wesenszüge treten weniger deutlich zum Vorschein. Und das soll wohl schlimmeres verhindern. Alkohol beflügelt dies bekanntlich. Warst du es nicht, der immer davon sprach dass die Leute in ihren unwirklichen Beziehungen leben und jeder im Grunde nur den anderen ausnutzt und es dort keine echte Verbundenheit gibt? Also ich sehe durchaus den Kausalzusammenhang, wenn man mit fremden Menschen auf Dauer auf engsten Raum eingeschlossen ist.
    Natürlich sollte man jetzt nicht anfangen, schon Lebensmittel zu verbieten (für manche zählt das dazu). Andererseits finde ich, dass für jemanden, für den Alkohol der letzte Grund zum Leben geworden ist, als aller Erstes die Flasche wegstellen sollte. Dasselbe gilt für Leute, die nur für ihre Markenklamotten oder Instagram-Likes leben. Auch hier würde sich mein Mitleid sehr in Grenzen halten.


    Weitaus bedenklicher sehe ich, dass jetzt auch Sachsen damit anfängt, der Bevölkerung Maulkörbe in Maskenform anzulegen (im Nahverkehr und beim Einkaufen). Das ist ähnlich kritisch zu betrachten wie Schuluniformen. Beides Eingriffe - nicht um die Bevölkerung zu gängeln oder sie "klein zu halten", sondern mit dem Verfolgen eines Zweckes, der mehr als fraglich bleibt. Aus demselben Ansporn ist man auch schon vor Jahren dazu übergegangen, von Homosexuellen keine Blutspenden mehr anzunehmen. Sicher ist sicher. Doch wie man hört, ist aktuell auch deren Blut wieder begehrt. Wie lange? Bis nach Corona und dann will man es wieder nicht? Spätestens dann wird es unglaubwürdig. Ähnlich wie bei der Alkoholgeschichte. Jahrelang verdiente man als Staat mit, sah zu bei Gewaltexzessen oder Todesfahrten in Folge von Alkohol, und doch hielt man daran fest. Aus Folge einer historisches Tradition und Etablierung einer Kulturdroge. Ist hierzulande ja nicht anders. Wobei wir hier ja noch ganz andere Traditionen haben. Vor allem historisch.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich sollte man jetzt nicht anfangen, schon Lebensmittel zu verbieten (für manche zählt das dazu). Andererseits finde ich, dass für jemanden, für den Alkohol der letzte Grund zum Leben geworden ist, als aller Erstes die Flasche wegstellen sollte.

    Ja, aber man sollte natürlich da nicht aufhören, sondern dann den Menschen auch weiterhelfen, indem man ihnen bessere Perspektiven aufzuzeigt. Sonst panschen sie ihren Alk halt selber zusammen, und dann gehen wieder einige von denen dabei drauf, und dann hast du am Ende (zumindest in Grönland) mehr Tote durch gepanschten Alkohol und Suizide als durch den Virus.
    Im Kino wurde vor ein paar Monaten ein Trailer zu einem neuen Marvel-Film namens "Morbius" gezeigt. Ist wohl irgendsoein mutierter Vampir-Quatsch, sicher nix besonderes. Aber den Dialog im Trailer fand ich im Nachhinein, gerade zur aktuellen Situation auf der Welt, doch sehr treffend. Und zwar heißt es da so sinngemäß:
    "Wie weit ist es uns erlaubt, bei der Suche nach einem Heilmittel für eine schlimme Krankheit zu gehen? So weit, bis das Heilmittel schlimmer ist als die Krankheit!"
    Und genau auf diese Situation sehe ich die Gesellschaft zusteuern. Der Kollateralschaden wird am Ende größer sein als alles, was der Virus angerichtet hätte, wenn er einfach durchgelaufen wäre und wir ein paar hunderttausend Tote gehabt hätten (von denen ein Großteil alt und gebrechlich war und sowieso keine große Perspektive und Lebensqualität mehr hatte). Zumindest, wenn die nicht bald mit ihrem radikalen Virenbekämpfungs-Quatsch aufhören, und stattdessen endlich mal versuchen, einen gesunden Mittelweg zu finden zwischen Virenschutz und Freiheitsrechten/Lebensqualität der Gesamtbevölkerung.

    Weitaus bedenklicher sehe ich, dass jetzt auch Sachsen damit anfängt, der Bevölkerung Maulkörbe in Maskenform anzulegen (im Nahverkehr und beim Einkaufen). Das ist ähnlich kritisch zu betrachten wie Schuluniformen. Beides Eingriffe - nicht um die Bevölkerung zu gängeln oder sie "klein zu halten", sondern mit dem Verfolgen eines Zweckes, der mehr als fraglich bleibt

    Siehst du. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die in ihrem Verbotswahn auch Dinge verbieten oder beschränken werden, die dir wichtig sind.
    Wenn es wirklich nur ums Oktoberfest ginge, Apres-Ski-Partys in Ischgl, vollbesetzte Fußballstadien und den Karneval, dann würde mir das alles auch immer noch ziemlich am Arsch vorbeigehen. Dass es keine kleinere Kulturveranstaltungen mehr geben darf, dass man nicht mehr ans Meer darf und solche Dinge, finde ich dann schon kritischer.
    Und am Horizont sehe ich eben schon ganz andere Dinge aufziehen, auf die die Bevölkerung jetzt so nach und nach "vorbereitet" wird, indem es immer mal wieder irgendwo so beiläufig erwähnt wird, bis es dann plötzlich genauso Pflicht wird wie die Mundschutzpflicht in Sachsen. Ist diese geplante Handy-App wirklich freiwillig? Ja... vielleicht am Anfang zu Testzwecken. Und wenn die dann damit Erfolg haben, dann wird das garantiert zur Pflicht. Und die Ausrede "Ich hab gar kein Handy" werden die sicher nicht gelten lassen... dann gibt es halt zur App-Pflicht auch die Handy-Pflicht gleich noch mit dazu. In Liechtenstein testen sie schon irgendwelche Armbänder, die man sich anzulegen hat. Natürlich auch rein freiwillig. So wie die Masken eben auch irgendwann mal freiwillig gewesen sind. Aber natürlich hat niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten. :greets: Solche Beschwichtigungstaktiken haben ja schon wirklich eine lange Tradition, im Osten wie im Westen.

  • Ja, aber man sollte natürlich da nicht aufhören, sondern dann den Menschen auch weiterhelfen, indem man ihnen bessere Perspektiven aufzuzeigt. Sonst panschen sie ihren Alk halt selber zusammen, und dann gehen wieder einige von denen dabei drauf, und dann hast du am Ende (zumindest in Grönland) mehr Tote durch gepanschten Alkohol als durch den Virus.Im Kino wurde vor ein paar Monaten ein Trailer zu einem neuen Marvel-Film namens "Morbius" gezeigt. Ist wohl irgendsoein mutierter Vampir-Quatsch, sicher nix besonderes. Aber den Dialog im Trailer fand ich im Nachhinein, gerade zur aktuellen Situation auf der Welt, doch sehr treffend. Und zwar heißt es da so sinngemäß:
    "Wie weit ist es uns erlaubt, bei der Suche nach einem Heilmittel für eine schlimme Krankheit zu gehen? So weit, bis das Heilmittel schlimmer ist als die Krankheit!"
    Und genau auf diese Situation sehe ich die Gesellschaft zusteuern. Der Kollateralschaden wird am Ende größer sein als alles, was der Virus angerichtet hätte, wenn er einfach durchgelaufen wäre und wir ein paar hunderttausend Tote gehabt hätten (von denen ein Großteil alt und gebrechlich war und sowieso keine große Perspektive und Lebensqualität mehr hatte). Zumindest, wenn die nicht bald mit ihrem radikalen Virenbekämpfungs-Quatsch aufhören und stattdessen mal versuchen, einen gesunden Mittelweg zu finden zwischen Sicherheit und Freiheitsrechten/Lebensqualität.

    Siehst du. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die in ihrem Verbotswahn auch Dinge verbieten oder beschränken werden, die dir wichtig sind.Wenn es wirklich nur ums Oktoberfest ginge, Apres-Ski-Partys in Ischgl, vollbesetzte Fußballstadien und den Karneval, dann würde mir das alles auch ziemlich am Arsch vorbeigehen. Dass es keine kleinere Kulturveranstaltungen mehr geben darf, dass man nicht mehr ans Meer darf und solche Dinge, finde ich dann schon kritischer.
    Und am Horizont sehe ich eben schon ganz andere Dinge aufziehen, auf die die Bevölkerung jetzt so nach und nach "vorbereitet" wird, indem es immer mal wieder irgendwo so beiläufig erwähnt wird, bis es dann plötzlich genauso Pflicht wird wie die Mundschutzpflicht in Sachsen. Ist diese geplante Handy-App wirklich freiwillig? Ja... vielleicht am Anfang zu Testzwecken. Und wenn die dann damit Erfolg haben, dann wird das garantiert zur Pflicht. Und die Ausrede "Ich hab gar kein Handy" werden die sicher nicht gelten lassen... dann gibt es halt zur App-Pflicht auch die Handy-Pflicht gleich noch mit dazu. In Liechtenstein testen sie schon irgendwelche Armbänder, die man sich anzulegen hat. Natürlich auch rein freiwillig. So wie die Masken eben auch irgendwann mal freiwillig gewesen sind. Aber natürlich hat niemand vor, eine Mauer zu bauen. :greets: Solche Beschwichtigungstaktiken haben ja schon wirklich eine lange Tradition, im Osten wie im Westen.


    Das Üble ist vor allem, dass den meisten Menschen nicht wirklich bewusst ist, welche Entwicklung die Einschränkungen von Freiheiten bereits genommen haben. Ich habe ja das Beispiel der Präventivhaft genannt, das nun auch auf Leute angewendet wurde, die mit ein paar Freunden illegalerweise Party in der Wohnung gemacht haben. Der Großteil der Menschen, die völlig normal und stromlinienförmig vor sich hinleben, hat keinen blassen Dunst von der Realität dieses 'Rechtsstaates' - wie gesagt, die Empörung bei Stuttgart 21 resultierte vor allem daraus, dass hier zur Abwechslung mal Normalbürger eine völlig normalen Polizeieinsatz mitbekommen haben. Es genügt schon, nur mal in der Nähe einer Demo kontrolliert worden zu sein, auf der es zu Rangeleien kam, um sofort in der Gewalttäterkartei zu landen, völlig unabhängig, was man selbst nun gemacht hat. Die Folge können z.B. Ausreiseverbote sein, wenn irgendwo im Ausland Aktionen anstehen.
    Auch die willkürliche Einkesselung und Festnahme mag in Teilen als rechtswidrig gelten, hat aber für die Verantwortlichen Einsatzleiter keinerlei Konsequenzen. Insofern wird es weiter praktiziert. Das alles interessiert die Mehrheit nicht, man ist ja selbst nicht betroffen und es trifft ja nur 'Extremisten'. Und wenn die Menschen plötzlich in Diktatur und Polizeistaat aufwachen, reiben sie sich verwundert die Augen - das hat doch keiner kommen sehen!
    Man kann wirklich nur darauf hoffen, dass sich Menschen nicht an 'neue Normalitäten' gewöhnen und Formen des zivilen Ungehorsams wenigstens in der Form gelebt werden, Einschränkungen seines persönlichen Lebens nicht hinzunehmen. Wer sich über unklare Formulierungen in Verordnungen sorgt, hat vermutlich schon verloren - wenn man sich jetzt bereits wegduckt und den Weg des kleinsten Widerstandes geht, wird es bald zu spät sein, um überhaupt noch gegenzuwirken. Im Moment rudert die Obrigkeit noch gelegentlich zurück, wenn Widerspruch aus breiteren Teilen der Gesellschaft kommt. Das kann sich sehr bald ändern.


    Maskenpflicht im Supermarkt ist für mich persönlich ein kleineres Problem als das Verbot von 'überregionalen' Ausflügen (nicht näher definiert), was dazu führen kann, dass ich z. B. auf dem Parkplatz in der Sächsischen Schweiz festgenommen werde. Man muss sich tatsächlich vor Augen führen, wie weit die Befugnisse des Staates bereits gehen. Natürlich kann man rückblickend immer sagen: Ja, hätte man sich mal besser früher mit den Ausnahmegesetzen auseinandergesetzt. Nur bezweifle ich, dass hier eine juristische Aufarbeitung im Vorfeld zu irgendetwas geführt hätte. Schon jetzt herrscht völlige Willkür in der Auslegung und die Judikative zieht den Schwanz ein.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann wirklich nur darauf hoffen, dass sich Menschen nicht an 'neue Normalitäten' gewöhnen und Formen des zivilen Ungehorsams wenigstens in der Form gelebt werden, Einschränkungen seines persönlichen Lebens nicht hinzunehmen.

    Es ist ja nun bald der 1. Mai, wo traditionell nicht nur hin und wieder ein bisschen demonstriert wird, sondern in letzter Zeit haben sich da auch immer viele hedonistische, völlig unpolitische Jugendliche zusammengerottet, um sich sinnlos zu besaufen und dem Herdentrieb zu frönen. Man darf gespannt sein, ob die alle brav zu hause bleiben, oder ob sich dann doch mal der Unmut ein bisschen Bahn bricht. :basi:
    Das Problem ist nur eben, dass ich da aktuell einen gewissen Teufelskreis sehe, aus dem man nur schwer entrinnen kann:
    Wenn niemand protestiert, werden sich die Machthaber bestätigt fühlen in ihren autoritären Maßnahmen, und dem Bürger bei der nächsten Gelegenheit noch mehr Einschränkungen zumuten. Wenn hingegen heftige Proteste losgehen (was ja logischerweise auch verbunden wäre mit Missachtung der Kontaktsperre-Regelungen), wird das Geschrei aus der bürgerlichen, konservativen Mitte ziemlich laut werden, der Staat möge doch bitte härtere Geschütze auffahren gegen diese kriminellen, unvernünftigen Idioten, die es wagen, durch ihr aufsässiges Verhalten die Gesundheit aller zu gefährden.
    Das ist ein gesellschaftliches Dilemma, wo ich gerade echt nicht sehe, wie wir da auf die Schnelle nochmal rauskommen sollen. Zumal die Umfragewerte eine deutliche Sprache sprechen... eine Mehrheit der Menschen möchte in Krisenzeiten offensichtlich einen starken, handlungsfähigen Staat und keine kritischen Stimmen und Querulanten. Das war natürlich auch schon immer so, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Nur dass sich das Angstempfinden der Bürger durch die lange Zeit des Friedens natürlich auch etwas verändert hat:
    Die spanische Grippe zu Zeiten des ersten Weltkriegs etwa hatte eine Sterblichkeitsrate von 5-10 Prozent, und es sind daran vor allem auch junge und gesunde Menschen gestorben. Also jedenfalls schlimmer als Corona. Aber gab es deshalb Panik? Fehlanzeige. So makaber es klingt, aber die Leute hatten damals schlicht und ergreifend andere Sorgen. Heute bringt ein vermutlich leicht harmloserer Virus das gesamte Weltgefüge ins Wanken... weil die Menschen eben auch ängstlicher geworden sind, je besser ihre Lebensqualität ist, je mehr Informations-Medien ihnen zur Verfügung stehen, und je mehr sie zu verlieren haben.
    Auch das ist etwas, was mir zu Denken gibt im Bezug auf die Zukunft... dass die Menschen scheinbar auch nicht resistenter werden gegen gewisse totalitäre Entwicklungen, wenn sie mehr Wohlstand und Sicherheit haben, sondern dass "Sicherheitsgefühl" anscheinend auch ein bisschen was von der Wirkung einer Droge auf die Menschen hat: Je mehr man davon besitzt, um so mehr benötigt man auch.
    Wie ich schon in meinem Corona-Video über meine Oma sagte, die in solchen Sachen immer ziemlich locker war, weil sie eben auch schon das Naziregime, den Tod eines Kindes und Vertreibung mitmachen musste... und die da wohl, wenn sie heute noch leben würde, über so einen Virus nur müde gelächelt hätte, weil sie einfach "abgehärtet" war, also im positiven Sinn abgehärtet... jetzt nicht irgendwie verbittert oder abgestumpft, sondern einfach abgehärtet im Sinn von lebenserfahren und unerschütterlich. Das ist vielleicht auch was, was vielen Menschen heutzutage fehlt, weil sie einfach zu wenig echte Stürme miterlebt haben in ihrem Leben.
    Das ist ja natürlich einerseits schön, dass das Leben heute einfacher und angenehmer geworden ist, und niemand mehr so schlimme Dinge durchleben muss wie die Generation unserer Urgroß- und Großeltern... aber es führt halt auch zu einer gewissen Verschafung der Menschen. Määähh.

    Maskenpflicht im Supermarkt ist für mich persönlich ein kleineres Problem als das Verbot von 'überregionalen' Ausflügen (nicht näher definiert), was dazu führen kann, dass ich z. B. auf dem Parkplatz in der Sächsischen Schweiz festgenommen werde.

    Sehe ich eigentlich recht ähnlich. Ein bisschen maskieren kann auch Spaß machen. Schade, dass ich die Gasmaske aus den alten Anarchonauten-Videos nicht mehr habe (die gehörte dem Schwabenrevoluzzer). Sonst würde ich mir ernsthaft überlegen, damit dann im Falle einer Mundschutzpflicht im Kaufland aufzutauchen. Aber da muss man vorsichtig sein... wahrscheinlich würde man mit der falschen Art von Mundschutz trotz Mundschutzpflicht recht schnell einen SEK-Einsatz auslösen. :hmm:
    Ist alles nicht so einfach.

  • So, mein erstes Einkaufserlebnis in der postapokalyptischen Zone. Gasmasken sind ebenso wie Wasserfilter dank Prepper-Hamsterkäufen diese Tage schwer zu bekommen, so muss der Puşi herhalten. Beim Betreten von Supermärkten kommen die Erinnerungen an nonkonsensuale Einkäufe am 1. Mai im europäischen Ausland hoch, und ein Gefühl von Nostalgie überkommt mich.
    Auf die ersten Demos freu ich mich auch schon - dass angesichts des kommenden 1. Mai die radikale Linke aus ihrer Starre erwacht zu sein scheint und zu Aktionen aufruft, stimmt ein wenig optimistisch.

  • Was ist denn bitteschön ein "Pusi"?Gehst du damit alternativ zur Gasmaske vielleicht auf eine Demo?
    Vollverschleiert auf der Demo, das wäre doch auch mal was oder? Man kann ja zur Sicherheit ne 'Bristol' drunterziehen ;)

    Sowas hier (nein, das bin nicht ich auf dem Foto): https://scontent-frt3-1.xx.fbc…a515bb73f067f&oe=5EC3AEF9


    Die Gasmaske überlasse ich vorerst den Trendsettern: https://www.youtube.com/watch?v=xCJMcLY8B-k


    Die Versammlungsbehörden haben sich übrigens etwas 'Lustiges' ausgedacht: Nachdem das generelle Demo-Verbot vom BVG gekippt wurde, beharren einige lokale Behörden auf der Herausgabe der Personalien sämtlicher Teilnehmer. Nur so als Beispiel für das Dickicht an immer neuen Regelungen und Einschränkungen, die so erdacht werden.

  • Das mit dem Optimismus war auch eher sarkastischer Natur.
    Blitzer und Geschwindigkeitskontrollen zähle ich allerdings zu den eher sinnvollen Regelungen, auch wenn erstere sicherlich oft an den falschen stellen stehen.
    Ich hab schon erlebt, dass nach Demos Leute abgeführt wurden, die Transparenten zu hoch (bzw in Gesichthöhe) gehalten haben.


    Natürlich ist 'Freiheit' ein immer relativer und auch ideologisch aufgeladener Begriff. Nur sehe ich es sehr kritisch, dass der Alltagsverstand sich zumeist auf Kinderlogik bezieht: 'Man muss sich an Regeln halten...' Der selbe Tenor hört sich aus dem Munde bürgerlich Belesener so an, dass auf das Konzept des 'Gesellschaftsvertrages' verwiesen wird - wir unterwerfen uns ja alle nur zu unser aller Bestem den Regeln, abseits der Ordnung lauert anarchisches Chaos. Das ist bürgerliche Verblendung in Reinkultur, bei der nicht mal Ursache und Absicht von Herrschaft hinterfragt werden. Das 'Schöne' an absolutistischen und autoritären Denkern wie Hobbes und Schmitt ist, dass sie im Gegensatz zu Demokraten zumindest ehrlich das Wesen von Herrschaft durchschaut haben.

  • Zum Thema Demo: Hat jemand von euch schon mal irgendwo erlebt, dass Frauen mit Kleinkindern oder Babys auf dem Arm großartig gefilzt oder kontrolliert werden?
    - Also ich nicht: Weder beim Drogenschmuggel von Mexiko nach USA hört man davon, noch am Flughafen im Ausland werden die Mütter übermäßig durchsucht.
    Worauf ich hinaus will ist, es wäre doch cool, wenn man schon so viele Kinder hat, wenn jeder zweite Demonstrant ein Kind auf dem Arm hätte.

    Habe ich schon einige Male gesehen und finde es offengestanden völlig daneben. Es reicht schon so, dass unerfahrene Leute immer wieder unnötig gefährdet werden, da braucht es keinen Familienausflug, zumindest bei allem, was über die bürgerliche Latschdemo mit Volksfest-Charakter hinausgeht.

  • Es wird immer perverser. Erinnert euch die Maskenpflicht nicht auch an den sehr lehrreichen Film (oder kann jemand lesen und kennt noch das Buch) "Die Welle"?


    Um eine faschistische Herrschaft aufzubauen, braucht es Uniformen und Erkennunsgmerkmale. Im Film war es das Symbol der Welle, bei uns wird die Maske zu eben diesen. Wie lange, denkt ihr, wir es dauern, bis Menschen ohne Maske als Systemkritiker erkannt werden? Zumindest kann jetzt schon jeder deutlich sehen, wer mitläuft und wer nicht.
    Das hat psychologische Konsequenzen bei Herdentieren wie dem Menschen.


    Ich muss zudem Dian für den Vergleich mit der DDR danken, das trifft es deutlich. Was hat man mit Andersdenkenden in der DDR gemacht? Die hat man doch auch erstmal mit sanften Mitteln zum Umdenken bewegt, man bekam Besuch vom lieben Staatsschutz (oder wie ich eine Anzeige von der Polizei).
    Ab 1981 gabs da auch keine Todesstrafe mehr. Die wenigsten Systemkritiker wurden umgebracht, da gab es doch auch dort ganz andere Mittel und Wege.
    Von der DDR sind wir wirklich nicht mehr weit entfernt und haben sie in einigem bereits überboten (Geburtstagsparties waren da nicht verboten, ebenso durfte man an die Ostsee und später sogar bis nach Ungarn fahren)


    In jedem Unrechtsstaat gibt es eine Mehrheit, die kein echtes Problem mit den Taten der Regierung hat. Niemand will oder kann sehen, dass die Maßnahmen nicht weniger drastisch sind als 1933. Es ist ja alles rechtens und die Querulanten sind Spinner, die die Gefahr für das deutsche Volk nicht erkennen wollen, obwohl man die Wahrheit von den Führern, führenden Experten und in jeder Zeitung lesen kann. Wie kann man so verbohrt sein und egoistisch. Für das Wohl der Allgemeinheit muss man Opfer bringen. Was früher die Juden, sind heute die Depressiven (Suizide) und Kranken (man kann doch mal ein paar Operationen nach hinten verschieben, wenn die Wahrscheinlichkeit zu sterben nicht grad höher als 20% (oder so?) ist). "Wo gehobelt wird, da fallen Spähne."
    Hat man mal etabliert, dass für eine BEHAUPTETE Gefahr die Grundrechte eingeschränkt werden dürfen, kann man die Karte immer spielen. Eine Grippewelle hat man jedes Jahr und jeder Virus ist völlig neu. Und da ist ja noch der Klimawandel, eine viel größere Gefahr. Auch wenn ich hier für drastische Maßnahmen bin, traue ich der Regierung zwar zu, viele davon zu machen, aber wie bei der aktuellen, nicht unbedingt sinnvolle (wie weniger Konsum, weniger Kinder, weniger Autos und Benzin, erneuerbare Energien), sondern wieder nur Maßnahmen, die vor allem der Wirtschaft helfen (Handy-Apps, mehr Elektroautos, mehr Kinder, mehr Energiesparlichter, mehr Elektroroller ...).
    Aus welchem Grund sollte es anders laufen? Sind Grundrechte weg, kommen Sie nie ohne Kampf zurück - das ist das einzige, was man wirklich aus der Geschichte gelernt haben sollte!!!


    Am Besten verdeutlicht sich einem die Sachlage mit diesem Beispiel:
    Ein Bekannter eines Bekannten ist jetzt 90 Jahre alt und hat das KZ überlebt. Er wurde damals gegen seinen Willen weggesperrt und wird vom gleichen Staat nun erneut eingesperrt und darf keinen Besuch mehr empfangen, obwohl ihm der Virus egal ist. In jungen Jahren KZ und im Alter letzte einsame Jahre in einem andersartigen Gefängnis.


    Wie Menschen ernsthaft und ruhig behaupten können, wir hätten keinen Polizeistaat, während es unter Bußgeld verboten ist ein Parteigründungstreffen abzuhalten, die Grenzen dicht sind und Menschen 150 Euro Strafe droht, wenn Sie ohne Maske (Uniform) einkaufen gehen - ist mir ein Rätsel.


    Leute, fragt euch mal ehrlich: Wie würdet Ihr eine Diktatur in Deutschland errichten und wie sieht der Alltag dann anders aus als das heute?


    Ist es zudem ein Zufall, dass das alles exakt zu der Zeit passiert, zu der praktisch jeder, der sich noch an 1933 gut erinnern kann tot ist? Sind wir gezwungen, die Geschichte immer dann zu wiederholen, wenn die Generation, die sich noch erinnern kann verstorben ist? Hat es vielleicht nur deshalb so lange gedauert, weil die Lebenserwartung so hoch ist?