'Weg zur Brücke' von Christina Maria S.

  • Inas Auftreten im Forum und ihre üblichen Posts haben sich schon deutlich von diesen obigen Texten unterschieden...

    Das war auch mein erster Impuls. Sind sehr tiefsinnige Gedanken, die sie niederschrieb. Und ja, regelrecht sympathisch wirkt sie auf mich. Im Forum damals konnte ich sie hingegen nicht sonderlich leiden.
    Man fragt sich natürlich schon, wieso sie, die sich hier so sehr gegen Masken ausspricht, seinerzeit den reinsten Maskenball veranstaltet hat. Wäre es vielleicht anders gekommen und ihre Sehnsüchtige hätten eine Erfüllung gefunden, wenn sie sich so präsentiert hätte, wie sie wirklich ist? Wieso nahm ihr Leben diesen Verlauf und Millionen, die sich täglich anders geben, als sie wirklich sind, steigen die Karriere- und Beliebtheitsleiter rauf, während ihr nur das Runterspringen blieb?


    Wie alt war sie damals eigentlich?

  • Das war auch mein erster Impuls. Sind sehr tiefsinnige Gedanken, die sie niederschrieb. Und ja, regelrecht sympathisch wirkt sie auf mich. Im Forum damals konnte ich sie hingegen nicht sonderlich leiden.Man fragt sich natürlich schon, wieso sie, die sich hier so sehr gegen Masken ausspricht, seinerzeit den reinsten Maskenball veranstaltet hat. Wäre es vielleicht anders gekommen und ihre Sehnsüchtige hätten eine Erfüllung gefunden, wenn sie sich so präsentiert hätte, wie sie wirklich ist? Wieso nahm ihr Leben diesen Verlauf und Millionen, die sich täglich anders geben, als sie wirklich sind, steigen die Karriere- und Beliebtheitsleiter rauf, während ihr nur das Runterspringen blieb?


    Wie alt war sie damals eigentlich?

    Christina war zuerst als Maria im Forum unterwegs, schon in den alten Parsimonyforen. Es war eigentlich immer schon ungefähr klar, wie sie drauf war. Aber sie war halt einfach eine nette, kommunikative Person, die jetzt keine 'Lebensschmerz-Attitüde' im realen Leben hatte.


    Man könnte natürlich auch sagen, dass wir's alle vergeigt haben - die Texte datieren ja nur bis 2006. Und 2006-2007 hatte sie ja Kontakt mit diversen Leuten aufgenommen (wir kannten sie teilweise schon von anderen Treffen) und die eingeladen, sie zu besuchen. Sie wollte damals schon irgendeine Art von Kontakt mit anderen Leuten aufbauen - sonst wäre das alles gar nicht so gekommen, wie's gekommen ist.


    Christina war Jahrgang 1984 - der Geburtstag fällt mir eben ums Verrecken nicht ein - also war sie 2008 23-24. Jan war erst 20.

  • Wieso nahm ihr Leben diesen Verlauf und Millionen, die sich täglich anders geben, als sie wirklich sind, steigen die Karriere- und Beliebtheitsleiter rauf, während ihr nur das Runterspringen blieb?


    Gute Frage. Könnte man eigentlich jeden leidenden Menschen fragen. Ich denke daß bei einigen einfach was dazwischen kommt.


  • Man könnte natürlich auch sagen, dass wir's alle vergeigt haben - die Texte datieren ja nur bis 2006. Und 2006-2007 hatte sie ja Kontakt mit diversen Leuten aufgenommen (wir kannten sie teilweise schon von anderen Treffen) und die eingeladen, sie zu besuchen. Sie wollte damals schon irgendeine Art von Kontakt mit anderen Leuten aufbauen - sonst wäre das alles gar nicht so gekommen, wie's gekommen ist.


    Christina war Jahrgang 1984 - der Geburtstag fällt mir eben ums Verrecken nicht ein - also war sie 2008 23-24. Jan war erst 20.

    Das denke ich nicht. Wieso sollten 'Suizidler' immer an unerfüllten Sehnsüchten scheitern, und gerade bei Leuten aus dem Forum mit denen man noch in Kontakt treten möchte? Das ergibt doch irgendwie keinen Sinn.
    Wenn man Gründe sucht findet man auch welche. Aber ändern tut es im Endeffekt nichts, außer daß man sich zermürbende Fragen stellt.

  • Wenn man etwas vorwerfen kann, dann die Verharmlosung von seelischen Krankheiten. Suizide junger, intelligenter Menschen entstehen nicht aus reinem Weltschmerz oder philosofischen Sackgassen, wie von manchen romantisiert. Da gehören oft schwere Depressionen und Traumata dazu, für die es sehr wohl gute Gründe gibt. Da genügt es manchmal nicht, einfach nur gute Freunde zu haben.

    Wir waren selber 'junge intelligente Menschen' und nicht unbedingt in der Lage, irgendwem zu helfen. Wir waren nun doch nicht die Vorzimmerdame vom Sorgentelefon. Dagewesen sind wir alle schon, soweit's halt ging. Aber wir haben nicht zusammen gewohnt oder die ständig gesehen.


    Aber da beißt sich halt auch dieses Internetding - das war alles ein sehr intensives, emotionales Ding für mich, aber man trifft halt letzten Endes Leute in einem von ihnen bestimmten Kontext und in einer von ihnen bestimmten Weise. Vielleicht der beste Weg am wenigsten man selbst sein zu müssen, ist mit jemandem online über Texte in Kontakt zu treten, und dann auf der Ebene weiter zu machen.


    Das hilft vielleicht auch @Unmensch bei seinem Masken-Problem. Wobei man sagen muss, das Christina in ihren alten Forenbeinträgen eigentlich immer sehr nahe an sich selbst war. Das Spielerische kam dann erst später.


    Die ganzen Postings aus ihrer Studienzeit sind, glaube ich, verloren gegangen. Die müssten im Vorgängerforum des ältesten verlinkten Archivs sein. Da gab's einige Sachen, die an die Texte erinnern - wie der Anblick des Sees auf sie gewirkt hat, die Kontaktunfähigkeit mit ihren Kommillitonen, die Fahrten auf ihrem Roller, was sie in ihrer Unterkunft gemacht hat, Uni-Kram etc.


    Und wie mir scheint hab ich mich geirrt. Christina scheint in den Parsimony-Zeiten noch nicht dabei gewesen zu sein, also wahrscheinlich erst seit 2004 oder so. Es gab so viele Versionen von dem Forum, dass man schon mal den Überblick verlieren kann.

  • Jetzt wo da der lange Post auf erster Seite hängt, werd ichs mir auch mal durchlesen. (Hatte sowieso das Archiv mal begonnen nachzuholen, wobei ich noch nicht auf den Text gestoßen war) Gut, also hab ich jetzt mal angelesen und da macht Ina (die ich btw nicht kenne) bisher nen reflektieren eindruck, jo. Weil ich auch so nen kleiner Gedankenenthusiast bin, kann ich thematisch natürlich einiges auf Anhieb so nachvollziehen (minus den ganzen Suizidkram, wovon ich kein Fan bin. Joa schade dass sie sich das Leben genommen hat)

  • Wenn man etwas vorwerfen kann, dann die Verharmlosung von seelischen Krankheiten. Suizide junger, intelligenter Menschen entstehen nicht aus reinem Weltschmerz oder philosofischen Sackgassen, wie von manchen romantisiert. Da gehören oft schwere Depressionen und Traumata dazu, für die es sehr wohl gute Gründe gibt. Da genügt es manchmal nicht, einfach nur gute Freunde zu haben.

    Es gibt da eine Stelle, sogar ziemlich weit oben, da schildert sie: "Ich weiß nicht, ob mich wirklich traumatische Ereignisse umgeworfen hätten, doch dieses Falschsein in sich, diese Unmöglichkeit des einfachen Absorbierens und widerspruchsfreien Richtigseins zehren mich auf, ...."


    Das hört sich sehr nach Heile-Welt-Perfektion und gesellschaftlichem Druck an, den sie nicht als Trauma interpretiert hat, weil da was härteres hätte kommen müssen in ihrer Vorstellung möglicherweise.
    Der schleichende Tod, dem sie nicht standhalten konnte.
    Die österreichischen Eltern sind schon sehr darauf aus, eine Fassade aufrecht zu erhalten, auch oder gerade wenn es sich um Landwirte handelt.
    Allgemein ist der Nachbar sehr ehrgeizig, zeigt den Neid nicht offen, und strebt sehr nach einem Idealbild der gutbürgerlichen Gesellschaft. Würde behaupten noch mehr als der Deutsche im Allgemeinen.
    Ich denke, die "Corona -Zeiten" hätten ihr gefallen. Vielleicht hätten sie ihr Mut gemacht, oder zumindest einen Hoffnungsschimmer auf Veränderung geboten.

  • Ich denke, die "Corona -Zeiten" hätten ihr gefallen.

    Schräg, die meisten Leute in meiner Umgebung machen immer noch den selben Partylärm wie gehabt :whistle: Bescheuert :D