Corona-Virus und die Folgen

  • Es lohnt sich tatsächlich mal, Lanz zu schauen (noch so ein Satz, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn mal ausspreche).


    https://www.youtube.com/watch?v=VP7La2bkOMo

    Na, das sollte man doch lassen. Und es ist ja 'ne Binse, dass man hier die Maßnahmen erstmal testen muss - ist ja 'ne neue Situation, die's so schon sehr lange nicht mehr gab.


    Und es ist hier jetzt nicht, dass ich versuche, für konkrete Maßnahmen zu argumentieren. Ich sage bloß, dass das Ding sehr ernst ist und es hier wahrscheinlich bald genug aussieht wie in Italien - solange die Leute noch arbeiten und da Kontakt mit (vielen) Menschen haben, dürfte sich das Ding schon noch recht gut verbreiten.


    Man blendet halt leicht mal aus, dass am Ende massiv Leute verrecken werden, die medizinische Notfallhilfe brauchen werden, weil es weder Personal noch Raum da sein wird, um die zu behandeln. Denn die normalen Unfälle, Krankheiten, Notfall-OPs hören ja nicht auf, nur weil's jede Woche 'n paar Tausend mehr Corona-Patienten geben wird, bis das nach 'n paar Monaten wieder abflaut.


    Gerade verdoppelt sich die Sache in Deutschland alle 8 Tage. Das heißt, wir wären bei der Geschwindigkeit in 'nem Monat bei über 600.000 bestätigter Fälle.


    Die Vorstellung, dass sich magischerweise ein Großteil der Bevölkerung schon infiziert hat bzw. infizieren wird, ohne dass es merken, scheint 'ne Wunschvorstellung zu sein. Hier scheint man bislang Glück zu haben, dass eher jüngere Leute infiziert worden sind und man generell früh gemerkt hat, wann's losgeht.


    Und letztlich hat man als recht guten Gradmesser die Zahl der Todesfälle - die kann man ja nehmen, um ungefähr zu extrapolieren, wie viel Leute infiziert sein müssen. Und das macht ja schon.


    Also wenn wir günstig annehmen, dass hier in Deutschland gerade so 1 Prozent der Fälle stirbt und wir gerade 1.033 bestätigte Todesfälle haben, dann wären das so ungefähr 100.000 Infizierte vor drei Wochen - wenn wir annehmen, dass man durchschnittlich drei Wochen nach Infektion stirbt, wenn man denn stirbt. Der Spaß geht also erst richtig los.

  • MaiLab ist mir zu affirmativ. Keine Zweifel an den Zahlen, wenige vor dem Virus schützen geht über alle Kollaterlschäden.
    Aber sie sagt tatsächlich, was viele nicht verstanden haben. Die aktuelle Strategie sieht Beschränkungen auf die nächsten 1-2 Jahre vor. Alternativen wurden nie durchdacht und keiner hat überlegt, obs nicht besser ist, mehr Grippetote in Kauf zu nehmen.


    Am etwas heftigeren Verlauf der Krankheit und leicht erhöhten Todesraten scheint etwas dran zu sein, wenn man mal nach Spanien und New York schaut. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Krankenhäuser der Welt heruntergewirtschaftet wurden und den normalen Ansturm schon gerade so schaffen. Wenn da eine größere Grippewelle plus Panik dazu kommt, ist es eben überlastet.

    Wieso man an den Zahlen zweifeln sollte, erschließt sich mir nicht so ganz. Die sind doch aller Wahrscheinlichkeit höher und nicht niedriger als die offiziellen Zahlen. Und was Ressourcen/Betreuung angeht, so ist's auch egal, ob die alten Leute die sterben, diverse Vorerkrankungen haben oder nicht - das beruhigt vielleicht auf der individuellen Ebene (Leute unter 50 sind ohnehin Hypochonder, wenn sie wirklich vor dem Virus Angst haben) - aber das ändert doch nichts daran, dass die Leute vor dem Tod in 'nem Intensivbett liegen und medizinisch versorgt werden müssen. Und wenn davon zu viele kommen, läuft das einfach nicht mehr - was zu einer weit größeren Anzahl von Todesfällen führen wird, weil auch Leute drauf gehen werden, die überlebt hätten, wenn die Versorgung besser wäre.


    Das ist keine Grippe. Und es wären auch nicht nur 'Grippetote'. Die normale Grippewelle zieht sich durch einen längeren Zeitraum, flacht im Sommer ab (was bei diesem Ding hier wahrscheinlich nicht so sein wird) und tritt normalerweise auch ohne Corona-Pandemie auf.


    Wenn wir jetzt einen Peak hätten mit Zehntausenden neuen Fällen pro Tag (und dementsprechend halt Hunderten neuer Intensivfälle pro Tag) - was kommen wird, falls die Maßnahmen sich alle als wirkungslos erweisen - dann bricht halt das System zusammen und jeder der in dem Zeitfenster irgendwie ernst krank wird, verreckt. Das trifft dann Unfallversehrte, Schwangere mit Komplikationen und ungeborene Kinder, Krebspatienten, Herz-Kreislauf-Patienten, Schlaganfallleute, etc.


    Die Tatsache, dass das Gesundheitssystem nicht auf sowas vorbereitet wurde, ändert an der Situation erstmal nichts. Wäre cool, wenn das nicht so wäre, ist halt leider so.


    Und deswegen ist es schon richtig, zu versuchen, das zu verlangsamen bzw. zu verhindern. Ob das funktionieren wird, ist aber nicht klar. Gerade das Szenario, dass ein Infizierter statistisch weniger als eine weitere Person anstecken wird, ist wahrscheinlich nicht zu erreichen - weswegen eine Version eines Worst-Case-Szenario sowieso ziemlich wahrscheinlich ist.

  • nur ein paar spontangedanken:


    was mundschutz angeht, so gibt es meines wissens nach noch keine evidenz dazu, was er bringt oder ob er was bringt.
    was er auf jeden fall mal bringt, ist, dass er ne hürde darstellt, sich selbst in die fresse zu fassen.
    ich hoffe, dass mundschutz, sollte er sich ansonsten eher als wirkungslos erweisen, nicht sogar im gegenteil eher zu schaden führt, weil die leute sich damit ein erhöhtes sicherheitsgefühl verschaffen und dann eher einmal mehr einkaufen gehen als eigentlich nötig etc. etc.


    der große unterschied zur normalen grippe und corona ist, dass wir den virus noch nicht gut verstehen/kennen (auch wenn da jetzt auf hochtouren drüber geforscht wird), dass wir über keinen impfstoff verfügen und noch nicht immun dagegen sind. somit muss jedes immunsystem als jungfrau den kampf mit diesem teil aufnehmen.


    ja, das mit den maßnahmen ist echt ein problem, wenn man das ganze langfristig denkt. eine blöde situation, wenn entweder den menschen durch die abkackene wirtschaft geschädigt wird, oder weil leute sterben lässt. somit ist klar, dass diese maßnahmen nicht ewig aufrecht erhalten werden können und das ist auch den politikern klar. wenn die menschen bereits jetzt über ein ende der ausgangsbeschränkungen diskutieren, dann ist denen auch klar, dass die leute das niemals ewig aushalten können. aber selbst wenn, würde ja dann dennoch die wirtschaft den bach runter gehen.
    ich hoffe einfach, dass man über den virus einfach bald mehr weiß, so dass man auch die maßnahmen sinnvoller daran anpassen soll. alleine das mit den 1,5 metern sicherheitsabstand ist ja erstmal ein pauschalwert. die müssen einfach daten sammeln und sic koordiinieren.

    • Offizieller Beitrag

    Aus einem Artikel bei GMX:

    Zitat

    Die Österreicher vertrauen in der Coronavirus-Krise der Arbeit der Regierung von ÖVP und Grünen in außerordentlicher Weise. Vor allem Kanzler Sebastian Kurz darf sich über Rekordwerte freuen.
    "Der aktuelle Vertrauensindex erbringt die höchsten Vertrauenswerte, die jemals gemessen wurden", sagte der Chef des Meinungsforschungsinstituts OGM, Wolfgang Bachmayer, am Freitag in Wien.
    Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erzielte den bisher höchsten Wert in seiner politischen Karriere. 74 Prozent haben demnach Vertrauen in Kurz, eine Steigerung von 32 Prozentpunkten gegenüber Januar.


    "Die Bevölkerung befindet sich in einer fast euphorisch anmutenden "Blood, Sweat and Tears"- Stimmung, rückt näher zusammen und folgt motiviert den Anweisungen der politischen Führung, um das Virus als gemeinsamen unsichtbaren Feind zu besiegen", so Bachmayer.


    :!:!:!:!:!
    Da kommt mir wieder sowas von der Rrrrrrogen hoch, wenn ich das lese....
    Wie diese Fürze alle davon profitieren, dass sie gerade jetzt zufällig an der Macht sind. Genau wie der Helmut damals davon profitiert hat, dass er zufällig Kanzler war, als die Mauer gefallen ist.
    :!:!:!:!:!

  • Man blendet halt leicht mal aus, dass am Ende massiv Leute verrecken werden, die medizinische Notfallhilfe brauchen werden, weil es weder Personal noch Raum da sein wird, um die zu behandeln.

    Im Worst Case Szenario von 0,7 Prozent Sterberate sind das, selbst wenn sich 55 Millionen Deutschen anstecken würden 385000 Menschen mit einem Durchschnittsalter von etwa 80 Jahren. Wenn das massiv viele Tote wären im Vergleich zu den etwa 930000 Toten, die es sowieso jedes Jahr gibt, dann definieren wir das deutlich unterschiedlich.
    Ich persönlich finde in einer überalterten und übervölkerten Gesellschaft das nicht wahnsinnig viel. Zumindest keine Katastrophe, die alle Grundrechte außer Kraft setzen sollte. Ich bin bereit diese Menschenleben zu opfern, selbst wenn ich oder einer meiner Bekannten, Verwandten am Ende unter den Opfern sein sollte.
    Bei 99% Opfer, die bereits vorerkrankt sind, ist es vielleicht sogar das würdevollere, diese sterben zu lassen.
    Ich meine bei einer Lebenserwartung von etwa 80 Jahren und Todesfälle mit Durchschnittsalter 80 Jahren sehe ich nicht, weshalb das eine Katastrophe darstellen soll bzw. wie viele Jahre holt man denn da im Schnitt durch die Maßnahmen heraus?
    Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.


    Wenn wir jetzt einen Peak hätten mit Zehntausenden neuen Fällen pro Tag (und dementsprechend halt Hunderten neuer Intensivfälle pro Tag) - was kommen wird, falls die Maßnahmen sich alle als wirkungslos erweisen - dann bricht halt das System zusammen und jeder der in dem Zeitfenster irgendwie ernst krank wird, verreckt.

    All diese Vorhersagen beruhen auf Modellen, die sich 2009 und allen Folgejahren als schlicht falsch herausgestellt haben. Herr Drosten gibt zu, dass diese komplett falsch sein könne, er GLAUBT jedoch dass wir aus den früheren Fehlern gelernt hätten. Ich glaube das nicht. Er ist in der Hinsicht leider nicht schlauer als ich.
    Zudem fällst du auf die Zahlenspielerei mit den Fällen herein. Schau dir die Stichprobe an und es fällt dir auf, die Anzahl der Infektionen nimmt kaum zu, wir messen nur mehr - siehe meinen Beitrag.

    der große unterschied zur normalen grippe und corona ist, dass wir den virus noch nicht gut verstehen/kennen (auch wenn da jetzt auf hochtouren drüber geforscht wird), dass wir über keinen impfstoff verfügen und noch nicht immun dagegen sind. somit muss jedes immunsystem als jungfrau den kampf mit diesem teil aufnehmen.

    Das ist schlicht eine Lüge. Jeder Virus, der mutiert ist neu. Jeder Grippevirus der durch die Bevölkerung läuft ist neu und hat andere Eigenschaften als der vorherige. Dass der Coronavirus nur eine Variation von bekannten Viren ist, zeigt sich schon am Namen: Er gehört zur Klasse der Coronaviren, wovon zahllose bekannt sind. Deswegen funktionieren alte Antikörper teilweise auf den "neuen" Virus, weil er eben NICHT komplett neu ist.
    Oder warum spüren Kinder und Jugendliche den Virus in der Regel nicht? Sie können den Virus leicht abwehren, weil Teile davon bereits bekannt sind. Eine besonders fiese Mutation müsste wirklich mehr junge Menschen töten.

  • Da kommt mir wieder sowas von der Rrrrrrogen hoch, wenn ich das lese....
    Wie diese Fürze alle davon profitieren, dass sie gerade jetzt zufällig an der Macht sind. Genau wie der Helmut damals davon profitiert hat, dass er zufällig Kanzler war, als die Mauer gefallen ist.

    Mir macht auch Sorge, wenn in Dänemark eine Impfpflicht eingeführt wird, obwohl es kein sauber getestetes Impfpräparat gibt. Ich sehe schon mehr Opfer durch die Nebenwirkungen des Impfens als durch den Coronavirus auf uns zukommen.

  • Ach der Mensch ist immer so süß mit seinen Zahlenspielen. ^^ Keine Ahnung, wie sich alles entwickeln wird. Die Natur ist eben immer für Überraschungen gut.