Corona-Virus und die Folgen

  • Würdest du dich auch als "freiheitsliebender Mensch" bezeichnen? Oder ist Freiheit für dich mehr so eine Sekundärtugend oder ein Luxusgut, um das man sich nur Gedanken zu machen braucht, wenn alle anderen Probleme gelöst sind?

    Ja, ich würde mich durchaus als freiheitsliebenden Menschen bezeichnen. Aber wenn draußen starkes Gewitter ist und jemand sagt: "geh lieber nicht raus", dann finde ich seinen Ratschlag vernünftig und sehe daran nicht ein Beschneiden meiner "Freiheitsrechte" und ein Austesten meiner Bereitschaft, auf ihn zu hören, weil er fortan plant, mich in Ketten zu legen und ihm deshalb dieses Gewitter nur allzu gelegen kommt.

    Weil sowas die allerletzte Option sein sollte, in Fällen von wirklich tödlichen Killerbakterien vielleicht, oder wenn Schwefel vom Himmel fällt und die Dämonen angreifen oder sowas.

    Merkst du überhaupt, was draußen vor sich geht? Es HANDELT sich bereits um tödliche "Killerbakterien", auch wenn es vorrangig nicht Personenkreise betrifft, in welche man selbst hineinfällt. Offensichtlich ist das auch der Grund, wieso man durch fehlende Empathie die aktuelle Lage komplett missinterpretiert. Es ist eine egoistische Haltung sondergleichen, nicht auf die eigene Komfortzone verzichten zu wollen, um damit seinen Teil für eine Lösung beizutragen. Also das, was du anderen sonst immer vorwirfst.
    Dort, wo sonst von Weltrevolution gefaselt wird, hapert es bei dem geringstmöglichen Einsatz. Dabei muss man noch nicht mal etwas machen! Weder besonders stark, noch besonders mutig sein. Ja man muss noch nicht einmal vor die Tür gehen, um etwas zu bewegen. Und doch ist es einem egal.


    Aber wenn das alles erst mal vorbei ist und man wieder bedenkenlos raus kann, DANN bleibt man drinnen hocken, lässt sich auf keiner Demo sehen, schließt sich keiner Antifa an oder zieht in RAF-Manier in den Untergrund. Dann werden alle Aktivisten wieder belächelt und vorm heimischen Rechner der Weltuntergang besiegelt. Aber jetzt? Nö, die Welt geht nicht unter. Alles Panikmache dort draußen.

    Mir erscheint das alles immer mehr wie ein absurdes Manöver, mit dem man die Opferbereitschaft der Bevölkerung testen will. (und mir ist schon klar, dass ich mich mit dieser These ins selbe Boot setze mit allerlei komischen Verschwörungsgestalten)

    Und wieso vertrittst du sie an? Es wirkt tatsächlich schon wie eine verschwörerische Prophezeiung, dass "die da oben" das alles geplant hätten und jetzt die nächste Stufe zünden wollen.


    Die Realität ist: es gibt keine "Notstandsgesetze", es wurde lediglich den Leuten nahegelegt, soziale Kontakte zu reduzieren. Also im Grunde das, was du seit Jahren forderst, wenn du die Menschen zur inneren Einkehr aufrufst. Jetzt macht es Merkel und statt sie als neues Unity-Mitglied zu begrüßen, verteufelst du alles. Dabei wurde es sogar schlüssig erläutert, wieso das Sinn ergibt. Nicht im üblichen Politikersprech, sondern so, dass es auch Herr und Frau Dumm von nebenan verstehen.


    Dass ausgerechnet dann aber die sonst Cleveren und Intellektuellen überhaupt nichts verstehen, ist für mich auch so eine Phänomen wie diese Klopapierhysterie.

    Aber ich frage mich eben schon: Will man das dann in Zukunft alle zwei Jahre machen, sobald mal wieder ein neues Virus auftaucht?

    Jetzt hängst du aber wirklich komplett in dieser Verschwörungsmaschinerie drin. Du sprichst fest von "alle zwei Jahre", als sei das klar. Schweinegrippe, Vogelgrippe, SARS, MERS - alles mehr als zwei Jahre her und man hat nie wieder etwas davon gehört. Warum? Was ist schief gelaufen? Haben die Regierungen deshalb in den Laboren mit Covid-19 diesen wirkungsvolleren Kampfstoff entwickelt und ihn über die Welt ausgeschüttet, um jetzt endlich die Demokratie mit der Diktatur austauschen zu können?


    Ich gehe aktuell davon aus, dass es noch dieses Jahr einen Impfstoff gegen Corona geben wird. Damit wird sich dieses Thema dann nach und nach erledigt haben, und in einigen Jahren erzählen sich die Menschen dann Anekdoten mit "weißt du noch, damals...".
    Und wenn man nachfolgenden Generationen davon erzählt, dann werden die uns genauso ungläubig bei den Storys um Klopapierhamsterungen anschauen, wie wenn wir heute erzählen, dass früher Messenger-Nachrichten mal ausgedruckt wurden und man das dann FAX nannte.


    Aber ich sehe uns schon in ein paar Monaten hier sitzen und diskutieren, was das denn für eine Schweinerei sei, dass sich jetzt alle gegen Corona impfen sollen. Wieso denn? Ging doch von alleine weg! Bin ich deshalb tot? Nö! Ich lasse mich deshalb garantiert nicht impfen. Wer weiß, was da noch so beigemischt wird!

    Man muss eben mal die Relationen sehen. Wir haben jährlich 121 000 Tote infolge des Rauchens allein in Deutschland. Kommt jetzt jemand auf die Idee, Zigaretten zu verbieten?

    Von dir bin ich eigentlich schlüssigere Analogien gewöhnt.
    Wir haben auch zig Tote durch Stromschläge jedes Jahr. Wollen wir deshalb Strom verbieten? Oder Wasser wegen Ertrinkenden?


    Offensichtlich siehst du ja eine Diskrepanz in dem nicht ergreifen wollen von Maßnahmen gegen Rauchertote. Aber bei Corona willst du EXAKT DAS doch auch. Du willst keine Verbote und Einschränkungen. Du willst denselben Weg gehen, den die Zigarettenlobby seit Jahrzehnten schon gehen darf: einfach machen. Wird schon gutgehen. Ist doch egal, wenn ein paar sterben.


    Ja sorry, für mich der komplette Widerspruch.

    Einmal editiert, zuletzt von Unmensch ()

  • Es HANDELT sich bereits um tödliche "Killerbakterien", auch wenn es vorrangig nicht Personenkreise betrifft, in welche man selbst hineinfällt.

    Kann ich an den Zahlen nicht erkennen (es sind außerdem Viren, keine Bakterien!). 3000 Tote auf 10,7 Millionen Einwohner von Wuhan - das ist doch nix außergewöhnliches. Momentan sinkt auch die Mortalitätsrate, die Wissenschaftler messen von Anfangs 2% auf 1% und eventuell noch weiter.


    Die Realität ist: es gibt keine "Notstandsgesetze", es wurde lediglich den Leuten nahegelegt, soziale Kontakte zu reduzieren.

    Sowas von gestern. Bayern hat den Katastrophenfall aka "Notstandsgesetze" ausgerufen und droht mit Ausgangssperren (mit Strafen von Geldbuße bis gar zwei Jahren Haft!!!!) - eine Stadt hat diese bereits eingeführt.
    Wenn ein Virus mit einer Mortalitätsrate <<1% dafür ausreicht, finde ich das bedenklich. Der Vergleich mit Rauchern ist hier durchaus angemessen, weil man mit Ausgangssperren auch die Menschen vor der Ansteckung bewahren will. Zudem sind 100000 Tote in der gleichen Größenordnung wie beim Coronavirus. Die Todesfälle in Deutschland würden sich nach allem, was man annehmen kann, ohne Maßnahmen auf 20000 bis 180000 belaufen. Mit Maßnahmen sind das nicht viel weniger.
    Keiner weiß, wie viel ein Krankenhausaufenthalt wirklich an Nutzen bringt, bei etwa 25000 Toten durch Behandlungsfehler jedes Jahr.


    Wer verstehen will, warum die PolitikerInnen so reagieren wie sie es tun, findet einige schöne Animationen zum Thema:
    https://www.n-tv.de/mediathek/…msen-article21647220.html


    Die zeigen das Prinzip einer jeden Infektionskrankheit - Damit könnte man somit tatsächlich bei jeder Grippewelle die aktuellen Maßnahmen durchführen. Übrigens:
    Grippetote 2020: 247 weltweit: 80000
    Coronavirus 2020: 24 weltweit: 9000

  • Werden jetzt ernsthaft Rechnungen aufgemacht, wie "wenig Tote" es doch gibt und dass die paar tausend Opfer doch in Ordnung gehen? Ernsthaft solch ein Humbug, damit man auch weiterhin seinen Besuch in der Eisdiele relativieren kann?

    Kann ich an den Zahlen nicht erkennen (es sind außerdem Viren, keine Bakterien!).

    Und deshalb auch die Anführungszeichen.

    Sowas von gestern. Bayern hat den Katastrophenfall aka "Notstandsgesetze" ausgerufen und droht mit Ausgangssperren (mit Strafen von Geldbuße bis gar zwei Jahren Haft!!!!) - eine Stadt hat diese bereits eingeführt.

    Ja krass, ein größeres Dorf mit 6000 Einwohner erhält auf dem Papier eine "Ausgangssperre", man darf aber weiterhin zur Post, zum Supermarkt und mit dem Hund Gassi gehen oder zur Arbeit fahren. Für mich in etwa dieselbe Form der "Ausgangssperre", wie wenn im Winter -20 Grad sind.

    Wer verstehen will, warum die PolitikerInnen so reagieren wie sie es tun, findet einige schöne Animationen zum Thema:

    Oder ganz simpel in einem Bild dargestellt:


  • Ich finde es etwas zynisch bis hin zum Ausdruck einer gewissen Doppelmoral, wenn aus heiterem Himmel nur Viren und Bakterien als der gesundheitliche Zerstörer schlechthin definiert werden inkl. Panik, wenn aber dabei die menschengemachten Einflüsse, die uns auch früher sterben lassen, komplett völlig außer Acht gelassen werden. Sag doch mal zu einem Raucher, dass er einfach aufhören soll. Hmm, ich denke, so einfach funktioniert das dann auch nicht. Was für den einen eine Sucht wurde, ist für den anderen auch gewachsenes Kapital. Kapitalismus, verlorene Seelen, Sucht, Kapital. Kreislauf. Aber Menschengemacht, joa, also kein Grund zur Besorgtheit, wenn jemand dadurch sterben sollte. (/sarcasm)



    Selber Schuld, wenn er/sie zu viel trinkt, raucht, arbeitet, faulenzt.

    Wer kennt die großartigen Weisheiten der angepassten Menschen etwa nicht.



    Zum Thema staatlicher Reaktion und Panik, wann wurde mal eine saftige Ausgangssperre eingesetzt, die sich gegen die prekäre, gesundheitsgefährdende Ausbeutung richtet? Achso, freiwillige Option.


    Oder dass sich Menschen freiwillig überwachen lassen, ohne Spaß, ein Zustand völligster Behinderung :fie: . Ja, dass die Mehrheit zustimmt, auf dem Handy überwacht zu werden, so dass sie informiert werden können, wenn sie zufällig mit einem Menschen Kontakt hatten, der möglicherweise an Corna-Virus erkrankt ist. :search: Nur doof, wenn man später die gleiche Nummer bei anderen Szenarien einsetzten kann, z.B wenn die ach so tolle Polizei nen Auge näher auf dich werfen möchte, wenn du nicht-systemkonforme Lifestyles lebst. Damit lässt sich in Zukunft viel lenken. Da hat Dian bzw Lonewolf in seiner Erkenntnis recht. Es geht nicht darum, draußen unüberlegt Spaß zu haben und Viren zu verschleudern, nein, sondern um die Zukunft, um Ausgangssperren, die also nicht nur wegen einem Virus gebilligt werden. So wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass schon nen doofer Terrorist oder idiotischer Drohbrief ausreicht, dass all die Lemminge dann zuhause bleiben müssen (das ginge mir dann zuweit, dass würde ich mir nicht gefallen lassen!) weil vielleicht dadurch die Fahndung erleichtert wird oder Sowas. Jasager Jasager, Jasager.


    Dann bleiben die Lemming auch zuhause, weil in Buxdehude, also 200 KM weg, ein Terrorist rumrennt, der 400 Tausend Identitäten hat und eine umgebaute Wasserpistole.


    Die sozialen Konstrukte, Kapitalismus und seine Folgen, thematisch zu komplex, nimmt der einfach gesinnte Mensch einfach auf sich. Der Kapitalismus und seine abgekochten Seelen, das scheint alles gut und vorbildlich zu sein, ja wirtschaftlich. Wie viele Menschen sind schon von ihren Träumen gerissen worden, weil die unüberlegte Mehrheit einfach alle menschengemachten Gebilde hinunterschlingt. Wo ist die Panik der verlorenen Seelen? Sklaven, überall wo das Auge wandert. Viele Menschen sind durch die psychischen Folgen des Kapitalismus und seiner Gesinnung früher gestorben, entweder durch Suizid, Sucht oder weil der Körper sich zersetzt hat, weil sie alles reingefressen haben.


    Auch ich wurde früher nie gefragt, ob mir die Berufe und Jobs gefallen hatten, die mich vielleicht körperlich und psychisch zersetzten konnten, weil sie stressig und schmutzig sind und auf die Gesundheit drücken. Hätte ich damals nicht meine rebellische Einstellung entwickelt, wäre ich heute noch auf einer Baustelle mit allem was dabei auftritt, Wirbelschäden, kaputte Knie, Staublunge.


    Aber wie viele Menschen machen es trotzdem, was Maschinen längst besser könnten? Weil sie von der unreflektierten Gesellschaft dafür keine andere Option bekommen (Kinder / Familie ernähren, der Motor des Kapitalismus). Diese Option ist schneller verbaut, als man die unterbewusst abgeschauten sozialen Konstrukte durchhaut hat, was letztendlich eher mit dem reiferen Lebensabschnitt stattfindet. Die unzähligen Slogans für tierisch, patriarchalen Sex plus kapitalistischer Familienplanung regen dazu an, dass der wirtschaftlich gebundene Aspekt weiterhin im Mittelpunkt stehen soll. Abhängigkeiten! Das ist leider der Bereich, wo viele Probleme enstehen, aber die für den durchschnittlichen Menschen zu komplex sein wollen, um sie zu überblicken. Die meisten sind also dienlich, ohne Panik, getrost weil sie nicht anders dürfen (dem Anschein nach), weil unsere sozialen Konstrukte und Glaubensysteme sie daran gegenseitig hindern.

    2 Mal editiert, zuletzt von schreckgeist () aus folgendem Grund: Style, Nachtrag.

  • Tja, Dinge, die bemerkbar in die Normalität einbrechen (und sogar Leute treffen wie Herrn Merz), werden eben schneller als Bedrohung wahrgenommen als der schleichende Tod.
    Ich hoffe momentan wirklich, dass die beschworene Solidarität auch konsequent denen zuteil wird, die an den Maßnahmen und nicht an der Seuche selbst leiden werden. Ein paar Wochen Ausnahmezustand, okay, aber ob das überhaupt sinnig ist, wird sich zeigen. Ab einem gewissen Punkt muss man sich eben tatsächlich die Frage stellen, ob Leben nicht mehr bedeutet als pures Überleben.

  • Ab einem gewissen Punkt muss man sich eben tatsächlich die Frage stellen, ob Leben nicht mehr bedeutet als pures Überleben.

    Millionen Arbeitslose und prekär Beschäftige stellen sich diese Frage schon seit Jahren. Und jetzt auch alle anderen? Irgendwie reizt mich der Gedanke, wenn die Menschheit, die es mit ihrer theoretischen Intelligenz bis zum Mond geschafft hat, Gleichheit erst durch einen Haufen winziger Molekülen lernen muss.


    Doch keine Panik, der Impfstoff für die Stärkung der Ungleichheit ist bereits auf dem Weg. Dann muss nicht mehr jeder dasselbe Billigbrot kaufen, sondern dann spaltet sich das wieder auf in Premium-Food vom Bäcker, Eigenmarken aus dem Discounter, und für den Pöbel gibt es bei den Tafeln den abgelaufenen Rest.

  • Nur dass die angebliche Gleichheit keine ist, da einige nun erst Recht in die Prekarität abstürzen, während andere auch diese Krise meistern werden. Oder denkt ernsthaft jemand, dass der Kapitalismus hierdurch geschwächt wird? Klar, manche hängen natürlich gerne Zusammenbruchsphantasien an, Primitivisten und Insurrektionalisten beispielsweise. Wenn man die Chance in Ausnahmesituationen sehen will, geht das nur über solidarische Zusammenschlüsse abseits staatlicher Krisenbewältigungsstrategien. Momentan seh ich allerdings noch zu viele nach dem starken Staat rufen. Auf dem Weg kommen wir jedenfalls nicht zu einer besseren Gesellschaft, im Gegenteil. Das sind finstere Dystopien, die sich hier abzeichnen.

  • Ich sag ja: die Krise treibt seltsamste Blüten. Jetzt ist es plötzlich Otto Normal, der sich gegen den Staat und seine Anordnungen stellt. Aber wofür? Für den Zusammenhalt? Nein, lediglich für den eigenen Egoismus. Man lasse sich doch nichts verbieten. Hört, hört! Das sah vor zwei Wochen aber noch ganz anders aus, als man brav seinen Ameisenpart erfüllt hat.
    Manche Leute entwickeln momentan einen Größenwahn, der bis zur Unsterblichkeit bei Infektion geht. Deshalb gibt man da auch nichts drauf. Alles Panikmache. Aber Hauptsache das Klopapierregal ist voll. Voller als das vom Nachbar!
    Schon wegen dieser Dummköpfe wünsche ich mir langsam wirklich so eine gepflegte kleine Ausgangssperre. Ein kurzes Runterkommen und Abkühlen der Gemüter, die jetzt "Coronapartys" veranstalten.


    Von alleine kommen die ja doch nicht zur Vernunft.

  • Dafür reichen Versammlungsverbote auf öffentlichen Plätzen, und auch das ist langfristig fragwürdig. Wenn es darum geht, die Kurve etwas abzuflachen - meinetwegen - aber gewisse Dramaturgen philosophieren ja schon über monatelange Ausgangssperren. Dass das nicht durchzuhalten bzw zu akzeptieren ist, sollte hoffentlich immer noch den meisten klar sein.
    Gegen den Staat wurde doch schon immer rebelliert, wenn's um das eigene Vergnügen ging, egal ob rücksichtloses Fahren, Feiern oder Vermüllung. Insofern seh ich da jetzt keinen neuen Trend. Es mag ein schmaler Grad sein zwischen Verantwortungslosigkeit und persönlicher Freiheit, aber es ist immer noch ein Grad.


    Ich arbeite persönlich schon seit Jahren nur noch im Homeoffice, und WENN die Auftragslage konstant bleibt, werde ich wohl finanziell nicht viel spüren. Da nerven mich schon eher die Reisebeschränkungen, auch innerhalb des Landes. Klar, es kann auch gut sein, mal gewisse Regionen touristisch zu entlasten. Ich will auch mal schwer hoffen, dass mir niemand auf den Sack geht, wenn ich alleine durch die Wälder wandere. Insofern hab ich kein allzu großes Problem mit Maßnahmen, die eben etwas mehr an persönlicher Flexibilität erfordern. Aber wer sagt, dass es dabei bleibt? Verschwörungstheoretiker gibt's auf beiden Seiten, und es posten auch genug Leute Bilder von angeblichen Leichentransporten mit der Aufforderung, bitteschön nicht mal die eigenen vier Wände zu verlassen.

  • Verschwörungstheoretiker würde ich nicht als Maßstab einsetzen. Eher die Fakten. Und es gibt seit Jahrzehnten ein Infektionsschutzgesetz, das derartige Maßnahme im Falle des Falles vorsieht. Es sind hier also keine "Notstandsgesetze", die mal eben schnell durchs Parlament gepeitscht worden sind wie zu Zeiten der RAF. Daran gemessen ist das hier alles sogar noch viel zu milde. Sehr zaghaft versucht man zu handeln. Nur ganz leise tönt man Ausgangssperren an, bittet die Bevölkerung auf Knien, weise zu handeln. Man bittet immer wieder. Irgendwann würde ich auch Konsequenzen sprechen lassen. Diese Verpflichtung hat einem Staat einfach; schon für seine schwächeren Bürger. Doch was passiert? Nichts. Selbst dort wo Ausgangssperren ausgesprochen werden, gibt es unzählige Ausnahmen. Ich kenne Leute, die haben von ihrem Arbeitgeber bereits vorab Zettel erhalten, damit sie im Falle des Falles trotzdem kommen können. Es handelt sich dabei übrigens um Baumarktpersonal.


    Alles sehr halbgar, was da momentan abläuft. Und zeitlich begrenzt ist es sowieso. Deutschland macht sich doch nicht die ganze Wirtschaft freiwillig kaputt. Die Menschen werden schon wieder früh genug produzieren, exportieren und konsumieren dürfen. Keine Bange!


    Fazit: Ausgangssperren her oder alternativ eine gravierende Anzahl von mehreren tausend Toten. Je nachdem, was zuerst eintritt. Alles andere sind Luftschüsse.