Corona-Virus und die Folgen

  • Der Kapitalismus ruht nicht, nur die Karten werden neu gemischt.

    Der stationäre Kapitalismus ist tot. Große Einkaufscenter mit mehreren tausend Parkplätzen haben nur noch geöffnet, weil sich darin zufällig ein Lebensmittelgeschäft und eine Apotheke befinden. Öffnungszeiten sind sehr human angesetzt, es erinnert an Zeiten von vor 25 Jahren, als 18:30 Uhr Schluss war. Aktuell sogar schon 18 Uhr.
    Ansonsten gespenstische Leere auf den Gängen und die Menschen, die sich begegnen, gehen sich aus dem Weg.


    Hätte ich mir vor ein paar Wochen auch nicht träumen lassen, dass es mal so kommt. Es ist ungewohnt, aber es fühlt sich nicht schlecht an.


    Natürlich gibt es immer Gewinner in einer Krise. Aktuell ist es der Onlinehandel, Klopapierproduzenten oder Streaminganbieter. Der Markt ist breit aufgestellt, das wird man nie alles zum Erliegen bringen können.

  • @Lonewolf


    Mir kommt das vor wie eine reflexartige Kritik, bei einem Griff nach der Kanzlerschaft der afd, bloß nicht mit CDU-Kandidaten zusammen zu stimmen. Halt weil es die CDU ist.
    Wenn es nicht um die Sache geht, sondern nur um das eigene Rollenbild der Szene, der man sich zugehörig fühlt.


    Du und der Bericht vom Deutschlandfunk reden von einem Rumreißen des Ruders, aber niemand konkretisiert diese Pläne. Wahrscheinlich weil einem auch nichts einfällt, das nicht direkt in die Kategorie Schwachsinn fällt.
    Es ist wichtig, dass es auch immer Mahner gibt, die uns daran erinnern, was wäre wenn, oder die eine Gesellschaft auf Missstände hinweisen, aber aktuell sehe ich keinerlei Mehrwert in diesem Gerede. Viel eher frage ich mich, wieso denn nicht schon vor Jahrzehnten Kritik an Ausgangssperren kam, stehen sie doch seit jeher exakt so formuliert. Wieso mahnte man hier nicht längst an, doch dass es in Hessen noch die Todesstrafe gibt, das darf irgendwie als ewiger Evergreen nie fehlen irgendwo gedroppt zu werden.


    Es kommt mir vor wie ein pawlowscher Reflex, weil man auf das Dagegensein trainiert wurde. Im afd-Umfeld beobachte ich einen ähnlichen Reaktionsverlauf, ganz egal was vom "Merkel-Regime" gemacht oder nicht gemacht wird. Da geht es auch nie um Inhalt. Selbst dann nicht, wenn die Kriminalität bei Flüchtlingen rapide sinkt; dann wird eben Statistikfälschung gewittert. Irgendwas ist immer.

  • Ich habe den Eindruck, seitdem du dich in deinem Kellerkinderdasein bestätigt siehst, kommt von dir nur noch Nonsens. Dass Gesellschaften gewissen Regeln folgen müssen, an die sich alle halten sollten (wie das Mord-Beispiel), hat nichts mit der vorliegenden Situation zu tun. Wir reden von der Verwirklichung des Ausnahmezustandes. Natürlich müsste das allen auch in 'Friedenszeiten' bewusst sein, leider verstehen selbst jetzt die meisten nicht, was wirklich geschieht: Die Diktatur ist jedem Staat, auch dem demokratischen, bereits in die DNA geschrieben. Das ist das, was ich schon seit langer Zeit in jedem polit. Zusammenhang predige - jeder staatstragende Akteur, auch wenn er sich links nennt, kann nur ein temporärer Verbündeter sein. In letzter Konsequenz kann der demokratische Schleier immer fallen. Momentan tritt das ein, was ich immer prophezeit habe - wenn auch momentan nur temporär. Es ist hier auch völlig egal, wer der politische Akteur ist - es ist nunmal die CDU, könnte aber auch Rot-Grün sein.
    Was die konkreten Maßnahmen angeht, kann man übrigens durchaus verschiedene Modelle heranziehen. Wir reden hier nicht von der Pest. Zumindest sollte kein einziges Modell die Ausrufung des Ausnahmezustandes beinhalten, wie es gerade geschieht.

  • Willst du hier ernsthaft mit Notwendigkeiten ankommen? Selbst wenn ein paar tausend sterben sollten, ist das noch lange kein Grund für diese Maßnahmen. Da lass ich mich gerne als Zyniker bezeichnen.
    Ein mögliches Szenario wäre die (am besten freiwillige) Isolierung der Risiko-Gruppen und das vorläufige Aussetzen von Großveranstaltungen. Es mag kein Grundrecht auf Party geben, aber ein Grundrecht auf Bewegungsfreiheit. Kleine Anekdote aus Leipzig: Hier werden Menschen, die mehr als 5 km von ihrem Wohnort entfernt spazierengehen, nach Hause geschickt. Klar, man kann sagen: Ist ja alles nicht so schlimm. Was hier jedoch zutage tritt, ist die völlig willkürliche Aussetzung von Grundrechten - ich frag mich schon, wie staatsgläubig man sein muss, um diesen Irrsinn in irgendeiner Form zu rechtfertigen.

  • Drei Gründe waren das nun nicht. Eigentlich kein einziger. Und das Isolieren gewisser Bevölkerungsgruppen hatten wir schon einmal in diesem Land. DAS finde ich viel fragwürdiger, als wenn es alle betrifft. Solidarität und so, statt nicht mitspielen zu dürfen, weil man die falsche Hautfarbe hat - oder im falsches Jahr geboren wurde. Das wirft Fragen auf. Ab welchem Geburtsjahr zieht man die Grenze? Bei welchen Vorerkrankungen ist man nicht mehr tragbar, wie viele Zigaretten darf man rauchen, bevor man als starker Raucher gilt? Wer überwacht das, welche Daten werden hierfür ausgewertet? Krankenkassendaten, Arztdiagnosen? Aushebung der Schweigepflicht? Du bist mir ja ein schöner Kämpfer für die Freiheitsrechte.
    Und was passiert eigentlich mit denen, die in die "Risiko-Gruppe" fallen und sich trotzdem draußen aufhalten?

    • Offizieller Beitrag

    Und was passiert eigentlich mit denen, die in die "Risiko-Gruppe" fallen und sich trotzdem draußen aufhalten?

    Wie wäre es denn mit "Freiwilligkeit"?
    Ein Appell an diejenigen, die zur Risiko-Gruppe gehören, dass sie zu Hause in Quarantäne bleiben. (natürlich bei geregelter Versorgung, die der Staat oder irgendwelche Helfer übernehmen)
    Wer trotzdem rausgeht, geht das Risiko auf eigene Gefahr ein, und muss dann halt unter Umständen auch damit leben, dass er kein Beatmungsgerät mehr abbekommt, weil das schon an einen Jüngeren vergeben wurde. Also ich finde dieses Modell überaus gerecht, und sehe auch nicht, wieso da jemand benachteiligt werden sollte aufgrund seines Alters oder ähnliches. Denn es basiert ja auf Freiwilligkeit. Jammern darf man halt hinterher dann auch nicht, wenn viele sture Alte dieses Risiko eingehen und dann sterben.
    Aber ich weiß ja... "Freiwilligkeit" ist ein Konzept, das in Deutschland nicht bekannt ist, und das man den Menschen erstmal in jahrelangen Schulungen mühsam erklären müsste. :D