Corona-Virus und die Folgen

    • Offizieller Beitrag

    Allerdings bekleckert sich die Philosophie gerade generell nicht mit Ruhm, was brauchbare Kommentare angeht.

    Na, zum Glück habt ihr ja noch mich. :D
    Da sich aber alles schon seit Monaten wiederholt, gehen auch mir so langsam die geistreichen Kommentare aus.
    Aber ist schon lustig, zu beobachten, wie jetzt mit jeder neuen Welle das selbe Spielchen einsetzt:
    Zuerst äußern sich die üblichen Verdächtigen (Lauterbach, Söder, Kretschmann und Co.), dass wir den Lockdown ganz dringend verschärfen müssen. Widersprochen wird öffentlich, wenn überhaupt, dann nur halbherzig... man will ja kein unsolidarischer Egoist sein. Dann springt das RKI und andere Wissenschaftler auf den Zug auf. Und schließlich wird es in einer Eilsitzung von Papa Merkel beschlossen. Also letztlich wird die Meinung der ewigen Mahner und Übervorsichtigen 1 zu 1 umgesetzt, nur eben etwas zeitverzögert. Man könnte Lauterbach im Prinzip auch gleich das Kanzleramt überlassen.


    Stellen wir uns also besser jetzt schonmal auf einen harten Lockdown spätestens nach Weihnachten ein.
    Harter Lockdown bedeutet dabei in etwa so viel, wie: "Wir Politiker und Experten haben im Grunde keine Ahnung, welche Maßnahmen sinnvoll sind, weil unsere bisherigen Maßnahmen nicht wirklich viel geändert haben. Also machen wir einfach alle denkbaren Maßnahmen auf einmal, da wird dann schon die richtige dabei sein."
    Also man könnte auch sagen, es ist eine Kapitulationserklärung, bzw. eine Unfähigkeitserklärung. Nur dass die Verantwortlichen sich natürlich nicht selbst Unfähigkeit vorwerfen lassen wollen, sondern dem Volk den schwarzen Peter zuschieben, nach dem Motto: "Ihr Schweine seid selbst schuld, dass wir euch jetzt einsperren müssen, weil sich viele von euch nicht unter Kontrolle haben!"
    Es wird der Eindruck erweckt, dass sich das Virus verbreitet, weil die Menschen so vielen "unnötigen" Tätigkeiten und bösen, leichtsinnigen Freizeitaktivitäten nachgehen.
    Dabei ist es dem Virus relativ egal, ob sich Menschen vor der Apotheke und dem ALDI mit ihm infizieren, oder am Glühweinstand. Auch beim harten Lockdown werden die Supermärkte geöffnet bleiben, und wenn der Einzelhandel schließen muss, wird es in den Supermärkten sogar nicht weniger, sondern noch mehr Gedränge geben, weil sich die Menschen logischerweise dann dort mit allem eindecken, mit dem Glühwein und den Lebkuchen und allem, was sie sonst vielleicht am Weihnachtsmarkt oder in einem Restaurant konsumiert hätten.
    Und all diese Menschen begegnen sich dann eben nicht mehr auf dem überfüllten Weihnachtsmarkt, aber im überfüllten Supermarkt. Noch absurder wird es, wenn man dann (so wie beim ALDI) nur zehn Einkaufswagen zur Verfügung stellt, um sicher zu stellen, dass auch nur zehn Kunden gleichzeitig im Markt sind... was dann dazu führt, dass draußen auf dem Parkplatz hundert Leute in einer Schlange stehen und sich munter miteinander unterhalten, bis endlich wieder ein Einkaufswagen frei wird. :dash:
    Oder nehmen wir die Maßnahme einer nächtlichen Ausgangssperre... Was soll bitteschön dieser Quatsch? Ist nichts weiter als reine Symbolpolitik, die massiv in die Freiheit der Bürger eingreift, während die Wirkung einer solchen Maßnahme nur ganz minimal sein dürfte. Als ich vorgestern Nacht draußen gewesen bin, bin ich 2 Stunden lang durch mehrere Ortschaften gelaufen, ohne einem einzigen Menschen zu begegnen. Ansteckungsrisiko: Minimal, würde ich sagen. Aber jeden Morgen stehen die Alten Schlange vorm Bäcker oder gehen mit ihren Kötern Gassi, und quatschen dabei munter miteinander... selbst bei einem harten Lockdown wird das kein bisschen anders sein.
    Man kann vielleicht die Zahlen ein bisschen drücken, aber die Welle wird so oder so kommen und irgendwann wieder abflauen, egal ob wir mit schwedischen Methoden dagegen vorgehen oder mit nordkoreanischen.

  • Man kann es wirklich nicht glauben. Hab das heute morgen FB gepostet:


    Juhu sperrt uns weiter ein, denn wir sind verantwortungslose Vollidioten!!!
    Zum Glück greifen die Maßnahmen ja so super. Da kann man die ja gleich mal weiter verschärfen. Das macht sicher Sinn. Die Kliniken sind ja komplett ausgelastete und überfüllt. Da macht es natürlich auch keinen Sinn sich ums Gesundheits- und Pflegesystem zu kümmern. Es reicht wenn man das Geld den Großkonzernen in den Arsch schiebt, den Zeigefinger erhebt und weiter Verbote erlässt. Ja geil, zieht die Zügel weiter an, denn ich bin ein wildes Tier!!!
    PANIK!!!
    Hier kann man sich die Auslastung der Helios Kliniken anschauen.
    (Die gestrichelte Linie ist der Durchschnitt vom Vorjahr )
    Covid-19: Auslastung der Helios Kliniken (helios-gesundheit.de)


    Ich zock jetzt erstmal eine Runde zum abreagieren,
    da kann ich nämlich was gutes zur Pandemie beitragen, Geil!
    Das hat ja auch der Staat bezahlt also muss es gut sein, ein Blick ins Impressum lohnt sich.
    Endlich mal paar Kranke und Kinder abschlachten, super!!!
    Killt die Covidioten, denn sie wissen nicht was sie tun!!!
    Corona World - Das Game zur Coronakrise!


    Ich nehm mal an das kennt ihr schon, für die es noch nicht kennen und vor allem für die Zocker unter euch!

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Zumindest von Ulla Jelpke gibt's einen guten Text zur Kritik an den Maßnahmen. Davon könnten sich diverse 'Solidaritäter' aus ihrer Partei was abschneiden.
    Rote Hilfe Zeitung


    "Ähnlich wird über junge Leute hergezogen, die angesichts geschlossener Clubs – verbotenerweise – im Freien feiern. Staatliche Behörden maßen sich mittlerweile an, darüber zu befinden, wie viele Menschen man zu sich nach Hause einladen darf. Der Ruf nach Kontrolle und Bußgeldern ist allgegenwärtig; dass er angesichts der realen Überwachungskapazitäten häufig verpufft, ist manchen wiederum Anlass, nach noch mehr Polizei und höheren Strafen zu rufen.


    Eine genuin linke Kritik an den Maßnahmen beschränkt sich nach wie vor meist auf mangelnde soziale Abfederungen. Es ist fatal, dass diejenigen, die in der Krise am lautesten „Freiheit“ rufen, zugleich diejenigen sind, die Reichsflaggen schwenken oder jedenfalls mit diesen gemeinsam demonstrieren. Die bröckelnde Akzeptanz staatlicher Beschränkungen hat einen wichtigen Grund in deren unzureichender gesellschaftlicher Vermittlung. Über ein halbes Jahr nach Beginn der Pandemie ist den Verordnungen immer noch deutlich der Experimentiercharakteranzusehen. Testpflicht für Reiserückkehrer? Nein, ja, vielleicht. Besser in Deutschland Urlaub machen? Im Prinzip ja – nur dass Kommunen und Länder gerade dabei sind, ihre „Grenzen“ zu schließen. Inwiefern es helfen soll, eine Kleinfamilie vom Urlaub im Bayerischen Wald abzuhalten, wo doch der Treiber der Infektion angeblich das Partyvolk ist? Keine Ahnung. Und was hat sich der Berliner Senat davon versprochen, auf die nächtlichen Partys zunächst mit einer Maskenpflicht in Bürogebäuden zu reagieren? Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.


    Und sind es denn wirklich die Parktänzer? Oder hat es doch eher was mit beengten Wohnverhältnissen in Großstadtzentren zu tun? Dort wurden im Frühjahr(und wer weiß, vielleicht bald wieder) in manchen Städten ganze Wohnblöcke unter Quarantäne gestellt. Das betraf überwiegend ärmere Bevölkerungsteile und ging einher mit rassistischen bzw. antiziganistischen Stereotypen. Villenvororte waren davon nicht betroffen – dort ist esja auch nicht nötig, weil man dort eben nicht in beengten Verhältnissen lebt und arbeitet. In Madrid sollen gar nahezu alle Arbeiterviertel abgeriegelt werden. Auch im Beschäftigungs- und Bildungsbereich beweist sich weltweit: Diejenigen, die ohnehin schon marginalisiert und unterdrückt sind, sind auch in der Krise die Benachteiligten. Das eine bedingt das andere. Als Linke sollten wir betonen: Das ist nicht unvermeidlich, sondern esliegt am Kapitalismus!


    Das „erklärt“ auch, warum die meisten Werktätigen selbst inmitten desschärfsten Lockdowns immer noch mit vielen anderen zur Arbeit kommen mussten, auch wenn diese nicht „systemrelevant“ war (auch so ein Begriff), ihnen aber streng verboten war, nach der Arbeit zu dritt die Köpfe zusammenzustecken, um über die Arbeitsbedingungen zu sprechen. Die vorrangige Beschränkung des Regenerationsbereichs – Schließung von Cafés statt von Fabriken – war ebenfalls nicht alternativlos, sondern Ausdruckkapitalistischer Logik. Über den nationalen Tellerrand hinaus wird dabei kaum geblickt. Dabei ist jetzt schon klar, dass die Länder im globalen Süden den größten Preis zu zahlen haben werden: Die Unterbrechung von Transportwegen und andere Maßnahmen haben Impfkampagnen und Hilfsprojekteausgebremst, so dass viel mehr Menschen an Masern, TBC und Malaria sterben werden als sonst.


    Derweil steht eine detaillierte Überprüfung der Wirkung von Beschränkungsmaßnahmen weiterhin aus. Genauer: WissenschaftlerInnen tun dies selbstverständlich, nur die Regierungen verweigern sich. Auf Kleine Anfragen der Linksfraktion zieht sich die Bundesregierung auf eine Position der Unfehlbarkeit zurück und behauptet, zu jedem Zeitpunkt das genau richtige angeordnet zu haben, gemeinsam mit den Ländern. Eine valide Zahlenbasis? Eine selbstkritische Überprüfung der Kollateralschäden im Bildungs-, Gesundheits-, Arbeitsplatzbereich? Fehlanzeige. Fatal, und Wasser auf die Mühlen der Corona-Leugner, ist nicht, dass Fehler gemacht werden, sondern die Selbstgerechtigkeit der Regierungen, mit der sie über diese hinweggehen und sich einer kritischen Diskussion entziehen."

  • Das Bashen von jungen Leuten ist doch eigentlich nur eine Ablenkung, weil eine Mehrheit der jungen Leute die Maßnahmen nicht nur gutheißt, sondern sich auch daran hält. Ist doch auch nicht so, dass Leute in Großstädten besonders betroffen wären - jetzt gerade sieht man doch toll in Sachsen, wie die Dorftrottel-Nazis in Bautzen und Co. massive Zuwächse zeigen, wohingegen es in Dresden und Leipzig ja noch recht gut aussieht. Es muss ja doch andere Übertragungsszenarien geben, wenn's in krass ländlichen Regionen zur Zeit massive Anstiege gibt - also wahrscheinlich schon auch beim Arbeiten, in der Schule usw.

    • Offizieller Beitrag

    Es muss ja doch andere Übertragungsszenarien geben, wenn's in krass ländlichen Regionen zur Zeit massive Anstiege gibt - also wahrscheinlich schon auch beim Arbeiten, in der Schule usw.

    Trotzdem erklärt das nicht, wieso gerade ländliche Regionen in Bayern und Sachsen besonders betroffen sind, weil Schulen und Arbeitsplätze gibt es ja anderswo auch. Söder hat es heut mal wieder auf die bösen Ausländer geschoben, weil da ja die Grenze zu Tschechien verläuft. Macht aber auch wenig Sinn, weil Tschechien vermutlich auch keine dramatisch höheren Corona-Zahlen haben dürfte als Deutschland.Wer mal da durch die Gegend gefahren ist, im Erzgebirge oder dem bayerischen Wald, der weiß, wie wenig dort üblicherweise los ist... auch in den Ortschaften begegnet man da normalerweise keinen großen Menschenansammlungen. Bei den Bayern könnte man vielleicht noch vermuten, dass sich die meisten am Sonntag in den Gottesdiensten anstecken... die Sachsen sind aber vermutlich nicht ganz so religiös. Also frage ich mich schon, was die da treiben. Sind die so gesellig, dass ständig das ganze Dorf beim Schlachtfest zusammensitzt? Im Frühjahr war es ja wohl so, dass in einigen Gemeinden Karnevalsumzüge und sowas stattgefunden haben, aber jetzt in den letzten Wochen dürfte es ja eher weniger solche Events gegeben haben... auf dem Land schonmal gar nicht.
    Ich hätte daher eben auch eher erwartet, dass die Hotspots vor allem die großen Städte sind, Berlin, München, oder im Ruhrgebiet, wo eben auch ein Kommen und Gehen herrscht. Aber da in der Pampa, da sind doch die Einheimischen meist den ganzen Tag nur unter sich, und Fremde verirren sich da nur äußerst selten mal hin. Also so ganz kapier ich das irgendwie auch nicht, wieso es ausgerechnet da diese Hotspots gibt.

  • Trotzdem erklärt das nicht, wieso gerade ländliche Regionen in Bayern und Sachsen besonders betroffen sind, weil Schulen und Arbeitsplätze gibt es ja anderswo auch. Söder hat es heut mal wieder auf die bösen Ausländer geschoben, weil da ja die Grenze zu Tschechien verläuft. Macht aber auch wenig Sinn, weil Tschechien vermutlich auch keine dramatisch höheren Corona-Zahlen haben dürfte als Deutschland.Wer mal da durch die Gegend gefahren ist, im Erzgebirge oder dem bayerischen Wald, der weiß, wie wenig dort üblicherweise los ist... auch in den Ortschaften begegnet man da normalerweise keinen großen Menschenansammlungen. Bei den Bayern könnte man vielleicht noch vermuten, dass sich die meisten am Sonntag in den Gottesdiensten anstecken... die Sachsen sind aber vermutlich nicht ganz so religiös. Also frage ich mich schon, was die da treiben. Sind die so gesellig, dass ständig das ganze Dorf beim Schlachtfest zusammensitzt? Im Frühjahr war es ja wohl so, dass in einigen Gemeinden Karnevalsumzüge und sowas stattgefunden haben, aber jetzt in den letzten Wochen dürfte es ja eher weniger solche Events gegeben haben... auf dem Land schonmal gar nicht.Ich hätte daher eben auch eher erwartet, dass die Hotspots vor allem die großen Städte sind, Berlin, München, oder im Ruhrgebiet, wo eben auch ein Kommen und Gehen herrscht. Aber da in der Pampa, da sind doch die Einheimischen meist den ganzen Tag nur unter sich, und Fremde verirren sich da nur äußerst selten mal hin. Also so ganz kapier ich das irgendwie auch nicht, wieso es ausgerechnet da diese Hotspots gibt.

    Also, der generelle Kaltwetter-Anstieg ist ja multifaktoriell, angefangen beim bekannten 'die Leute sind viel mehr und länger drinnen' bis hin zu den atmosphärischen Bedingungen bei weniger Sonne, die Viren das Überleben und Verbreiten im Winter einfacher machen.


    In Bayern vermute ich, dass die gegenwärtigen Zahlen zu einem Großteil auf der Verbreitung im Frühjahr aufbauen. Ischgl usw. haben das Virus ja schön über Süddeutschland verteilt. Man ist das Virus hier ja nirgendwo losgeworden, es gab nur weniger Fälle. Und egal wie klein der Grundstock ist ... wenn du exponentielles Wachstum über einen gewissen Zeitraum hast, dann werden das schnell mehr Fälle.


    Aber man muss auch berücksichtigen, dass es eben unterschiedliche Grundstöcke an unterschiedlichen Orten gibt. Das Virus war ja nie gleich stark verteilt bzw. überall gleich aktiv. In einem Arbeits-/Lebensumfeld mit weniger Viren, wird's weniger häufiger Infektionen geben, selbst wenn sich die Leute da gleich verhalten, wie anderswo. Und in Bayern gab's ja auch im Frühjahr viele Hotspots.


    In Tschechien gibt's schon auch sehr viele Fälle, aber da wird's über die Grenze auch nicht sehr viel mehr Kontakt geben als zwischen bayerischen Landkreisen. Denke ich jetzt mal.


    Und je mehr Fälle du hast, desto größer ist die Infektionsgefahr über den Tag - es ist halt was anderes, wenn du vielleicht einen Infizierten im Bus oder Café hast, oder mehrere im Bus, Zug, bei der Arbeit, in der Schule und zu Hause.


    Der große Unterschied zum Frühjahr was die Maßnahmen angeht, scheinen mir die Schulen zu sein ... die sind ja immer noch auf, und die Verbreitung über symptomlose Kinder dürfte gerade jetzt keine kleine Rolle spielen. Gerade weil die Sache mit dem Lüften wahrscheinlich nicht wirklich vernünftig händelbar ist. Und ähnliches dürfte ja auch an vielen Arbeitsstellen der Fall sein, nicht nur in Fleischfabriken.


    In Sachsen dürfte aber das Problem schon sehr stark sein, dass die Leute nicht mehr aufpassen bzw. ihnen die Sache scheißegal geworden ist. Ist ja auch kein Wunder, wo der Nazi-Kretschmer die Sache auch öffentlich nicht so ernstgenommen hat. Obwohl's wahrscheinlich unter der arbeitenden Bevölkerung da schon einige Pendelei gibt; viele Leute werden nicht in ihrem Kaff arbeiten, und viele Schüler werden auch zum Gymnasium oder die Berufsschule in einen größeren Ort müssen.


    Das ist ja auch meines Erachtens das psychologische Problem mit den Maßnahmen. Ich halte nichts von Bestrafungsaktionen usw., aber wenn der Staat nur Empfehlungen abgibt und die Leute nett bittet, dann hält sich ja kaum wer dran, mit der Begründung 'dass mir schon nichts passieren wird'. Nur wenn ein bisschen Panik gemacht wird, nehmen die Leute die Sache ernst. Das ist ja auch der Vorteil/Mehrwert von geschlossenen Läden usw. Wenn man nicht ins Café darf, überlegt man sich vielleicht auch, ob das Besäufnis/Treffen zu Hause sinnvoll ist oder nicht. Aber wenn man das Gefühl hat, das alles mehr oder weniger normal ist, dann verhält man sich auch wieder normal.


    Und gerade dieses asoziale Element ist halt gerade in Asien nicht so ausgeprägt. Aber auch Neuseeland und Australien sind den Mist schon losgeworden. Die haben die Fälle auf Null gebracht und lassen Reisende nur nach Quarantäne rein. Geht auf Inseln natürlich leichter, aber sowas muss man wollen (die Engländer wollen das z.B. definitiv nicht). Und es ist ja nicht, dass das nicht krasse Vorteile hätte - da wird überall wieder gefeiert, und man lebt wieder wie früher, was hier nicht einmal als theoretisches Ziel ausgegeben wird.


    Andererseits sollte man wahrscheinlich auch aufpassen, dass wir jetzt März/April nicht mit Herbst/Winter zusammen werfen. Im Frühjahr war das Wetter schon recht schön, und man ist dann ja gerade gern schon ins Grüne bzw. einfach raus gegangen, weil das auch angenehm war. Das macht man jetzt wahrscheinlich nicht mehr ganz so häufig und gleichzeitig werden die Verbreitungsbedingungen für das Virus in Innenräumen immer günstiger.


    Aber ganz grundsätzlich - die Tatsache, dass die Fallzahlen gerade nicht runtergehen, obwohl viele Läden zu sind, und wahrscheinlich nur sehr wenige der Neuinfizierten auf irgendwelchen geheimen Partys waren, deutet wohl daraufhin, dass die Verbreitung da passiert, wo's jetzt noch möglich ist. Das sieht man schon sehr gut auch daran, dass verglichen zum Sommer eben auch die Fallzahlen unter Risikopatienten steigen, die zu einem Gutteil wahrscheinlich schon einiges tun, um sich zu schützen bzw. eigentlich auch von ihrem Umfeld geschützt werden.


    Diese amerikanische Studie, die Verbreitung auf der Basis von ausgewerteten Handy-Standortdaten erhoben hat, hatte ja gerade Restaurants und Cafés mit Innenräumen als ziemlich bedeutende Hotspots ausgemacht. Und die Bedingungen in den Läden sind ja doch auf sehr viele andere Innenräume übertragbar, z.B. Großraumbüros, Klassenzimmer usw.

    • Offizieller Beitrag

    In Sachsen dürfte aber das Problem schon sehr stark sein, dass die Leute nicht mehr aufpassen bzw. ihnen die Sache scheißegal geworden ist.

    Als ich im September in der wunderschönen Stadt Chemnitz :! gestrandet war, ist mir schon aufgefallen, dass die Sachsen mit den ganzen Corona-Maßnahmen etwas lockerer umgegangen sind als anderswo. Niemand wollte im Restaurant deine Adresse haben, und mit Mundschutz sah man auch nicht viele rumlaufen. Das kann man jetzt natürlich so sehen, dass das alles bekloppte Corona-Leugner-Nazis sind. Aber vielleicht sind sie auch einfach ein bisschen Diktatur-Erfahrener als die Westdeutschen, und nehmen deshalb das Geschwätz der Regierung nicht mehr ganz so ernst wie es die Wessis tun, die noch glauben, dass sie in einer Demokratie leben. ;)

    Diese amerikanische Studie, die Verbreitung auf der Basis von ausgewerteten Handy-Standortdaten erhoben hat, hatte ja gerade Restaurants und Cafés mit Innenräumen als ziemlich bedeutende Hotspots ausgemacht. Und die Bedingungen in den Läden sind ja doch auf sehr viele andere Innenräume übertragbar, z.B. Großraumbüros, Klassenzimmer usw.

    Es ist schon bemerkenswert, wie schnell die Infektionszahlen im Frühjahr gesunken sind, kaum dass es draußen wärmer geworden ist. Und pünktlich mit den kälter werdenden Temperaturen ist das Virus plötzlich wieder in voller Stärke zurückgekehrt. Das wirkt schon ein wenig so, als ob es was mit den verstärkten Indoor-Aktivitäten der Menschen zu tun hat..
    Andererseits arbeiten die Menschen im Sommer ja auch in Gebäuden, und die Kinder sind im Sommer genauso in ihren Klassenzimmern eingesperrt wie im Winter, und in Bussen und Bahnen fährt man im Sommer meistens auch mit geschlossenem Fenster... Dazu kommt noch, dass die Menschen im Sommer üblicherweise auch kontaktfreudiger sind, während man sich im Winter sowieso in seinen eigenen vier Wänden einigelt und die meiste Zeit vor dem Fernseher verbringt. So gesehen hätte das Virus im Sommer auch mehr als genug Gelegenheiten gehabt, sich zu verbreiten, hat es aber offensichtlich vorgezogen, auf den nächsten Winter zu warten. Vielleicht, weil niedrige Temperaturen die Menschen anfälliger machen oder ihr Immunsystem dann nicht so gut funktioniert?

  • Gerade in den Wechseljahreszeiten werde ich immer mehr oder weniger krank, ich habe den Eindruck meinem Umfeld geht es auch so.


    Ich denke das Problem mit dem Ernst nehmen der Regierung bzgl. Warnungen liegt vor allem daran, dass keiner Verantwortung übernehmen will oder wir das nicht gelernt haben.


    Wenn klar wäre jeder ist selbst verantwortlich für seine Gesundheit, würden Warnungen ernster genommen.
    Ähnlich wie bei den Drogen. Ich mein man trinkt ja auch keinen Kloreiniger in der Regel, egal ob das Verboten ist oder nicht.
    Durch die ganze Betrügerei fehlt es an Vertrauen....
    Ein Teufelskreislauf.


    In Schweden funktioniert das ja auch relativ gut.


    Was ich interessant finde ist, dass es kaum Grippefälle mehr gibt. Davor schützen die Masken also, vor Corona nicht?
    Komisch.


    Ich hatte ja schon etwas über die Auslastungen der Helios Klinken gepostet. In vielen Klinken liegt die Gesamtauslastung unter dem letzten Jahr.


    Mal davon abgesehen schützen uns die Kontakte langfristig auch. Da wir so unser Immunsystem trainieren.
    Was denkt ihr denn, was passiert wenn wir uns dem nicht mehr aussetzen. Soviel impfen können wir gar nicht.
    Ein Wahnsinn.


    Ich kann mir vorstellen, das der PCR-Test halt doch viel weniger aussagt als uns verzapft wird.
    Es wurde noch niemals etwas so stark untersucht, vermutlich finden sich überall verschiedenste Virenspuren, da haben ja auch die Erfinder des PCR-Test vor dem Missbrauch dessen gewarnt. Selbst Drosten hat das in der Vergangenheit.
    Mal abgesehen ob Drosten wirklich so vertrauenswürdig ist, z.b. in Bezug auf den Nachweis seiner Reputation.
    Siehe auch Schweinegrippe.


    Ich denke der wichtigste Marker wäre eben die Auslastung der Krankenhäuser und die Toten.
    Stellen wir uns vor: Es gibt das Virus nicht. Wie viele Tote hätten wir alleine durch die Panik und die Maßnahmen?


    Wissenschaftler: PCR-Test unbrauchbar - reitschuster.de


    Ich behaupte nicht, dass es das nicht gibt und das nicht Leute mit oder auch daran sterben. Aber es ist kein Ebola, ....
    Es ist halt kein Killervirus in dem Sinn.
    Das psychische und kulturelle Pendant aber schon.


    Aber ich habe ja meine Meinung bereits versucht in einem vorangegangen Post darzustellen. Wir leben in einer relativen Welt ohne Vergleiche geht es nicht.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Das ist ja auch meines Erachtens das psychologische Problem mit den Maßnahmen. Ich halte nichts von Bestrafungsaktionen usw., aber wenn der Staat nur Empfehlungen abgibt und die Leute nett bittet, dann hält sich ja kaum wer dran, mit der Begründung 'dass mir schon nichts passieren wird'. Nur wenn ein bisschen Panik gemacht wird, nehmen die Leute die Sache ernst. Das ist ja auch der Vorteil/Mehrwert von geschlossenen Läden usw. Wenn man nicht ins Café darf, überlegt man sich vielleicht auch, ob das Besäufnis/Treffen zu Hause sinnvoll ist oder nicht. Aber wenn man das Gefühl hat, das alles mehr oder weniger normal ist, dann verhält man sich auch wieder normal.


    Das ist eben die kurzsichtige Herangehensweise von Politikern. Langfristig wird massiver gesellschaftlicher (Kollateral-)Schaden angerichtet, vor allem wenn es sich um völlig schwachsinnige und willkürliche Maßnahmen und Ratschläge handelt, die den Experimentier-Charakter deutlich machen und die Weltfremdheit der Herrschenden offenbaren (Kniebeugen im Unterricht, Glühwein-Verkauf als putzige Brauchtumspflege statt dem verzweifelten Versuch von Gastronomen, ein paar Einnahmen zu generieren).
    Meine einzige Hoffnung besteht ja noch darin, dass eine aufkommende Wirtschaftskrise ohne einfache Feindbilder der 'Fremden' eher zu einem Erstarken linker anstatt rechter Positionen führt. Das geht aber nur, wenn Linke den Kopf aus dem Arsch ziehen, anstatt sich zu Erfüllungsgehilfen der Regierung zu machen. Kritik bzw scharfe Ablehnung bestimmter Maßnahmen in Kombination mit der Einforderung sozialer Kompensation wäre schon mal ein Anfang. Sich permanent an 'Querdenkern' abzuarbeiten ist jedenfalls der falsche Weg.

  • Das Bashen von jungen Leuten ist doch eigentlich nur eine Ablenkung, weil eine Mehrheit der jungen Leute die Maßnahmen nicht nur gutheißt, sondern sich auch daran hält. Ist doch auch nicht so, dass Leute in Großstädten besonders betroffen wären - jetzt gerade sieht man doch toll in Sachsen, wie die Dorftrottel-Nazis in Bautzen und Co. massive Zuwächse zeigen, wohingegen es in Dresden und Leipzig ja noch recht gut aussieht. Es muss ja doch andere Übertragungsszenarien geben, wenn's in krass ländlichen Regionen zur Zeit massive Anstiege gibt - also wahrscheinlich schon auch beim Arbeiten, in der Schule usw.

    Dieses ständige Provinz-Ossi-Bashing seitens der Großstadthipster geht mir schon in Leipzig auf den Sack. Der Hauptgrund, wieso Leipzig besser dasteht als die Provinz, ist meines Erachtens die krasse Überalterung letzterer. Ist ja nicht so, dass in Leipzig nicht auch Menschen in beengten Wohn- und Arbeitsverhältnissen zusammenhocken.