Corona-Virus und die Folgen

    • Offizieller Beitrag

    Also nochmal zum Thema Masken oder allgemein zu den ganzen Zwangsmaßnahmen:
    Ich hab kein Problem mit punktuellen Maßnahmen, die Sinn ergeben und dem Grad der Gefährlichkeit des Virus angemessen sind... also dass beispielsweise das Personal oder die Besucher in Krankenhäusern und Altenheimen Masken tragen, um die besonders gefährdete Risikogruppe zu schützen. Sowas wäre auch den kritischen Geistern vermittelbar, denke ich.
    Aber wenn wir jetzt sogar über Maskenpflicht an der frischen Luft reden... oder darüber, dass man im Sommer im Freibad nur in eine vorgegebene Richtung schwimmen durfte und immer den Abstand einhalten musste, während sich an den Badeseen jeder frei bewegen durfte, ohne dass es deshalb zu einer mir bekannten Ansteckungswelle dort gekommen wäre... dann muss man einfach mal klar sagen, dass es viele Maßnahmen gibt, die purer Aktionismus sind und nichts gebracht haben, außer die Menschen zu schikanieren und das ohnehin schon frustrierende Erdenbürger-Dasein noch ein Stückchen frustrierender zu machen.
    Sowohl Spanien, Italien als auch Frankreich waren ja teilweise noch restriktiver mit Ausgangssperren und Maskenpflicht, aber trotzdem hat sie auch die zweite Welle wieder härter erwischt als Deutschland. Da muss man sich vielleicht mal fragen, ob dieser ganze Quatsch wirklich was bringt, oder ob es nicht sinnvoller ist, statt das ganze Land mit Maßnahmen zu knebeln, dafür zu sorgen, dass das Gesundheitssystem funktioniert und sich die Vollidioten beim Feiern, Familienfesten, Hochzeiten etc. mal bisschen zurückhalten. (diesbezüglich kann man das Party-Dummvolk auch gern noch ein bisschen mehr aufklären, aber dann bitte nicht gleich wieder mit Versammlungs- und Alkoholverbot, das wieder jeden trifft.... es muss doch auch noch andere Maßnahmen geben als Verbote auszusprechen und die ganze Menschheit wie Idioten zu behandeln, nur weil es eben leider viele Idioten hier gibt)

  • es muss doch auch noch andere Maßnahmen geben als Verbote auszusprechen und die ganze Menschheit wie Idioten zu behandeln, nur weil es eben leider viele Idioten hier gibt)

    Was schwebt dir vor? Mir ist noch keine bessere Idee eingefallen. Es wird immer ein Konflikt mit den Freiheitsrechten geben, wenn die einen diese nutzen wollen, um ihr Leben zu leben, und die anderen, um weiter dem eigenen Egoismus zu frönen.


    Wenn ich neben einem großen Waldgebiet wohne, das gerade in Flammen steht, dann kann ich womöglich auch nicht den ganzen Tag die Grillglut lodern lassen, obwohl ich das sonst immer so mache. Jetzt würde ich mir freiwillig den Verzicht auferlegen (und damit mein Hirn austricksen, da mir keine Behörde etwas auferlegt, sondern ich mir selbst).


    Nun leben wir allerdings in Zeiten, in denen gegenseitige Rücksichtnahme ein Fremdwort ist und jeder nur für sich lebt (buchstäblich). Dieser Mechanismus, mal selbst seinen Verstand zu bemühen und umsichtig zu agieren, das funktioniert nicht mehr. Es ist klar, dass dann die Verbote nicht mehr auf freiwilliger Basis kommen, sondern von oben diktiert werden müssen. Und genau deshalb haben wir die aktuellen Maßnahmen - nicht weil Politiker uns alle klein halten wollen. Nur spätestens dann haben es alle auszubaden. Das ist nicht schön, sicherlich auch nicht fair, aber auch hier die Frage: wie will man unterscheiden? Schon Überlegungen, Leute mit aktivem Impfstatus zukünftig einfach wieder die Absolution zu erteilen, stießen ja auf massive Empörung. Offenbar will man sich gar nicht abgrenzen. Tja, dann bleibt aber eben nur die kollektive Sippenhaft.


    Dabei leben wir in Deutschland noch relativ unbedarft, was die Corona-Maßnahmen betrifft. Faktisch stülpen wir uns lediglich beim Einkauf ein Tuch vor das Gesicht. Wenn das der Preis ist, um die nächsten Monate irgendwie zu meistern, dann kann ich damit leben. Das ist dann mein Part an Egoismusverzicht. Und ich gehe derzeit davon aus, dass spätestens im Frühjahr die Lage sich auch wieder normalisiert hat. Dann endet auch der "Freiheitsverzicht" und jeder kann wieder sein Ding machen. Und nein, Maßnahmen werden dann auch nicht aufrecht erhalten, um das Volk weiterhin zu knechten, weil sie sich ja schon daran gewöhnt haben. Das wird nicht passieren. Aber eben auch nicht, dass man das Dummvolk belehren oder es aufklären kann, damit es selbstständig die Lage erkennt. Diese Erfahrung hast du, Dian, in den letzten 20 Jahren ja nun wirklich zur Genüge gemacht.

  • Nächstes Jahr ist alles vorbei? Drosten sieht das wohl anders.
    Christian Drosten: Ausnahmezustand für immer - WELT – Der Kommentar - Podcast


    Die alte Mär vom bösen, egoistischen Menschen wird auch in der Corona-Krise nicht wahrer. Die Menschen sind tatsächlich erstaunlich solidarisch. Insofern ist die Schuldzuweisung der korrupten Politiker-Kaste gewissermaßen selbstentlarvend. Wenn man angesichts einer Naturkatastrophe überhaupt nach Schuldigen und Verursachern suchen will, dann wäre nicht der Blick auf das Party-Volk angemessen, sondern auf diejenigen, die den Gesundheitsapparat einer kapitalistischen Logik unterwerfen. Dass diese nun die letzten sind, deren gutem Wille man Glauben schenken sollte, versteht sich eigentlich von selbst.

  • Bei ungelegten Eiern den Teufel an die Wand zu malen, hat in etwa dieselbe Dimension, wie die Prophezeiungen der Leugner, dass das deutsche Volk ausgerottet werden soll. Das beruht genauso auf unbelegten Annahmen, die man zwar anstellen kann, aber demnach kann ich halt genauso behaupten, dass die weltweite Forschung uns schon bald einen Impfstoff präsentieren wird.


    Egoismus ist übrigens ein Grundproblem der Welt, und schon immer gewesen. Die weitestgehende soziale Abkapselung, nicht zuletzt durch das Netz, hat es in der heutigen Zeit nur schlimmer gemacht. Auch weil man zu jedem noch so großen Unsinn seine Bestätigung findet. Und Kampfgenossen. Die sind zwar nicht wirklich da, aber im Kopf lebt man in dieser Welt und überträgt das auf sein Handeln. Die Folgen sind dann Corona-Gegner aller Schattierungen vor dem Reichstagsgebäude, die nichts verbindet, außer ihre dystopische Weltsicht und der Hass auf Angela Merkel.
    Egoistisch sind nämlich nur jene, die in der Corona-Hochzeit mit dem Partybot auf der Spree unterwegs sind, sondern auch die, welche angetrieben durch ihre eigenen Befindlichkeiten, das Ende der Zwangsdiktatur fordern, - oder alternativ die Wiedergabe der "entzogenen Freiheitsrechte".

  • Schweden hat es im Grunde vorgemacht, wie Einschränkungen auch ohne weitgehende Zwangsmaßnahmen dennoch eingehalten wurden. Aber vielleicht sind Skandinavier auch die netteren, solidarischeren Menschen in dieser finsteren, gar schrecklichen Welt, in der wir leben ;)

  • Schweden hat es im Grunde vorgemacht, wie Einschränkungen auch ohne weitgehende Zwangsmaßnahmen dennoch eingehalten wurden.

    Und Schweden hat dann auch prompt seine viel höheren Infektionszahlen gegenüber Deutschland bekommen. Die irrige Annahme bei solchen Vergleichen ist nämlich, dass beide Länder vergleichbar sind.
    Sind sie aber nicht. Deutschland hat achtmal so viele Einwohner, ist aber trotzdem wesentlich kleiner als Schweden. Wo in Deutschland auf einen Quadratkilometer 223 Menschen kommen, sind es in Schweden gerade mal 23.

  • Und andere Länder mit strikteren Maßnahmen hatten bzw haben noch mehr Infektionszahlen. Was heißt das schon? Schweden hat sich für einen freiheitlicheren Weg entschieden und eben einen gewissen Preis gezahlt, das halte ich persönlich für vorbildlich, zumindest wird deutlich, dass wir es nicht mit Notwendigkeiten, sondern mit Abwägungen zu tun haben. Das wird in der Debatte meist vergessen.
    Wobei der Verweis auf die reinen Infektionszahlen ohnehin irreführend ist, wie Streeck auch ausgeführt hat. Was man Schweden wohl vorwerfen kann ist der unzureichende Schutz in den Pflegeheimen, da gab's ja wohl die meisten Toten.

  • Und andere Länder mit strikteren Maßnahmen hatten bzw haben noch mehr Infektionszahlen.

    Welche denn?

    Wobei der Verweis auf die reinen Infektionszahlen ohnehin irreführend ist, wie Streeck auch ausgeführt hat. Was man Schweden wohl vorwerfen kann ist der unzureichende Schutz in den Pflegeheimen, da gab's ja wohl die meisten Toten.

    Man kann es auch anhand der reinen Todeszahlen festmachen, wenn dir das lieber ist. Demnach hat Schweden knapp halb so viele Tote als Deutschland. Dabei leben in Schweden aber nicht halb so viele Einwohner wie in Deutschland, noch nicht mal ein Drittel, ja noch nicht mal ein viertel der Einwohner wie hierzulande. Eher ein Achtel.
    Das sind Zahlen, die man nicht leugnen kann. Zumal, und das sage ich gleich vorweg, falls du mir damit kommst, Schweden sogar im Alter noch eine weit höhere Lebenserwartung hat als Deutschland.

  • Spanien steht ja wohl nicht so toll da, trotz totaler Ausgangssperren.


    Die Schweden zahlen den Preis für ihre Freiheiten eben in Blut, so wie wir alle letzten Endes. Das kann man für verwerflich halten, nur wäre das eben ziemlich ignorant oder heuchlerisch, denn wir könnten noch viel mehr Leben retten, wenn wir uns noch mehr einschränken würden, auch in Bezug auf so banale Dinge wie die Grippe, die ja jahrelang auch niemanden außerhalb der Risikogruppen interessiert hat. Insofern finde ich die Corona-Hysterie eben in hohem Maße befremdlich und stelle mich nach wie vor auf die Seite derjenigen, die größtenteils auf Freiwilligkeit setzen. Die Menschheit wird schon nicht aussterben, keine Bange.

  • Insofern finde ich die Corona-Hysterie eben in hohem Maße befremdlich und stelle mich nach wie vor auf die Seite derjenigen, die größtenteils auf Freiwilligkeit setzen.

    Ich habe aber keine Lust, dass ich oder nahe Angehörigen krank werden oder sterben, weil diejenigen, denen du erlaubst auf Freiwilligkeit zu setzen, aus angesprochenen Egoismusgründen keinen Bock darauf haben und lediglich einen Freibrief darin sehen, zu machen was sie wollen.


    Ich finde Tempolimits auch nicht so toll und würde lieber so fahren, wie es die Verkehrslage zulässt. Räume ich mir aber dieses Recht sein, wollen es richtigerweise auch alle anderen. Da ich aber weiß, dass meine Vernunft nicht der Maßstab für alle ist, würde ich fortan mir das Überqueren der Straße zweimal überlegen und im Zweifel lieber sein lassen. Welche Freiheit hat dann obsiegt? Die der Raser oder meine? Oder gar die Freiheit derjenigen, die jetzt tot im Straßengraben liegen?