Anarchismus

  • nee nee ... ich habe unmensch erklärt was der unterschied zwischen mir und dir ist und dich dabei als negativbeispiel genommen. das wars, mehr nicht. dass du dabei aus deiner höhle gekrochen kommst hatte ich beabsichtigt. lel.

  • nee nee ... ich habe unmensch erklärt was der unterschied zwischen mir und dir ist und dich dabei als negativbeispiel genommen. das wars, mehr nicht. dass du dabei aus deiner höhle gekrochen kommst hatte ich beabsichtigt. lel.

    und warum die vorgehensweise? weils spass macht dich zu triggern.

    Das war ja echt ein cleverer Schachzug von dir, mich mit meinem nickname zu triggern, Elite-Troll. :lol:

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

    • Offizieller Beitrag

    Wer außer Dian ist eigentlich ein "Unity-Anarchist"?

    Ich würde sagen, wenn es etwas gibt, was "Unity-Anarchisten" ausmacht, und was die Unity-Denkweise von anderen anarchistischen Strömungen unterscheidet, dann ist es vor allem der starke Fokus auf individueller geistiger Entwicklung, bzw. der Glaube daran, dass die Menschen erstmal innerlich reifen und den ganzen Dreck in ihren Köpfen loswerden müssen (Konditionierung, Herdentrieb, anerzogene Ängste und Rollenmuster etc.), bevor eine bessere Gesellschaft errichtet werden kann.
    Also Anarchie beginnt im Kopf, und daher muss erstmal jeder selbst versuchen, für sich selbst und in seinem privaten Umfeld den anarchistischen Geist Einzug halten zu lassen... und dann kann man sich natürlich auch verbünden mit anderen und Netzwerke aufbauen, die im Idealfall irgendwann die ganze Gesellschaft erfassen werden.
    Aber einfach den Staat abschaffen und dann mal schauen, wie sich alles entwickelt, wird nicht funktionieren, weil das Wesen des Menschen einfach etwas komplizierter ist und man jahrhundertelange Konditionierung nicht mal eben auf Knopfdruck aus den Köpfen bekommt. (Sieht man ja aktuell wieder wunderbar, wie schnell die Menschen wieder nach Mama Staat schreien, sobald mal ernsthafte Probleme auftauchen.)
    Und ich denke, dass in der anarchistischen Szene der psychologische, individuelle Aspekt in der Vergangenheit oft vernachlässigt worden ist, und man sich zu sehr auf die politischen, gemeinschaftlichen bzw. sozialistischen Aspekte konzentriert hat. Daher war mein Ansatz eigentlich schon immer der, dass man erstmal schauen sollte, die "dummen Lemminge" links liegen zu lassen, bzw. erstmal aufpassen, dass man selber keiner von ihnen wird, bevor man mit wehenden Fahnen auf die Barrikaden geht und die Revolution ausruft.
    Und hier kommen dann eben auch noch gewisse elitäre eskapistische bzw. misanthropische Einflüsse ins Spiel, die ja auch im Grunde seit jeher Teil des Unity-Gedankenkosmos waren. Das ist ja vermutlich auch das, was Lonewolf mit dem Begriff "Unity-Anarchist" meinte... und tatsächlich ist mir da so ein verschrobener Einsiedler wie Thoreau dann im Geiste auch näher als die ganzen Revolutionäre, die sich für eine Idee aufopfern, die mit den meisten Menschen noch gar nicht funktionieren kann, weil sie nicht das richtige Mindset haben.


    Wegen mir müssen wir das aber wirklich nicht offiziell "Unity-Anarchismus" nennen. ;) Ich finde Individual-Anarchismus ist auch ein guter Begriff. Oder vielleicht finden wir ja auch noch eine bessere Bezeichnung dafür... bzw. es hat sicher irgendwann irgendwo auf der Welt irgendein kluger Philosoph dem, was ich meine, schon mal einen treffenden Namen gegeben.

  • Ich würde sagen, wenn es etwas gibt, was "Unity-Anarchisten" ausmacht, und was die Unity-Denkweise von anderen anarchistischen Strömungen unterscheidet, dann ist es vor allem der starke Fokus auf individueller geistiger Entwicklung, bzw. der Glaube daran, dass die Menschen erstmal innerlich reifen und den ganzen Dreck in ihren Köpfen loswerden müssen (Konditionierung, Herdentrieb, anerzogene Ängste und Rollenmuster etc.), bevor eine bessere Gesellschaft errichtet werden kann.Also Anarchie beginnt im Kopf, und daher muss erstmal jeder selbst versuchen, für sich selbst und in seinem privaten Umfeld den anarchistischen Geist Einzug halten zu lassen... und dann kann man sich natürlich auch verbünden mit anderen und Netzwerke aufbauen, die im Idealfall irgendwann die ganze Gesellschaft erfassen werden.
    Aber einfach den Staat abschaffen und dann mal schauen, wie sich alles entwickelt, wird nicht funktionieren, weil das Wesen des Menschen einfach etwas komplizierter ist und man jahrhundertelange Konditionierung nicht mal eben auf Knopfdruck aus den Köpfen bekommt. (Sieht man ja aktuell wieder wunderbar, wie schnell die Menschen wieder nach Mama Staat schreien, sobald mal ernsthafte Probleme auftauchen.)
    Und ich denke, dass in der anarchistischen Szene der psychologische, individuelle Aspekt in der Vergangenheit oft vernachlässigt worden ist, und man sich zu sehr auf die politischen, gemeinschaftlichen bzw. sozialistischen Aspekte konzentriert hat. Daher war mein Ansatz eigentlich schon immer der, dass man erstmal schauen sollte, die "dummen Lemminge" links liegen zu lassen, bzw. erstmal aufpassen, dass man selber keiner von ihnen wird, bevor man mit wehenden Fahnen auf die Barrikaden geht und die Revolution ausruft.
    Und hier kommen dann eben auch noch gewisse elitäre eskapistische bzw. misanthropische Einflüsse ins Spiel, die ja auch im Grunde seit jeher Teil des Unity-Gedankenkosmos waren. Das ist ja vermutlich auch das, was Lonewolf mit dem Begriff "Unity-Anarchist" meinte... und tatsächlich ist mir da so ein verschrobener Einsiedler wie Thoreau dann im Geiste auch näher als die ganzen Revolutionäre, die sich für eine Idee aufopfern, die mit den meisten Menschen noch gar nicht funktionieren kann, weil sie nicht das richtige Mindset haben.


    Wegen mir müssen wir das aber wirklich nicht offiziell "Unity-Anarchismus" nennen. ;) Ich finde Individual-Anarchismus ist auch ein guter Begriff. Oder vielleicht finden wir ja auch noch eine bessere Bezeichnung dafür... bzw. es hat sicher irgendwann irgendwo auf der Welt irgendein kluger Philosoph dem, was ich meine, schon mal einen treffenden Namen gegeben.


    Ich würde sagen, zum Unity-Anarchismus gehört noch der latente Einfluss aus der modernen Populärkultur, insbesondere Motive von sowohl Einzelgängertum als auch 'Blutsbruderschaft'. Somit haben Filme (z .B. asiatisches Action-Kino, Fight Club, Matrix) und Musik (dystopisch-steriler Elektro-Sound und ein wenig Metal-Eskapismus) wohl einen größeren Einfluss auf das Unity-Lebensgefühl als Klassiker der Sozial-Revolte oder der libertären Arbeiterbewegung. Auch spielen ökonomische Faktoren anders als in diversen individual-anarchistischen Ansätzen eine eher untergeordnete Rolle.
    Wir sehen, dass es eventuell doch Sinn macht, den Begriff des Unity-Anarchismus als eigene Strömung in den Kanon aufzunehmen :D:thumbup:

  • Auch wenn man sich als in Deutschland lebender Anarchist natürlich eher darum kümmern sollte, dass anarchistische Künstler aus Schwaben problemlos an die Ostsee fahren können, als sich für die Belange von Negern aus Übersee zu interessieren, sei mir dennoch der Verweis auf diesen interessanten Artikel über schwarze Anarchisten in den USA erlaubt: https://www.mic.com/p/how-blac…X1Y7RPe-fCcXbdJobw9h7dqxk


    Es ist tatsächlich Ausdruck eines letztlich konformen Protests bzw einer konformen Vereinnahmung, wenn ausschließlich auf den Kampf gegen Rassismus bzw die Beseitigung von 'Misständen' fokussiert wird, wie es zumindest hierzulande größtenteils geschieht. Die eigentliche Furcht vor den Anarchisten - auch seitens eines linksliberalen Bürgertums - ist nicht diejenige vor Gewalt und Chaos, sondern vor dem radikalen Infragestellen auch der eigenen Werte bzw dem Vorhalten des sprichwörtlichen Spiegels.
    Es ist auch bezeichnend, dass Anhänger einer vermeintlich post-ideologischen Haltung, die 'weder rechts noch links' sein wollen, nicht etwa konsequent zu (neuen) Formen des Anarchismus finden, sondern sich vielmehr als letzte Stützen des kapitalistischen Status quo erweisen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass Rassismus in den USA eine ganz andere Dimension hat als bei uns, weil es eben auch etwas ist, was über die Jahrhunderte gewachsen ist, während in Deutschland jahrhundertelang das Ausland für die meisten Bauern ja schon im nächsten Landkreis begann und die paar wenigen "Mohren", die es gab, nicht als Bedrohung oder Arbeitssklaven wahrgenommen wurden, sondern in erster Linie als exotische Schauobjekte, ähnlich wie man ja auch vor einem Tiger im Zoo keine Angst hat oder diesen gar hasst... ganz anders als den Wolf, der nebenan durch den Wald läuft und öfters mal ein Schaf reißt.
    Sollte man überhaupt von "Rassismus" sprechen, und nicht vielleicht eher von "Fremdenfeindlichkeit", die sich ja nicht allein an der Hautfarbe oder der "Rasse" festmachen lässt, sondern im Prinzip alles betrifft, was den Menschen Angst macht, weil es ihnen unbekannt und fremd ist?
    Letztlich sind die Vorurteile gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen das Problem... und dagegen etwas zu unternehmen, Flagge zu zeigen und auf die Straße zu gehen, ist völlig legitim (und auch leider immer noch notwendig.)
    NUR: Es ist kein revolutionärer Akt. Vielleicht in den USA. Aber hierzulande definitiv nicht. In einem Land, in dem es zum guten Ton gehört, gegen Rassismus und gegen Nazis zu sein... in dem bei jeder Sportveranstaltung gebetsmühlenartig daran erinnert wird, dass Rassismus doof ist, und wo du als Verein sofort sämtliche Sponsoren verlieren würdest, wenn du Nazis in deinen Reihen dulden würdest... in einem Land, wo dir jeder Politiker (außer vielleicht in der AfD) immer wieder erzählt, wie böse Nazis sind und wie wichtig Toleranz ist... in einem solchen Land erfordert es weder Mut noch besonders viel Zivilcourage, gegen Rassismus oder gegen Nazis auf die Straße zu gehen. Und die üblichen Blockaden der paar verwirrten Nazis durch die Überzahl an linken Gegendemonstranten... sie erscheinen mir mittlerweile so institutionalisiert zu sein wie eine durchschnittliche deutsche Karnevalssitzung. Deshalb kann ich das alles auch nicht mehr ernst nehmen.


    Aus anarchistischer Sicht scheint mir derzeit am dringlichsten zu sein, die Obrigkeitsgläubigkeit der Menschen zu thematisieren, und eben die immer weiter ausufernde Kontrollsucht des Staates und seiner Organe, und die zunehmende Akzeptanz von Kontrollen und Zwangsmaßnahmen jeglicher Art in der Bevölkerung.
    - Eine Mehrheit der Deutschen ist für harte Strafen für Menschen, die sich nicht an die Corona-Auflagen halten (auch wenn diese teilweise noch so willkürlich und unnütz sein mögen)
    - In der Zeitung stand heute, dass der beliebteste Beruf bei den Schulabgängern im Land mittlerweile der Beruf "Polizist" ist.
    Das sind Dinge, wo sich mir als Anarchist wirklich der Magen umdreht, weil ich fürchte, da eine bestimmte Richtung zu erkennen, in die sich die Gesellschaft bewegt... und diese Richtung lautet nunmal: Ganz weit weg vom Ideal der Anarchie, vielleicht nicht unbedingt Richtung Faschismus, aber in Richtung von immer mehr Ordnung, Kontrolle und genormtem Leben. Das ist nunmal meine Hauptbefürchtung aus anarchistischer Sicht. Solidarität mit den Ertrinkenden, mit den "Negern aus Übersee" und den Transen und Diversen, ist alles schön und gut... aber man sollte darüberhinaus nicht das eigentliche Ziel des Anarchismus (die Befreiung des Individuums von staatlichen, religiösen und gesellschaftlichen Zwängen) aus dem Auge verlieren. Und dieses Ziel natürlich auch nicht den falschen Leuten überlassen.

  • Ist dir schon mal der Gedanken gekommen, dass du schlicht und ergreifend nicht derjenige bist, der darüber zu urteilen hat (bzw darüber urteilen könnte), ob und in welcher Form Rassismus ein Problem in Deutschland darstellt? Du kannst das auf jede Art von Diskriminierung ausweiten, z. B. gegenüber Frauen. Es ist schon auffällig, wie häufig weiße, männliche Menschen hierzu Meinungen entwickeln. Eventuell wäre es ratsam, einfach mal die Klappe zu halten und Betroffenen zuzuhören, anstatt hier - wie du es wieder mal in deinem letzten Video tust - verschiedene legitime Ansprüche gegeneinander auszuspielen und bestimmte Anliegen - z.B. die Vermeidung bestimmter Begriffe oder lustige weiße Traditionen wie Blackfacing - ins Lächerliche zu ziehen und als Ausdruck eines neuen Puritanismus abzutun.
    Ich weiß, der Begriff des weißen, privilegierten Bürgersohns trifft dich hart ;-) Das ist allerdings nicht als Beleidigung bzw Vorwurf zu verstehen (bin ja selber einer), sondern als dezenter Hinweis darauf, dass jemand wie du und ich eben bestimmte Diskriminierungserfahrungen schlichtweg nicht machen werden. (ich denke auch, dass dies in den USA bei BLM zu kurz greift, da auch genug Weiße von Cops getötet werden). Vergleiche einfach mal deine Polizeierfahrungen mit denjenigen schwarzer Menschen in Deutschland. Oder die fast schon als 'normal' empfundenen Belästigungs- und Stalking-Erlebnisse, die dir ein Großteil deiner weiblichen Bekannten (meiner zumindest) berichten könnte. Dass ein gesteigertes Bewusstsein dieser Problematik auch medial gefördert wird, ist ein Novum. Dass das 'revolutionär' ist, behauptet niemand. Aber ich kenne leider genug Menschen, die für ihre Flüchtlingshilfe in ihren Käffern bedroht werden, und stand schon mehr als einmal in Flüchtlingsunterkünften, in die in der Nacht zuvor Steine geflogen sind. Geh einfach mal davon aus, dass deine mediale Sicht auf Auseinandersetzungen nur die Spitze des Eisberges wiedergibt. Wie schnell hier bei bestimmten Anlässen Kräfteverhältnisse kippen können, haben wie bei verschiedenen Anlässen in den letzten Jahren gesehen.


    Was die Empörung über die Corona-Maßnahmen angeht, ist das Ganze schon ein Stück weit selbstentlarvend. Wenn ich mir die Vögel um einen Unternehmer wie Michael Ballweg in Stuttgart ansehe, ist das wohl eher nicht das Klientel, das bei Protesten gegen den abbau von Grundrechten in der Vergangenheit in der ersten Reihen stand. Wobei ich mich auch nicht darin erinnere, dass von deiner Seite mal ein Statement oder Video zu den neuen Polizeigesetzen, der Einschränkung der Pressefreiheit oder der bayerischen Präventivhaft kam. Dass du weiter denkst als die Spießer, die nun den Aufstand proben (vermutlich dieselben, die für Diesel und gegen Tempo-Limits wettern), mag sein. Aber auch von dir kommt im Grunde wenig, wenn mal nicht die eigene Komfortzone betroffen ist. Hier war es eben die von dir verhasste Linke, die jahrelang und kontinuierlich den Kampf gegen den Abbau von Grundrechten geführt hat. Dass hier nun viele leider die Füße zu still halten, wenn es um das Thema Corona geht, kritisiere ich auch. Nur geht dies auf den ehrlichen Wunsch zurück, sich mit Betroffenen solidarisch zu zeigen. Das verdient weder Häme noch dümmliche Polemik, aber meines Erachtens sicherlich Kritik.
    Ansonsten kannst du dich ja einfach mal unter die Corona-Maßnahmen-Gegner begeben und deine Texte und CDs verteilen ;-) Vielleicht verstehst du irgendwann das Dilemma, das viele Linke haben, die versuchen, positive Ansatzpunkte zu finden, und keine entdecken.

    • Offizieller Beitrag

    Ist dir schon mal der Gedanken gekommen, dass du schlicht und ergreifend nicht derjenige bist, der darüber zu urteilen hat (bzw darüber urteilen könnte), ob und in welcher Form Rassismus ein Problem in Deutschland darstellt? Du kannst das auf jede Art von Diskriminierung ausweiten, z. B. gegenüber Frauen. Es ist schon auffällig, wie häufig weiße, männliche Menschen hierzu Meinungen entwickeln. Eventuell wäre es ratsam, einfach mal die Klappe zu halten

    Ohje, was ich alles nicht darf, wenn es nach dir geht... Ich darf nicht über Anarchie reden, wenn ich nicht mindestens mal im Knast gesessen bin für meine Ideale. Ich darf mir als Mann keine Meinung über Frauenfeindlichkeit erlauben, außer natürlich, ich plappere genau das nach, was irgendwelche linken Emanzen von mir hören wollen, dann ist es ok, dass ich auch als Mann dazu ne Meinung habe. (aber wirklich nur dann!!!) :D
    Man könnte diesen Gedanken natürlich auch noch konsequent weiterspinnen... etwa, in dem man sagt:
    Wenn du nicht davon betroffen bist, dass in deiner Nachbarschaft ein Asylantenheim gebaut wird, hast du auch nicht die besorgten Bürger zu kritisieren, die sich deswegen gegen Überfremdung engagieren. Weil du da nämlich gar nicht mitreden kannst. Und so lang du keine Tochter hast, darfst du auch nicht über deutsche Väter urteilen, die aus Angst vor vergewaltigenden Messermännern die AfD wählen. Weil du einfach deren Sorgen und Ängste gar nicht verstehen kannst als kinderloser Mitbürger mit Migrationshintergrund. :P
    Du verstehst, worauf ich hinaus will?
    Ich halte diese Denkweise in gewisser Weise sogar für gefährlich. Wenn man sagt, nur ein Schwarzer darf dazu ne Meinung haben, weil nur er die Probleme von Schwarzen versteht, ist es letztlich eine Art umgekehrter Rassismus. Vielleicht ist es auch das, was mich an vielen dieser "Kämpfer für Minderheitenschutz" stört... dass sie gerade dadurch, dass sie die Hautfarbe oder das Geschlecht eines Menschen immer wieder so sehr betonen, dafür sorgen, dass auch morgen noch das Geschlecht oder die Hautfarbe eines Menschen viel zu wichtig genommen wird. Schon allein der Name "Black life matters" ist in dem Zusammenhang problematisch... "All lifes matter" oder "I can't breathe" fände ich das bessere Motto, weil es eben universeller ist, und nicht die Unterschiede betont, sondern die Gemeinsamkeiten.

    Ansonsten kannst du dich ja einfach mal unter die Corona-Maßnahmen-Gegner begeben und deine Texte und CDs verteilen Vielleicht verstehst du irgendwann das Dilemma, das viele Linke haben, die versuchen, positive Ansatzpunkte zu finden, und keine entdecken.

    Ach, in diesen Kreisen sind doch schon genug CDs und Videos von mir im Umlauf. Während sich hier im Forum ja eigentlich schon seit je her eher die links-alternativen Leute tummeln, ist Youtube ja nun schon seit vielen Jahren fest in der Hand der Verschwörungs- und Esoterik-Fraktion. Ich krieg ja auch hin und wieder mit, was manche meiner Abonnenten sonst noch so alles geliked haben... und glaub mir, das willst du gar nicht wissen. ;)
    Positive Ansatzpunkte habe ich eigentlich schon bei vielen von denen gefunden... nur wenn man halt reflexartig, sobald der andere mal was "rechtes" von sich gibt, gleich die Nazikeule auspackt und die Kriegstrommeln schlägt, wird man natürlich auch in hundert Jahren noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Ich bin in der Hinsicht eben etwas toleranter... (außer es wird extrem dümmlich-braun, dann ist natürlich auch bei mir irgendwann eine Grenze erreicht, wo ich nur noch sage "Verpiss dich!")

  • Ohje, was ich alles nicht darf, wenn es nach dir geht... Ich darf nicht über Anarchie reden, wenn ich nicht mindestens mal im Knast gesessen bin für meine Ideale. Ich darf mir als Mann keine Meinung über Frauenfeindlichkeit erlauben, außer natürlich, ich plappere genau das nach, was irgendwelche linken Emanzen von mir hören wollen, dann ist es ok, dass ich auch als Mann dazu ne Meinung habe. (aber wirklich nur dann!!!) :D Man könnte diesen Gedanken natürlich auch noch konsequent weiterspinnen... etwa, in dem man sagt:
    Wenn du nicht davon betroffen bist, dass in deiner Nachbarschaft ein Asylantenheim gebaut wird, hast du auch nicht die besorgten Bürger zu kritisieren, die sich deswegen gegen Überfremdung engagieren. Weil du da nämlich gar nicht mitreden kannst. Und so lang du keine Tochter hast, darfst du auch nicht über deutsche Väter urteilen, die aus Angst vor vergewaltigenden Messermännern die AfD wählen. Weil du einfach deren Sorgen und Ängste gar nicht verstehen kannst als kinderloser Mitbürger mit Migrationshintergrund. :P
    Du verstehst, worauf ich hinaus will?
    Ich halte diese Denkweise in gewisser Weise sogar für gefährlich. Wenn man sagt, nur ein Schwarzer darf dazu ne Meinung haben, weil nur er die Probleme von Schwarzen versteht, ist es letztlich eine Art umgekehrter Rassismus. Vielleicht ist es auch das, was mich an vielen dieser "Kämpfer für Minderheitenschutz" stört... dass sie gerade dadurch, dass sie die Hautfarbe oder das Geschlecht eines Menschen immer wieder so sehr betonen, dafür sorgen, dass auch morgen noch das Geschlecht oder die Hautfarbe eines Menschen viel zu wichtig genommen wird. Schon allein der Name "Black life matters" ist in dem Zusammenhang problematisch... "All lifes matter" oder "I can't breathe" fände ich das bessere Motto, weil es eben universeller ist, und nicht die Unterschiede betont, sondern die Gemeinsamkeiten.


    Es geht nicht um dürfen, sondern um können. Oder besser gesagt: Um Empathie. Man muss nicht automatisch seine eigene Vorurteile nach außen kehren, wenn andere mal von ihren konkreten Erfahrungen berichten. Und was für Erfahrungen Schwarze mit Rassismus oder Frauen mit Belästigung machen, können du und ich schlicht und ergreifend erstmal nicht nachvollziehen. Das ist der Punkt, der mir bereits bei dem 'SWJ'-Thread übel aufgestoßen ist.
    Was bei den BLM-Demos in Deutschland - und anderen vergleichbaren Aktionen - mal positiv aufgefallen ist, ist, dass es eben nicht weiße Mittelstands-Kids aus Polit-Gruppen waren, die das Ganze angeführt haben, sondern Betroffene. Das ist der springende Punkt: nicht paternalistisch Minderheiten umhegen, sondern diese bei ihrem Self-Empowerment unterstützen. Hab ich persönlich auch im Umgang mit Flüchtlingen nie anders gehandhabt. Man muss diese Problematik von den Betroffenen aus angehen, sonst besteht immer die Gefahr, einen (positiven) Rassismus zu reproduzieren.


    Es geht eben nicht um diffuse Ängste oder Wahnideen, sondern um konkrete Erfahrungen. Insofern ist der Vergleich mit den Wutbürgern verfehlt.