Anarchismus

  • Ach, in diesen Kreisen sind doch schon genug CDs und Videos von mir im Umlauf. Während sich hier im Forum ja eigentlich schon seit je her eher die links-alternativen Leute tummeln, ist Youtube ja nun schon seit vielen Jahren fest in der Hand der Verschwörungs- und Esoterik-Fraktion. Ich krieg ja auch hin und wieder mit, was manche meiner Abonnenten sonst noch so alles geliked haben... und glaub mir, das willst du gar nicht wissen. ;) Positive Ansatzpunkte habe ich eigentlich schon bei vielen von denen gefunden... nur wenn man halt reflexartig, sobald der andere mal was "rechtes" von sich gibt, gleich die Nazikeule auspackt und die Kriegstrommeln schlägt, wird man natürlich auch in hundert Jahren noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Ich bin in der Hinsicht eben etwas toleranter... (außer es wird extrem dümmlich-braun, dann ist natürlich auch bei mir irgendwann eine Grenze erreicht, wo ich nur noch sage "Verpiss dich!")


    Was wirre Einzelpositionen angeht, bin ich tatsächlich mittlerweile toleranter geworden :D
    Mir geht's aber gar nicht um die Frage, wer uns Chips einpflanzen will oder ob die Rothschilds hinter allem stecken. Das Problem ist die grundlegende Weltsicht. Wenn du in gewissen Kreisen gemocht wirst, hast du was mit Sara Wagenknecht gemeinsam. Nur: Genauso wenig, wie ein Wutbürger zum Linken wird, nur weil er Wagenknecht-Aussagen teilt, genauso wenig wird ein Internet-Nazi zum Unity-Anarchisten, nur weil er vielleicht ein Video von dir liked. Einzelne Anknüpfpunkte nützen am Ende leider wenig. Das ist auch der Grund, wieso ich den Wagenknecht-Weg für verfehlt halte.
    So ganz wundert mich deine Beliebtheit in gewissen Kreisen nicht - bist du sicher, dass der Kapitalismus am Ende nicht doch die bessere Alternative ist und du dich im rechtslibertären Lager nicht doch ganz gut aufgehoben fühlen würdest? :D

    • Offizieller Beitrag

    Genauso wenig, wie ein Wutbürger zum Linken wird, nur weil er Wagenknecht-Aussagen teilt, genauso wenig wird ein Internet-Nazi zum Unity-Anarchisten, nur weil er vielleicht ein Video von dir liked. Einzelne Anknüpfpunkte nützen am Ende leider wenig. Das ist auch der Grund, wieso ich den Wagenknecht-Weg für verfehlt halte.

    Ich sehe halt einfach die Fronten nicht mehr so klar definiert, wie es vielleicht noch in den übersichtlichen 90ern war, als die einen "Ausländer raus!" gebrüllt haben und die Antifa Glatzen klatschen gegangen ist, und man den meisten schon auf den ersten Blick angesehen hat, in welches Lager sie einzuordnen sind.
    Es verschwimmt alles. Keine Ahnung, ob das Sarah Wagenknecht auch so wahrnimmt, oder ob sie einfach nur aus taktischen Gründen versucht, die linke Seite für Wutbürger attraktiver zu machen. Aber für mein Empfinden ist es jedenfalls so, dass wir spätestens durch den enormen Popularitätsschub von Verschwörungstheorien viele Menschen haben, die ich nicht explizit als "rechts" oder "links" einordnen würde, sondern die sich ihre politischen Positionen ganz individuell zusammenstellen wie beim Einkaufen in einem Supermarkt. Da packt man mal ein bisschen Antisemitismus ein, und rückständige Sehnsucht nach einer vermeintlich einfacheren "guten alten Zeit", aber gern auch Kapitalismuskritik und das komplette Individualismus-Set für den Hausgebrauch inklusive staatskritischer, anarchistischer Positionen. Das ist für viele heute überhaupt kein Widerspruch mehr. Und in gewisser Weise finde ich das sogar gut so, dass es so ist und wir etwas weg kommen von diesem einfachen, simplen Lagerdenken der Vergangenheit (die guten Linken gegen die bösen Rechten, oder umgekehrt)
    Es hat sich alles ziemlich vermischt, und durch Corona wurde es nochmal gründlich durcheinandergewirbelt.
    Ich denke, dass es mittlerweile viele Menschen da draußen gibt, die wirklich so halb linke und halb rechte Positionen vertreten, aber überhaupt kein Interesse haben, bei dem einen oder anderen Lager dauerhaft mitzumachen. Die machst du natürlich nicht zu Linken, indem du ihnen bisschen Honig ums Maul schmierst... aber ebensowenig werden die zu Adolf Hitler-anbetenden Hardcore-Nazis mutieren, selbst wenn die NPD noch so um sie werben mag. Es gibt einfach heute viel mehr Diversität in den politischen Ansichten als früher. Und daraus könnte vielleicht irgendwann durchaus mal etwas Gutes erwachsen, wenn man diese Entwicklung fördert, anstatt im politischen Lagerdenken verhaftet zu bleiben, als hätten wir noch die 20er Jahre (des letzten Jahrhunderts).

    bist du sicher, dass der Kapitalismus am Ende nicht doch die bessere Alternative ist und du dich im rechtslibertären Lager nicht doch ganz gut aufgehoben fühlen würdest?

    Ich denke, dass ich mit Rechtslibertären genauso gut zurecht komme wie mit Linkslibertären. (Größere Probleme hab ich mit Leuten, denen individuelle Freiheit nicht so wichtig ist, weil sie andere Werte höher ansiedeln. Und die gibt's wohl in beiden politischen Lagern zu genüge)
    Aber prinzipiell bin ich natürlich in keinem Lager zuhause außer in meinem eigenen. Und das ist ja auch keine neue Entwicklung bei mir, sondern das war ja im Grunde schon von Anfang an so. Wie "links" war denn das Unity-Forum ganz am Anfang (falls du dich erinnerst)?. Ich hab Geschichten über Ritter und Drachen geschrieben und über jugendliche waffenbegeisterte Außenseiter, die eine Gruppe Kinderficker abmassakrieren. Und hab im Forum hauptsächlich über dumme Lemminge und die verkommene Jugend von heute abgekotzt und diversen Schul-Amokläufern gehuldigt. (die meistens ja auch nicht unbedingt links und politisch korrekt waren)
    Ok, ich hab auch immer schon gegen Kapitalismus, Nazis und die Obrigkeitsgläubigkeit der Menschen gewettert. Aber wirklich explizit links war ich nie. Genauso wenig bin ich heute rechts, nur weil ich manche linke Positionen nicht so wirklich nachvollziehen kann.
    Ich würde schon sagen, dass ich mir selbst ganz gut treu geblieben bin in all den Jahren. Und keine Sorge, mit "Unity 5" werde ich dann auch beweisen, dass ich wirklich noch ganz der Alte bin und keine heimliche Verwandlung zu einem spießigen Wutbürger durchlaufen habe. Wo Unity drauf steht, wird auch immer Unity drin sein. Und es wird im neuen Roman auch definitiv nicht um Corona gehen, versprochen! ;)

  • Ich sehe halt einfach die Fronten nicht mehr so klar definiert, wie es vielleicht noch in den übersichtlichen 90ern war, als die einen "Ausländer raus!" gebrüllt haben und die Antifa Glatzen klatschen gegangen ist, und man den meisten schon auf den ersten Blick angesehen hat, in welches Lager sie einzuordnen sind.Es verschwimmt alles.


    Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob das wirklich so ist. Es ist eher so, dass wie eine Repolitisierung bzw neue Protestbewegungen erleben, die gewisse Dinge zutage fördern, die immer latent vorhanden waren. Rechte Ideologien tragen ein neues Gewand, aber das macht sie nicht weniger autoritär. Mein Hauptproblem ist u. a. die Fortsetzung des Mythos, dass die Gesellschaft tatsächlich nach links gerückt sei, sodass jetzt quasi die Kämpfer gegen 'political correctness' (oder den 'Kulturmarxismus') die wahren Rebellen sind. Und diesen Mythos bedienst du eben auch - und das in Zeiten, in denen immer mehr über rechte Netzwerke in den Behörden offenkundig wird und in denen immer mehr vermeintliche Normalos sich offen zu rassistischen und nationalistischen Positionen bekennen oder zumindest keinerlei Berührungsängste haben. Auf jeden Akt angeblicher 'political correctness' kommt eine Flut an Hass und Shitstorms von rechts - weswegen ich sage, wir könnten mit demselben Recht von einer Anti-PC-Diktatur sprechen, die sich Bahn bricht. Zeitgleich läuft die ganze Scheiße an staatlicher Repression ab wie immer.


    Was die (Post-)Linke der 90er geleistet hat, ist, aufzuzeigen, dass reines Dagegensein bzw Parteinahme für 'die Unterdrückten' auf gefährliche Holzwege führen kann. Dass viele Linke sich nun verfahren haben und selbst im Grunde zu Fürsprechern des autoritären 'Rechtsstaates' geworden sind, ist natürlich ein Problem.
    Ich halte auch die Behauptung, dass alte Kategorien überholt sind, selbst für ein Argument, das von der Rechten mit einem bestimmten Ziel verbreitet wird. In ihren Grundzügen ist die Kategorisierung in links und rechts nach wie vor aktuell. Und im Grunde stehen wir beide wohl einer links-libertären (nicht zu verwechseln mit links-liberal) Idee nahe. In dem Sinne wäre ich eher für eine Wiederbelebung von politisch-philosophischer Debatte, anstatt eine postmoderne Beliebigkeit zu fördern, die ja meist eine ziemlich fragwürdige Stoßrichtung hat: 'alles überholt, alles nur Herrschaftsinstrument, die Wahrheit# ist hingegen eine unverrückbare Tatsache, die von dummen Schafen lediglich nicht gesehen werden kann'. Das ist der Tenor, den man sehr oft antrifft. Anstatt zu seiner Parteilichkeit und seinen Wertvorstellungen zu stehen, die immer subjektiv sind, wird auf eine angebliche Wahrheit verwiesen, in deren Besitz man sich wähnt. Entsprechend geht die Suche los nach irgendwelchen Verursachern hinter den Kulissen, anstatt sich ehrlich die Frage zu stellen, in welcher Art von Gesellschaft man eigentlich leben will.

  • „Jedesmal, wenn Sie durch Konsens anstatt durch Drohung zu einer Vereinbarung gelangen (...) indem Sie sich die Umstände oder Bedürfnisse der anderen Person bewusst machen, sind Sie ein Anarchist (...)
    Anarchismus ist das, was Menschen tun, wenn man sie tun lässt, was sie möchten und wenn sie mit gleichermaßen freien Menschen interagieren, die sich der gegenseitigen Verantwortung, die solche Freiheit mit sich bringt, bewusst sind.“


    „Anarchisten glauben, dass Macht korrumpiert und jene, die ihr Leben lang nach Macht streben, die letzten sind, denen diese Macht anvertraut werden sollte.
    Anarchisten glauben, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem Menschen eher für selbstsüchtiges und skrupelloses Verhalten belohnt als für aufrechtes und mitfühlendes(...)


    „Menschen schließen sich freiwillig und selbstbestimmt und föderal in Kollektiven zusammen (z.B. in Kommunen, Wohnprojekten, Genossenschaften und Syndikaten, welche dann als Basis für Produktion und Reproduktion entstehen.“

  • Münchener Räterepublik



    Die Novemberrevolution stürzte in Bayern die Dynastie des Hauses Wittelsbach und machte das Königreich zum Freistaat.
    Kurt Eisner (Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates, Sozialist, Kriegsgegner und Mitglied der USPD) wurde zum Ministerpräsidenten gewählt. Er stand libertären Ideen mit Sympathie gegenüber und war mit einigen bekannten Anarchisten befreundet. Sein Programm sah ein behutsames Übergangsmodell aus Rätedemokratie und Parlament vor. Er versuchte alles, um im Freistaat Bayern eine sozialistische Entwicklung in Gang zu setzen, die auf möglichst breiter Basis stehen sollte.


    Die recht aktive Szene der Münchner Anarchisten und Linkssozialisten hatte ohnehin aktiv am Umsturz teilgenommen und war bereits in diversen Räten und Ausschüssen vertreten. (z.B. Erich Mühsam, Schriftsteller Ret Marut (Pseudonym B. Traven), Gustav Landauer und Alternativökonom Silvio Gesell)


    Soziale Basis war außerhalb von München, Ingolstadt, Nürnberg und Augsburg sehr schwach.
    Die SPD des rechten Flügels agitierte in Fabriken gegen die Räte und torpedierte alle Initiativen der Regfierung Eisner, der sie selbst angehörte. Die Reaktion begann sich zu sammeln und wollte die Ereignisse wieder zurückdrehen.Auch die SPD drehte fleißig mit.
    Stimmen wurden laut, die Revolution endlich zu vollenden und den Freistaat in eine echte Räterepublik zu verwandeln; andere wollten lieber die Ziele besser vermitteln und verstärkt für sie werben.
    Dies ging jedoch nicht in wenigen Wochen.
    SPD und Bürgerliche siegten im bayrischen Landesdurchschnitt mit klarer Mehrheit.
    Am 21.2.wird Kurt Eisner auf dem Weg in den Landtag, wo er seinen Rücktritt bekanntgeben wollte, von einem rechtsnationalen Offizier ermordet.
    Es kommt zu Tumulten, das Parlament löst sich auf und ein provisorischer Zentralrat wird gegründet.
    Die revolutionären Kräfte fragen sich: Durchstarten oder aufgeben?
    In München war die Selbstverwaltung nach wie vor populär, in Bayern sind ihre Anhänger jedoch in der Minderheit.
    Die Proklamation einer Räterepublik wird beschlossen als "notwendige Bedingung zur Weiterführung der Revolution".
    Nach zähen Verhandlungen wird am 7. April die Räterepublik ausgerufen.
    (Proklamationsmanifest, mit dessen Formulierung Landauer und Mühsam beauftragt waren: (...) "Baiern ist Räterepublik. Das werktätige Volk ist Herr seines Geschickes. Die revolutionäre Arbeiterschaft und Bauernschaft Baierns, durch keine Parteigegensätze mehr getrennt, sind sich einig, dass von nun an jegliche Ausbeutung und Unterdrückung ein Ende haben muss."


    Das "Ende jeglicher Unterdrückung" blieb jedoch nur ein Wunsch, da sich in Bamberg bereits eine konservative Gegenregierung bildete. Die Bayerische Republik und das Reich lösten ihre diplomatischen Beziehungen.


    Dem Experiment blieben nur noch wenige Wochen und alles, was bisher versäumt wurde, sollte nun angepackt werden: Befreiung ausländischer Kriegsgefangene, Besetzung der Banken,Sozialisierung von Presse und Bergbau, Kontrolle der Lebensmittelverteilung, Entwaffnung der Polizei und Aufstellung einer Verteidigungsarmee, zahlreiche Spekulationsgrundstücke wurden beschlagnahmt zum Zwecke des Wohnungsbaus und man quartierte kinderreiche Arbeiterfamilien in Industriellenvillen ein.
    Es wurde ein "Revolutionstribunal" gegründet. (härtestes Urteil: 2 Jahre Gefängnis, die meisten Fälle endeten mit Freispruch)
    Silvio Gesell begann eine Wirtschaftsreform auf der Basis des Freigeldes. Das Bankgeheimnis wurde aufgehoben und Bestimmungen zur Sozialisierung der Geldinstitute erarbeitet.
    Gustav Landauer brachte Projekte im Schulwesen, im Theater, an den Hochschulen, in der bildenden Kunst, in den Bibliotheken und der Archtektur auf den Weg, die von Selbstverwaltungskörperschaften gestaltet werden sollten.


    Leider hatten die Wahlen gezeigt, dass man dem Willen der schweigenden Mehrheit zuwiderhandelte.Die Revolutionäre hofften, durch das praktische Beispiel zu überzeugen, jedoch herrschte unter ihnen Uneinigkeit: Der KPD war diese "Scheinräterepublik" nicht proletarisch genug und sie verweigerte die Mehrheit - vermutlich, weil ihre Partei nicht die Führungsrolle spielte. Dies änderte sich, als am 13. April ein blutiger Putsch der Bamberger Gegenregierung niedergeschlagen wird.
    Die KPD übernimmt handstreichartig die Macht und unter Eugen Levine als Zentralratsvorsitzenden beginnt die zweite und letzte Phase der Räterepublik.
    Ihre Losung lautet: "Diktatur des Proletariats" (Generalstreik, Entwaffnung des Bürgertums und Versuch, die militärische Verteidigung zu organisieren)
    Jedoch: 15.000 Rotarmisten hatten gegen die 45.000 Reichswehr- und Freikorpssoldaten keine Chance.
    Am 3. Mai fällt die Landeshauptstadt.
    Mit der Räterepublik sterben fast 1000 Anhänger.
    Unter den Opfern befindet sich auch Gustav Landauer.
    Er stirbt am 2. Mai 1919 im Hof des Gefängnisses Stadelheim unter Fußtritten und Kolbenschlägen.

  • "Why do they fall?"


    Der Mensch ist immer ein Sklave seines Gehirns :pardon:



    Menschliche verantwortungsvolle Freiheit ist uns nicht angeboren,
    sondern wir können sie erwerben,
    indem wir die Fähigkeiten des Denkens,
    Fühlens,
    Bewertens,
    Entscheidens...
    von Geburt an .... ERLERNEN
    und dabei genau die neuronalen Muster bilden,
    die uns dann vielfältiges freies Handeln ermöglichen.


    Handlungsfreiheit beruht auf einer Selbstkultivierung in Wechselwirkung
    mit der "anarchistischen" Außenwelt ;)
    die mit entsprechenden Veränderungen der Hirnstruktur gekoppelt ist
    im Laufe des Gehirnentwicklung und so
    ein gesundes Gleichgewicht in alle Lebensbereiche erreicht.


    (Theorie, Klugscheißer, haben wir mehr als genug ^^)


    Bildung von grauer Gehirnsubstanz ist ohne " <3 " nicht möglich
    somit wird auch keine anarchistische Sozialisierung geboren .
    Wir können wieder zu Affen werden , solange es noch Bäume gibt.
    :nono: Warum nicht? Ok ... lets dance and have a good day and be happy :dance:


    Anarchismus ist uns wie die Sprache nicht angeboren ,
    also wo anfangen, wenn der Zug schon abgefahren ist? :thinking:


    Wo ist die Hängematte? :hmm: ich werde darüber :sleeping:
    wache im nächsten Leben wieder auf,
    Karma wird es schon richten,
    oder wir düsen ab zum Mars und Pflanzen dort Bäume :pillepalle:


    Was ist nochmal vielfältige bunte dreifaltige Freiheit?
    Ich sollte die Eule oder doch mal das Chamäleon Fragen :rofl:


    Jetzt habe ich den weißen Faden der Freiheit im Gehirn verloren ^^


    ich bitte um Nachsicht ,
    es ziemlich laut und dunkel
    ohne Glukose :)

  • ich bitte um Nachsicht ,

    Null Problemo! Ich sitze hier gelangweilt rum und mach mir einen Spass daraus, deine Beiträge auf modifizierte Fremdaussagen abzuchecken. Immer wenn mein Eindruck korrekt war, komm ich mir toll vor und ess ein Gummibärchen. :D


    *edit* Jaja, ich hab mehr gefressen als du geklaut hast.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Für mich ist Anarchismus in erster Linie eine Philosophie. Es ist das Prinzip was Machmissbrauch ablehnt und das sozio-kulturelle Zusammenleben genial einfach löst.
    Der Buddhismus schließt den Anarchismus ein.
    Anarchismus hat in diesem Kontext nichts mit Chaos gemein. Er kann etwas mit Chaos gemein haben, wenn man ihn außerhalb eines sozio-kulturellen Kontext stellt.
    Meine Freiheit hört da auf wo deine beginnt.
    Wir werden einen radikalen Anarchismus vermutlich nie erreichen, denn der Krieg ist der Vater aller Dinge. Er ist ein wunderschöner und genialer Fixstern.
    Dem Anarchismus kann man sich in erster Linie nur durch Aufklärung und Bewusstsein annähern und das fängt im eigenen Kopf an und wird dann zur Tat.
    Ändern kann man in erster Linie nur sich selbst.


    Anarchismus ist evolutionär betrachtet das erfolgversprechendste sozio-kulturelle Konzept.
    Das Erfolgsprinzip der Menschen aus evolutionärer Sicht ist Wissen und Bewusstsein. Wissen entsteht durch Kommunikation zwischen möglichst unterschiedlichen Standpunkten/Individuen und mit möglichst wenigen Ängsten im zwischenmenschlichen Miteinander.
    Angst in zwischenmenschlichem Kontext ist der größte Feind des Anarchismus.
    Hierarchie mit zu starkem Machtgefälle mindert den Informationsgehalt.
    Aus diesem Grund etabliert sich in der modernen Softwareentwicklung immer mehr das anarchistische Prinzip. (z.B. Scrum)
    Wissen ist Macht. Macht ist weder gut noch böse.
    Anarchismus ist mit unseren heutigen technischen Möglichkeiten kapitalistisch gesehen absolut Wettbewerbsfähig, aber dafür müssen die beteiligten einen gewissen "Reifegrad" erreicht haben.
    Praktischer Anarchismus ist ohne Technik kaum denkbar.


    Um den Anarchismus in der Praxis umzusetzen benötigt man Menschen mit Selbstverantwortung, Selbstbewusstsein und einer anarchistischen Grundhaltung.
    Eine anarchistische Gruppe kann nur einen gewissen Anteil an Menschen verkraften, welche diese Qualitäten aufweisen. In gewisser Weise ist er erst einmal elitären Kreisen vorbehalten.
    Diese können Zellen bilden, welche sich vermehren. Es muss sich aber erst einmal eine Zelle bilden können.


    In der Praxis sehe ich den kapitalistischen Anarchismus als die erfolgversprechendste Spielart an.
    Und das heißt nicht meine Freiheit ja, deine Freiheit nein. Menschen, die so denken sind keine Anarchisten.
    Ich sehe keinen ernsthaften Weg über einen Staat. Da der Staat immer ein Gewaltmonopol darstellt. Gewalt erzeugt fast immer Gegengewalt, nicht unbedingt gegen mich aber dann gegen andere.
    Die aktuellen Kapitalismusprobleme beruhen auf der Wechselwirkung mit dem Staat. Ich bezeichne ihn als Monopolkapitalismus.
    Es existiert kein freier Markt dieser wird von Monopolisten kontrolliert und gesteuert.


    Über diesen Weg sehe ich eine reale Chance immer mehr vom Monopolkapitalismus weg zu kommen.


    Nach dem herkömmlichen Verständnis von Kapitalismus also Monopolkapitalismus würde ich mich nicht als ancap bezeichnen.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Interessanter Bericht über militante Anarchisten in der Ukraine:


    Spannend. Relativ sympathisch die Jungs und Mädels. Zumindest betonen sie, dass Gewalt nicht ihr erstes Mittel der Wahl ist. Gewalt versuche ich meistens zu vermeiden, zumindest solange es geht, schwierig wird es wenn Angriff zur besten Verteidigung wird. Gerade wenn man körperlich unterlegen ist, hat man so die höchsten Erfolgschancen. Das mit den Anschlägen sehe ich auch als äußerst zweifelhaft an. Wir leben hier natürlich in einer anderen Situation. Ich kann mir schon vorstellen, dass es Szenarien oder Situationen gibt wo ich auch zur Waffe greifen würde. Allerdings würde ich die Anarchismusbewegung als eine der friedlichsten sehen, deshalb wurden die ja auch immer so platt gemacht. Dieses gewalttätige Image ist von außen aufgestülpt. Wirklich schwieriges Thema Anarchismus und Gewalt, denn Gewalt korrumpiert den Anarchismus.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?