Anarchismus

  • Niemals eine Grenze zu überschreiten ist allerdings mit Sicherheit das größte "Risiko", das man überhaupt eingehen kann - eine ständig kleiner werdende Komfortzone und Welt und der sichere "Tod bereits zu Lebzeiten".

    Ich denke mit den Grenzen verhält es sich ähnlich wie mit Authorität: Die muss vom Beherrschten gewährt/zugestanden werden, alles andere ist Tyrannei.

    "Beherrschung" in diesem Sinn ist so verschieden von "Tyrannei" nicht. Entweder man einigt sich auf Grenzen, dann "beherrschen" sich alle "selbst" und es handelt sich um vollständig legitimierte Grenzen. Man braucht dann nicht das Wort "beherrschen", das einen aktiven und einen passiven Part impliziert verwenden, sondern kann einfach von z.B. "Leben in Einigkeit" sprechen. Oder eine Grenze wird ohne Einigung/Konsens einfach "vorgegeben" (Zum Beispiel wenn jemand meint "Autorität" zu besitzen, diese aber nicht "natürlich" ist und vom "Beherrschten" daher nicht anerkannt wird). Wird die vorgegebene Grenze vom "Beherrschten" um "Bestrafung" zu vermeiden, tatsächlich anerkannt, geht das dann schon in Richtung Tyrannei. Sie werden dann aufgrund des Machtverhältnisses zwischen "Grenzenzieher" und "Beherrschtem" "gewährt/zugestanden" und es ist meiner Meinung nach dann trotzdem bereits eine mehr oder weniger milde Form der Tyrannei. Wenn jemand einfach vor nichts Angst hat, kann man denjenigen auch nicht mittels Verboten und Stafandrohung tyrannisieren. Diese "Grenzen" werden dann zwar "vorgegeben", werden aber einfach nicht anerkannt und sind daher ohne Wirkung und verdienen daher die Bezeichung "Grenze" in diesem Kontext dann auch nicht einmal.

  • Extrapolation ist eine hohe Kunst, vor allem wenn es sich um etwas so komplexes wie die selbst erlebte Wirklichkeit handelt. Der Verstand operiert auf Logik basierend. In einem Schachspiel ("perfect information game") kann man, da man die Situation des "Spieluniversums" vollständig kennt, theoretisch allein mittels des Verstandes perfekte Entscheidungen treffen und muss niemals eine Hypothese experimentell überprüfen. Die Wirklichkeit, in der sich der Mensch als Subjekt erfährt ist aber alles andere als "vollständig bekannt" - tendenziell eher fast vollständig unbekannt, sofern man nicht absolut im Hier&Jetzt bleibt. Die "Grenzen" sind in der Praxis aber immer auf der Vergangenheit basierende Extrapolationen aus der Gegenwart in die Zukunft, und da fängt es meiner Meinung nach an, im Allgemeinen sehr, sehr schwierig zu werden, zu beurteilen welche Handlung mit welchen Wahrscheinlichkeiten zu welchem Ergebnis führen wird, sobald man das Gebiet der alltäglichen Newton'schen Mechanik (Erdanziehungskraft, etc.) verlässt. ;)

  • Ö ja, ich hab da an so ganz banale dinge gedacht: an so ein cleveres unterfangen wie z.b. während einer schweren Depression zu entscheiden, mal zum Spass auszuprobieren, wie gespritztes heroin wirkt oder sowas...


    Aber der Unterschied zwischen interpolation und extrapolation ist doch eigentlich nur, dass man einen bekannten bezugspunkt hat, den man sich bei der extrapolation errechnet. So kann man z.b. bei stetig ansteigenden werten davon ausgehen, dass auch eine linear weitergeführte extrapolation, zumindest in nahen umfeld mit sicherheit funktioniert. [1] (Ich hoffe jetzt mal ich bemühe den begriff 'Extrapolation' nicht im falschen kontext) [2]


    Der Mensch ist eine Mustersuchmaschine und hat er ein solches Muster (wie im Extrapolationsbeispiel das Attribut "Stetig Ansteigend") gefunden, dann erlaubt ihm sein Verstand durchaus schlüsse und vorhersagen zu ziehen, die er so noch nicht gesehen hat und die trotzdem relativ sicher richtig sind.


    Jedes erkannte Naturgesetz ist ein solches Muster und ich denke, wenn man mal die Relativitätstheorie aussen vor lässt, funktioniert die sache von dem Typ, dem der Apfel auf den Kopf gefallen ist, ganz gut ... in sehr umfänglichen Maße. und auch wenn man die relativitätstheorie hinzunimmt, widerlegt das nicht die "einfachen beschleunigungssätze" (mir fällt grad der name nicht ein) - es ergänzt sie nur, detailiert sie.


    Ich denke das PRoblem ist heutzutage eher, dass Leute nicht mehr den Mut haben, sich ihres Verstandes zu bemühen, wie Kant so schön sagte. Das ist heute das größere Problem als Leute, die zuviel oder zuwenig Risikos eingehen.


    Man muss in dem Kontext denke ich schon von Risiko eingehen sprechen. Warum sollte ein Leben am Limit mehr wert sein, erfüllender oder irgendwas, als ein Leben in einem Nest aus rosa Wattebällchen? (Sage ich als jemand, den extreme Situationen anziehen wie das Licht die Motten)


    Auch das prinzipien oder überzeugungsbasierte handeln will heute keiner mehr. Alles muss einem (gar weltlichen oder materialistischem) Zweck oder Ziel dienlich sein, ob es nach irgendwelchen Maßsstäben als prinzipiell richtig oder falsch erachtet wird, scheint keine Sau zu interessieren. Ich kann mich sehr gut erinnern, als das los ging. DA war ich vl. 20, als das von irgendwelchen Musks oder Gates in die köpfe der LEute gehämmert wurde. "Du musst ein Ziel haben im Leben!" Das ist nur der Zeitgeist, der in den Kindern des ungehorsams wirkt. eigentlich braucht man damit nicht viel zu tun haben, es sei denn, man ist irgendwie mental-masochistisch veranlagt. ;-)


    Dabei sage ich nicht, dass ich keine Ziele verfolge. Ich versteife mich nur nicht darauf, was mich vor Enttäuschungen bewahrt und davor, asozial/egomanisch zu werden.


    Eigentlich gibt es nur eine Sache, die ich im Leben unbedingt erreichen will und das ist ausgerechnet eine Sache, für die ich in einem Kontext aktiv werden muss, der mich aufs äußerste anwidert. Von daher sehe ich das mit den zielen nicht so eng. wenns irgendwie klappt, fein. aber übers knie brechen - wozu?


    [1] Ich stehe grad mit ethereum 10% in der Kreide XD Soviel zum Thema stetig ansteigend ;-)


    [2] ich hab da auf arbeit recht anschauliche beispiele: Die kennlinien für starkstromanlagen. Die sind auch in bestimmten fällen stetig aufsteigend, wenn man dann noch die - ebenfalls zunehmende - steigung zwischen den kontrollpunkten dazunimmt dürfte man ziemlich sicher eine auf gewisse distanz erweiterbare kurve erhalten.


    Kleine Story am Rande: Ich hatte mal spasses halber etwas versucht und aus den Kennlinien etwa 60 gb waren es vielleicht, trainingsdaten für eine KI zu extrahieren. Eigentlich hatte das KI-Model nur zu lernen, wie interpolation funktioniert. In einzelfällen waren die von der KI vorhergesagten ergebnise recht akurat, in anderen fällen lagen sie grob neben den werten, die anhand der trainingsdaten eigentlich 1:1 eingegeben wurden. Will sagen, KI ist eine ziemlich ecklicke fummelei und um einiges komplexer, als das was man über ml.net mal eben zusammenklicken kann. (das wäre aber nicht die erste ms-technologie in den kinderschuhen, die - noch - relativ unbrauchbar scheint) Und mich wundert ehrlich gesagt nicht, was gerade mit den immobilienpreisen abgeht ;-) - eine Theorie ;-)


    nochne andere story zum thema extrapolation: Mich hat es immer extrem gereizt, zu verstehen - zumindest im ansatz - wie die algorithmen für das high frequency trading oder auch neuerdings die algorithmen für das algotrading von kryptowährungen funktionieren. es erscheint mir irgendwie esoterisch, nur anhand irgendwelcher kurse und vl. noch irgendwelcher twitter meldungen zu erkennen, wie sich ein aktien kurs entwickeln wird. ich meine ok, musk hat da schon sprüche auf twitter rausgehauen, die das kurs geschehen massgeblich beeinflussten, aber in der regel zählen ja eher projektpläne, absprachen, investorengeschmäcker und die elitäre agenda, wie sich kurse entwickeln. irgendwie erscheint es mir, wie wenn man sich da eine einfache trendlinie weit zuverlässiger ist, als eine ki, die - aus was eigentlich - die kurse vorhersagt. deshalb hab ich von algotrading die finger gelassen und lieber von hand miese gemacht lol...


    in anderen fällen leuchtet mir das wesentlich mehr ein, dass KI da funktionieren kann. aber im speziellen bei aktienkursen erscheint mir das nicht so zuverlässig machbar. high frequency trading ist sicherlich aus anderen gründen lukrativ. da geht es ja nur drum die ständig auftretenden schwankungen mit einem freundschafts geld/brief verhältnis bei relativ stabilen objekten wie leit-devisen zu nutzen und das im millisekundenbereich mit horenden summen. so kann man auch ohne grosse strategisches marktversttändnis eine menge geld aus der realwirtschaft abzapfen....


    und wenn es um extrapolation geht muss man natürlich auch die irrwitzig akkurate risikoanalyse und vorhersage im covid bereich nennen ;-) dabei weiss doch eigentlich jeder, dass worst case szenarien - je nachdem wie weit man sie treibt - so irrwitzig unrealistisich sind, dass man jede planung , die auf solchen worst case szenarien aufbauen vom investor eigentlich um die ohren gepfeffert bekommen müsste (?!). ausser man ist ganz gewieft.... ;-)


    also ich kann da nur vom entwicklungs bereich ausgehen. wenn ich da alles zusammennehme was theoretisch schief gehen könnte... nur ein einziger cpu fehler hat uns letztens etwa 3 -4 wochen gekostet das war rund ein faktor 1.5 zur ursprünglichen Planung - und im vergleich zu dem was nicht schief ging und funktioniert hat war der fehler winziger anteil - will sagen: Wenn ich in Wikipedia lese, dass das worst case szenario bei planungen regelmässig herangezogen werden, dann keimt bei mir der verschwörungstheoretiker auf. wikipedia kannste eh vergessen sobald viel macht und geld oder ideologie im spiel. ganz übles pflaster, hab da auch schon genau dieselben erfahrungen gemacht, wie ein fiedler auch.



    so jetzt aber genug gefaselt. Jetzt sollte ich das ganze ja auch noch korrigieren...argh...

  • ich habe vor darauf ( RE: Anarchismus ) noch zu antworten aber erstmal:


    aus meiner sicht eine kultur die momentan nur von echten anarchisten angestrebt und aufgebaut werden kann:


    gelesen von absztrakkt (= älterer name von galstarr)


    eher off-topic: das hat wikipedia zu ihm zu sagen: " In anderen Zeilen trifft er homophobe und verschwörungsideologische Aussagen: „Doch wenn ich hier jetzt laut sage, Frauen fühlen sich alleine auf der Straße nicht mehr wohl, dann ist das was schlimmeres, als wenn ich sag, im Bundestag sprechen kinderfickende Schwuchteln auf Crystal Meth. Blickste des?“ und „2009 hab ich dich […] schon gewarnt vor der NWO.“

    Diese Tendenz setzte sich auch in seinem Lied Eiserne Fronten fort, welches er als sein Alter Ego Bodhi Balboa veröffentlichte.[17] Aussagen wie: „Sie schaffen Geld aus dem nix und vereisen die Konten […] Sie gehen an die Meinungsfreiheit schaffen eiserne Fronten“ treffen auf fragwürdige Statements, die auf den, in verschwörungstheoretischen Kreisen propagierten, Selbsthass der Deutschen anspielt: „Die Gesellschaftspädagogik dieser Weltmachtsmafiosis […] Sie ist verantwortlich für den Selbsthass meiner Homies.“ Auch vor Aussagen, die besonders aus rechtsideologischen Kreisen bekannt sind und darauf aufmerksam machen sollen, dass man sich nicht zu seiner Nationalität bekennen dürfe, macht Absztrakkt keinen Halt: „Ja in Deutschland darf man alles sein, außer ein Deutscher."

    -> <sarcasm> bravo! </sarcasm>

  • eher off-topic: das hat wikipedia zu ihm zu sagen:

    lol dann muss er ja irgendwas richtig gemacht haben.


    Mir geht es da aber ähnlich. Ich finde die deutsche politik zum reiern aber auch solche antideutschen hassredner im wiki


    Der Witz ist echt, dass leute immer total nicht blicken, wenn man A nicht hasst aber irgendwie das gegenteil von A hasst er auch nicht, was ist denn das für eine seltsame gestalt, der muss doch eins von beidem hassen, der muss auf der stelle gehatet werden! Oder neuerdings - ich weiss gar nicht wie mir geschieht - denkt jeder der mich trollt, ich würde mich tierisch aufregen dabei hock ich hier nur leicht verpennt auf der couch rum, schlürf cola und tippel irgendwas... und wenn man dann mal irgendwas direktes sagt oder auch nur nen kleinen konter gibt, dann sind die leute gleich eingeschnappt ohne ende...

  • Oder neuerdings - ich weiss gar nicht wie mir geschieht - denkt jeder der mich trollt, ich würde mich tierisch aufregen dabei hock ich hier nur leicht verpennt auf der couch rum, schlürf cola und tippel irgendwas...

    Sonst würde sich das "Trollen für eine bessere Welt" doch gar nicht auszahlen!.. xD