Hatespeech

  • @Lonewolf Mal ist es reiner Anti-Etatismus und wenn es darüber hinaus geht, heißt es wieder, man sehe Menschen als kleine Kinder, die man mit Süßigkeiten anlocken wolle.


    Natürlich braucht der Anarchismus auch Praxis. Er ist ja keine Märchengeschichte aus dem Lande Utopia ;)


    Beides schließt sich nicht aus und beides ist Käse (Paternalismus und Anti-Etatismus). Mehr hast du eben zum Thema noch nicht beigetragen.



    Das Thema 'Anarchismus' wurde in der Geschichte dieses 'anarchistischen' Forums sicher schon hundertmal durchgekaut, sicher findet sich noch der ein oder andere Thread. Der praktizierte 'Unity-Anarchismus' läuft im Wesentlichen darauf hinaus, ungestört kiffen und Filme herunterladen zu dürfen, aber vielleicht kannst du ja noch eine weitere Note hinzufügen. ;)

  • An welcher Stelle habe ich genau Paternalismus angeführt? Es ist interessant, dass Du direkt Schubladen für Aussagen hast.


    (Mit derartigen Begrifflichkeiten kann ich übrigens nicht viel anfangen, denn man kann auch einfache Sprache nutzen. Es sei denn, man legt viel Wert darauf, sein theoretisches Wissen vorzuführen. Intelligenz spiegeln diese Fachwörter jedoch nicht wieder, da man sie eh nur irgendwo aufgeschnappt hat und nachplappert.)

  • Intelligenz spiegeln diese Fachwörter jedoch nicht wieder, da man sie eh nur irgendwo aufgeschnappt hat und nachplappert.

    Sprache ist IMMER eine nachplappern von dem, was man mal wo aufgeschnappt hat !

  • An welcher Stelle habe ich genau Paternalismus angeführt? Es ist interessant, dass Du direkt Schubladen für Aussagen hast.


    (Mit derartigen Begrifflichkeiten kann ich übrigens nicht viel anfangen, denn man kann auch einfache Sprache nutzen. Es sei denn, man legt viel Wert darauf, sein theoretisches Wissen vorzuführen. Intelligenz spiegeln diese Fachwörter jedoch nicht wieder, da man sie eh nur irgendwo aufgeschnappt hat und nachplappert.)

    Pardon, für mich ist das normale Umgangssprache. Ansonsten dürfte im Kontext klar sein, was gemeint ist - Politische Vormundschaft, hier konkret: die Idee, "die Linke" (quasi als Vater, der in der Erziehung versagt hat) sei schuld daran, dass sich Menschen (also die Kinder) nun den falschen Freunden (den Rechten) zuwenden.

  • Kommt schon, ihr wisst, was ich meine: blutsleere verstaubte Theoriegespräche mit langem Bart.


    @ Lonewolf Ist das sowas wie freudsche Psychoanalyse? ;)

  • Kommt schon, ihr wisst, was ich meine: blutsleere verstaubte Theoriegespräche mit langem Bart.

    Ist das hier political Incorrectness gegen alte Männer mit Haaren im Gesicht ? :D


    Komm schon, du kennst doch den Duktus von Lonewolf. Er war schon immer so und ich finde das ganz ok, wenn mal ein wenig eloquenz in die Diskussion kommt. Ich habe auch immer den Anspruch zwischen Alltagssprache und Herrschaftssprache hin und her zu wechseln. Solange ihr euch versteht, ist doch alles gut. Inhalt über Ausdruck ! Das wäre mir wichtiger.

  • Kommt schon, ihr wisst, was ich meine: blutsleere verstaubte Theoriegespräche mit langem Bart.


    @ Lonewolf Ist das sowas wie freudsche Psychoanalyse? ;)


    Wenn du noch ein Schlagwort willst, dann ist das einfach Ideologiekritik, zu der auch Psychologie gehört. Ich bring das aber im Gegensatz zu Adorno ganz simpel und verständlich rüber, keine Angst ;)

    • Offizieller Beitrag

    Genau deswegen funktioniert auch Anarchie nicht. Aber du kommst scheinbar erst drauf, wenn es soweit ist, und dir zwar der Staat nicht mehr verbietest einen Film runterzuladen, aber die Straßengang, dass du ihren Weg ohne Obolus passieren darfst

    Naja, wir müssen ja nicht gleich Mad Max-ähnliche Zustände bekommen, nur weil wir den Staat und seine aufpasserischen Aufgaben auf ein überlebensnötiges Minimum reduzieren.
    Ich finde, überall wo es auch ohne staatliche Reglementierungen funktioniert, sollte sich der Staat auch raushalten. Und das Internet hat prima funktioniert, ohne den Staat.
    Es gibt Beleidigungen? Ja, Leute... das ist halt das Internet. Das ist das Netz mit dem ich groß geworden bin, und in dem es natürlich auch jede Menge asozialer Subjekte und Trolle gibt.
    Aber die ganzen Dummschwätzer, Trolle und Beleidiger haben das Internet nicht zerstört. Jedenfalls nicht einmal ansatzweise in dem Ausmaß, wie der Staat und die Großkonzerne diesen schönen Ort der Freiheit immer unschöner und gleichgeschalteter gemacht haben.
    Wo ist das Problem, wenn man beleidigt wird, einfach zurück zu beleidigen?
    Wofür brauchen wir da die Einmischung des Staates?
    Wenn so ein Nazi kommt und fordert, dass man alle Juden vergasen soll, und wenn dann zwanzig Leute darauf entschieden antworten würden, dass man alle Nazis an die Wand stellen sollte... wo ist dann das Problem?
    Oder wenn ein Nazi irgendeine Politikerin als linksversiffte Fotze bezeichnet, und dann zwanzig Leute kämen, die den Nazi als faschistoides Arschloch bezeichnen... wo ist das Problem? Der Nazi würde seinen Schwanz einziehen und sich früher oder später verpissen. Und selbst wenn er Morddrohungen ausstößt... wenn er dafür auch zwanzig Morddrohungen erhalten würde, dann würde er das in Zukunft auch nicht mehr machen. Mal abgesehen davon, dass es auch irgendwann langweilig wird, wenn sich alle ständig gegenseitig Morddrohungen an den Kopf werfen.


    Das einzige Problem ist doch, dass eben keine zwanzig Menschen kommen und den Nazi in die Schranken weisen, weil die Internet-Abteilung der Antifa entweder chronisch unterbesetzt ist oder schlicht und ergreifend nicht existiert. Weil man das Internet insgeheim ja sowieso noch nie leiden konnte in diesen Kreisen, weil es böser dekadenter, kapitalistischer Technikkram ist, oder keine Ahnung warum... ;-)
    Jedenfalls bräuchten wir dann keine staatlichen Aufpasser, und alles würde sich schön von selbst regulieren. Und so ist es in vielen Lebensbereichen. Zu vieles wird heutzutage schon dem Staat oder irgendwelchen Bürokraten überlassen. Anstatt selbst für sein Recht zu kämpfen rennt man zum Anwalt. Und ich finde, das sollte man nicht noch fördern, nach dem Motto: "Der Staat gängelt und kontrolliert uns ja eh schon überall, da kommt es auf das bisschen mehr auch nicht mehr an." Sondern man sollte eher dafür sorgen, dass es weniger Staat wird und weniger Kontrolle. Dann wären die Bürger vielleicht auch mal wieder mehr motiviert, selber ihre Welt zu gestalten... wenn sie wieder das Gefühl hätten, dass es wirklich ihre Welt ist und dass es an ihnen liegt. So lange sie bei jeder Schwierigkeit gleich denken, Papa Staat wird es schon richten, werden sie nie Eigenverantwortung lernen.


  • Tja, das kannst du gerne so sehen, aber für mich und viele andere ist es eben nicht hinnehmbar, dass Menschen entsprechender Hetze ausgesetzt sind. Wenn sich also die Chance bietet, einen Faschisten wegzusperren, sollte diese Gelegenheit auch genutzt werden. Dass es allein damit getan ist, sagen nicht mal die politischen Verantwortlichen. Auch da wird die "zivilgesellschaftliche Verantwortung" beschworen, und ob du es glaubst oder nicht, manchen wenigen Politikern kann man das sogar ehrlich abkaufen.


    Auch bin ich hinsichtlich der Zerstörung des Internets gegenteiliger Auffassung: Früher gab es mal den Begriff der Netiquette, der heute überhaupt keine Bedeutung mehr hat. Das Internet ist in einem solchen Ausmaß zur Kloake verkommen, dass es ohne Regelungen nicht mehr funktioniert. Auch Dian the Saint verbannt gelegentlich Trolle aus seinem Heiligtum. Wenn man also die Selbstkontrolle nicht mehr voraussetzen kann, hab ich persönlich auch kein Problem mehr mit äußeren Eingriffen - es wurden ja auch schon Seiten gehackt, was man ebenfalls als Ausdruck nichtstaatlicher Zensur werten könnte. Das alles muss natürlich mit einer generellen Machtverschiebung einhergehen, damit es nicht die Falschen trifft.