Hatespeech

  • Freie Meinungsäußerung steht klar konträr zum Hatespeech. Denn in ihr ist nicht verankert, dass ich andere Mitmenschen beleidigen darf oder ihnen gar drohen kann. Beides ist dadurch nicht gedeckt und durch das Strafgesetzbuch als entweder Ordnungswidrigkeit oder Straftat festgelegt. Eine Drohung ist meines Erachtens eine Straftat, eine Beleidigung ist Auslegungssache. Meinungsfreiheit gilt nur solange, solange ich einen anderen Menschen nicht in seiner Freiheit einschränke. AfD Fanboys und Faschisten haben jedoch einen sehr breit gefächerten Begriff von dieser ihrer Meinungsfreiheit und sind dann ganz überrascht, dass sie des HATESPEECHES bezichtigt werden. Ich sehe das alles ganz richtig gesetzlich geregelt. Ist wie meine persönliche Definition von Anarchismus. Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden. Die Rosa hatte es raus.

    Einmal editiert, zuletzt von mi san thrope () aus folgendem Grund: SNA BLA

  • Man fragt sich natürlich, wie Dienste Passwörter rausgeben sollen, wenn diese verschlüsselt und damit auch für den Anbieter nicht nachvollziehbar sind.


    Was Hatespeech und Freespeech betrifft: das sind natürlich zwei grundverschiedene Dinge. Erinnert mich direkt auch an die Trottel, die "freie Fahrt für freie Bürger" ausrufen und damit ihrer Raserei eine Absolution erteilen wollen. Freiheit scheint nämlich zu bedeuten, alles tun zu können, wonach einem ist. Dieselben Idioten sind es dann aber, die "wo wart ihr an Silvester" brüllen.
    Vielleicht sollte man sich mal entscheiden, ob man zu den Guten oder zu den Vollidioten gehören will, und sich nicht ständig das jeweils Beste für einen rauszupicken.

  • Weil er andere menschliche Emotionen begrenzt, wie zB Freude oder Glück. Wäre es erlaubt, Drohungen und Beleidigungen permanent ohne Beschränkungen auszuführen, wäre "Hatespeech" noch mehr an der Tagesordnung. Außerdem kann jeder seinen Hass pflegen, ohne dafür belangt zu werden. Solange man ihn in seinem stillen Kämmerlein pflegt und dies nicht frei zugänglich für andere macht, ist das sogar noch erlaubt. Finde ich ganz schön tolerant um ehrlich zu sein. Solange es noch Hass in solch massiver Form in den Köpfen der Menschen gibt, bin ich eigentlich ganz froh, dass es da eine regulierende Komponente für die Allgemeinheit gibt.

  • Aber Hass ist doch eine menschliche Emotion? Wie kann man die verbieten?

    Genauso wie man ungewollte sexuelle Übergriffe unter Strafe stellt, obwohl Sexualität das Natürlichste der Welt ist.

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage ist, was das größere Problem ist...
    ein paar Vollidioten, die ihre braune Scheiße im Internet abladen, oder ein Staat, der selbst ins letzte Loch kriecht, um dort seine Verhaltensregeln und Moralvorstellungen durchzusetzen.
    Es mag vielleicht auf den ersten Blick verlockend erscheinen, dass das rechte Gesindel endlich für seine Hasstiraden zur Rechenschaft gezogen wird. Aber die gleichen Leute, die jetzt laut "Hurrah!" schreine, wenn die Rechten für ihre Hasskommentare bestraft werden sollen, sind die ersten, die dann rumjammern, wenn man ihnen ihr Indymedia plattmacht, weil dort beispielsweise Gewalt gegen Bullen (oder gegen Nazis) gerechtfertigt wird.
    Wir brauchen nicht weniger rechtsfreie Räume in dieser Gesellschaft, sondern mehr! Muss ja nicht überall so sein. Es steht jedem Betreiber frei, eigene Verhaltensregeln aufzustellen und User, die sich daneben benehmen oder unerwünschte Dinge von sich geben, von seiner Seite auszuschließen. Aber es sollten nicht überall die selben Gesetze gelten, so wie bereits auf der ganzen beschissenenen Welt fast überall die selben (engstirnigen und oft doppelmoralischen) Gesetze gelten. Nebenbei bemerkt, obwohl die Gesellschaft so dermaßen durchzogen ist von lauter Verboten und Regeln, sind die Menschen kein bisschen anständiger geworden, und hässliche Dinge passieren nach wie vor. Glaubt ihr wirklich, es würden noch so viel schlimmere Dinge passieren, wenn man alle Beleidigungen und Morddrohung komplett erlauben würde? Man würde einfach nur tausende Beamte und Juristen einsparen, und mit den eingesparten Steuergeldern könnte man dann die Bildung der Menschen voranbringen oder sonstige Präventionsmaßnahmen gegen hasserfüllte Dummköpfe einführen. Verbieten ist die denkbar dämlichste Lösung. Vor allem, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Staat nicht aufhört, wenn er mal angefangen hat, im Internet seine Regeln durchzusetzen. Am Ende haben wir überall Klarnamen-Pflicht, und der Besitz von Raubkopien wird genauso hart bestraft wie der Besitz von Kinderpornos. Daher sage ich: Wehret den Anfängen. Keine Macht dem Staat im Internet!!!

  • Der Unterschied besteht darin, dass Hatespeech einfach Worte sind. Und sexuelle Übergriffe sind eben Übergriffe.


    Wenn man sich im Netz bewegt, müsste man doch wissen, dass dieses eben einen Querschnitt der Gesellschaft darstellt und da ist nunmal nicht alles regenbogenschön.
    Wenn man es aus dem Netz verbannt, heißt es nicht, dass es weg ist.

  • Die Frage ist, was das größere Problem ist...
    ein paar Vollidioten, die ihre braune Scheiße im Internet abladen, oder ein Staat, der selbst ins letzte Loch kriecht, um dort seine Verhaltensregeln und Moralvorstellungen durchzusetzen.
    Es mag vielleicht auf den ersten Blick verlockend erscheinen, dass das rechte Gesindel endlich für seine Hasstiraden zur Rechenschaft gezogen wird. Aber die gleichen Leute, die jetzt laut "Hurrah!" schreine, wenn die Rechten für ihre Hasskommentare bestraft werden sollen, sind die ersten, die dann rumjammern, wenn man ihnen ihr Indymedia plattmacht, weil dort beispielsweise Gewalt gegen Bullen (oder gegen Nazis) gerechtfertigt wird.
    Wir brauchen nicht weniger rechtsfreie Räume in dieser Gesellschaft, sondern mehr! Muss ja nicht überall so sein. Es steht jedem Betreiber frei, eigene Verhaltensregeln aufzustellen und User, die sich daneben benehmen oder unerwünschte Dinge von sich geben, von seiner Seite auszuschließen. Aber es sollten nicht überall die selben Gesetze gelten, so wie bereits auf der ganzen beschissenene Welt fast überall die selben Gesetze gelten. Nebenbei bemerkt, obwohl die Gesellschaft so dermaßen durchzogen ist von lauter Verboten und Regeln, sind die Menschen kein bisschen anständiger geworden, und hässliche Dinge passieren nach wie vor. Glaubt ihr wirklich, es würden noch so viel schlimmere Dinge passieren, wenn man alle Beleidigungen und Morddrohung komplett erlauben würde? Ich denke, die, die sowas machen, machen es sowieso. Man würde tausende Beamte und Juristen einsparen, und mit den eingesparten Steuergeldern könnte man dann die Bildung der Menschen voranbringen oder sonstige Präventionsmaßnahmen gegen hasserfüllte Dummköpfe einführen. Verbieten ist die denkbar dämlichste Lösung. Vor allem, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Staat nicht aufhört, wenn er mal angefangen hat, im Internet seine Regeln durchzusetzen. Am Ende haben wir überall Klarnamen-Pflicht, und der Besitz von Raubkopien wird genauso hart bestraft wie der Besitz von Kinderpornos. Daher sage ich: Wehret den Anfängen. Keine Macht dem Staat im Internet!!!

    Der Unterschied besteht darin, dass Hatespeech einfach Worte sind. Und sexuelle Übergriffe sind eben Übergriffe.


    Wenn man sich im Netz bewegt, müsste man doch wissen, dass dieses eben einen Querschnitt der Gesellschaft darstellt und da ist nunmal nicht alles regenbogenschön.
    Wenn man es aus dem Netz verbannt, heißt es nicht, dass es weg ist.

    Ist auch ne Sichtweise, die ich nachvollziehen kann. Aber ich finde es dennoch schon krass, wie Teile der Bevölkerung sich benehmen. Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.

  • Der Unterschied besteht darin, dass Hatespeech einfach Worte sind. Und sexuelle Übergriffe sind eben Übergriffe.

    Ansichtssache. Nach der Logik kann ich auch ein Berühren meines Hinterns schwerer wiegen, als wenn jemand mir kotbeschmierte Briefe nach Hause schickt, in denen steht, dass man mir wünscht, dass meine Kinder brutal vergewaltigt werden, ich aufpassen soll, wem ich auf der Straße begegne, und dass mir und meiner gesamten Familie bereits ein Platz in der Gaskammer sicher sei.


    Sind ja nur Worte. Alles halb so wild. Jeder Empfänger solche Briefe und Mails soll sich mal nicht so anstellen. Und die Polizei? Die hat nicht zu ermitteln. Mehr noch: jegliche Ermittlungswerkzeuge gehören ihr entzogen.


    Thats it. Nur das sichert uns die Freiheit in unserem geliebten Netz!

    Vor allem, weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Staat nicht aufhört, wenn er mal angefangen hat, im Internet seine Regeln durchzusetzen.

    Der Staat hat längst damit angefangen. Siehe Vorratsspeicherung. Und es geht auch weiter, unabhängig davon, wie mit rechten Hetzern verfahren wird. Der Stand der letzten Jahre ist halt, dass das eine unvermindert ausgebaut wird, während man auf dem anderen Auge konsequent weiter wegschaut. Ich bin dafür, diese Prioritäten nun auch mal anders zu verlagern. Das dämpft dann auch gleich neue Pläne, da der Idiotenradius im Internet weit ist, und man erst mal einige Jahre damit zu tun haben wird.
    Du glaubst doch nicht ernsthaft, wenn jetzt keine Schritte gegen Idioten getroffen werden, dass damit auch der Ausbau von Massenüberwachung und Bürgergängelungen zu den Akten gelegt wird. Wäre dem so, hätten wir die letzten Jahre und Jahrzehnte nicht all die Regulierungen angehäuft, die wird heute haben.


    Und was nutzt dir eigentlich die größte Freiheit, wenn anderen sie missbrauchen, um sie dir zu nehmen? Genau deswegen funktioniert auch Anarchie nicht. Aber du kommst scheinbar erst drauf, wenn es soweit ist, und dir zwar der Staat nicht mehr verbietest einen Film runterzuladen, aber die Straßengang, dass du ihren Weg ohne Obolus passieren darfst (um jetzt mal von einer noch sehr humanen Theorie auszugehen. In der Realität hättest du schon längst kein Geld mehr bzw. wärst tot, da all jene, die es jetzt noch bei Worten gegen dich belassen, längst ungestraft hätten Taten folgen lassen).