Suizid

  • Ich denke, von meiner naiven Warte aus, daß zu viel Skepsis und Zweifel gegenüber der Menschheit auch oft im Suizid enden kann, und nicht nur ein Akt der eigenen Verzweiflung oder der des Umfeldes darstellt.
    Es ist fast wie ein Opfertum. Entweder man opfert sich zugunsten der Rasse, indem man Platz schafft und sich auslöscht, oder man bringt ein Opfer dar indem man Kinder "ordentlich" erzieht und /oder Erwachsene bildet.
    Im Endeffekt scheitert es immer an der Einflussnahme irgendwie.
    Viele sind sich leider aber nicht bewusst genug darüber, wieviel "Impact" das von ihnen Gesagte im Endeffekt hat und zu welchen Ursachen es führen kann, wenn man nicht ab und zu seine Denke ein bisschen korrigiert.
    Jeder ist Lehrer und Schüler zugleich zu jeder Zeit. Es wäre schön, wenn sich das jeder ins Bewusstsein einmeisseln würde, und daran denkt, daß man eben manche nur mit schreien, andere wiederum nur mit flüstern erreicht.

  • Ich denke, von meiner naiven Warte aus, daß zu viel Skepsis und Zweifel gegenüber der Menschheit auch oft im Suizid enden kann, und nicht nur ein Akt der eigenen Verzweiflung oder der des Umfeldes darstellt.

    Aber ist das dann nicht auch eigene Verzweiflung an sich? (nur auf andere Art?)

    Es ist fast wie ein Opfertum. Entweder man opfert sich zugunsten der Rasse, indem man Platz schafft und sich auslöscht, oder man bringt ein Opfer dar indem man Kinder "ordentlich" erzieht und /oder Erwachsene bildet.

    Das klingt jetzt ein wenig komisch. Ich glaube, die wenigsten opfern sich selbst, für was auch immer. Hmm, vielleicht Selbstmordattentäter, die einfach nen Knall im Kopf haben.
    Und Kinder gebären, nur "um der Menschheit zu zeigen, wie es richtig geht", klingt auch irgendwie falsch (kann auch sein, dass ich das jetzt falsch verstanden hab. Irgendwie nervt mich dein "fast" im ersten Satz auch).

    Viele sind sich leider aber nicht bewusst genug darüber, wieviel "Impact" das von ihnen Gesagte im Endeffekt hat

    Das ist denke ich wahr. Andersrum kann man sich davor schützen, dass man vieles nicht mehr so ernst nimmt. Manchmal höre ich Menschen reden und denke mir, da kommt ein großer "Bla bla bla"-Fluss heraus. Viel sagen, nichts aussagen! Wie bei mir oft. :D Sprache ist leider ein viel zu mächtiges Mittel für viele.

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  • Naja, es herrscht ja trotzdem ein gewisses Kollektiv an Bewusstsein, und wenn man das Gefühl hat daß nichts vorangeht, kann das sehr wohl die Frustration von außen herbeiführen die dann zum (persönlichen) Suizid führt.
    "In so einer Welt leben" wollten die Nazis am Ende auch nicht mehr. Oder?
    Ich denke es ist immer wichtig beide oder alle Extreme gedanklich nachzuvollziehen.
    Ich habe auch nicht explizit von gebären gesprochen, sondern meinte das im Hinblick auf den Einfluss des Einzelnen auf den Einzeln oder der Gruppe. (Lehrer /Schüler Verhältnis, wenn du so willst.)
    Man braucht auch nicht frustriert sein wenn jemand von dannen zieht und scheinbar nichts verstanden hat, irgend etwas gutes bleibt immer hängen.
    Wir haben sehr viel mehr Einfluss auf unser Umfeld als angenommen, wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
    Deswegen gingen meine Gedanken eher in die Richtung mich zu fragen, was der Grund dafür sein könnte, warum sich "gute Köpfe" das Leben nehmen.
    Da konnte ich nur annehmen, dass es sich im Wesentlichen um allgemeine Enttäuschung, Frustration, ja auch um Ungeduld im Bezug auf Veränderung und Sinnfindung handelt.

  • Zitat von MiriOm

    Ich habe auch nicht explizit von gebären gesprochen, sondern meinte das im Hinblick auf den Einfluss des Einzelnen auf den Einzeln oder der Gruppe. (Lehrer /Schüler Verhältnis, wenn du so willst.)


    Sorry, da hab ich dann wohl zu überflüssig interpretiert. Stimmt dann eigentlich mit dem Opfer. Bringt ein Lehrer seinen Schüler gewisse alternative Gedanken bei, muss er um seinen Job fürchten. ;)
    Aber allgemein dürfte es doch kein Problem sein, das vorzuleben, wie man sich das Miteinander vorstellt. Na ja, vielleicht nicht gerade überall und eigentlich doch... (und auch nicht alles, oder doch?) ihr wisst was ich meine. :waah:

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  • Ich kenne niemanden, der sich aus Weltschmerz umgebracht hat, und habe auch so meine Zweifel, ob man in seinem ganz persönlichen Leid noch wirklich einen Blick für die Außenwelt hat, der nicht von Projektionen bestimmt wird.
    Wenn das eigene Narrativ verzweifelt und ausweglos ist, dann erscheint auch die Außenwelt in diesen düsteren Farben. Insofern weiß ich nicht, ob man die Motivation für Freitod irgendwie mystifizieren oder verklären muss. Das Mysterium ist doch eher, wie man es trotz aller Widrigkeiten schafft, dennoch weiterzumachen und sich wieder aufzurappeln.


    Allerdings mag es auch sehr wenige Fälle geben, in denen der Suizid nicht das Produkt von persönlicher Verzweiflung ist. Rituelle Selbsttötungen von Kriegerkasten wie den Samurai oder Sektenmitgliedern lassen sich hier anführen, aber interessanter wären individuelle Beweggründe.

  • Hmmh...Nazis und Sekten. Könnte man in einen Topf miteinander werfen ja.


    ICH mystizifiere gar nichts, ich versuche nur auch solche (Massen-)Phenomene nachzuvollziehen, warum sich z.B.in Ungarn wo ja der Nationalstolz relativ gut verbreitet ist, die Suizidrate ansteigt, wenn im Radio bestimmte Lieder zu hören waren.


    Das Beispiel mit Korea ist gewichtig. In der Tat können Leute mit "Scheisse-Spuren" auf der Seele so einiges aushalten, fragt sich nur wie lange. Vielleicht so lange, wie es die Masse an Sklaven noch mit-tragen kann.

  • Das Gehirn lernt vor allem durch praktische Erfahrung und ist trainierbar wie ein Muskel. Das finde ich in etwa so mystisch wie die good vibrations diverser Pillen oder einer ordentlichen Ladung Glückshormone. Umfassend theoretische, nicht individuell lösungorientierte Gedankenkonstrukte und realitätsferne Welterklärungsmodelle, können ein ausfüllendes Hobby sein, taugen aber bei echten Problemen in der Wirklichkeit eher zur Selbst-Sedierung als zur Steigerung von psychischer Widerstandskraft und sollten besonders dann vermieden werden, wenn eher wenig überschüssige Energie zum verschleudern parat ist.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Das Gehirn lernt vor allem durch praktische Erfahrung und ist trainierbar wie ein Muskel. Das finde ich in etwa so mystisch wie die good vibrations diverser Pillen oder einer ordentlichen Ladung Glückshormone. Umfassend theoretische, nicht individuell lösungorientierte Gedankenkonstrukte und realitätsferne Welterklärungsmodelle, können ein ausfüllendes Hobby sein, taugen aber bei echten Problemen in der Wirklichkeit eher zur Selbst-Sedierung als zur Steigerung von psychischer Widerstandskraft und sollten besonders dann vermieden werden, wenn eher wenig überschüssige Energie zum verschleudern parat ist.

    Dann nimm von mir aus deine Pillen und leg dich schlafen wenn deren Wirkung nachlässt, aber lass mich in Ruhe nachdenken bitte...
    Ich wecke dich dann auch nicht auf wenn's losgeht, versprochen!




    So lange sie (NK Volk, Sklaven) Angst haben für die Idee von Freiheit ihr Leben und das Leben ihrer Familie zu riskieren.
    Zum Kontrast, bei uns könnte man dafür schon viel mehr angehen, zB gegen Mobbing. Noch sind wir ja frei und keine Diktatur oder so. Bei uns ist es bisher kein großes Problem, jetzt weniger Angst vor Spießern oder Arschlöchern zu zeigen und sich von denen weniger einschüchtern lassen. Aber dafür ist bei uns das Entertainment höher, Vergnügen und Arroganz bis der Arzt kommt und was weiß ich. Im Wohlstand vergisst man die Minderheiten und Armen solange es einem selbst gut geht.

    Die Verlockungen der Unterhaltungsindustrie! Klar! "Warm, satt und sauber" geht niemand auf die Straße..
    Wir sind aber auch ein braves Volk; leicht zu komfortieren!
    Ich lenke den Blick reumütig auf Bolivien, wo sogar eine Mc Donalds Filiale schließen musste, nur weil die Bevölkerung einfach keinen Bock mehr auf diesen kapitalistischen Fraß hatte!
    In Anbetracht dessen möchte ich mir gerne ausmalen, zu was wir im Stande wären zu tun mit nur ein bisschen mehr Mut.
    Standen die Leute in Bolivien alle unter Einfluss von Pillen oder genossen ein besonderes Privileg???

  • Naja, es spricht doch auch nichts gegen ein winziges bisschen Eigeniniative.
    Stell dir vor, dass ich das Wissen in Reinform wäre, würde aber nur deinen Körper zur Verfügung haben um zu agieren. Ich würde auch nichts unmögliches von dir verlangen, nur Kleinigkeiten, was wäre das dann?

  • Huch, das Video hier kam wohl erst raus, passt irgendwo zum Thema. Ich stelle mich solidarisch mit Leuten, die ne Suizid-Erfahrung hatten, für mich selbst ist es keine Option, also wegen mir brauch man sich keine Sorgen machen.


    Aber vorerst ne kleine Info dazu.


    Was für Gründe die Leute im Video nennen :waah: Eine "Schwere Krankheit" sei also die zwanghafte Voraussetzung für Suizid. Woher weiß die das? Die muss es ja genau wissen. Ach, weil es mal einen Suizid in ihrer Nähe gab? Anderssein = Keine Funktion für den Kapitalisten = Kein Profit = Schlechte Bonität = Keine Wohnung = Scheiß Gesundheit. The vicious circle of capitalism >:)



    Es ist eigentlich nur noch nervig, wie flüchtig Menschen etwas sofort als "krank" bezeichnen oder mit Krankheit verbinden. Plattitüden. Man darf ruhig vermuten :spiteful: , dass das doch alles nur Kontrollmechanismen sind, damit die frechen Vorname Nachnahmes sich schleunigst an das heilige Gebot halten und endlich profitable Knechte werden. Los werde gesund du Sau, damit ich mir nen Porsche leisten kann! :!



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