Lügen

  • Aber sind die unüberlegten Botschaften nicht die ehrlichsten, wenn ich davon ausgehe, dass Unüberlegt bei dir Ehrlichkeit ist? Sollte man Ehrlichkeit bereuen?

  • Ich weiß nicht... egal, welcher Mensch mir gegenüber ist, ich könnte ihn nicht anlügen. Klingt jetzt nach Ultragutmensch oder so, aber ich weiß nicht...

    Ja ich kenne das Gefühl, idealerweise sollte man jemanden lieber die Meinung geigen und so, damit man zeigt, dass du nicht unterwürfig bist. Das Ganze brauch halt nervigen Mut, und als nachdenklicher Mensch ist man vielleicht irgendwie vorsichtiger, außer man hat gerade richtigen Zorn loszuwerden.

  • Warum sollte ich je einem Mensch unterwürfig sein? Lass doch von dieser Denke ab, dass einer über dem anderen steht. EGAL, wer mir gegenüber steht, du hast IMMER einen Menschen vor dir, mit den gleichen fehleranfälligen Programmen in seinem Hirn, wie du. Du bist genauso! Nichts besseres, nichts schlechteres...

  • Wenn man so wie ich mit Sarkasmus aufwachsen musste, was ein Kind niemals wirklich verstehen wird (Til Eulenspiegel usw), dann kann es später auch nur schwer zwischen Lüge und Wahrheit unterscheiden. Außer man lernt irgendwie, zwischen dem Gesagten oder Geschriebenen Wort und dem Gefühl, spich der Empfindung die dabei rüber kommt, zu unterscheiden....
    Oder man achtet auf die Körperhaltung, die oft vollkommen widersprüchlich zum Wort ist.
    Politiker werden oft so analysiert, anhand der Stimme, Gestik, Mimik, usw.
    Nicht selten kommt dabei heraus dass sie alle mehr oder weniger lügen (Eigenzweck). Das schlimmste an einer Lüge ist für mich jedoch, wenn sie Bewusst eingesetzt wird um etwas absichtlich herbeizuführen (Manipulation). Ansonsten vertritt für mich jeder seine eigene Version von Wahrheit, hat ne andere Wahrnehmung und Interpretation, was vollkommen ok ist solange ein Fünkchen Empathie für den Anderen dabei ist.

  • Alexithymie, auch Gefühlsblindheit genannt ist zwar (noch) keine anerkannte Krankheit, tritt aber meines Erachtens immer mehr in den Vordergrund. Schuld ist meiner Meinung nach die soziale Entfremdung, die durch ein viel zu frühes "aus dem Nest werfen" hervorgerufen wird. (Kita´s stellen schon Plätze für 6 Monate alte Babys zur Verfügung.)
    Alleinerziehende haben oft gar keine andere Wahl um ihren Lebensunterhalt anders zu bestreiten.
    Aber das gehört jetzt schon wieder zur Gesellschaftskritik.
    Na jedenfalls denke ich dass "lügen" einfach ein Bequemlichkeitsmerkmal sein könnte, und wir im Allgemeinen immer mehr an einer Art "Verrohung der Gefühle" leiden und im weitesten Sinne auch unter Wahrnehmungsstörungen.
    https://arbeitsblaetter.stangl…EMOTION/Alexithymie.shtml
    Edit: Ich halte auch Satire inzwischen für sehr bedenklich im Hinblick auf die eigene Bequemlichkeit. Man konsumiert nur noch das scherzhaft Gesagte, und macht sich keine Mühe um sich einen wirklichen Überblick darüber verschafft zu haben. Im schlimmsten Falle wird das dann zur Propaganda, sprich Lüge.

  • Aber sind die unüberlegten Botschaften nicht die ehrlichsten, wenn ich davon ausgehe, dass Unüberlegt bei dir Ehrlichkeit ist? Sollte man Ehrlichkeit bereuen?

    Hmm Vorsicht. Vieles läuft durch entfremdete Wahrnehmung (Aufgrund unserer Erziehung) und wird d.h missverstanden. Also eine Botschaft kommt meist verzerrt an und verliert damit ihren eigentlichen Ursprung. Beispiel: Wenn ich frustriert über etwas schimpfe und dabei bestimmte Bewegungen mache, dann wird das zu 100% von jemanden mit irgendeiner kitschigen "Gewissheit" bestempelt.

  • Deinen ersten Beitrag von den dreien versteh ich ehrlich gesagt nicht.

    Achso. Dann versuche ich es mal anders zu beschreiben: ich lüge in bestimmten Situationen, um mir unnötiges Gestreite vom Hals zu halten, etwa mit weltfremden Spießbürgern.
    Edit: Das mit der Assoziation zu Masken war zu weit hergeholt, kann man getrost überspringen. Drehte sich gedanklich um das Simulieren bei Menschen, die z.B Erfolg, Heiterkeit vortäuschen.

    Einmal editiert, zuletzt von schreckgeist ()